FARANG-Ausgabe 01 - 2017

Trauer in Berlin
Serie (3): Über das Leben

des Königs Bhumibol Adulyadej
Werner Röpke exclusiv:
Projekt des Königs
Hochzeit in Berlin
Thai Spa Vereinigung
RA Bümlein informiert:
Über den Mindestlohn
Leseprobe von Franky
Tipps vom TAT
Ching schreibt in Thai
Vorgestellt:
Deutscher Hilfsverein
Edds Kolumne
Kleinanzeigen
News aus Thailand
Reise-Tipps Thailand
Adressen-Service
Silvester im Scorpion
Franky im Isaan
Der Herausgeber:
Meine Reise in den Isaan
Aus den Wats

Trauerfeier nach 50 Tagen in Berlin

50 Tage nach seinem Ableben fand zu Ehren Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej nach thailändischem Brauch, die spezielle Trauerzeremonie am 5. Dezember (der Geburtstag des Königs, zugleich Thailändischer Vatertag) im Maritim Hotel Berlin statt. Aus allen 3 großen Wats von Berlin waren die Mönche für die Unterstützung der traditionelle buddhistische Gebetszeremonie erschienen. Unter den etwa 500 Gästen, die an der Zeremonie teilnahmen, waren Thailänder und Angehörige aus ganz Deutschland. Ehrengäste waren Frau Ratchanee Röpke (Vertretung der Thai-Christen Saisampan), Frau Sainampueng Thomusch (Thai-Muslim Gemeinde) und Dr. Pattaya Rosenkaew, die in ihren Reden über das Leben und Wirken Seinen Majestät sprachen.







Während der Trauerrede des neuen Botschafters, S.E. Herr Dr. Dhiravat Bhumichitr, wurde im Hintergrund ein Video über das Leben von Seiner Majestät Bhumibol Adulyadej ausgestrahlt. Die Ehrengäste sowie viele andere Gäste übergaben Präsente und verbeugten sich tief vor dem Porträt des Königs. Die Botschaft stellte eine Auswahl von Aktivitäten und Entwicklungsprojekten Seiner Majestät Bhumibol Adulyadej vor und ließ zusätzlich den Thailändern die Möglichkeit ihre persönlichen Gefühle durch Schreiben zu äußern, in dem sie ihre Gedanken über das Ableben des geliebten Monarchen auf einem Zettel niederschrieben und diesen an einer gemeinsamen Tafel aufkleben konnten. Zum Schluss sagen alle Anwesenden gemeinsam die "Sansoen Phra Barami" die Hymne zur Lobpreisung des Königs (Thailändische Königshymne). Die in Trauer-Schwarz festlich gekleideten Gäste trugen zumeist Königsbilder mit sich und hatten eine Schleife oder eine schöne Brosche mit der Zahl 9 (Gao für RAMA IX.) am Revers. Peter Phetkhieo







































BHUMIBOL ADULYADEJ, DER GROSSE, ODER RAMA IX.

Ein Beitrag von Dr. Volker Wangemann

Serie - 3

weiter:
Der politische Einfluss

Am 14.01.2003 läutete Thaksin den Kampf gegen Drogen ein und versprach "...jeden Quadratzentimeter des Landes von Drogen zu säubern..." Nach Angaben von Human Rights Watch wurden in den ersten drei Monaten der Kampagne 2.275 Personen getötet, davon nach Angaben von Menschenrechtlern viele ohne Urteil und Thailand wurde von der internationalen Gemeinschaft geächtet. In seiner Geburtstagsrede im Jahr 2003 lobte der König ausdrücklich die Rolle der Regierung Thaksin im Kampf gegen die Drogen und kritisierte diejenigen, die nur die toten Drogenhändler zählen würden, aber nicht die Toten betrachten würden, die durch Drogen sterben würden. Zwar wurden auf Empfehlung des Königs die Untersuchungen zu den Toten seitens der Polizei unter der Leitung von Polizeikommandant Sant Sarutanond aufgenommen, jedoch konnte dieser keine signifikanten Übergriffe seitens der Polizei verifizieren. Auch nach dem Militärcoup von 2006 fand noch einmal eine Untersuchung durch den früheren Generalstaatsanwalt Kanit Na Nakorn statt und diese Untersuchung bestätigte, daß über die Hälfte der im Jahr 2003 als angebliche Drogenhändler Getöteten keinerlei Verbindungen zu Drogen hatten. Auch der spätere Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva liess noch einmal eine Untersuchung unter der Leitung des früheren Generalstaatsanwaltes Kampee Kaewcharoen durchführen, die ähnliche Ergebnisse brachte, jedoch wurde kein Mitglied der Regierung Thaksin jemals angeklagt und auch die Polizei blieb von Strafverfolgung verschont.

Vor den Wahlen im April 2006 wurde der König von der People's Alliance for Democracy (PAD) gebeten, einen vom König eingesetzten Ministerpräsidenten zu ernennen, dies lehnte der König jedoch als "undemokratisch" ab. Von Seiten der Opposition sollte Thaksin gestürzt werden, und so wurden die im April abgehaltenen Wahlen nachträglich vom Verfassungsgericht als nicht rechtmässig gewertet und neue Wahlen für den Oktober 2006 angesetzt, jedoch wurde Thaksin schon im September 2006 durch einen Militärputsch gestürzt.

Seit dem Sturz Thaksins erlebte Thailand dann unruhige Zeiten, die Gegensätze zwischen den Lagern verschärften sich. Der König hat in Thailand sehr große Rechte. Zwar ist Thailand formal eine konstitutionelle Monarchie, dennoch sind hier die Rechte des Monarchen weitaus größer als die Rechte vergleichbarer Monarchen in Europa. Der König besitzt Rechte, die, im Gegensatz zu den Verfassungen europäischer Monarchien, sehr viel Interpretationsspielraum lassen, der auch genutzt wird.

Ein typisches Beispiel aus jüngerer Vergangenheit für die konstitutionelle Macht des Königs ist der Streit um die Ernennung von Khun Ying Jaruvan Maintaka, der Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsamtes. Am 06.07.2004 stellte das Oberste Verfassungsgericht in einer Entscheidung fest, daß die am 31.12.2001 erfolgte Ernennung von Jaruvan nicht verfassungsgemäss sei. Diese weigerte sich jedoch ohne ausdrücklichen Befehl vom König ihr Amt zu verlassen, da sie vom König ernannt worden sei. Der Senat benannte einen Ersatz für Jaruvan, der König weigerte sich jedoch, ihn zu bestätigen. Daraufhin beschloss der Senat, das Veto des Königs zu überstimmen, wurde jedoch in einer Note des Privatsekretärs des Königs daran erinnert, daß der König Jaruvan in dieser Position wünsche, so daß der Senat sein Vorhaben schliesslich aufgab und Jaruvan im Februar 2006 im Amt bestätigte.

Das Eingreifen des Königs in die Legislative geschah nur sehr selten. Zwei markante Fälle sind das Jahr 1976, wo das Parlament mit 149 zu 19 Stimmen zur Ausdehnung von Wahlen auf Distriktsebene aufforderte, der König sich jedoch weigerte, das Gesetz zu unterzeichnen und das Parlament es nicht wagte, das Veto des Königs zu überstimmen. Und im Jahr 1954, als der König zweimal die Unterschrift unter ein Gesetz verweigerte, das den privaten Landbesitz auf 50 Rai (80.000 m²) beschränken wollte. Hier verhinderte dann der Militärcoup von Sarit Thanarat die Durchführung des Gesetzes.

Der König hat das Recht Kriminelle und verurteilte Straftäter zu begnadigen und Strafen zu verkürzen, dabei müssen allerdings seine Anordnungen von der Regierung zwar befolgt aber grundsätzlich von einem verantwortlichen Minister der Regierung gegengezeichnet werden. Namhafte Historiker sprachen deshalb bei der Herrschaft des Königs von einem "Netzwerk Monarchie", d.h. zumeist konservative Ratgeber wie z.B. der Vorsitzende des Staatsrates beeinflussen durch ihren Rat die Entscheidungen des Königs. Dies war bis zum Sieg von Thaksin Shinawatra durchaus der Fall, jedoch veränderte der Erdrutschsieg von Thaksin auch die Machtverhältnisse grundlegend und nicht nur die Machtverhältnisse im Parlament waren plötzlich anders, auch die Rolle des Königshauses wurde von Thaksin anders gesehen. Zwar wagte auch Thaksin nicht, gegen das Königshaus vorzugehen, da das Königshaus in Thailand in allen Bevölkerungsschichten zu populär ist und selbst Anhänger von Thaksin zumeist nicht zwangsläufig Gegner des Königshauses sind. Aber es gab kleine subtile Sticheleien von Seiten der Regierung, nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" und so war die Regierungszeit von Thaksin mit Sicherheit für den König eine schwere Bürde.

Analysiert man einmal die verschiedenen Perioden der thailändischen Geschichte unter der Herrschaft von König Rama IX., so kann man auch die wechselnden Einflüsse sehen, die der König während dieser Zeit hatte. In der Zeit von Feldmarschall Plaek Phibulsongkram war König Bhumibol zumeist auf eine zeremonielle Rolle beschränkt. Während der Zeit von Feldmarschall Sarit Thanarat und dessen Nachfolgern wurde der König ganz geschickt als Verkörperung der Ziele der jeweiligen Ministerpräsidenten gesehen, d.h. er war die Verkörperung der ökonomischen und politischen Ziele. Er galt als der "Entwicklungskönig", was bedeutet, daß der König als das Oberhaupt für eine bessere soziale Entwicklung des Landes gesehen wurde. Die engste Verbundenheit zwischen dem König und der Regierung bestand in der Zeit von General Prem Tinsulanonda, denn dieser unterstützte massgeblich mit Regierungsgeldern die Projekte des Königs, hier insbesondere die Bewässerungsprojekte in ländlichen Gegenden. Nach 1988 wurde die Entwicklungspolitik des Königs durch die jeweiligen Regierungen stark forciert, das vom König entwickelte Prinzip der "ausreichenden Wirtschaft" wurde jetzt in die Verfassung aufgenommen.

Ist der Einfluss des Königs in der Innenpolitik des Landes deutlich wahrnehmbar und wie an den Beispielen gezeigt, auch durchaus von Erfolg gekrönt, so beschränkt sich der außenpolitische Einfluss auf gelegentliche Staatsbesuche in ausgewählten Ländern, die für Thailand entweder wichtige politische oder wirtschaftliche Partner sind. Der Einfluss des Königs beschränkt sich hier natürlich auf die Anbahnung hauptsächlich von Wirtschaftsbeziehungen und freundschaftlichen Beziehungen zu den Regierungen der besuchten Länder. Der König hat sich in seiner Regierungszeit, soweit bekannt, nicht in aktuelle Konflikte Thailands mit seinen Nachbarländern eingemischt (z.B. Grenzauseinandersetzungen mit Kambodscha, Unterstützung von muslimischen Rebellen in Süd-Thailand durch Malaysia, Flüchtlingsströme aus Myanmar nach Thailand), diese Probleme waren Sache der jeweiligen Regierungen.

Entwicklungsprojekte des Königs

Noch in den frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren 53% der Fläche Thailands bewaldet, im Jahr 1993 waren es nur noch 26%. Jedes Jahr wurden etwa 3,3 Millionen Rai Landes entwaldet. Natürlich ist jeder Bürger des Landes für die Erhaltung der Natur mitverantwortlich, doch die Stimme, auf die das Land am meisten hörte, war zweifelsohne der König. So sprach er in einer Audienz anlässlich seines Geburtstages am 04.12.1993 folgende Worte: "Das Problem besteht darin, daß in dem Moment wo es regnet, die Überschwemmungen kommen und das Wasser schnell abgeleitet werden muss. Wenn das Wasser weg ist, folgt kurz danach eine Wasserknappheit. Deshalb ist die Zurückhaltung von Wasser wichtig. Sogar im Süden sind die Wasservorräte unzulänglich. Für diese Angelegenheit müssten sie selbst darüber nachdenken, wo das Wasser zurückgehalten wird, denn jeder Ort wird zu Protesten führen. Wir möchten nicht mit Protesten konfrontiert werden, sie ermüden und sind sinnlos. Aber die Tatsache ist, daß, wenn wir Wasser zurückhalten können, eine Flut wie die momentane nicht so schwerwiegend wäre, und in der trockenen Saison, die nur noch zwei oder drei Monate vom gegenwärtigen Zeitpunkt entfernt ist, wenn der Regen knapp ist, könnte das gestaute Wasser für die Kultivation verwendet werden, sogar für die Reiskultivation. Deshalb, falls an ein Wassermanagement für das Ende des Jahres gedacht ist, müssen wir voraus denken. Und falls wir nicht in dieser Art und Weise denken, falls wir nur kurzfristig denken, werden wir der Gefahr der Überflutung und der Gefahr der Austrocknung begegnen, so wie wir es zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben. Deswegen müssen wir vorsichtig denken."

Schon am 04.12.1989 hatte der König in einer Audienz gesagt: "Schon kürzlich hatten wir gesagt, daß Wasser in Thailand schon bald ein Mangel sein wird. Es wird kein Wasser übrig sein und wir müssen Wasser von anderen Ländern kaufen. Das könnte möglich sein. Aber ich glaube dies wird nicht passieren. Wenn wir die Menge des Wassers kalkulieren, die in Thailand fliesst, so gibt es immer noch genug Wasser. Es muss nur gut verwaltet werden. Mit gutem Management werden wir genug Wasser haben...". Fünf Jahre später, am 04.12.1994 machte der König folgende Aussage: "Jedes Jahr ändern sich einige Dinge, während andere Sachen gleich bleiben. Falls sie dieses Jahr mit demvergangenen vergleichen, so hat es viele Veränderungen gegeben. Im letzten Jahr sprach ich über Trockenheit und Überflutungen. Wir hatten eine schwere Trockenheit undeinige Überflutungen. Dieses Jahr hatten wir etwas Trockenheit und schwere Überflutungen. Dies ist der große Unterschied."

Die Entwicklung der Wasseressorcen war ganz klar ein Projekt, welches den König sehr beschäftigte. So äußerte er: "...Es ist sehr wichtig, daß wir Wasser haben. Weil Wasser lebensnotwendig für den Verbrauch und die Nutzung im landwirtschaftlichen Bereich ist, hängen unsere Leben davon ab. Wenn es Wasser gibt können wir leben. Wenn es kein Wasser gibt, können wir nicht leben. Wenn es keine Elektrizität gibt können wir immer noch überleben. Wenn es Elektrizität gibt, aber kein Wasser können wir nicht überleben...".

Der König hatte sich deshalb für die Wiederaufforstung und die Erhaltung der Wälder eingesetzt, weil diese wichtige Wasserspeicher sind. Der König favorisierte auch die Nichtnutzung von chemischen Düngern und Insektiziden, stattdessen empfahl er den Anbau von Pflanzen, die natürliche Insektizide beinhalten, und auch den Gebrauch von natürlichem Dünger. Er empfahl den Bauern keine chemischen Unkrautvernichtungsmittel zu benutzen, da diese den Boden auf lange Zeit vergiften würden. Zur Verhinderung der Bodenerosion empfahl der König den Anbau von 3 Arten nützlicher Bäume, zuerst Brennmaterialbäume, wie z.B. Krathin Thepa (Hickorynussbaum), die zum Gebrauch im Haushalt verwendet werden, damit der illegale Holzeinschlag in den Wäldern unterbunden wird, dann Bäume, die Früchte tragen, wie z.B. Mango, die zum eigenen Verbrauch verwendet werden und dann Bäume, die einen komerziellen Wert z.B. Yang Na und Teak, aus denen man Baumaterialien gewinnen kann. Zur Verhinderung der Bodenerosion empfahl der König im Jahr 1991 die Einführung von Vetivergras, das widerstandsfähige Gras speichert Stickstoff, die Feuchtigkeit im Boden und hindert giftige Substanzen daran, in die wasserführenden Schichten einzudringen. Durch seine Initiative bezüglich Vetivergras wurde der König im Jahr 1996 zum Gastgeber der Ersten Internationalen Konferenz über Vetivergras.

