Titelbild Farang 4-2002 Ausgabe 04 / 2002

Leserbriefe

Aus Anwalt´s Praxis

Miss-Farang-Wahl

Rum-Treiber

ITB: Coole Drinks,
heißer Sound & blaues Blut

Interview Robert Stancke

Bangkoks Maulwürfe

Thai-Boxen

Südostasien-News

Reisetipps


Leserbriefe
Lieber Rum-Treiber!

Ich bedanke mich für den Artikel in der Märzausgabe der FARANG.

Endlich spricht mir da mal jemand aus der Seele, denn mit dem Problem der angeblichen originalen Thai-Küche quäle ich mich seit Jahren. Erst vor einigen Wochen machte ich mich mit einer Freundin und klopfendem Herzen aufgrund einer Werbeaktion mit dem Slogan "Original thailändische Küche in Leipzig" auf den Weg ins "Sapa-Thai", nur um ein weiteres Mal enttäuscht zu werden.

Schon beim Eintreten empfing uns vietnamesische Musik, und ein Vietnamese begrüßte uns. Als erstes machte ich ihn darauf aufmerksam, dass er die falsche Musik laufen lässt, wenn er nicht sofort durchschaut werden wollte. Er lächelte etwas unsicher, legte dann aber doch eine andere, etwas arg ältere Kassette ein, die uns nun den ganzen Abend begleiten sollte.

Na gut, dachte ich, und da ich wirklich Hunger verspürte, beschloss ich, auch etwas zu essen. Kurz gesagt, ich hätte es bleiben lassen sollen.

Und schon hatte ich das nächste große Problem - eine einfache "Mekhong-Cola" zu bekommen. Der Kellner war doch ernsthaft davon überzeugt, dass dies nichts für mich ist. Nach einigem hin und her stand dann aber doch ein Glas mit "Cola-Mekhong" vor mir.

Über das Essen lass ich mich erst gar nicht aus. Man kann sich sicherlich denken, wie es geschmeckt hat. Allerdings bekam der Abend dann doch noch einen Pluspunkt. Ob wegen seines schlechten Gewissens oder aus anderem Grund, bekamen meine Freundin und ich vom Kellner je eine Flasche Sekt auf Kosten des Hauses.

Und nun warte ich sehnsüchtig jeden Tag darauf, dass sich vielleicht doch ein Thai in Leipzig niederlässt und mich aus meiner Qual befreit. Einziger Trost sind und bleiben meine Reisen nach Berlin, wo ich dann endlich nach Belieben schlemmen kann - sei es im "Thai-Park", in der "TU-Mensa" bei immer wieder tollen Veranstaltungen oder im "JOY".

Absoluter Höhepunkt ist und bleibt ein eher seltenes Essen im "SAWADDI".

Mit lieben Grüßen aus Leipzig, Ihre Leserin Katja

Hallo Jens,

endlich - nach zwei Ausgaben, die weniger nach meinen Geschmack waren - wieder ein FARANG, der über den immer erstklassigen Kurznachrichtenteil hinaus mein Interesse wachzuhalten vermochte.

Es war außerdem beruhigend zu sehen, daß Herr Payer auch spannende und lesenswerte Artikel verfassen kann. Seine Ausführungen zum Thema "Thaifrauen, Liebe und Geld" in den erwähnten vorangegangenen Ausgaben fand ich zwar thematisch interessant, den gewählten Ton aber völlig verfehlt. Ja, ich war wirklich unzufrieden mit meinem geliebten Südostasienmagazin. Die "Käferstory" hat mich aber doch wieder mit Magazin und Autor versöhnt. Klasse!

Eine kleine Anregung noch: Zwar ist das berühmte Seebad an der Ostküste des Golfes von Thailand wohl noch immer das am häufigsten bereiste Ziel Thailands, jedoch erfreuen sich andere Regionen wie zum Beispiel Phuket oder Chiang-Mai ebenfalls großer Beliebtheit. Es soll sogar Zeitgenossen geben, die vorsätzlich einen großen Bogen um den handtuchbreiten, lauten und teuren Strand mit angeschlossener Ortschaft machen. Versucht doch einmal, dieser Tatsache bei der Zusammenstellung der Kurznachrichten Rechnung zu tragen. (Wetten ich kenne die Antwort...?!)

Ach ja, wie Du wohl schon von Axel weißt, sind wir ein wenig mit dem Auto unterwegs gewesen: Hua-Hin, Prachuap Kirikhan, Baan Gruhd, Ranong, Phang Nga, Phuket und über Chumphon zurück nach Hua-Hin.