Auch die Anlage von großen Staudämmen geht auf Initiativen des Königs zurück, hatte dieser doch erkannt, daß zwar die Anlage von vielen kleinen Staudämmen die lokale Wasserversorgung verbessern kann, jedoch bei manchen Wassermanagementprojekten auch die Anlage von größeren Staudämmen erforderlich ist, um das Wassermanagement dauerhaft zu verbessern. Natürlich waren auch dem König die Risiken der Anlage solcher größeren Staudämme klar, dennoch meinte er, daß der langfristige Nutzen hier größer sei als der Schaden

Die Sorge um die Natur in ländlichen Gebieten war aber nicht das einzige Problem, welches den König beschäftigte, so galt sein Interesse auch den Bewohnern der städtischen Gebiete, die insbesondere unter Verkehrsproblemen litten. Aber auch Probleme der Erziehung oder der Gesundheitsversorgung standen ganz oben auf der Prioritätenliste des Königs und nicht zuletzt Bangkok verdankt es dem Rat des Königs, daß es dank massiven Deichbaues in großen Teilen weitgehend überschwemmungsfrei nach großflächigen Überschwemmungen vergangener Jahrzehnte blieb, wenngleich auch in diesem Bereich noch viele Probleme bestehen, die auch gelöst werden müssen.

Bei seinen Reisen durch Thailand hatte der Monarch alle 78 Provinzen des Landes besucht und so im Schnitt 200 Tage in ländlichen Gebieten pro Jahr verbracht und dabei jährlich etwa 7.164 km zurückgelegt, weshalb man ihn auch den "arbeitenden Monarchen" nannte, durchaus ein Ehrentitel.

Der König als Künstler

Schon seit frühester Jugend war der König an Kunst interessiert. Die erste Phase seines Schaffens bei der Malerei war mehr informell. So traf der König viele namhafte Maler wie z.B. Chuladhat Bayakaranondha, Fua Haripitak, Chamras Kietkong, Bhiriya Kririshka, Paitoon Nakhirak, Uab Sanasen, Hem Vejakorn und Kiem Yimsiri.

Diese wurden um technische Unterweisung und kritische Kommentare gebeten. Das Interesse des Königs an Malerei begann schon während seines Aufenthaltes in der Schweiz, wo er Bücher über Malerei erhielt. Er besuchte die Künstler in ihren Studios und begann ihre Techniken zu lernen. Er experimentierte beim Malen und versuchte die gelernten Techniken anzuwenden.

Die aktivste Periode des Königs begann nach 1959, nachdem er den Thron bestiegen hatte. In dieser Zeit lud er thailändische Maler zu Diskussionen ein, aber auch um mit ihnen gemeinsam zu malen. Der König malte zumeist abends oder während der Nacht, die Bilder sind meistens Halbkörperporträts der Königin und ihrer Kinder. Während eines privaten Besuches in Großbritannien im Jahr 1966 besuchte er den Kronprinzen, der zu dieser Zeit am Kingsmead College in Sussex studierte, und kaufte Bücher und Materialien zum Malen.

Die Bildes des Königs wurden 1963 bekannt, als er die Erlaubnis gab, daß einige seiner Werke bei der 14. Nationalen Kunstausstellung ausgestellt werden durften. Im Jahr 1965 erhielt er einen Ehrendoktor der Silpakorn Universität für Malerei. Im April 1982, anlässlich der Zweihundertjahresfeiern von Bangkok, erhielt das Kunstministerium die Erlaubnis, 47 seiner Bilder in der Nationalgallerie auszustellen. Die Werke des Königs kann man, angelehnt an westliche Definitionen, in 3 Gruppen einteilen: realistisch, expressionistisch, abstakt. Zeigen die realistischen Bilder zumeist Mitglieder der königlichen Familie, so zeigen die expressionistischen wie auch die abstrakten Bilder die Gedanken und Gefühle des Königs, ausgedrückt in Farben und Formen. Die Schaffensperiode des Königs in der Malerei ging bis 1967, es sind 47 Gemälde bekannt, weitere 60 Gemälde wurden nicht gezeigt.

Ein weiteres Betätigungsfeld des Königs in der Kunst waren Skulpturen. Der bekannte Bildhauer Paitun Muangsomboon, ein ehemaliges Mitglied der Kunstabteilung, arbeitete jahrelang mit dem König zusammen. Der König hat persönlich zwei Skulpturen hergestellt, beide werden in der Chitrlada Mansion des Dusit Palastes aufbewahrt. Eine ist eine Figur einer knieenden Frau, 23 cm hoch, modelliert in Plastilin, die andere ein halbfigürliches Porträt der Königin mit 30 cm Höhe, ebenfalls in Plastilin. Auch bei der Herstellung von Buddhafiguren war der König beteiligt, so inizierte er im März 1965 die zweite Serie von Buddhafiguren in sitzender Stellung, in Segnungsstellung. Im August 1965 wünschte der König die Herstellung von Buddhaamuletten. Diese Amulette wurden an Offizielle zu besonderen Gelegenheiten abgegeben und wurden unter den Namen "Luang Por Chitrlada" oder "Phra Kamlang Phaendin" bekannt.

Im Oktober 1965 stellte der König eine größere Buddhastatue im "Sudbuing Mara"-Stil her, im Januar 1966 folgte ebenfalls eine Buddhastatue in diesem Stil. Von dieser Buddhastatue, die "Buddha Navarajbophit" genannt wurde, wurden Abgüsse für alle Provinzen des Landes gemacht und dort an prominenten Plätzen aufgestellt.

Ein weiteres Betätigungsfeld des Königs war die Photografie, bereits im Alter von 8 Jahren hatte er von seiner Mutter die erste Kamera bekommen. Zu dieser Zeit musste man sich noch ganz mit der Technik der Photografie beschäftigen, um brauchbare Bilder zu erhalten. In dieser Zeit lernte der König, bedingt durch die Einfachheit der vorhandenen Kameras, selbst die Belichtung und die Blenden einzuschätzen und zu berechnen, so daß er bald zum Profi bei der Erstellung von Photos wurde. Er wurde selbst zum Vorbild für Fotografen, so führte er zuerst Farbfilter ein und beim Filmen benutzte er als Erster die noch vollkommen ungebräuchliche Weitwinkeltechnik.

Bei seinen Reisen durch Thailand benutzte er immer einfache Kameras und seine vielen Photos, von denen ein Großteil im Nationalarchiv aufbewahrt wird, sind ein prägnantes Beispiel für das Thailand, das der König wahrgenommen hatte und sind somit ein Ausdruck der sozialen und kulturellen Verhältnisse der Zeit. Seine Photos von seinen Reisen durch Thailand wurden auch sofort an die Offiziellen geschickt, mit der königlichen Anweisung, sich sofort um die auf den Bildern gezeigten Probleme zu kümmern. Die königlichen Photos wurden auf diversen Ausstellungen gezeigt und er galt als so guter Fotograf, daß ihm die Zeitung "Standard" im Jahr 1940 ein monatliches Gehalt als Fotograf zahlte.

Seine bekannteste künstlerische Aktivität war zweifelsohne die Musik. Sein Interesse an der Musik begann während seiner Schulzeit in der Schweiz. Dort nahm er Stunden in klassischer Musik und Musiklehre. In dieser Zeit begann auch sein Interesse am Jazz. Er studierte die verschiedenen Jazzstile und konnte recht schnell die Stile von Sidney Bachets Sopransaxophon, Johnny Hodges Altsaxophon und Duke Ellingtons Piano nachspielen. Die Musik, die der König zusammen mit anderen spielte verschaffte ihm enge Freundschaften, in der Formalitäten keine Rolle mehr spielten.

Die beliebtesten Instrumente des Monarchen waren Gitarre, Klarinette, Piano, Saxophon und Trompete. Beim Jazz bevorzugte der König musikalische Arrangements aber auch Improvisationen, in denen er sehr gut war. Im Jahr 1960 spielte der König in New York zusammen mit berühmten Jazzmusikern wie Stan Goodman, Lionel Hampton und Jack Teagarden, die alle bezeugten, daß der König ein sehr guter Jazzmusiker sei.

Der bevorzugte Jazzstil des Königs war Dixieland, seine erste Band bestand aus Mitgliedern der königlichen Familie und wurde Lai Khram genannt, sie spielte bei diversen Gelegenheiten. Als die Anzahl der Mitglieder in seiner Band zunahm gründete der König die Band Aw Saw und im Jahr 1952 wurde eine Radiostation mit dem Namen Radio Aw Saw auf dem Palastgelände eingerichtet. Für die nächsten 20 Jahre, bis zum Siegeszug des Fernsehens, spielte jeden Freitag unter dem Programmnamen Aw Saw Wan Suk die Aw Saw-Band Big Band-Musik live. Die Programmwünsche nach bestimmten Titeln konnten telefonisch abgegeben werden und oft beantwortete der König selbst Höreranfragen. Die Aw Saw-Band spielte auch oft bei Konzerten in den Hörsälen von Universitäten.

Im Jahr 1986 gründete der König als Musiklehrer die Band Sahai Pattana Brass Band, das erste Mitglied war Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn. Weitere Mitglieder dieser Band sind Offizielle des Service für ländliche Entwicklung. Die meisten Mitglieder dieser Gruppe hatten keine musikalische Ausbildung und erhielten ihre Instruktionen direkt vom König.

Während seiner Schaffenszeit schuf der König insgesamt 48 Kompositionen, die hier namentlich und nach Jahren geordnet, genannt seien:

1946:
Saeng Tien (Kerzenlichtblues)
Yam Yen (Liebe beim Sonnenuntergang)
Sai Fon (Fallender Regen)
Klai Rung (In der Nähe der Dämmerung)

1947:
Chata Cheewit (Der Blues der Königlichen Majestät)
Duangjai Kab Kwam Rak (Mach Dir nichts aus des armen Mannes Blues)
March Rajavallop (Marsch der königlichen Garde)

1949:
Arthit Upsaeng (Blauer Tag)
Theva Pa Kufan (Traum der Liebe, Taum von Dir)
Kam Wan (Süsse Worte)
Maha Chulalongkorn (Chulalongkorn Alma Mater Lied)
Kaewta Kwanjai (Liebeslicht in meinem Herzen)

1952:
Porn Pee Mai (Neujahrsgrüsse)
Rak Kuen Ruen (Nochmals Liebe)
Yam Kam (Zwielicht)
Yim Su (Lächeln)
March Thongchai Chalermphol (Der Farbenmarsch)

1954:
Mue Som Song (Ich träume niemals)
Lom Naow (Liebe im Frühling)
Suk Sanyalak (Freitagnacht Rag)

1955:
Oh I say (Oh, sage ich)
Can't you ever see (Kannst Du nicht irgendwann sehen)
Lay Kram Goes Dixie (Lay Kram macht Dixie)
Kham Laeo (Wiegenlied)

1957:
Sai Lom (Ich denke an Dich)
Klaikangwol (Wann)

1958:
Sang Duen (Magischer Strahl)

1959:
Fan (Irgendwo, irgendwie)
March Rajananawikayothin (Königlicher Marinemarsch)
Pirom Rak (Die Kinari Suite: Eine Liebesgeschichte)
Nature Waltz (Naturwalzer)
The Hunter (Der Jäger)
Kinari Waltz (Kinariwalzer)
Pandin Kong Rao (Alexandra)
Phra Mahamongkol

1963:
Yung Thong (Thammasat Universität
Alma Mater [Gütige Mutter] Lied)

1965:
Duangjai Niran (Immer noch in meinen Gedanken)
Tuen Jai (Althergebrachte Melodie)
Rai Duen (Kein Mond)

Waew (Echo)
Koh Nai Fan (Trauminsel)

1966:
Kasetsart University Alma Mater Song
(Kasetsart Universität Alma Mater [Gütige Mutter] Lied)

1971:
Kwam Fan An Soong Sud (Der unmögliche Traum)

1976:
Rao Su (Wir kämpfen)
Rao Lao Rab 21 (Wir Infantrie 21)

1979:
Blues for Uthit (Blues für Uthit)

1995:
Rak (Liebe), Menu Kai (Eiermenü)

Während eines Staatsbesuches in Österreich im Jahr 1964 spielten die "Niederösterrechischen Tonkünstler" einige Kompositionen des Königs in der Wiener Konzerthalle. Dieses Konzert wurde auch direkt vom Österreichischen Rundfunk übertragen. Am 05.10.1964 verlieh ihm die "Akademie für Musik und Darstellende Künste" in Wien die Ehrenmitgliedschaft. Der König war das 21. Mitglied und der erste asiatische Komponist, der diese Ehrenmitgliedschaft erhielt.

- Fortsetzung nächste Ausgabe -


1972: Besuch des Agrar-Projektes im Norden

Meine Erinnerung an den König von Thailand

Von Aj. Werner

König Bhumibol von Thailand kennt man in Deutschland ja eher von Bildern aus der Regenbogenpresse, wenn über Royals weltweit berichtet wurde. Da stand er dann in prachtvoller weißer Uniform zusammen mit seiner Gattin Sirikit. Das war das offizielle Erscheinungsbild, aber es gibt noch ein anderes: der König hat ja seine ganze lange Regierungszeit damit verbracht, Projekte zur Unterstützung der ärmeren Bevölkerung auf dem Lande zu gründen. Diese Projekte hat er dann auch regelmäßig besucht, um sich vom Fortgang der Arbeiten zu überzeugen. Auf diesen Reisen ist er dann einfach gekleidet und ohne jedes Zeremoniell aufgetreten.

Ich war 1972 Mitarbeiter an der Universität von Chiang Mai, Faculty of Agriculture, Department of Soils Science. Der König hatte zuvor die ersten "Royal Projects" als persönliche Entwicklungsprojekte im Norden gegründet.

Eines der Hauptziele dieser Projekte im Norden war es, den Opiumanbau zu unterbinden und den Bergvölkern ein auskömmliches Leben mit Agrarprodukten zu ermöglichen. Die landwirtschaftliche Fakultät in Chiang Mai wurde beauftragt, das Gelände zu erkunden und mit Hilfe ausländischer Experten zu erforschen, welche Feldfrüchte wohl geeignet seien. Sie sollten ja nicht in Konkurrenz zu den Produkten der Bauern in der Ebene treten, sondern diese ergänzen und möglichst guten Gewinn abwerfen. Dann sollten die Dorfbewohner in Landwirtschaft geschult werden, um mit den schwierigen Bodenverhältnissen umzugehen. Der Opiumanbau hatte ja keine besonderen landwirtschaftlichen Kenntnisse verlangt. Brachte ein Feld nicht mehr genug Ertrag, wurde einfach ein Stück Urwald gerodet und eine neues angelegt. Damit sollte natürlich jetzt Schluß sein. Allerdings wies der Urwaldboden extreme Unterschiede im Nährstoffgehalt auf: wuchs an einer Stelle das Gemüse hervorragend, konnte es fünf Meter weiter schon mangels Stickstoff völlig verkümmern. Hier war also intensive Schulung der Bauern unabdingbar.