Ich bin in 3 Wochen 4500 km gefahren (von Ubon nach Hua-Hin über Korat; Rückweg nach Ubon über Ayuthaya, Buriram, Surin). Eines kann ich danach mit Gewissheit sagen: Eigentlich ist es ganz schön da, in Thailand.
In dem Sinne! Harald R., Langenhagen

Aus Anwalt´s Praxis

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Familienzusammenführung und Aufenthalt nach dem neuen Zuwanderungsgesetz

Das vielfältig diskutierte neue Zuwanderungsgesetz soll das alte Ausländergesetz sowie die dazugehörigen zahlreichen Verordnungen ablösen. Wann und ob allerdings das neue Zuwanderungsgesetz in Kraft tritt, ist derzeit ungewiss. Zwar hatte nach dem Bundestag nunmehr auch der Bundesrat das Gesetz gebilligt, jedoch hat die CDU/CSU-Partei bereits jetzt angekündigt, das Gesetz ggf. durch Einschaltung des Bundesverfassungsgerichtes zu Fall bringen zu wollen.

Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich auf die neuen Regelungen der Einreise und des Aufenthaltes von Familienangehörigen (Ehegatten- und Kindernachzug) insbesondere zu Deutschen.

Die Regelung des Nachzugs von Ehegatten und Lebenspartnern zu Deutschen (§ 28 des Zuwanderungsgesetzes) bleiben im wesentlichen unverändert. Auf den Ehegattennachzug zu Deutschen besteht nach wie vor ein Rechtsanspruch und zwar unabhängig von den Einkommensverhältnissen des deutschen Partners. Nach wie vor sollen eingereiste Ehegatten zunächst eine Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre erhalten. Auch die unbefristete Verlängerung der ehebedingten Aufenthaltserlaubnis, (die nunmehr Niederlassungserlaubnis heißt) soll unter den bisherigen Voraussetzungen erfolgen. Hervorzuheben ist die geforderte Fähigkeit, sich auf einfache Art in deutscher Sprache mündlich zu verständigen, welche nunmehr direkt im § 28 des Zuwanderungsgesetzes enthalten ist.

Da gemäß § 5 des neuen Zuwanderungsgesetzes die Erteilung eines Aufenthaltstitels in der Regel die vollständige Sicherung des Lebensunterhaltes der Ausländer voraussetzt, wird die auch jetzt herrschende Praxis der Überprüfung der Einkommensverhältnisse bei der unbefristeten Verlängerung der ehebedingten Aufenthaltserlaubnis fortgesetzt.

Trennt sich der/die Ausländer/in von dem deutschen Ehepartner, ohne dass es zur Erteilung einer (unbefristeten) Niederlassungserlaubnis nach dem eben erwähnten § 28 Abs. 2 gekommen ist, so besteht die Möglichkeit einer Niederlassungserlaubnis nach dem allgemeinen § 9 des Zuwanderungsgesetzes nach einem fünfjährigen Aufenthalt. Die Voraussetzungen für diesen einzigen rechtlich gesicherten Status werden jedoch so hoch gehängt, dass der dauerhafte Aufenthalt für eine große Gruppe von Ausländern - insbesondere von sozialschwachen - fast unmöglich wird. Denn während nach dem alten Recht die Erteilung der unbefristeten Aufenthaltserlaubnis unter der Voraussetzung möglich war, dass der Lebensunterhalt des Ausländers aus eigenen Mitteln gesichert ist, wird nunmehr gefordert, dass der Ausländer (ohne seinen Ehegatten) fünf Jahre lang einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgegangen ist und die entsprechenden Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Dies entspricht den jetzigen Regelungen für die Aufenthaltsberechtigung. Hinzu kommt nach dem neuen Recht das Erfordernis ausreichender Deutschkenntnisse und Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung Deutschlands. Diese kann der Ausländer durch den Abschluss eines Integrationskurses oder einer anderweitigen Ausbildung nachweisen. Das heißt, die Ausländer, die die unbefristete Niederlassungserlaubnis begehren, müssen eine Sprach- sowie eine Staatsbürgerkundeprüfung ablegen. Beides setzt gute schriftliche Kenntnisse der deutschen Sprache voraus. Bisher waren einfache mündliche Sprachkenntnisse für die unbefristete Aufenthaltserlaubnis ausreichend.

Für Ausländer, die derzeit über eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis oder Aufenthaltsberechtigung verfügen, gilt dies nicht. Diese erhalten eine Niederlassungserlaubnis mit Inkrafttreten des Gesetzes. Außerdem werden alle bis zum 01.01.2003 gestellten Anträge auf Erteilung einer unbefristeten Arbeitserlaubnis, Aufenthaltserlaubnis oder Aufenthaltsberechtigung nach dem alten Recht entschieden. Für Ausländer, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes eine befristete Aufenthaltserlaubnis besitzen, gelten hinsichtlich der Integrationskriterien bei der Aufenthaltsverfestigung nur die bisherigen Anforderungen des geltenden Rechts (einfache mündliche Sprachkenntnisse).

Nach dem neuen Gesetz haben alle Ausländer, auch die als Ehegatten eingereisten, einen Rechtsanspruch auf einen deutschen Integrationskurs. Wer einen solchen Kurs abgelegt hat, hat das Recht auf Einbürgerung bereits nach sieben statt nach acht Jahren. Grundsätzlich besteht aber auch eine Teilnahmeverpflichtung. Sofern die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis nur im Ermessen der Behörde steht (d.h. kein Rechtsanspruch gegeben ist) kann die Nichterfüllung der Pflicht zur Teilnahme an Integrationskursen bei der ausländerbehördlichen Entscheidung negativ berücksichtigt werden.

Beachtlich sind die neuen Regelungen bezüglich des Kindernachzuges zu den hier lebenden Ausländern (§ 32 des Zuwanderungsgesetzes). Demnach wird der Kindernachzug zu einem hier verheirateten Ausländer bis zum 18. Lebensjahr der Kinder erlaubt, allerdings nur, wenn die Kinder im Familienverband, also zusammen mit den Eltern oder mit dem allein sorgeberechtigten Elternteil einreisen. Voraussetzung ist, dass die Eltern oder der Elternteil Aufenthaltserlaubnis besitzen. Lebt der Elternteil bereits in Deutschland, so kann er seine Kinder nur bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres nachholen (Bis jetzt war das bis zum 16. Lebensjahr des Kindes möglich!). Nur als Ausnahme regelt die Vorschrift § 32 Abs. 4 die Möglichkeit des Kindesnachzuges nach Vollendung des 12. Lebensjahres unter Berücksichtigung des Kindeswohls und der familiären Situation. Erwähnenswert ist die Möglichkeit der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für das Kind, wenn es - etwa durch vorhandene Deutschkenntnisse - intergrationsfähig erscheint.

Die neue Regelung des Kindesnachzuges zu in Deutschland verheirateten Ausländern werde es unmöglich machen, dass Ausländer, die während ihres Besuchsaufenthaltes im Bundesgebiet einen Deutschen kennen und lieben lernen und diesen zu einem späteren Zeitpunkt auch heiraten, nach der Eheschließung hier zu bleiben. Damit würden sie riskieren, für immer von ihren Kindern getrennt zu werden. Diese viel kritisierte Regelung des neuen Gesetzes wurde auf Verlangen der CDU/CSU-Partei aufgenommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Regelung bei der praktischen Umsetzung bewährt und ob die oben angeführte Ausnahmeregelung eine großzügige Auslegung bzw. Handhabung erfährt.

Im nächsten Beitrag werden die Regelungen des Ehegattennachzuges für Ausländer und des Arbeitserlaubnisrechts nach dem Zuwanderungsgesetz kommentiert.

Rechtsanwaltskanzlei Bümlein, Kurfürstendamm 157, 10709 Berlin,
Tel. (030) 88 71 180, Thai: 88 71 18 113.

Miss-Farang-Wahl

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Leser-Wahl: Nenn

Der Pokal ging an die Schönste, nachdem unsere Leser durch ihre Zuschriften die Miss FARANG 2001 kürten. Im Thai-Restaurant MAE-NAM in Berlin-Wilmersdorf wurde am Samstag, dem 23. März 2002, der Pokal unter viel Beifall an die Siegerin überreicht.

Es ist nicht gesagt, dass Journalisten auch gute Party-Veranstalter wären. Und bis ultimo war dies dem kleinen FARANG-Team selbst noch unklar. Doch ließ es sich schnell eines Besseren belehren. Und das ging so ab:

Die überwiegende Mehrheit der FARANG-Leser hatte Nenn (unser April-Girl) zur Miss FARANG 2001 gewählt. An zweiter Stelle folgte Hanni (Oktober), Deng (März) und Eki (September) gleichauf als Dritte. Es gingen insgesamt 311 Postsendungen ein. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten! Doch nun zur aufregenden schönen Sache selbst.