Neben meiner Arbeit im Labor für Bodenkunde hatte ich die Aufgabe, das Projekt von Anfang an mit der Kamera zu begleiten. Ich hatte damals nur eine Super-8 Kamera dabei, daher sind die Aufnahmen nicht optimal.

Der König kommt!

In Chiang Mai waren normalerweise die Straßen in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, wenn der königliche Rolls Royce unterwegs war. Aber hier in den Bergen? Eine kleine Kolonne kommt von der Sommerresidenz des Königs auf dem Doi Suthep in das Projekt gefahren. Im ersten weißen Range-Rover sitzt der König, hier darf er auf einen Chauffeur verzichten und selbst fahren. Ein paar Soldaten sind vorab gekommen, stehen aber mehr oder weniger herum. Es war völlig undenkbar, daß jemand ein Attentat auf den geliebten König hätte verüben können. Jeder verbeugt sich, als das Auto an ihm vorbeifährt, aber damit ist auch genug des höfischen Zeremoniells. Der König trägt keine Uniform, sondern einen ganzen schlichten Armee-Arbeitsanzug. Wenn man nicht wüßte, daß das der König von Thailand ist, könnte man ihn für einen einfachen Soldaten halten. Ich stehe mit meiner Kamera gerade mal einen Meter entfernt, als er aussteigt und mein damaliger Chef ihn begrüßt und Bericht erstattet. Und dann geht auch sofort an die Arbeit: Der König läßt sich zu den Versuchsfeldern begleiten und genau erklären, wie der aktuelle Stand der Arbeit ist, er will jedes Detail wissen und stellt präzise Fragen.









Währenddessen hat die Königin auf einem Stuhl Platz genommen und verteilt Decken an die Dorfbewohner. Auch sie ist ganz informell gekleidet, im Hosenanzug und mit Turnschuhen. Ringsherum haben Mitarbeiterinnen und Studentinnen der Fakultät auf dem Boden Platz genommen. Als die Decken verteilt sind, bittet die Königin alle, doch etwas näher heranzukommen für einen kleinen königlichen Plausch. Studenten kommen einem Mitglied der königlichen Familie nur einmal nahe, bei der Übergabe der Diplome. Solch eine Gelegenheit wie heute und hier wird es für sie wohl nie wieder geben.






















Pornpat & Clarke haben geheiratet

Seit mehr als sechs Jahren kennen sich Pornpat & Clarke, sie sind glücklich, zufrieden und meistern beide erfolgreich ihren Alltag - und das genießen sie gemeinsam. Um das Glück nun perfekt zu machen und der ewigen Probezeit ein Ende zu bereiten gaben sich Pornpat & Clarke am 10. Dezember auf dem Standesamt das JA Wort.

Zur prächtigen Hochzeitsfeier wurden die Familien sowie alle Freunde und Bekannte ins Westin Hotel Berlin eingeladen, um ab 19 Uhr mit den frisch Vermählten gemeinsam diesen fröhlichen Tag in ansprechendem Ambiente zu feiern. Der Salon "Friedrichstadt" war festlich geschmückt und für die etwa 100 Gäste gab es ein Wahnsinns Buffet von Hummer in Mango, Entenbrust geräuchert, geschmortes Kaninchen, Rindermedaillons und soooo vieles mehr... Jeder Gast der Hochzeitsgesellschaft wurde persönlich begrüßt und erhielt ein Gastgeschenk. Clarke bedankte sich bei allen mit einer kleinen Ansprache und war überglücklich, dass es all seinen Geschwistern möglich war an seiner Hochzeit mit seiner geliebten Pornpat teilzuhaben. Während der Feier übernahm Aee die Moderation und begleitete die Gäste durch ein kleines Programm. Alle waren zufrieden und wünschten immer wieder viel Glück für das Hochzeitspaar. Wir vom FARANG Magazin schliessen uns dem an und wünschen dem Paar ein langes gemeinsames Leben.

Peter & FARANG Team

P.S.: Pornpat ist übrigens die Inhaberin der Thaimassage Baan-Nuad in der Reinhardtstrasse in Berlin Mitte.

















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Erhöhung des Mindestlohnes zu Januar 2017 - Das ändert sich für Sie!

Informationen der Rechtsanwaltskanzlei Bümlein

Fortsetzung des Artikels aus 09

Nachdem 2015 der Mindestlohn endlich eingeführt wurde, wird er nunmehr zum Januar 2017 erhöht. Und obwohl er bereits seit 2 Jahren gilt, passieren immer wieder Fehler, die für Arbeitnehmer zu durchaus spürbaren Einbußen führen.

Ab Januar 2017 gilt ein Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde (zu den Ausnahmen verweisen wir auf den ersten Artikel zum Thema). Der Mindestlohn gilt nun auch für Zeitungszusteller. Ab 2018 sind dann keine Ausnahmen mehr vorgesehen.

Alle Arbeitnehmer, die ein niedrigeres Gehalt erhalten, haben damit ab Januar Anspruch auf Erhöhung auf diesen Betrag. Da anzunehmen ist, dass nicht alle Arbeitgeber auch freiwillig zahlen werden, raten wir, die Arbeitgeber freundlich an die Gesetzesänderung zu erinnern.

Bitte prüfen Sie, ob Sie tatsächlich Mindestlohn erhalten. Vielen Arbeitgebern unterlaufen Fehler.

Typische Fehler:

1. Die Berechnung

"Ein Monat = 4 Wochen".

Arbeitgeber rechnen oft auf diese Weise, die auch dem weit verbreiteten Verständnis entspricht, dass ein Monat vier Wochen habe.

Tatsächlich hat das Jahr aber 364 Tage, also 52 Wochen - verteilt auf 12 Monate sind dies 4,33 Wochen je Monat.

Der Unterschied ist deutlich. Arbeit ein Arbeitnehmer 40 Stunden in der Woche zu (neuem) Mindestlohn, ergibt sich nach der falschen 4-Wochen-Rechnung: 4 Wochen x 40 Stunden x 8,84 Euro = 1.414,40 Euro. Mit der richtigen Berechnung ergeben sich jedoch 4,33 Wochen x 40 Stunden x 8,84 Euro = 1.531,09 Euro. Die falsche Berechnung kann daher leicht zu mehr als 100 Euro zu wenig führen.

2. Überstunden

Gern schreiben Arbeitgeber in Verträge, dass Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind. Selbst, wenn das Grundgehalt über dem Mindestlohn liegt, kann es bei der entsprechenden Anzahl an Überstunden aber leicht unter die gesetzliche Grenze sinken.

Als Arbeitnehmer sollte man daher genau berechnen, wie viele Stunden man tatsächlich im Monat geleistet hat. Der Mindestlohn pro Stunde muss auch bei Leistung von Überstunden erreicht werden, anderenfalls hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Nachzahlung.

Es gibt jedoch auch einen Wermutstropfen. Das Bundesarbeitsgericht hat kürzlich entschieden, dass Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld auf die Monate umgelegt werden können und als Gehalt gelten - diese Leistungen können daher ein eigentlich zu niedriges Gehalt ggf. ausgleichen.

Gerne rechnen wir für Sie aus, ob Sie den Mindestlohn erhalten oder ob Ihnen weitere Ansprüche zustehen.

Gleichfalls bieten wir natürlich auch Arbeitgebern unseren Service an. Wenn Sie wissen möchten, was Sie ihren Arbeitnehmern bezahlen müssen, beraten wir Sie gern.

Haben Sie Fragen zum Arbeitsrecht generell? Wir beraten Sie gern persönlich oder telefonisch.


Farang und Lotusblüten

Kapitel 4 - Die bezaubernde Manao

Leseprobe

Vorgeschichte:

Vor dem Mauerfall im Jahr 1989 flüchtet Fredy mit seiner Familie aus der DDR in den Westen. Im Rheinland findet er Arbeit und lernt Alex kennen. Sie werden Freunde und Alex wird später ein Buch, über Fredy´s Abenteuer schreiben. Nach 25 Jahren Ehe lässt sich Fredy´s Frau scheiden. Für Fredy bricht eine Welt zusammen. Er geht zurück in den Osten und gründet eine Firma. Mit der ist er auch recht erfolgreich, aber eine neue Frau findet er nicht. "Es gibt zum Glück noch andere Regionen auf diesem Erdball, in denen gute Frauen europäische Männer mögen," denkt er. Fredy bricht auf ins Ungewisse. Er erlebt viele Abenteuer und lernt die schöne Thailänderin Mu kennen. Am liebsten hätte er sie direkt mit nach Hause genommen. Das erlaubte die deutsche Botschaft aber nicht. Er ahnt nicht, dass er wie viele andere Männer auf eine Prostituierte, die es nur auf sein Geld abgesehen hat, hereingefallen ist und baut seiner Freundin sogar ein Haus. Weil seine Angebetete wieder kein Visum bekommt, reist Fredy allein nach Deutschland. Als er sechs Monate später nach Thailand zurückkehrt wohnt ein anderer Farang in seinem Haus. Es kommt zu einem Handgemenge. Mit einem Wok wird Fredy zu Boden geschlagen. Fluchtartig verlässt er sein Haus, welches kurz danach explodiert. Die Freundin Manao bringt den verletzten Fredy in ein Resort verarztet seine Kopfverletzung und bleibt die Nacht bei ihm.

Kapitel 4 Die bezaubernde Manao

Manao hatte sich nach der Arbeit mit Fredy in seinem Resort verabredet. Sie wollte sich nach seinem Befinden erkundigen und ihm berichten, was sie von einem Polizisten erfahren hatte.

Der wusste nichts von einer Schlägerei. Er wusste aber, dass ein Haus in Ban Kimu niedergebrannt war. Auslöser wäre wohl eine Explosion gewesen. Die Eigentümerin und ihr Farang wollten sich wahrscheinlich eine Zigarette anstecken und dabei hat sich ausströmendes Gas entzündet. Wie durch ein Wunder hätten beide die Explosion überlebt.

"Da bin ich aber beruhigt, dass die beiden die Explosion überlebt haben," sagte er. "In meiner Heimatstadt gab es ein ähnliches Beispiel: In einem Mietshaus wollte sich ein Betrunkener in seiner Wohnung das Leben nehmen. Er drehte den Gashahn auf und schlief ein. Als er morgens erwachte zündete er sich eine Zigarette an. Das Haus explodierte. Viele Menschen starben, aber er überlebte. Anscheinend breitete sich die Druckwelle in alle Richtungen aus, nur dort wo sie entstand passierte nicht viel." Fredy war traurig, dass es sein Haus nicht mehr gab, aber froh darüber, dass Mu überlebt hat, liebte er sie im Tiefsten seines Herzens immer noch. "Fredy, du musst nicht traurig sein", tröstete ihn Manao und streichelte liebevoll seine Hand. "Du kannst nichts dafür. Standen denn zwei Geisterhäuschen vor deinem Haus?" fragte sie dann. "Nein, als ich vor einem halben Jahr abreiste, hatte Mu noch keine Geisterhäuschen aufgestellt und gestern habe ich auch keins gesehen," antwortete Fredy nachdenklich.

"Das ist es, Fredy, die Geister haben sich gerächt! Wenn man ein Haus baut, dann muss man zwei Geisterhäuschen aufstellen. Durch den Hausbau hat man den Geistern ihren Lebensraum, Luft und Erde genommen. Um sie zu beschwichtigen stellt man ihnen deshalb kleine Häuschen auf, gibt ihnen regelmäßig frisches Wasser, Zigaretten, Schälchen mit Obst und zündet Räucherstäbchen an. Das hat Mu nicht getan, im Gegenteil, sie hat die Geister verhöhnt. Genau wie ihr Vater. Das ist höhere Gewalt. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Selbst die Polizei sieht das so."

"Na hoffentlich hast du recht, Manao, aber so einfach kann ich die Sache nicht abhaken. Mein Haus, in das ich so viel Herzblut gesteckt habe, gibt es nicht mehr", sagte Fredy und schaute niedergeschlagen auf den Boden. "Fredy, da gibt es nichts mehr zu trauern," sprach Manao nun energisch, "Mu hat es nicht anders verdient. Sie und ihr Farang können das Haus nun nicht mehr nutzen. Das sollte dir, bei dem ganzen Elend, eine Genugtuung sein."

Um Fredy aufzuheitern wechselte Mu das Thema: "Komm, lass uns in einem Restaurant essen gehen! Ich kenne eins hier ganz in der Nähe". "Na Hunger habe ich," sagte Fredy schon etwas besser gelaunt. "Dann lass uns fahren!" sagte Manao, setzte ihren Helm auf und wollte ihr Moped starten.

"Moment mal," zügelte Fredy Manao in ihrem Tun, "wir fahren mit meinem Moped." Dabei zeigte er stolz auf sein Gefährt. "Jetzt habe ich auch eins, das hat mir mein Freund Christian besorgt." "Na wenn das so ist," freute sich Manao, "dann fahre ich bei dir mit." Fredy startete sein Moped und ab ging die Fahrt in den mittlerweile dunklen tropischen Abend.

Sie fuhren an einen See und sahen schon von weitem bunte Lichter, die sich im Wasser spiegelten. Es waren Lampions des Restaurants, das sie ansteuerten.

Fredy gefiel es dort. Frösche quakten und er hörte sogar das Zirpen einiger Grillen. "Die sind in wärmeren Regionen wohl etwas lauter als im kalten Deutschland," sagte er sich. Dort hat er schon seit vielen Jahren keine Grillen mehr zirpen gehört. Das Essen war vorzüglich.

Fredy fragte Manao, ob sie auch die kommende Nacht mit ihm verbringen möchte. Manao tat überrascht, willigte aber sofort ein. Wieder im Resort angekommen, tranken beide ein Bier und plauderten in einer Vertrautheit, als wären sie schon lange Zeit ein Paar.

Dann forderte Manao Fredy auf, mit ihr duschen zu gehen. Schließlich muss sie morgen wieder früh aufstehen, sagte sie verschmitzt. Das ließ Fredy sich nicht zweimal sagen und zog sich aus.

Als beide dann nackt unter der Dusche standen, glaubte Fredy seinen Augen nicht zu trauen. So ein geiles Fahrgestell! Und mit der sollte er schlafen? "Unglaublich!" dachte er. Manao seifte Fredy von oben bis unten zärtlich ab. Anscheinend hatte sie Spaß daran. Als dann seine Weichteile an der Reihe waren, war da nicht mehr viel weich. "Ohi", staunte Manao, "dass ihr Farangs immer so große Ständer habt - das schmerzt beim Sex, aber ich mag diese Schmerzen," frohlockte sie kichernd. Fredy merkte sofort, dass Manao viel Erfahrung mit Erotik haben muss. "Sie ist halt eine Prostituierte", wusste er. Aber das störte ihn nicht. "Eigentlich ist es gut, dass ich die Mu los bin," sagte er sich. "Jetzt steht mir doch wieder die Welt offen und ich kann tun und lassen was ich möchte." Mit der Seife auf der Haut umarmte er Manao und seifte auch sie ein. Dann spülte er ihren bezaubernden Körper mit der Dusche ab.

Mit einem Handtuch bekleidet legte Manao sich aufs Bett. Fredy ging zu ihr und streichelt liebevoll ihr Gesicht. Was dann geschah war für ihn der blanke Wahnsinn. Hatte doch Fredy ein halbes Jahr keine Frau berührt.

Schon nach 3 Tagen mietete Fredy mit Manaos Hilfe in der Nähe ein schönes möbliertes Landhaus. Das kostete ihn nur 50 Euro Miete im Monat. "Vorher wohnte hier meine Schwägerin mit ihrer Familie," sagte Manao. "Sie sind vor einigen Wochen ausgezogen. 40 Euro Miete im Monat waren ihnen zu teuer. Als die Vermieter bemerkten, dass du, also ein Farang, einziehst, haben sie noch mal 10 Euro draufgeschlagen. Das ist normal in Thailand. Daran musst du dich gewöhnen. Beim Einkaufen ist es genauso. Viele Verkäufer erhöhen den Preis, wenn sie einen Farang bedienen."

Von nun an schickte Fredy Manao immer erstmal vor, wenn er etwas kaufen wollte. Erst wenn sie einen vernünftigen Preis ausgehandelt hatte, kam er hinzu. Und da musste einiges eingekauft werden. Das wichtigste war eine Matratze, Bettzeug, Moskitonetz und Kochgeschirr. Als Kochgelegenheit kauften sie eine Gasflasche mit Kochaufsatz. Solche Geräte sind eigentlich gefährlich und in Deutschland verboten, wusste Fredy, verfügen sie doch weder über einen Regler oder ein Rückschlagventil. Aber hier war das offenbar egal.

Fredy lebte mit Manao wie ein richtiges Paar. Morgens brachte er sie mit seinem Motorrad zur Arbeit. In der Mittagspause fuhr er zu ihr und sie gingen in einem Restaurant in der Nähe der Baustelle essen.

Abends holte er sie ab und sie fuhren in sein neues Zuhause. Gemütlich saßen sie dann beim Feierabendbier und redeten viel miteinander. Einmal erzählte Manao, dass sie ein Grundstück erben wird. "Wäre mein Haus nicht abgebrannt, dann hätte ich es abbauen und für Dich auf Deinem Grundstück aufbauen lassen", sagte Fredy.

"Das ist nett von dir," antwortete Manao: "Es wäre sogar rein rechtlich möglich. Aber zum einen bin ich mit Mu´s Familie verwandt, dann macht man so etwas nicht und zum anderen hast du mit Mu einige Zeit gelebt. In Thailand muss ein Farang für Liebe bezahlen und du hast mit deinem Haus bezahlt." Fredy schaute Manao irritiert an: "Muss ich denn für dich auch bezahlen?" "Normalerweise ja, meine Mama hat schon mit mir geschimpft, dass ich eine Beziehung mit dir habe und dafür kein Geld verlange, aber ich habe sie beruhigt und ihr gesagt, dass wir beide nur Freunde sind", dabei zwinkerte Manao mit dem Auge, "und dass ich in einigen Tagen nach Pattaya reise, um mich dort mit einem Farang zu treffen, den ich später heiraten werde. Das hat sie beruhigt."

Fredy schaute Manao fragend an: "Du reist nach Pattaya, um dich mit einem anderen Mann zu treffen?" "Fredy, dass ich eigentlich eine Barlady bin, das hast du doch gewusst. Ab und zu reise ich nach Pattaya und treffe mich dort mit einem Farang. Der, den ich diemal treffe, heißt Hubert. Er kommt aus Österreich und arbeitet bei einer Bank. In drei Jahren geht er in den Ruhestand. Dann werden wir heiraten."

Fredy war überrascht, aber gleichzeitig froh über so viel Offenheit. "Aber mit Winfried warst du doch auch zusammen," sagte er. "Das stimmt," bestätigte Manao. "Ich habe auch noch eine Beziehung mit einem Deutschen, der bei einer Fluggesellschaft arbeitet und mit einem Franzosen." Fredy schüttelte den Kopf. "Hast du denn kein schlechtes Gewissen oder Angst, dass der eine was vom anderen erfährt?"

"Habe ich, da muss man ganz schön aufpassen, dass man sich am Telefon nicht verquatscht, wenn man eine Weile nicht erreichbar ist. Aber eigentlich wissen die Farangs auf was sie sich einlassen. Sie haben uns in einer Ladybar kennengelernt. Dort gibt es nur Frauen wie mich. Winfried wusste das auch. Natürlich habe ich ihm von den anderen Farangs nichts erzählt, aber als ich einige Wochen nicht ans Telefon ging, wurde er misstrauisch und schickte deinen Freund Christian in die Spur. Der erfuhr, dass ich mich in Pattaya mit einem anderen Farang treffe und Christian musste dies brühwarm dem Winfried mitteilen. Der ist nun sauer und ich bekomme von ihm kein Geld mehr. Na egal", seufzte Manao, "so ist das in meinem Gewerbe."

"Ja, für Winfried war es eine schlimme Zeit. Er rief mich oft an und klagte mir sein Leid. Aber nun ist er drüber weg. Übers Internet hat er eine thailändische Lehrerin kennengelernt. Er kommt übrigens auch in einigen Wochen nach Thailand, um sie zu treffen. Für mich hat er auch eine Lady ausgesucht. Sie wohnt in Mugdahan. Vielleicht fahre ich mal dort hin um sie kennenzulernen."

"Hast Du eine Telefonnummer von ihr?" fragte Manao. "Ich könnte mit ihr reden. Schon am Telefon merkt man, ob es eine gute Frau ist." "Hab ich", sagte Fred. "Aber das können wir morgen machen." Er umarmte Manao und sagte: "Schade, dass wir uns nicht früher kennengelernt haben. Ein Paar kann aus uns nicht werden. Aber lass uns bis zu unserer Trennung einfach eine schöne Zeit verbringen!" "Das hast du schön gesagt," freute sich Manao, gab dem Fred einen zärtlichen Kuss auf den Mund und erwiderte seine Umarmung. Dann gingen sie schlafen und hatten, wie jedes Mal, viel Spaß beim Sex. Manao war eine Frau, die auch bei normalem Sex ihren Orgasmus bekam und das törnte Fredy besonders an.

An einem anderen Abend erzählte Manao, wie es dazu kam, dass sie eine Prostituierte wurde. Sie sagte: "Mit vierzehn Jahren wurde ich das erste Mal schwanger. Der Vater war auch nicht viel älter als ich. Es war ein Junge aus dem Dorf. Als er einmal betrunken mit dem Motorrad fuhr, verunglückte er tödlich. Wie sollte ich nun mich und mein Kind ernähren? Eine Freundin nahm mich mit nach Pattaya und erklärte mir, wie ich mich Farangs gegenüber zu verhalten hätte. Fredy, du kannst mir glauben: Es war schrecklich für mich. Der erste Farang gab mir viel Geld, war aber ein ekliger, alter betrunkener Fettsack. Fluchtartig habe ich diesen Sündenort verlassen und fuhr mit dem Bus zurück nach Hause. Meine Mama schimpfte mit mir und bald fuhr ich wieder nach Pattaya. Irgendwann hatte ich mich an dieses Leben gewöhnt."

"Aber du gehst doch jetzt einer ordentlichen Arbeit nach," unterbrach Fredy, "warum hast du das damals nicht auch getan? Warum nimmst du dir nicht einen anständigen thailändischen Mann?" Manao schaute Fredy fragend an. So als wollte sie sagen: "Weißt Du wirklich nicht was hier abgeht?", erklärte dann aber sachlich:

"Männer in Thailand sind oftmals Machos, Fremdgeher, Whiskytrinker oder einfach nur faul. Einige schlagen ihre Frauen. Die Frauen müssen hier die Familie inklusive der Eltern und Großeltern versorgen und dann sollen sie einen Mann auch noch mit ernähren.

Die meisten Ehen gehen nach kurzer Zeit auseinander. Das Wort Alimente gibt es in Thailand nicht. Was bleibt uns übrig? In Touristenzentren anschaffen gehen, ist doch bequemer und lukrativer, als für einen Hungerlohn auf dem Reisfeld zu arbeiten, die Kinder versorgt dann meistens die Großmutter.

Manchmal empfand ich es sogar angenehm, von einem großzügigen Farang verwöhnt zu werden. Wenn der auch noch einigermaßen attraktiv aussah, hatte ich auch Spaß am Sex." Dabei sah sie Fredy lächelnd an und zwinkerte ihm zu.

Manchmal machten die beiden abends ein Lagerfeuer. Sie hatten eine schöne Zeit miteinander. Fleißig wie Manao nun mal war, deckte sie vor dem Schlafengehen das glühende Holz mit Sägespänen ab. "So kann man Holzkohle herstellen", sagte sie.

Fredy und Manao war klar, sie waren ein Paar auf Zeit. Damit ihre Liebe nicht noch schlimmer wird, beendeten sie eines Morgens mit einer letzten heißen Nummer ihre Beziehung. Sie fanden es schade, hatten sie doch sehr viel Spaß miteinander. Aber ihre Vernunft sagte ihnen: Eine Beziehung kann nicht gut gehen. Bald wird Manao nach Pattaya reisen um sich mit ihrem Freund aus Österreich zu treffen und Fredy würde sich eine Partnerin für eine feste Beziehung suchen. Manao war ihm dabei behilflich und hatte mit dem Mädchen aus Mugdahan telefoniert. "Sie macht eigentlich einen netten Eindruck," sagte sie. "Sie ist Verkäuferin in einer Videothek und freut sich, dich kennenzulernen. Sie hat aber auch gefragt ob du ein guter Mensch bist. Bist du natürlich, habe ich geantwortet."

Auch am letzten Tag holte Fred Manao mit seinem Motorrad von der Arbeit ab. Dabei hielt er vor einem Jeansshop und sagte, sie möge sich irgendetwas kaufen. Manao ging rein und kam freudestrahlend mit einer Jeans heraus. Fredy bezahlte 15 Euro dafür. Das erschien ihm zu wenig und er schickte sie nochmals rein. Dieses Mal entschied sie sich für eine kurze Hose. Die kostete nur 8 Euro.


Der Deutsche Hilfsverein e.V., Deutsches Eck und Wochenblitz

Sa & Bernd von TAF - Thai Asien Flugreisen in Berlin, Kantstraße 59, stellen Ihnen im Rahmen ihrer Artikelserie diesmal keine Airline, sondern den Deutschen Hilfsverein Thailand e.V. und dessen Vorstands- und Gründungsmitglied Frank Boer, sowie die deutschsprachige thailändische Zeitung Wochenblitz vor.

Wir wünschen allen Lesern ein gesundes, glückliches, frohes Neues Jahr 2017!

Im Herbst 2016 waren wir in Bangkok und besuchten dort auch wieder unseren langjährigen Freund Frank Boer in seinem großen German Pub & Restaurant Deutsches Eck in der Sukhumvit Road Soi 20. Dieses empfehlenswerte Restaurant mit deutscher und thailändischer Küche ist ein stadtbekannter Treff nicht nur der deutschsprachigen Szene der Hauptstadt. Auch viele Thais, Touristen aller Länder, Botschafts- und Airline-Angehörige sowie Entscheidungsträger aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens treffen sich hier gerne zum Speisen und einem gepflegten deutschen oder thailändischen Bier vom Hahn. Auch Erdinger Weizen Bier vom Fass und regelmäßig stattfindende Feste und Events jeder Art sind hier an der Tagesordnung.

Frank Boer wurde 1963 in Deutschland geboren und lebt seit 1989 in Thailand. Er ist mit einer Thailänderin verheiratet, hat Tochter und Sohn und leitet als Geschäftsführer das große Team seines Pub & Restaurant Deutsches Eck mit deutschem Chef-Koch. Neben seiner Tätigkeit als Wirt, ist Frank Boer u.a. ehrenamtlich als Gründungs- und Vorstandsmitglied im Deutschen Hilfsverein Thailand e.V. (DHV) engagiert. Ferner ist er dort im wichtigen Vergabeausschuss des Vereins an maßgeblicher einflussreicher Stelle verantwortlich tätig und der Organisator des jährlichen Festes der Deutschen in Bangkok in enger Zusammenarbeit mit der deutschen Botschaft und der Deutsch-Thailändischen Handelskammer. Vorstandsvorsitzender des Hilfsvereins ist der Träger des Bundesverdienstkreuzes, Dr. Chumpol Thiengtham, die weiteren Vorstandsmitglieder neben Frank Boer sind Dr. Raphael L'Hoest (Referatsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) und Hagen Dirksen (Honorarkonsul in Nordthailand).

Der DHV kümmert sich um Menschen vorwiegend deutscher Staatsangehörigkeit, die in Thailand ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind. Ausgenommen sind jene, die ihre Notlage durch grobes Eigenverschulden herbeigeführt oder in irgendeiner Form gegen gültige Gesetze des Landes verstoßen haben. Kredite sowie Zwischenfinanzierungen werden aus rechtlichen Gründen nicht gewährt. Psychologischer Beistand sowie detaillierte rechtliche Beratung kann auf Wunsch an Dritte weitervermittelt werden.

Die zentrale Sozialstation des DHV befindet sich auf dem Gelände der University of Technology in Bangkok und wird von Khun Sirirat Sukarapak (Jiab) geleitet. Sie ist seit 2007 auch Vorstandsmitglied der VTD (Verein Ehemaliger Thailändischer Studenten in Deutschland). Für die Außenstelle des DHV in Pattaya und den umliegenden Provinzen ist die 51-jährige Bangkokerin Khun Ta zuständig. Sie arbeitete von 1991 bis 2008 als Sekretärin in Deutschland und hat umfangreiche Erfahrung im Bereich der Pflege und Betreuung. Sie besucht u.a. Kranke und Behinderte zu Hause oder im Krankenhaus.

Alle Mitarbeiterinnen kümmern sich sehr kompetent um die ihnen angetragenen Fälle. Bei Bedarf werden sie von Vereinsmitgliedern und Netzwerkern im gesamten Land dabei unterstützt.

Etwa 500.000 deutsche Touristen kommen jedes Jahr nach Thailand. Schätzungsweise 20.000 Deutsche haben sich auf Dauer in Thailand niedergelassen. Darunter eine zunehmende Zahl von Senioren und Rentnern und damit verbundene altersbedingte Vorfälle. In Deutschland kann man von rund 100.000 deutsch-thailändischen Ehen ausgehen. Nach Erreichen des Rentenalters gemeinsam oder erst nach dem Tod des Ehepartners gibt es eine Aus- oder Rückwanderung nach Thailand und die häufig daraus entstehenden Probleme.

WIE WIRD GEHOLFEN?

Der Verein verfügt über ein Netzwerk engagierter Mitglieder in ganz Thailand. Eine Sozialstation mit eigenem Büro in Bangkok koordiniert den Einsatz. Über die Hilfsmaßnahmen entscheidet ein fünfköpfiger Vergabeausschuss. Um schnell zu helfen, werden auch Kleinkredite gewährt. In jedem Fall werden alle Anträge kritisch geprüft - und müssen manchmal auch abgelehnt werden.

DER DEUTSCHE HILFSVEREIN

Der Deutsche Hilfsverein Thailand e.V. wurde auf Initiative des deutschen Botschafters in Bangkok, Dr. Christoph Brümmer, im September 2006 in Berlin gegründet. Der beim Amtsgericht Charlottenburg unter VR 26074 B registrierte Verein hat derzeit 60 Mitglieder und dient anerkannt mildtätigen Zwecken. Er hat das Recht steuerabzugsfähige Spendenbescheinigungen in Deutschland auszustellen. Die Registrierung in Thailand erfolgte beim Arbeitsministerium. Die Mitarbeit im Verein ist ehrenamtlich. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Erlöse aus Veranstaltungen. Haupteinnahmequelle ist das unter der Schirmherrschaft der Deutschen Botschaft Bangkok und der Deutsch-Thailändischen Handelskammer jedes Jahr im Oktober in Bangkok stattfindende "Fest der Deutschen".