FARANG sicherte sich zum 23. März 2002 das Thai-Restaurant MAE-NAM in der Brandenburgischen Str. 22 (Berlin-Wilmersdorf) und lud zur Siegerehrung und Gewinnerziehung ein. Doch wer würde dem Ruf folgen? Keiner, 10 oder 100 oder mehr?

Gegen 22 Uhr ging es dann Schlag auf Schlag. Bernd und Sa (die Treuen) waren bereits da. Es folgten Dieter Graf (Sponsor des Gewinnertickets) und Lek, Bancha, Arirat Schulz mit Gatten Dieter und kleiner Mannschaft, Chamsai und Dim von der Tanzgruppe Baan Mai Ruh Roy sowie Phachanee (Nenns Mutter), zahlreiche bekannte Thai-Ladies u.v.a. Selbst von der Königlich Thailändischen Botschaft war eine Runde zugegen. Das könnte ja was werden - und wurde es auch!

Die beiden Sänger des MAE-NAM gaben ihr Bestes am Keyboard und am Karaoke-PC. Neben sentimentalen Thai-Liedern auch Weltklasse-Titel in Englisch. Vely, vely nice! Dann gaben sie das Mikro an die meist weiblichen Amateure weiter. Applaus! Richtig gute Talente kamen da zu Gehör. Es wurde eine regelrechte Karaoke-Party. Sehr stimmungsvoll. Der bewusste Funke sprang natürlich über. Gesang, Tanz, Holla - alles war plötzlich zu Gange. "Zugabe, Zugabe!" und "Ganz, ganz feine Party, dieses Event!", hörten wir immer wieder von den begeisterten Gästen. Natürlich wurde der Spaß kurzzeitig unterbrochen vom eigentlichen Anlass des Geschehens.

Der FARANG-Herausgeber Jens bemächtigte sich des Mikros und bedankte sich bei der treuen Leser-Schar, die den Weg zur FARANG-Party gefunden hatte. Nenn bekam ihren schönen Sieger-Pokal mit eigens angefertigter Gravur und eine Flasche Schampus und war sichtlich gerührt. Sie trug übrigens nabelfreie enge Jeans und nur einen Hauch von einem T-Shirt. Die junge Dame (ganze 19 Jahre erst) präsentierte sich als wahre Siegerin. Unser Kompliment noch einmal!

Zweiter Punkt des formalen Aktes war dann die Ziehung des Gewinners eines Flugtickets nach Bangkok und zurück. Aus einem Sektkübel zog Lek, die Begleiterin von Dieter Graf, die Karte des glücklichen Gewinners an dem Leser-Contest: Reinhard Woythe aus Berlin- Mitte. Er wird benachrichtigt werden. Einen guten Flug ins Land des Lächelns!

Ganz rührend die Szene, als die Siegerin sich gegen Mitternacht zaghaft erkundigte, ob sie denn gehen dürfte (Drei junge Thai standen in der Tür und wollten mit Nenn in eine Discothek gehen!).

Die verbliebene FARANG-Fan-Gemeinde ließ hingegen nichts anbrennen. Es wurde ausgiebig getafelt - ausgezeichnete Küche übrigens! - geschunkelt, getanzt und kräftig mitgesungen. Schade für alle, die nicht da sein konnten ...!

Das Betreiber-Team des MAE-NAM sorgte rundum für das Wohlbefinden aller Anwesenden. Nur ab und an sah man Sorgenfalten beim Chef, ob denn wieder einmal ein Polizei-Einsatz (Lärmbeschwerden!) zu befürchten wäre. Das hatte man nämlich in letzter Zeit des öfteren.

FARANG wünscht dem Restaurant-Team weiterhin ein volles Haus! Wir kommen wieder - spätestens jedoch zur Wahl der Miss FARANG 2002.