Für Spenden in Deutschland an den DHV führt die Deutsche Bank kostenfrei dieses Konto:

Deutsche Bank Berlin, IBAN: DE11 1007 0024 0068 2534 00

WELCHE HILFE WIRD GELEISTET - WELCHE NICHT?

Satzungsgemäß will der Verein in Thailand in Not geratenen Personen vorwiegend deutscher Staatsangehörigkeit helfen. Der Verein gewährt auch rechtliche Beratung, psychosozialen Beistand und zählt Kinder-, Jugend-, Kranken- und Altenhilfe sowie Häftlingsbetreuung zu seinen Aufgaben. Fahrlässigkeit, Verantwortungslosigkeit und Leichtsinn honoriert der Verein nicht.

KRITERIEN UND GRUNDSÄTZE

- Jedes Hilfeersuchen wird sorgfältig geprüft. Kein Fall wird von vornherein ausgeschlossen.

- Vorrangig ist Hilfe zur Selbsthilfe.

- Hilfe nur nach angenommener Beratung.

- Hilfe möglichst nur mit Zukunftsperspektive (keine Almosen).

- Hilfe nur, wenn feststeht, dass keine andere Hilfe möglich ist (z.B. durch Verwandte, Freunde, die Botschaft).

- Finanzielle Hilfe in aller Regel nur gegen Rückzahlungsverpflichtung.

- Kleinere Hilfen im festgelegten Verfügungsrahmen der Leiterin der Sozialstation in Bangkok sowie der Honorarkonsuln Hagen Dirksen (Chiang Mai) und Anette Jimenez Höchstetter (Phuket) - beide sind Vereinsmitglieder.

- Größere Hilfen nur nach Mehrheitsbeschluss des gewählten Vergabeausschusses.

- Mit Ausnahme der hauptamtlich angestellten Mitarbeiter der Sozialstation arbeitet das Netzwerk des Hilfsvereins ehrenamtlich und ohne Vergütung; Auslagen werden erstattet.

- Transparenz ist oberstes Gebot: Jährliche Veröffentlichung der Bilanz und des Geschäftsberichtes des Vorstandes. Die Sozialstation ist jedermann zugänglich.

Der Deutsche Hilfsverein Thailand sorgt für regelmäßige Kranken- und auch Häftlingsbesuche im ganzen Land. Dafür arbeitet er auch mit thailändischen Hilfsorganisationen zusammen. Die Hilfe für Deutsche kommt oft auch deren thailändischem Umfeld zu Gute.

Der Deutsche Hilfsverein (DHV) trauert mit dem thailändischen Volk um den verstorbenen thailändischen König, Seine Majestät König Bhumibol Adulyadej, und hat das Fest der Deutschen 2016 aus Respekt auf den 11. März 2017 verschoben.

Mein Fazit: Eine wirklich gute Sache! Spenden und Unterstützung in jeder Form sind natürlich willkommen und ich denke auch sehr sinnvoll. Sie unterstützen damit unverschuldet in Not geratene Landsleute und/oder deren Ehepartner und Kinder. Wir wollen es zwar nicht hoffen, aber falls Sie einmal Hilfe in Thailand benötigen, sind Sie sicher auch froh einen kompetenten Ansprechpartner zu finden. Bei Ihrem nächsten Bangkok Aufenthalt gönnen Sie sich und Ihren Lieben mal ein leckeres Essen oder Getränk im Deutschen Eck und können sich dort aus erster Hand weiter informieren. Grüßen Sie dann bitte den fleißigen Frank recht herzlich von Sa & Bernd vom "TAF-Reisebüro" in Berlin und verbringen im Deutschen Eck in der Sukhumvit Road Soi 20 ein paar nette Stunden. Bernd Kamjunke

In Thailand bin ich mit dem "Wochenblitz" immer aktuell und bestens informiert. Frank und sein Bruder Kai Boer sind die Gründer und Herausgeber der deutschsprachigen Zeitung Wochenblitz - Ihre deutschsprachige Zeitung für Thailand, sowie des Internetportals wochenblitz.com. Die neusten Nachrichten und Informationen aus Thailand, Deutschland sowie der ganzen Welt und zahlreiche Möglichkeiten als Werbeplattform in deutscher Sprache für Produkte & Dienstleistungen sind in der Print- und Internetausgabe der Zeitung vorfindbar. Die Thai-German Media and Consulting Co. Ltd. mit Sitz in Bangkok, bestehend aus den Bereichen Verlagswesen, Online Media, Website Design, SEO Services, Networking und Event Management, ist durch die jahrzehntelange Erfahrung der Gebrüder Boer in Thailand bereits seit vielen Jahren erfolgreich am Markt.





Frankys Reise in den Isaan 2016

Wenn wir nach Thailand reisen, dann sind wir die meiste Zeit im Isaan. Dort besitzen wir ein Haus und treffen Freunde und Verwandte. Langeweile kommt da nicht auf. Es gibt viel zu reden. Hat doch meine Frau ihre Familie ein halbes Jahr nicht gesehen. Ich gehe dann in der Mittagshitze in einen klimatisierten Massageshop und lasse mich verwöhnen. Anschließend besuche ich ein von einem Berliner betriebenes Restaurant und treffe mich dort mit Farangs. Das gibt mir neue Impulse für meine Arbeit als Schriftsteller. So vereinbarte ich am 13. Oktober ein Treffen mit dem Auswanderer Wolfgang. Wir ahnten nicht, dass an diesem Tag der König sterben würde.

Wolfgang lernte ich vor einigen Jahren im Isaan kennen. Er wohnt im Dorf Lamzayong, 15 Kilometer entfernt von Nangrong. Nach dem meine erste Beziehung mit einer Thailänderin zusammengebrochen war, war er mir mit seiner Erfahrung auf meinem weiteren Weg eine große Hilfe. Die Chemie hatte sofort gestimmt, als ein Freund ihn mir vorstellte.

Jetzt sprach er mich an und fragte ob ich seine Lebensgeschichte in meinem nächsten Band "Farang und Lotosblüten" mit einbauen möchte. "Das mache ich natürlich gern," antwortete ich und so erzählte er mir seine Geschichte.

Er sei in jungen Jahren zur See gefahren und hatte als Koch auf einem Handelsschiff gearbeitet. Das war seine Welt. Mit 23 Jahren betrat er das erste Mal thailändischen Boden. Sein Schiff lieferte australische Feinfrostware nach Thailand. Sofort faszinierte ihn das Land des Lächelns. Bis zu seiner Auswanderung sollten aber noch viele Jahre vergehen. Kurz nach der Zeit als Seemann lernte er Gabi kennen. Sie heirateten und lebten 25 Jahre zusammen in Deutschland. Gabi arbeitete als Krankenschwester und Wolfgang als Koch und Bio-Landwirt.

Wie bei vielen Ehen, ging auch diese Beziehung in die Brüche. Wolfgang war wegen seiner Seefahrt durch die Erotik exotischer Frauen verwöhnt und sehnte sich zurück. Seine Gabi war für ihn in dieser Beziehung eher die Wüste Gobi, sagt er schmunzelnd.

In Thailand hatte Wolfgang danach mehrere Urlaubsbeziehungen. Nicht mit Barladys oder Frauen, die er zufällig kennenlernte, sondern mit hübschen Thailänderinnen, die er im Internet gebucht hatte. Solche Damen bieten eine Art Begleitservice und werden von den Farangs gut bezahlt und nicht selten auch beschenkt. Nach dem Urlaub trennt man sich dann und einige treffen sich später sogar wieder.

Wolfgang bereiste mit solchen Mädchen die schönsten Regionen im Süden des Landes. Bald wollte er aber wieder eine feste Beziehung und fixierte sich auf eine hübsche Masseurin. Ihr Name war Düanzai, was so viel wie Vollmond bedeutet. Sie arbeitete auf der Insel Ko Samui, aber ursprünglich stammte sie aus Nongkai, einer Stadt nahe der Grenze zu Laos.

Wolfgang nahm sie wenig später mit nach Deutschland und heiratete sie. Letztendlich hat sie ihn aber nur als Sprungbrett benutzt um nach Deutschland zu gelangen. Denn eigentlich war sie in einen anderen Deutschen verliebt, der jedoch zu jener Zeit noch mit einer türkischen Frau verheiratet war. Im dritten Ehejahr sagte Düanzai zu Wolfgang eines Tages: "Ich fahre für eine Woche nach München, um eine thailändische Freundin zu besuchen." Besucht hat sie dann aber ihren Geliebten, der mittlerweile von seiner türkischen Frau geschieden war.

Zehn Minuten bevor Wolfgang sie bei ihrer geplanten Rückkehr vom Bahnhof abholen sollte, rief sie ihn an, dass sie nicht mehr zu ihm zurückkehren wird. Wolfgang war fix und fertig und wollte sofort die Scheidung, was natürlich auch im Interesse von Düanzai lag. Weil sich beide einig waren, wurden sie auch bald geschieden.

In den nächsten Jahren reiste Wolfgang wieder mehrere Male nach Thailand, lernte aber nicht die Richtige kennen. Eine Thailänderin sollte seine nächste Partnerin aber schon sein, sagte er sich. Mittlerweile sprach er schon recht gut deren Sprache. Deshalb hielt er sich auch gerne in der Thaiszene seiner Heimatstadt Bad Pyrmont auf.

Eine Thailänderin aus dem Rotlichtmilieu, mit der er auch eine sexuelle Beziehung hatte, fragte ihn, ob er Interesse an ihrer Schwester Pucky hätte. Sie zeigte ihm Fotos und Wolfgang war nicht abgeneigt. Um Pucky persönlich kennen zu lernen, vereinbarten sie nach einigen Telefongesprächen ein Treffen. Gemeinsam mit der Schwester flog Wolfgang nach Thailand. In Bangkok wurden sie von der Familie mit einem Auto abgeholt. Pucky war auch dabei. Sie fuhren in das Dorf Lamzayong. Dies befindet sich in der Provinz Buriram mitten im Isaan. Wolfgang empfand es als die schrecklichste und hässlichste Gegend der Welt. Aber die Herzlichkeit der Familie, mit der Wolfgang in ihrer Runde aufgenommen wurde, half ihm schon bald, auch die Schönheiten dieser Region zu entdecken.

Dennoch wollte er seine Auserwählte möglichst bald mit nach Deutschland nehmen. In der deutschen Botschaft sagte man ihm aber: Weil er schon einmal eine misslungene Ehe mit einer Thailänderin hatte, bekommt Pucky kein Visum. Ein Aufenthalt für Deutschland wäre für sie nur in Verbindung mit einer Heirat möglich.

Wolfgang war von den deutschen Behörden enttäuscht, denn er wollte eigentlich nicht schon wieder vorschnell heiraten. Weil er seine Pucky aber unbedingt mit nach Deutschland nehmen wollte, ließ er sich auf das Verlangen der Botschaft ein und heiratete. Das Paar lebte einige Jahre recht glücklich in Deutschland. Wolfgang besaß ein Haus mitten in der Natur.

Jedoch sehnten sich beide bald zurück nach Thailand. Mit 52 Jahren hatte Wolfgang aber noch keinen Rentenanspruch. Deshalb beschloss er, das Haus zu verkaufen, um mit dem Erlös in Thailand neu zu beginnen. In der Nähe des Anwesens der thailändischen Familie kauften sie ein 8.000 Quadratmeter grosses Grundstück. Dann verfrachtete er all sein Hab und Gut in einen Container und wanderte aus.

Die deutsche Schäferhündin Chili kam natürlich auch mit. Mit ihrem langen Fell bekam ihr das tropische Klima aber nicht so gut. Auf dem Grundstück baute Wolfgang ein Haus und pflanzte viele Bäume. Wegen seiner Liebe zur Natur machte er aus dem einst öden Land ein Paradies. "Es ist wie eine Oase in der Wüste", sagte er. "Während ringsherum die letzten Bäume gefällt werden, pflanze ich welche an."

Aber von irgendetwas musste das junge Paar in Thailand leben. Das Geld des Hausverkaufs war bald verbraucht. Wolfgang sah darin kein Problem. Er war voller Tatendrang. Seine Idee war eine Schweinezucht, in Anlehnung an seine Erfahrung in der Biolandwirtschaft. Pucky hingegen wollte gerne einen Blumenladen betreiben und Kosmetika verkaufen. Letztendlich wurde aus Wolfgangs Schweinezucht nichts, die Ausgaben standen in keinem guten Verhältnis zu den Einkünften und Puckys Blumenladen warf zu wenig Gewinn ab.

Ohne Wolfgangs Wissen hatte sie ihren faulen Bruder als Teilhaber in das Geschäft eingebracht. Der lag eigentlich nur faul in seiner Hängematte und auch der Verkauf von Kosmetikartikel brachte nicht viel. Wolfgang entschloss sich, die Finanzierung für seine Frau einzustellen und die Schweinemast zu beenden. Er besann sich auf seine Fähigkeiten als Koch, Bäcker und Wursthersteller und gründete ein Unternehmen, in dem er Wurstwaren, verschiedene Brotsorten und mikrowellenfertige Gerichte für die ansässigen Farangs anbietet.

Da Pucky nun keine Einnahmen mehr hatte und Wolfgang sie nicht weiter unterstützte, entschied sie sich für ein Leben ohne Wolfgang. Sie zog in den Süden von Thailand und nahm dort eine Arbeit in einer Fabrik auf. Wolfgang lebte nun mit seiner Schäferhündin Chili allein in dem Haus, welches ihm nach thailändischem Recht eigentlich nicht gehört. Zu Pucky hat Wolfgang weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis. Ab und zu besucht sie ihn und steht ihm zur Seite, wenn er Hilfe braucht.

Als ich Wolfgang vor 7 Jahren kennenlernte, befand sich das Unternehmen in der Anfangsphase. Es entwickelte sich gut und rentiert sich bis zum heutigen Tag. Wer zufällig mal in Nangrong ist, kann sich mit ihm in Helmuts Bar treffen. Täglich, um 14 Uhr beliefert er dieses Restaurant mit Kartoffelsalat und mikrowellenfertige Speisen. Ruft ihn einfach an! Tel.: Thailand 085 20 60 352.

P.S. Helmut war bis vor wenigen Jahren bei der Berliner Kriminalpolizei beschäftigt und verbringt nun seinen Ruhestand in Thailand. Franky Kuchenbecker


Im Isaan: Mein Haus - Dein Haus

Meine zweite Thailand-Reise habe ich deswegen nicht in Facebook angekündigt, weil ich nicht möchte, dass während dessen unsere Wohnung von südeuropäischen Räuber-Banden leergeräumt wird. Diesmal ging es wieder in den Isaan, in ein kleines Dorf nahe Udon Thani. Alles sehr freundliche und einfache Menschen und die Hälfte in dem kleinen Baan ist sowieso Familie. Also wieder mal ein Heimspiel. Und das meine ich nicht überheblich. Ist es doch dem offenen herzlichen Wesen meiner Frau zu verdanken, dass auch ich davon profitiere. Denn, wer mit solch einem prächtigen Menschen schon lange Zeit zusammen ist - der kann ja eigentlich auch nicht so schlecht sein... Denken sie mit dem Herzen.



Dieses Mal habe ich vor allem Häuser fotografiert, auch, weil meine Frau bald ein eigenes Haus bauen möchte. Und, weil Architektur mich schon immer interessiert hat, und zwar der Aspekt, dass die konkrete Form des Bauens die Art des Lebens der Menschen in diesen Häusern bestimmt oder verrät. Oder so ähnlich.

Mir fiel auf, dass es immer noch viele sehr alte Holzhäuser gibt, zumeist auf Stelzen, oft vom Zahn der Zeit angenagt. Aber altehrwürdig, stil- und würdevoll. Darunter die schattigen kühlen Gemeinschaftsplätze für den Tagesaufenthalt aller, wenn es draussen sehr heiss ist. Daneben dann viele moderne Neubauten im westlichen Stil, auch im Thai-Stil mit mehreren Dächern. Carport sowieso. Auch die alten Häuschen haben moderne An- oder Unterbauten bekommen und richtig frische leuchtende Farben. Es tut sich also etwas im Nordosten.

Ein Besuch des dörflichen Kindergartens ergab Aufschlussreiches. Sehr hell und sauber, alles gefliesst, grossflächig und schön. Mehr als 100 Knirpse wohlgekleidet in guter Obhut, alles kostenfrei, bezahlt die Gemeinde bzw. der Bezirk. Kann nicht mal Berlin leisten. Aus meiner Sicht vorbildlich. Die Kleinen werden auch mit dem Bus abgeholt und wieder nachmittags ausgeliefert. Hat mich beeindruckt. Gedanken habe ich mir nur über der hölzernen Rückenkratzer in der Hand der Chefin gemacht, mit dem es ab und an einen kleinen Klapps geben soll. Bleibt aber noch im Rahmen.

Die Sache mit dem Plastikmüll ist so wie das letzte Mal, überall vorhanden. Kaum fasst man in Thailand einen neuen Gegenstand an - schon hat man ein kleines Abfallproblem. Viel zu viel Verpackung. Ich habe nur die Flaschen vom Grundstück eingesammelt, die zuvor gedankenlos ins Gras geschmissen wurden. Jetzt stellen sie sie von selbst ans Haus - ein kleiner Erfolg. Bei der Annahmestelle habe ich 60 Baht bekommen, bin aber natürlich beschissen worden. Wie früher als Kind beim Altstoffhandel. Denn zwei Säcke mit Bierflaschen wurden gar nicht gewogen. Der für die Fuhre gebuchte Tuk-Tuk-Fahrer, ein Nachbar, traute sich nicht etwas dazu zu sagen. Und ich griff nicht ein, weil ich nur als Fotograf und Berichterstatter da war und weil es nicht wirklich wichtig war. Die Waage stammte aus dem vorletzten Jahrundert. Verrostet und gewohnt schweres Eisen zu wiegen. Wie kann sie da die leichten Plastik-Flaschen sensibel erfassen? Egal...

Ich bin nicht gekommen, um jemanden zu zeigen wie es gehen kann. Jede Kultur hat ihr Recht auf ihre eigene Identität und auch auf ihre Fehler. Ich mache also einfach mein Ding. Neugierig wie sie darauf reagieren. Hatte auch einiges weggetan, was sich hinterher als sehr nützlich herausstellte, was ich nicht wusste. Freue mich natürlich schon, wenn mir unbekannte Thais morgens am Grundstück vorbeibrausen und mir den Daumen hoch zeigen. Ist mir in Berlin noch nicht passiert.




Isaan, 06.30 Uhr:

Die Sache mit den roten Shirts

Ein Thai-Rockkonzert in Bangkok, eine Hochzeit im Dorf, zwei Tempel-Ausflüge jeweils 100 km von Udon, es ging Schlag auf Schlag, und jetzt Silvester. Nur trinkfest musst Du schon sein. An den Strassenkreuzungen sind vorab Kontroll-Stellen mit Polizei und Hilfskräften eingerichtet für die Teenager mit Alkohol und YaBa auf den Mopeds über die verrückten Tage des Jahreswechsels.



Es stimmt übrigens nicht, dass sie dich nur als Urlauber lieben. Wenn Du in den Dorf- oder Famileinverband eintauchst wirst Du irgendwie respektiert. Zwar nicht als gleicher, und beäugt in deiner Andersartigkeit, gut dabei, wenn Du offen bist - und - wenn Du Humor hast. Das lieben sie. Die Dorfleute im Isaan schauen Dich unverholen an, fassen Dich auch an und warten auf Dein Lächeln oder Deinen Gruss. Du musst einfach alles mitmachen was geschieht.

Ich habe mit dem Motorroller nach und nach die Umgebung und die einzelnen Ortschaften erkundigt, um mich zu orientieren, wo ich eigentlich bin und wie sie Strassen verlaufen. Mit vielen wildfremden Thai-Leuten hatte ich kurze Begegnungen und kleine Gespräche, soweit es mein Thai hergibt. Niemals war es schlecht, immer war es ein kleines Erlebnis für beide Seiten. Ich hatte niemals Angst, obwohl die Familie Angst um mich hatte bei meinen selbständigen Ausflügen, dass mich einer beraubt oder eine mit dem bösen Blick wegschnappen könnte. Ist aber nicht passiert.

Also, ein Tipp für Farangs, die eine Thailänderin kennenlernen möchten mit ernsthaften Absichten. Kommt in den Isaan, mietet Euch in ein kleines Resort oder so ein und geht auf die Menschen zu. Dann klappt es auch mit der Nachbarin. Nicht aber im Seebad.

Bei den Fahrten über die Dörfer der Umgebung fielen mir zahlreiche rote T-Shirts auf, die an den Zäunen vor den Häusern hingen, teilweise verwittert. Ich dachte schon, na klar, Isaan, das ist Thaksin Gegend, also die der Red-Shirts. Aber Pustekuchen. Es war etwas ganz anderes: In einem Dorf gab es einmal eine Frau, die nahm einer anderen Frau den Mann weg, später wurde sie zur Hexe erklärt wegen ihrer vermeintlichen heimlichen Kräfte. Als sie dann starb, fürchteten die Einheimischen ihre Magie, dass sie damit ihnen die Männer entführt. Zum Schmutz nun, dass dies nicht passiert, wurden die roten Shirts als Abwehr aufgehängt, denn die Farbe Rot würde sie abschrecken. Also nix Thaksin, sondern Hexen-Aberglaube. So ist das im Nordosten von Thailand. Alles etwas anders, aber schön. Mathias Heinrich









Das war Silvester im Scorpion & Baanchuan







































Die News aus Thailand

König begnadigt 30.000
Anlässlich seiner Proklamation hat Seine Majestät König Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun Zehntausende Gefangene begnadigt. Laut Bangkok Post werden 30.000 Gefangene vorzeitig entlassen, und bei weiteren 70.000 soll die Haftzeit verkürzt werden Der König hat Frauen und Männer mit kurzer Haftzeit oder gesundheitlichen Problemen begnadigt. Zudem Gefangene, die mehr als die Hälfte ihrer Strafzeit abgesessen haben. Nicht aus der Haft entlassen werden Vergewaltiger, Wiederholungstäter und Drogenstraftäter. Zum Tode Verurteilte können mit einer lebenslänglichen Haftzeit rechnen, ebenso kann lebenslänglich reduziert werden. Ein Ausschuss wird jetzt entscheiden, welche Frauen und Männer für das Königliche Pardon infrage kommen.
Unter den Häftlingen, die freikommen sollen, ist der weithin bekannte Chuwit Kamolvisit. Der ehemalige Vorsitzende der Partei Rak Thailand war im Januar dieses Jahres vom Obersten Gerichtshof zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er hatte im Jahr 2003 mehr als 130 Männer beauftragt, 60 Bars niederzureißen. Auf 10 Rai am Sukhumvit Square (Sukhumvit Soi 10) hatten sich Bier-Bars angesiedelt, die Chuwit Kamolvisit in einer Nacht- und Nebelaktion dem Erdboden gleich machen ließ. Damals sagte er, als Grundbesitzer habe er nur sein Recht durchsetzen wollen. Chuwit ist eine schillernde Figur: Medien nannten den Besitzer zahlreicher Massagesalons Bangkoks Bordell-König. Später verkaufte er die Etablissements und stieg in die Politik ein. In den folgenden Jahren informierte er immer wieder die Polizei über illegale Spielcasinos in Bangkok.

Majestätsbeleidigung
Wegen Majestätsbeleidigung hat die Polizei den Aktivisten und Dissidenten Jatupat "Pai" Boonpattararaksa im Wat Pasukato in Chaiyaphum festgenommen, aber danach gegen eine Kaution von 400.000 Baht auf freien Fuß gesetzt. Dem 25 Jahre alten Studenten wird vorgeworfen, einen BBC-Bericht über das Leben des neuen Königs im Internet gelesen und zitiert zu haben. Im August war der Student 2 Wochen in Haft genommen worden, weil er vor dem Referendum zur Verfassung Flugblätter verteilt hatte. Darin hatte er die Wähler aufgerufen, gegen die Verfassung zu stimmen.

43 Millionen Euro
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Thailand mehr als 43 Mio. Euro an die Insolvenzmasse des früheren Augsburger Baukonzerns Walter Bau zahlen muss. Dem Urteil war eine mehr als 11 Jahre dauernde juristische Auseinandersetzung vorangegangen, berichtet die Augsburger Allgemeine. Ursprung des Streits war der aufgeständerte Expressway zwischen Bangkok und Chonburi. Die einst zum Augsburger Walter-Bau-Konzern gehörende Dywidag hatte sich an Finanzierung, Bau und Betrieb der Mautautobahn beteiligt. Doch Thailand zahlte nicht, obwohl ein internationales Schiedsgericht in Genf Mitte 2009 die Forderung bestätigt und die Höhe festgelegt hatte: rund 30 Millionen Euro.

Rocker Toon sammelte
Auf seinem 400-Km-Wohltätigkeitslauf hat der Rocker Athivara "Toon" Kongmalai 63 Mio. Baht für das Krankenhaus Bang Saphan eingesammelt. Der Lead-Singer der Rockband Bodyslam erreichte nach 10 Tagen sein Ziel und wurde von seinen Fans begeistert gefeiert. Mit 63 Mio. Baht hatte Toon weit mehr als die erwarteten 40 Mio. Baht erhalten. Für Athivara Kongmalai war das ein deutliches Zeichen, dass viele Menschen die Bedeutung einer finanziellen Unterstützung von Krankenhäusern erkennen. Zudem sollte sein Marathon-Lauf die Bevölkerung zu körperlicher Ertüchtigung anleiten. Das Hospital Bang Saphan will mit dem Geld Inkubatoren für Babys, Ultraschallgeräte und weiteres dringend erforderliches Equipment erwerben.

Nur 33.000 Fahrzeuge
Die 33. Thailand International Motor Expo im Messezentrum Muang Thong Thani in Bangkok endete mit einer mageren Verkaufsbilanz. An den 12 Messetagen wurden nur gut 33.000 Fahrzeuge gebucht, weit weniger als die vom Veranstalter erhofften 50.000. Das Ergebnis bestätigt die in diesem Jahr schlechte Auftragslage der Autobranche. Sie hofft im neuen Jahr auf einen Aufschwung, beim Verkauf im Königreich und beim Export. Der Veranstalter der Motorshow zeigte sich aber mit dem Besucheransturm zufrieden. 1,5 Mio. Menschen hatten an den Ständen die neuen und verbesserten Fahrzeuge vieler Marken bewundert.

Grundstein für Königliches Krematorium
Das Amt für Schöne Künste hat die Baupläne für das Königliche Krematorium vorgestellt, in dem die Einäscherungszeremonie Seiner Majestät, König Bhumibol Adulyadej, vollzogen werden soll, der am 13. Oktober 2016 nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren in Bangkok starb. Das Gebäude wird auf dem Sanam-Luang-Platz errichtet, soll 50,49 Meter hoch gebaut und in der Architektur an Meru, dem Weltenberg im Zentrum des Universums der buddhistischen Kosmologie, angelehnt werden. Um das Königliche Krematorium sind acht Pavillons mit Spitzdächern geplant, die die Meru umgebenden Berge symbolisieren. Sie sollen mit mehreren Skulpturen dekoriert werden, angelehnt an die Fabeltiere des Himaphan-Waldes, an den Hängen des Berges Meru. Die Säulen des Hauptgebäudes werden Garuda tragen, das persönliche Emblem des thailändischen Königs und die einzige Kreatur, der es gestattet ist, oberhalb des Königs Kopf zu stehen. Vor dem Krematorium werden mehrere Gebäude errichtet, in denen 7.400 Menschen bei der Einäscherungszeremonie Platz finden und in denen die Königlichen Projekte mit Ausstellungen gewürdigt werden. Für die Mitglieder der Königsfamilie wird ein VIP-Pavillon mit Platz für 2.800 Personen gebaut. Der Grundstein wurde mit einer religiösen Zeremonie am 19. Dezember gelegt, die Bauarbeiten sollen bis September 2017 abgeschlossen werden. Björn Jahner

Gewalt gegen Frauen
Die Paveena-Stiftung für Kinder und Frauen hat in diesem Jahr 9.157 Notrufe zu Vergewaltigung, häuslicher Gewalt und Menschenhandel bekommen.
Weiter ging es um sexuelle Belästigung, vermisste Kinder und Frauen sowie um Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz, auch kamen Hilferufe zum Thema Gerechtigkeit einfordern. Laut Stiftungsgründerin Paveena Hongsakul haben sich die Anrufe zu häuslicher Gewalt verdoppelt, dabei spielten Drogen, Scheidung und ungeplante Schwangerschaft eine Rolle. Zugenommen hätten weiter die Fälle von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen sowie von Körperverletzungen. Das jüngste Opfer einer Vergewaltigung sei ein Jahr alt gewesen, das älteste eine 78-Jährige.

Residenten überprüft
In den vergangenen Wochen häuften sich die Berichte, dass in Hua Hin und Cha-am lebende ausländische Residenten und Expats immer öfter unangekündigten Besuch von Beamten der Einwanderungsbehörde erhielten. Im Visier der Fahnder standen Ausländer, die ihr Visum überzogen hatten und Vermieter, die ihre ausländischen Gäste nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben, mit dem Formular TM30 bei der Immigration gemeldet hatten. Die Behörde soll Berichten von Thai Visa News folgend zudem angekündigt haben, Geschäfte und Unternehmen, die von Ausländern betrieben werden, genauer unter die Lupe zu nehmen. Überprüft wurden das Vorhandensein einer gültigen Arbeitserlaubnis und, ob die Ausländer auch tatsächlich an genau der Anschrift ihre Tätigkeit ausüben, die in ihrer Arbeitsgenehmigung genannt wird. Razzien wurden bisher vorwiegend in Restaurants und Bars sowie in Maklerbüros durchgeführt, die von Ausländern betrieben werden. Björn Jahner

60.000 CCTV-Kameras
Die Hauptstadt benötigt 60.000 Überwachungskameras, um Verbrechen effektiv zu verhindern und Täter ausfindig zu machen, wie sie in anderen Metropolen Standard sind, betonte der nationale Polizeichef General Chakthip Chaijinda in der Bangkok Post. Er führte fort, dass ein funktionierendes Videoüberwachungsnetzwerk unerlässlich sei, die öffentliche Sicherheit zu erhöhen und dass europäische Städte, u.a. in Großbritannien oder Frankreich, längst über 60.000 CCTV-Kameras verfügen würden und auch Bangkok diesem Vorbild folgen sollte. Der General nahm mit seinem Kommentar Bezug zur Ankündigung des Vizepremiers und Verteidigungsministers General Prawit Wongsuwan, alle Überwachungskameras des Landes auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen lassen zu wollen. Im August 2015 informierte Tripob Khantayaporn, Leiter des Amts zur Entwicklung von Verkehrssystemen der Stadtverwaltung (BMA), dass BMA über 57.000 Überwachungskameras in der Hauptstadt verfügt, darunter 10.000 neu installierte, die hochauflösende Bilder aufnehmen können. Björn Jahner

Rothemden vor Gericht
Die Generalstaatsanwaltschaft hat gegen 19 führende Mitglieder der Rothemden Anklage erhoben. Der Vorwurf: Sie sollen gegen das Versammlungsgesetz verstoßen haben. Nach dem Putsch im Mai 2014 hatte die Junta ein Gesetz erlassen, nach dem jede politische Zusammenkunft mit mehr als 5 Menschen verboten ist. Mitglieder der United Front for Democracy Against Dictatorship, also der Rothemden, hatten Mitte des Jahres vor dem Referendum über die neue Verfassung ein Beobachtungszentrum eingerichtet. Damit wollte die UDD landesweit den Ablauf der Abstimmung kontrollieren. Laut Militär hatten die Rothemden damit den Junta-Bann verletzt. Die Polizei schritt ein und nahm 19 Rothemden fest. Darunter waren der Rothemden-Anführer Jatuporn Prompan und Nattawut Saikua, die bereits mehrfach verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Das Gericht hat inzwischen die Klagen angenommen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Winyat Chatmoontree, Rechtsanwalt der UDD, will für die 19 eine Freilassung auf Kaution erreichen.