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin. Totentanz in der City West. Ach, waren das noch Zeiten als sich die Touri-Busse die Lietzenburger langschlängelten und die aber-Vielen ins Kudamm-Karee und in die Sperlingsgasse abluden. Vorbei die Zeiten der üppigen Stimmungsparties in der Stadt ohne Sperrstunde ... Heute herrscht an besagten Orten gähnende Leere. Depri-Stimmung ist angesagt. Loretta steht auch auf der Kippe. Big Eden zehrt von vergangenem Ruhm - na ja. Unermüdlich und aufdringlich nur die Anreißer vor den Etablissements, die die letzten einsamen Nachtschwärmer West ins Stübchen locken wollen. Der Ku'damm scheint sich noch 'mal aufzubäumen. Vergebene Mühe. McBurger's Hackfleischpampe kommt, Café Möhring geht, Kranzler nur noch ein Schatten seiner selbst, Juhnke hat sich selbst aus dem Verkehr gezogen und Schruppke-Gruner ist nun tot. Traurig, traurig dies alles. Wo sind aber nur die Leute geblieben? Vielleicht im Osten, oder besser gesagt, in der "Neuen Mitte"? Ja, da sind sie wohl heutzutage. Auf der Suche nach dem letzten Kick. High end in Ruinen-Romantik. Alles ist möglich. Vorbei die satten und lauten 80er und 90er Jahre. Coole Party machen, Event feiern, neue Locations, fetter Kult - die "Spaßgesellschaft" feiert sich selbst, meist in Denglish .... Die Sprache selbst hat sich neue Inhalte gesucht. Und wo war die coolste Bar der Stadt? Natürlich in der Oranienburger Straße: Nämlich ein nächtlicher Ausschank an einem kleinen Schaukasten an der Hauswand. Die "Künstlerin" steht davor und schon ham wa ditt Event. Ganz einfach. Oder kämen Sie auf den Gedanken, eine Bar "Club der polnischen Versager" zu nennen? Läuft aber, zumindest in der Torstraße in Mitte.

Kein Wunder, dass der Rum-Treiber lieber in Thai-Musik-Cafés schlendert! Ching und sein Asia Special gibt's ja zum Glück immer noch. Der hält's aus!

Neulich, spontane Einladung von Edd. Nett! Er lotste euren Rum-Treiber mit schwerem Gefährt ("Guter Stern auf allen Straßen") zielsicher durch's nächtliche Berlin. Angekommen in der Kleiststraße 7 (Schöneberg), eine Ecke weiter vom JOY. Neueröffnung der Dara, (Sicher der Name eines berühmten "Stars"?!), eine kleine, intime, aber nicht unflotte Cocktail-Bar. Viele Boys da. Aber wirklich nett. Vatcharin, wie immer stets very cool mit Designer-Brille und dunklem Anzug und die elegante Krisana (Lange nicht gesehen - grüß Dich!) empfingen ihre zahlreichen Gäste u.a. mit Prosecco. Alle Getränke frei an diesem ersten Abend und auch ein ansehnliches Büffet. Rammelvoll die Bar, mehr als 50 Leute, ein ständiges Kommen und Gehen. Auch viele Ladies anwesend. Gesehen wurde u.a. Pan, unsere offenherzige Titel-Lady von FARANG-Ausgabe 12/2001 ... Der Clou des Ganzen: Eine pechschwarze, glänzende, spiegelnde Decke. Ansonsten viel Chrom, stabile Barhocker und gemütliche dunkelrote Polstereckchen. Fein, fein! Dem Betreiber-Team sei gewünscht, dass auch in den kommenden Tagen die Türe ordentlich klappert. Denn hier ist Mann schließlich unter sich...

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

ITB: Coole Drinks, heißer Sound & blaues Blut

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Die Pattaya Night im Rahmen der diesjährigen ITB war eine Sause der Extraklasse. So geschehen am 18. März 2002, zum Ende der Tourismusbörse, und zwar im ehemaligen Wasserwerk am Hohenzollerndamm 208. Gastgeber war die Stadt Pattaya selbst und keine Geringere als die Königliche Prinzessin Ubol Ratana eröffnete die Party.

In dem stimmungsvollen Industrie-Ambiente des alt-ehrwürdigen Wasserwerkes - alle Maschinen sind noch vorhanden und fein angemalt - sammelte sich ein illustres Völkchen zum richtigen Abfeiern. An die 800 Aussteller von der ITB, Chefs und Mitarbeiter von Reisebüros und Ticket-Agenturen, deren Gäste und überhaupt alle möglichen Leute, waren da. Ein dichtes Gedrängel, Menschen wohin man schaute.

Die Prinzessin nebst umfangreichem Anhang wurde nach Blitzlicht-Gewitter und Fernseh-Interview rechts neben dem Eingang in einen VIP-Bereich geleitet. Da war kein 'rankommen ... Anderen Orts ging es wesentlich gelassener zu. Ein umfangreiches Büffet zog die Massen wie Motten das Licht in der Nacht an. Für das leibliche Wohl - a la Thai - zeichnete übrigens Allan Buranakol verantwortlich. Der "Maestro de Cusine" war natürlich anwesend - im schicken Schwarzen - und achtete stets darauf, dass auch rechtzeitig nachgeschoben wurde. Schließlich war der Andrang beachtlich.