Achtung Diät-Pillen
Verbraucherschützer fordern von der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) ein härteres Vorgehen gegen Produzenten und Händler nicht zugelassener Diätpräparate, nachdem in Khon Kaen eine Pharmazeutin einen Herzstillstand erlitt und gestorben war. Die Frau soll das Diätpräparat Mang Luk Power Slim eingenommen haben. Angehörige fanden Packungen des Diätmittels in ihrem Haus. Der Konsum von Mang Luk ist in Khon Kaen weit verbreitet und das Präparat stadtweit in vielen Verkaufsstellen erhältlich. Die FDA warnt vor dem Kauf der Diätpillen; gesundheitliche Schäden sind nicht auszuschließen. Sie enthalten u.a. den Arzneistoff Sibutramin, ein Appetitzügler zur Reduktion von starkem Übergewicht, der in Thailand gesetzlich verboten ist. Björn Jahner

Enger auf den Straßen
Für den Straßenverkehr sind in Thailand 37.268.655 Fahrzeuge zugelassen: 20.289.721 Motorräder, 8.146.250 Limousinen, 6.259.806 Pick-ups, 1.049.749 Lastwagen and 156.089 Transportfahrzeuge wie Vans und Busse. Von Januar bis Oktober 2016 sind 2,45 Millionen Fahrzeuge neu registriert worden.

Computer-Kriminalität
Zu der im Übergangsparlament angesetzten 3. und letzten Lesung des Gesetzes zur Computer-Kriminalität haben das Thai Netizen Network und Amnesty International eine von 300.000 Internet-Nutzern unterschriebene Petition eingereicht. Beide Organisationen sehen in dem geänderten Computer Crime Act BE 2550 eine Verletzung der Menschenrechte und einen entscheidenden Schritt zum "single gateway" für den Internetzugang. Das neue Gesetz schränke die Menschenrechte, die Meinungsfreiheit und die Privatsphäre ein. Piyanuch Kosot, Direktorin von Amnesty International Thailand, sagte laut der "Nation", Gesetze sollten die Rechte der Menschen schützen, sie nicht verletzen. Abhisit Vejjajiva, ehemaliger Premier und Vorsitzender der Demokratischen Partei, zeigt sich besorgt, dass das Gesetz von den Machthabern zur Durchsetzung ihrer Politik missbraucht werden könne. Ministerpräsident Prayut Chan-o-acha hingegen betonte, das Gesetz habe nichts mit einem "single gateway" für den Internetzugang zu tun. Die Regierung wolle lediglich Pornographie und unangemessene Kommentare blockieren.

Mager bei Pisa-Studie
Bei der aktuellen Pisa-Studie nimmt Thailand unter 70 untersuchten Ländern nur den Platz 55 ein. Die Bewertung thailändischer Schüler ist damit niedriger als in der Studie aus 2012. Der stellv. Bildungsminister Dr. Thirakiat Charoensetthasilpa zeigte sich vom Ergebnis enttäuscht und forderte Investitionen in einen nationalen Bildungsplan, um in 15 Jahren bei der Bewertung von Schülern in allen Fächern 100 Punkte zu erreichen. Besonders auffällig ist das unterschiedliche Bildungsniveau zwischen den sogenannten Eliteschulen und Schulen auf dem Land. Die Ergebnisse für die Schüler der beiden Schulen Mahidol Wittthayanusorn und Chulabhorn Wittayalai seien ebenso gut wie in Ländern, die die Pisa-Studie anführten, sagte Dr. Thirakiat. Singapur rangiert mit den Punkten 556, 535 und 564 für Naturwissenschaften, Lesen und Mathematik auf Platz eins, Japan kommt auf mit 538, 516, 532 Punkten auf Rang 2, Thailand erreicht nur 421, 409 und 415 Punkte. Die PISA-Studien sind internationale Schulleistungsuntersuchungen, die seit dem Jahr 2000 in dreijährlichem Turnus in den meisten Mitgliedstaaten der OECD und einer zunehmenden Anzahl von Partnerstaaten durchgeführt werden.

Vorerst keine Bagger
An der Walking Street in Pattaya werden vorerst keine Gebäude abgerissen.
Bei der 2. Bürgeranhörung über die Zukunft der vor Jahrzehnten illegal errichteten 101 Häuser westlich der Fußgängerzone legten Immobilienbesitzer Dokumente vor. Danach hätten sie die Grundstücke legal erworben. Die Eigentümer forderten zuständige Behörden auf, vor einer Entscheidung zur Neugestaltung der Seeseite der Walking Street die Eigentumsurkunden zu überprüfen. Der Streit um die illegal errichteten Gebäude währt bereits seit über zwei Jahrzehnten. Im Oktober hatte die Uni Silapakorn mehrere Vorschläge zur Neugestaltung vorgelegt. Sie reichen vom Abbruch aller 101 Häuser und der Schaffung eines öffentlichen Parks und einer Marina für 1,5 Milliarden Baht bis zum Abriss aller baulichen Strukturen ab 40 Meter westlich der Walking Street. Es scheint, dass sich auch diesmal die Besitzer der Gebäude durchsetzen werden. Darunter sind mehrere reiche und einflussreiche Personen sowie Politiker. Die meisten Immobilien an der Seeseite der Fußgängerzone werden als Entertainment-Betrieb, Bars und Pubs, sowie als Restaurant genutzt.

Auch keine Traktoren
Die Behörden haben ein Verbot ausgesprochen, Traktoren als Zugmaschinen für Speedboote in Pattaya zu benutzen, da die Ackerschlepper den Verkehr behindern. Zwar ist diese Regelung nicht wirklich neu, sondern sogar gesetzlich festgeschrieben, doch erst seit der Besetzung des neuen Stadtrates durch die Militärregierung, scheinen die Beamten bemühter zu sein, geltendes Recht auch tatsächlich durchzusetzen. So wurde Ende Oktober das Areal des Hafens Bali Hai von Tausenden illegal auf Hängern geparkten Speedbooten geräumt, die den Parkplatz seit über einem Jahrzehnt belagert hatten. Weiter wurde ein Parkverbot für Tourbusse vor dem Hafengebäude am Bali-Hai-Pier beschlossen, da sie ebenfalls Verkehrsprobleme verursachen. Sie dürfen ab sofort nur noch auf der von Speedbooten geräumten Parkfläche stoppen, um Fahrgäste aufzunehmen oder abzusetzen. Björn Jahner

Malaria-Infektion droht
Die Behörde für Seuchenkontrolle warnt Urlauber, die Ausflüge oder Camping in Wäldern planen, vor einer Ansteckung mit Malaria. Hoch ist das Risiko, sich über einen Mückenstich mit Malaria zu infizieren, besonders in der Provinz Kanchanaburi im Grenzgebiet zu Myanmar, aber auch in den Provinzen Tak, Songkhla, Narathiwat, Ubon Ratchathani, Mae Hong Son, Sisaket, Chiang Rai und Pattani, warnt Dr. Vichan Pawan vom Amt für Seuchenkontrolle. In diesem Jahr haben sich bereits 16.651 Menschen mit Malaria angesteckt, 11.600 Thais und 5.051 Ausländer. Zwei Patienten starben, gegenüber vier im Vorjahr. Laut Dr. Vichan ist in den letzten Jahren die Zahl der Infektionen stark zurückgegangen. Landesweit stehen inzwischen 300 Kliniken zur Behandlung von infizierten Thais und Ausländern bereit. Ausgelöst wird die Malaria durch sogenannte Plasmodien (einzellige Parasiten), die durch den Stich der Anophelesmücke übertragen werden. Das typische Symptom sind Fieberschübe, die sich mit fieberfreien Intervallen abwechseln (Wechselfieber). Malaria kann medikamentös behandelt werden und hat dann in der Regel eine günstige Prognose, unbehandelt kann sie jedoch tödlich verlaufen.

Gefäschte Dokumente per Facebook kaufen
Das Bildungsministerium hat das Ministerium für digitale Technologien und Gesellschaft gebeten, Onlinehändler aufzuspüren, die über soziale Netzwerke gefälschte Urkunden wie Schul- oder Universitätsabschlüsse verkaufen. Den Stein ins Rollen brachte ein Facebookprofil mit dem Namen "cheap certificates for all educational levels" (Billige Zeugnisse für alle Bildungsstufen). Auf dem Profil wurden gefälschte Zeugnisse von der mittleren Reife bis zum Hochschulabschluss zum Preis von 2.500 bis 7.000 Baht zum Kauf angeboten, die täuschend echt aussahen. Das Facebookprofil richtete sich vor allem an Jobsuchende. Wer ein gefälschtes Zeugnis bestellen wollte, wurde aufgefordert, eine Kopie des Hausbuchs und der ID-Card einzureichen sowie die Zahlung zu tätigen. Das gefälschte Dokument sollte dann per Expresspost an den Empfänger versendet werden. Das Facebookprofil wurde zwischenzeitlich deaktiviert. Das Bildungsministerium hingegen warnt, dass Personen, die dabei erwischt werden, dass sie gefälschte Bildungsabschlüsse bei der Jobsuche einsetzen, bis zu fünf Jahren Haft und / oder eine Strafzahlung in Höhe von 10.000 Baht droht. Björn Jahner

Kriminelle Ausländer
Die Einwanderungsbehörde hat angekündigt, zum Beginn der Hochsaison ein wachsames Auge auf Ausländer in Touristengebieten zu werfen, die in illegale Aktivitäten verstrickt sind. Im Visier der Fahnder stehen insbesondere ausländische Banden, die Touristen berauben oder ausbeuten. In Bangkok werden die Khao San Road, Bang Rak, Sukhumvit Road und Soi Nana überprüft, doch auch außerhalb der Hauptstadt, so in den Provinzen Phuket, Chonburi, Chiang Mai, Surat Thani und Songkhla, werden die Immigrationsbeamten nach illegalen Aktivitäten Ausschau halten, in denen Ausländer verwickelt sind. Dabei konzentrieren sich die Verbrechensbekämpfer u.a. auf Pattaya, Koh Samui, Hua Hin, Doi Suthep und Phu Kradung in Loei. Im Fokus stehen internationale Gesetzesbrüche, Sexualverbrechen, Menschenhandel mit Kindern und anderes. Hinweise aus der Bevölkerung können über die Kurzwahl 1178 oder rund um die Uhr mit der Kommunikations-App Line über die ID INVEST_IMM gemeldet werden. Björn Jahner

Wo Handy aufladen?
Der Handy-Netzwerkbetreiber Advanced Info Service (AIS) wird die Zahl der Geschäfte, in denen Prepaid-Kunden Aufladekarten (Papierstreifen) erwerben können, massiv erhöhen. AIS musste im Oktober seine Zusammenarbeit mit den Minimärkten 7-Eleven einstellen. Damit gingen dem Konzern rund 9.000 Shops zur Online-Abgabe von Aufladekarten als Prepaid-Guthaben verloren. Erhöht wird jetzt die Zahl der AIS Buddy Shops, zudem werden weitere Telewiz-Franchise-Geschäfte eröffnet. Derzeit gibt es landesweit 120 AIS-Läden und 436 Telewiz-Geschäfte. AIS fordert seine Kunden auf, ihre Mobiles an 40.000 ATMs von 11 Banken sowie über das Internet aufzuladen. Aufladekarten bzw. Papierstreifen können weiterhin bei Family Mart, Tesco Lotus, Big C, in Postämtern und B2S-Buchläden erworben werden. Laut AIS sind das über 10.000 Geschäfte.

Zahl der Krebstoten
Die Zahl der Krebstoten hat in den letzten Jahren stark zugenommen, von 53.434 im Jahr 2007 auf 70.075 in 2014. Laut Gesundheitsministerium sind die häufigsten Krebsarten bei Frauen Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Lungenkrebs, bei Männern sind es Leberkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Durch neue Behandlungsmethoden und Medikamente überleben inzwischen mehr Menschen ihre Krebserkrankung, oder sie sterben wesentlich später als früher an einem Tumor.

Preis-Senkungen
16 führende Groß- und Einzelhändler mit 13.500 Niederlassungen wollen ihre Preise bis zum 4. Januar zwischen 20 und 80 Prozent senken. Das hat Handelsministerin Apiradi Tantraporn mitgeteilt. Mit dieser Aktion sollen die Lebenshaltungskosten gesenkt und die Wirtschaft angekurbelt werden.

Auf Tsunami vorbereitet
Ein erneuter verheerender Tsunami wie vor zwölf Jahren ist eher unwahrscheinlich. Das glaubt der Geologe Passakorn Pananont vom Thailand Research Fund (TRF). Obwohl Wissenschaftler weder ein großes Erdbeben noch einen Tsunami ausschließen könnten, sei ein gigantischer Wellenberg wie 2004 in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Zudem ist Thailand auf einen Tsunami besser vorbereitet. Die Katastrophenschutzbehörde verweist auf das Alarmsystem mit Bojen im Meer und an Land entlang der Andamanensee. Laut stellv. Direktor der Behörde, Kobchai Boonyaorana, wird das System ständig auf seine Betriebsbereitschaft überprüft. Und beim Probealarm, mehrfach im Jahr angeordnet, sollten Bevölkerung und Touristen lernen, umgehend auf höher gelegene Gebiete Zuflucht zu nehmen. Vor 12 Jahren löste ein Erdbeben der Stärke 9,1 auf der Richterskala im Indischen Ozean, nördlich der indonesischen Insel Sumatra, einen gewaltigen Tsunami aus. Betroffen war die Bevölkerung in 14 Ländern. Die Naturkatastrophe riss 230.000 Menschen in den Tod, vor allem in der indischen Provinz Aceh, in Indien, Thailand und Sri Lanka.

Kredit-Haie-Netzwerk
Mit einer landesweiten Razzia haben Polizeieinheiten das größte operierende Syndikat von Kredithaien mit 2.000 Mitarbeitern beendet. Laut Justiz hatte das Netzwerk 4 Milliarden Baht zu außergewöhnlich hohen Zinsen an 170.000 Gläubiger im ganzen Land vergeben. Das Syndikat wurde 2011 gegründet und besaß 86 Filialen. Laut Charnchao Chaiyanukij, Staatssekretär im Justizministerium, berechneten die Kredithaie ihren Kunden im Jahr Zinsen bis zu 300 Prozent. Kunden waren vor allem einkommensschwache Familien, die anderweitig keine Kredite bekommen konnten. Die Bande soll im Land mit 1.000 Staatsdienern zusammengearbeitet haben. Diese sollen die Gläubiger gezwungen haben, den Kredit zurückzuzahlen. Der Sitz des Netzwerks war in Patum Thani, dem Wohnort des Anführers. Bei den Razzien wurden 28 Bankkonten, 14 Safes, insgesamt 150 Millionen Baht, 26 Autos und 86 Motorräder, Waffen, Munition sowie Immobilien sichergetellt.
Der Boss des Syndikats ist offenbar auf der Flucht und inzwischen außer Landes. Die Einsatzkräfte konnten nur einen Verdächtigen festnehmen. Aber Oberst Paisit Wongmuang, Leiter des Department of Special Investigation (DSI), hat angekündigt, schon bald würden gegen 2.000 bis 3.000 Menschen Haftbefehle beantragt. Denn das Justizministerium hat dem Militärrat NCPO eine Liste mit 3.000 Namen von Staatsbediensteten und einflussreichen Personen übergeben, die im illegalen Kreditgeschäft involviert waren.

Land der Schürzenjäger
Über 70% der thailändischen Männer betrügen regelmäßig ihre Partner, wobei die Hälfte von ihnen zugab, ihre Ehefrauen zu schlagen. So lautet das Ergebnis einer Umfrage, durchgeführt von der Women and Men Progressive Movement Foundation und der Thai Health Promotion Foundation (ThaiHealth). Befragt wurden 1.617 Männer im Alter zwischen 20 und 35 in Bangkok sowie ausgewählten Provinzen. Björn Jahner

Viele Minibus-Unfälle
Von Januar bis November entfallen laut Verbraucherstiftung auf Vans 215 Verkehrsunfälle mit 103 Toten und 1.102 Verletzten. Hauptunfallursachen sind rücksichtsloses Fahren und illegale technische Veränderungen am Van. Linienbusse kommen im Zeitraum auf 141 Unfälle, 56 Tote und 1.252 Verletzte. An 3. Stelle folgen Reisebusse mit 52 Zwischenfällen, 47 Toten und 576 Verletzten. Auf Taxis entfallen 77 Unfälle mit 7 Toten und 84 Verletzten. 48 Unfälle mit 10 Toten und 75 Verletzten haben gewöhnliche Busse verursacht. Ende Oktober waren beim öffentlichen Transportwesen 156.089 Fahrzeuge gemeldet. Die Stiftung kritisiert, dass in den meisten Fahrzeugen keine Gurte und kein Sicherheitsequipment vorhanden ist. Viele Fahrer seien physisch nicht für das Fahren eines Busses geeignet, sie würden einschlafen, den Wagen überladen und zu schnell fahren.


Reise-Tipps für Thailand

Nach Kuala Lumpur
Thailand und Malaysia wollen ihre Gespräche vertiefen, um die Möglichkeit zur Errichtung einer Hochgeschwindigkeitseisenbahnstrecke zwischen Bangkok und Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, in Erfahrung zu bringen.
Reisenden zwischen beiden Ländern soll damit eine Alternative zum Flugzeug geboten werden. Da es sich um eine internationale Route handelt, muss entschieden werden, ob beide Länder das Projekt gemeinsam als Ganzes oder nur jedes Land den jeweiligen Abschnitt auf seinem Territorialgebiet plant und umsetzt. Entschieden werden muss auch, ob die geplante 94,6 Milliarden Baht teure und nach Fertigstellung 165 Km lange Hochgeschwindigkeitsstrecke von Bangkok nach Hua Hin bis Malaysia verlängert oder eine separate Strecke von der thailändischen Hauptstadt nach Kuala Lumpur gebaut werden soll. Das thailändische Transportministerium hat sich für die Verlängerung der Bangkok-Hua-Hin-Strecke ausgesprochen. Falls der Plan wirklich umgesetzt wird, sollen auf der 1.400 Km langen Route Hochgeschwindigkeitszüge mit Tempo 250 verkehren. Die Fahrtzeit zwischen den beiden Metropolen wird dann zwischen fünf und sechs Stunden betragen. Björn Jahner

Küstenstraße längerDie 3,42 Kilometer lange Küstenstraße von Chonburi wird bis Ende kommenden Jahres um 3 Kilometer verlängert. Sie schlängelt sich als Brücke durch das Meer und ist zu einer Touristenattraktion geworden. Die Fahrbahn soll den innerstädtischen Verkehr von als Umgehung entlasten. Inzwischen nutzen immer mehr Urlauber mit ihren Autos und Motorrädern die Küstenstraße. Sie halten an, lassen sich zum Picknick nieder und genießen den Ausblick auf das Meer.

Rollbahn für Phang-nga
Der von der Bangkok Airways nördlich der Ferieninsel Phuket geplante neue Flughafen wird den Namen Phang-nga-Andaman International Airport erhalten.
Die Fluggesellschaft verhandelt derzeit mit Vertretern der Provinz Phang-nga über einen Pachtvertrag zu einem 2.000 Rai großen Areal im Bezirk Thai Muang. Erforderlich ist die Zustimmung der Forstbehörde. Wie die "Nation" berichtet, ist für den Airport eine 3.000 Meter lange Rollbahn geplant, sie wird länger sein als die auf der Insel Samui. Dort hatte Bangkok Airways ihren ersten Flughafen eröffnet. Details zu den Kosten und zum Gebäudekomplex wurden noch nicht mitgeteilt. Der Airport Phang-nga wird den überlaufenen Airport Phuket entlasten und Hotelgäste der Provinz näher ans Ziel bringen. Dort boomt die Tourismusbranche, und die luxuriösen Resorts in Khao Lak sind weltweit bei Urlaubern gefragt. 104 registrierte Hotels, darunter zahlreiche internationaler Marken, bieten fast 8.000 Zimmer an. Und in 2016 haben rund eine Million Touristen ihren Urlaub in der Provinz Phang-nga verbracht.

Hotels werden teurer
Hotels wollen im kommenden Jahr ihre Zimmerpreise um 5 - 10 % anheben. Die Vereinigung der Thailändischen Hoteliers begründet die Erhöhung mit dem boomenden Tourismus und der hohen Zahl von unabhängigen Urlaubern. Das sind Ausländer, die nicht in Gruppen einreisen und ihren Aufenthalt nicht bei Reiseveranstaltern buchen. Diese Zahl der sogenannten F.I.T-Touristen (fully independent travellers) nimmt erheblich zu. Sie werden nach einem Bericht von "Daily News" im Jahr 2018 bereits 60% der ausländischen Besucher ausmachen. Bei höheren Zimmerpreisen für diese Gäste steigen die Einnahmen der Hotels, die den Reiseveranstaltern erheblich niedrigere Preise anbieten müssen. Nach Angaben der Hotelvereinigung geben Urlauber in Thailand 26% für die Unterkunft, 22% für Shopping und 20% für Essen und Getränke aus.

Pattaya-Hua Hin-Fähre
Bis Ende Dezember sollen nach Angaben der Marinebehörde die Vorbereitungen für den Start der Passagier-Fähre von Pattaya nach Hua Hin abgeschlossen werden. Das hat Aekarat Kantharo, Direktor des Marinedepartments, nach einem Bericht von "Pattaya Daily News" zugesagt. Wie geplant, soll die erste Fähre zu Beginn des neuen Jahres über den Golf von Thailand fahren. Bis dahin wird Pattayas Hafen Bali Hai auf seine Sicherheit überprüft und verbessert. Die aus China kommende Fähre ist bereits im Tiefseehafen Laem Chabang eingetroffen. Sie wird jetzt in Samut Prakan einer eingehenden Inspektion unterzogen, vor allem wird das Sicherheitssystem überprüft. Für die 113 Kilometer von Pattaya nach Hua Hin braucht der Katamaran 1 Stunde und 40 Minuten. Er kann bis zu 260 Personen aufnehmen. Der Fahrpreis wird mit 1.200 Baht angegeben. Die Marinebehörde geht davon aus, dass etwa 70 Prozent der Fahrgäste Touristen sein werden.

THAI Smile nur BKK
Aus logistischen und finanziellen Gründen beendet THAI Smile ihre 2-Airport-Politik. Ab 16. Januar werden von Don Mueang keine Maschinen der Fluggesellschaft mehr zu Inlandsflughäfen starten. Die THAI Smile nutzt nur noch den Airport Suvarnabhumi und kann so ihre Ausgaben erheblich kürzen. Die Tochtergesellschaft der Thai Airways International (THAI) will sich künftig auf lukrative Ziele in Südostasien, China und Indien konzentrieren. Ein weiterer Grund, nur noch ab dem Airport Suvarnabhumi zu operieren: THAI Smile sieht sich als "light premium airline", während Don Mueang ein Flughafen für Billigfluggesellschaften ist. Derzeit fliegt die THAI Smile ab Don Mueang nach Chiang Mai (tgl. 4 Flüge), Phuket (tgl. 3) und Khon Kaen (tgl. 3). Laut dem Unternehmen sollen künftig ab Suvarnabhumi Phuket täglich 7 Mal, Khon Kaen 8 Mal und Chiang Mai 9 Mal angeflogen werden.

Drei Stunden eher
Der Flughafenbetreiber Airports of Thailand (AoT) hat alle Passagiere mit internationalen Flügen aufgerufen, drei Stunden vor dem Abflug zum Airport Phuket zu kommen. Der Flughafen hat seine Sicherheitsmaßnahmen erhöht und checkt das Gepäck jetzt mit neuen Geräten bereits auf dem Zugang zum internationalen Terminal. Dadurch können Warteschlangen entstehen.

Passagierboote besser
Auf dem Khlong Saen Saep in Bangkok werden derzeit 2 neue Passagierboote getestet, bevor sie später im regulären Liniendienst eingesetzt werden. Sie sollen sicherer sein und über mehr Sitzplätze verfügen als die bisherigen Boote und einen einfacheren Ein- und Ausstieg über Treppen ermöglichen. Entwickelt wurden die Boote vom Thai Marine Department und der Krobkrua Khonsong Company. Die langen Sitzreihen sind an die von Linienbussen angelehnt und werden durch einen Mittelgang getrennt. Jedes Boot bietet Platz für 104 Passagiere. Björn Jahner

Touristen sind zurück
Die Durststrecke der Nebensaison in Pattaya scheint endlich vorbei zu sein, die touristische Hauptsaison ist da! So strömten in den letzten Wochen wieder verstärkt Touristen aus Russland, Großbritannien und skandinavischen Ländern an den Yim Yom und Cosy Beach am Fuße des Pratumnak-Hügels. Sowohl Liegestuhl- und Sonnenschirmvermieter, als auch die Betreiber von Strandrestaurant und Masseurinnen, verzeichnen wieder Zulauf. Lediglich die chinesischen Urlauber bleiben diese Saison aus, dafür sind die Liegestühle gut belegt mit russischen und europäischen Touristen. Björn Jahner

Verbot Mai Khao Beach
Der an die Start- und Landebahn des Phuket International Airports angrenzende Mai Khao Beach wurde teilweise für Strandbesucher gesperrt, nachdem immer mehr Leute den Strandabschnitt aufsuchten, um sich mit startenden oder landenden Flugzeugen zu fotografieren, woraus eine hohe Unfallgefahr resultierte. Einige Besucher setzten sogar Drohnen ein, wodurch die Flugsicherheit massiv gefährdet wurde. Da sich Flughafenleiterin Monrudee Gettuphan zunehmend besorgt über die Sicherheit von Touristen und Anwohnern in diesem Bereich zeigte, ließ sie nun eine Verbotszone einrichten, um die Menschen fernzuhalten. Wer diese betritt, muss mit harten Strafen rechnen: Haft zwischen 5 und 20 Jahren, lebenslang oder sogar Todesstrafe. Um über das Verbot und das Strafmaß zu informieren, wurden Lautsprecher installiert, mit denen auf Thai, Englisch und Chinesisch auf die Verbotszone hingewiesen wird. Auch freiwillige Helfer wurden aufgefordert, unwissende Touristen über die Gefahren in der Start- und Landeschneise aufklären. Björn Jahner

Walking im Fischerdorf
Wegen der Trauerperiode für den verstorbenen König Bhumibol Adulyadej zeitlich über einen Monat nach hinten verschoben, ist sie nun zurück, die beliebte Naklua Walking Street in Pattaya! Die verkehrsfreie Markt- und Schlemmermeile im ehemaligen Fischerdorf im Norden des Stadtgebietes findet noch bis zum 5. März 2017 statt – und zwar immer samstags und sonntags, 17 bis 22 Uhr. Sie soll den Besuchern einen Blick in die Geschichte und den Alltag der Lokalbevölkerung ermöglichen und das Tourismusgeschäft ankurbeln. Angeboten werden günstige Snacks, Meeresfrüchte und Souvenirs zum kleinen Preis. Konzerte thailändischer Künstler und kulturelle Darbietungen sorgen auch in diesem Jahr wieder für Unterhaltung. Dafür wird die Naklua Road ab dem großen Baum am Fischmarkt bis zur Naklua Bridge komplett für den Verkehr gesperrt. Björn Jahner

CP-Speisen in Zügen
Die Staatliche Eisenbahngesellschaft (SRT) hat CP All, das Betreiberunternehmen der 7-Eleven-Minimärkte, ausgewählt, um das Catering in den Speisewagen der neuen Fernzüge zu übernehmen. Die Waggons verfügen über keine Kochstationen, angeboten werden daher Tiefkühl- und Fertiggerichte aus dem 7-Eleven-Sortiment, die auf Bestellung erhitzt werden. Die Speisewagen haben von 4 bis 22 Uhr geöffnet. Passagiere der ersten Klasse können online über einen Touchscreen Speisen und Getränke bestellen, in den anderen Klassen verkauft das Zugpersonal Snacks und Getränke von 6 bis 22 Uhr.
Die 115 neuen Waggons hat die SRT von dem Unternehmen China Railway Rolling Stock Corporation für 4,7 Milliarden Baht bezogen. Sie werden auf den Fernstrecken von Bangkok nach Chiang Mai, Ubon Ratchathani, Nong Khai und Hat Yai eingesetzt.

Gemüse auf Hoteldach
Das Anantara Riverside Bangkok Resort am Chao-Phraya-Fluss baut organisches Gemüse auf seinem Dach an.
In Hydrokultur werden auf 2.800 Quadratmetern Fläche Gemüse und Früchte wie Melonen, Tomaten, Zucchini, Gurken, Salate und Kräuter angebaut. Pro Tag können 12 bis 50 Kilogramm Obst und Gemüse geerntet werden, das in der Hotelküche verarbeitet wird. Lesen dazu online weiter unter:

http://bangkok-riverside.anantara.com

Warten vor Immigration
Das Problem langen Wartens vor den Schaltern der Einwanderungsbehörde am Phuket International Airport scheint immer noch ungelöst. Trotz der Ankündigung der Behörde, zu Spitzenzeiten mehr Beamte einzusetzen, berichteten Urlauber, dass sie teilweise mehrere Stunden warten mussten, um die Einreiseformalitäten abwickeln zu können.
Das Hauptproblem sei, so Oberst Watchawuth Kitiatsawong von der Phuket Airport Immigration, dass nicht alle Schalter mit den für die Abwicklung der Einreiseformalitäten benötigten Computer ausgestattet sind, weshalb auch der Einsatz weiterer Beamter die Situation nicht entschärft. So sind die Einreiseschalter bereits vollkommen überlastet, wenn zwei Maschinen auf einmal landen. Wann und ob das Problem um die fehlenden Computer gelöst werden soll, wurde von der Immigration nicht genannt. Björn Jahner


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