Hoch über allem Treiben herrschte in seinem Technik-Geviert ein DJ, dessen Name geheim gehalten wurde (?). Er sorgte für fett wabernden Sound. Ein Mix aus Techno und neuzeitlichem Party-Sound, reichlich gedubbt und drum and base - nicht schlecht eigentlich. Doch - und jetzt muss es 'mal gesagt sein - dem Thema dieses Abends nicht unbedingt angemessen! Pattaya Night - daran erinnerten nur die schönen Strandfotos und Hotelansichten auf der übergroßen Leinwand in luftiger Höhe. Ja - Urlaubsserinnerungen und Sehnsüchte wurden wieder sofort wach ...

Dann gab es noch mehrere Frucht-Schnitzereien zu beobachten und vor allem - das muss ja auch 'mal gesagt sein - den wirklich einzigen und lobenswerten Thai-Aktivposten des Events: Arirat Schulz mit ihrer Mannschaft bei der Live-Massage - natürlich dicht umringt und vor allem kostenlos. An dieser Stelle ein dickes Lob für die unermüdliche Chefin des Traditionellen Thai-Massage-Institutes in der Tiergartener Pohlstraße. Sie massierte und knetete was das Zeug hielt. Sechs Stunden am Stück. Das war Schwerstarbeit bei der hier herrschenden Hitze. Götter-Gatte Dieter sah es gelassener und hatte die ganze Chose fest im Blick. Daneben waren Peter Bombitzki, der allgegenwärtige Bancha, Edd und RA Dieter Ahnert und leider nur kurzzeitig (familiäre Gründe) Bernd und Sa, auszumachen. RA Ahnert war sehr, sehr oft am Büffet zu beobachten ... Na, Hauptsache es hat geschmeckt.

An Kultur wurde noch v.a.m. geboten: Ein Pantomimen-Team, halbnackicht und angemalt, schwebte nahezu in Zeitlupe, der Realität etwas entrückt, unentwegt durchs Party-Gewühl. Zwei schöne Nymphen namens Neptunia wagten sich dann sogar an eine anmutige Trapez-Nummer hoch oben. Etwas Zirkus-Atmosphäre war kurzzeitig zu verspüren. Nicht schlecht, doch auch dies hatte wenig mit Thailand bzw. Pattaya zu tun. Dann schon eher die schillernde Drag-Queen, die sich zu später Stunde aus einem Vorhang ins Spot-Licht quälte und die Tanzgemeinde animierte. Dann ging der offiziellen Kultur die Luft aus.

An dieser Stelle möchte der Berichterstatter den Veranstaltern einen Wermutstropfen in der ansonsten gelungenen Party ankreiden: Auf den raren Einladungskarten wurde der Beginn mit 19 Uhr angegeben, doch selbst noch 19.45 Uhr war vor dem Veranstaltungsgebäude eine wachsende Schlange frierender Eingeladener zu beobachten. Der Einlass wurde gestoppt.

Die Gründe wurden zunächst in der hochnotpeinlichen Laptop-Kontrolle durch die Ordner am Tor vermutet. Rein kommt nur, wer im Speicher vermerkt ist! Doch Pustekuchen - es war die Ankunft der thailändischen Prinzessin, die Hunderte (!) von Menschen ca. 30 Minuten geradezu "im Regen" stehen ließ. Sollten denn die Verantwortlichen wirklich angenommen haben, dass nach ITB-Schluss um 18 Uhr alle Eingeladenen schleunigst ihre Ausstellungsstände schließen würden, nur um zum Hohenzollerndamm zu eilen? Und was sollte der Blödsinn mit der Laptop-Kontrolle, wo es doch sowieso nur persönliche Einladungen gab?! Die Plebejer probten zwar nicht gerade den Aufstand, aber Unmut war deutlich zu spüren. Man kam sich vor wie beim Schlangestehen zu unseligen DDR-Zeiten... Tor zu, weil eine königliche Prinzessin einschwebt und dann auch noch - Oh Gott, oh Gott!!! - beim Fernseh-Interview nicht gestört werden darf! Hofknicks oder sogar Kniefall gefällig? Das wird bei überzeugten Republikanern nicht goutiert... Was in Thailand noch normal sein mag, ist bei uns schon lange nicht mehr üblich! Also Veranstalter: Das wollen wir in Zukunft nicht mehr mitmachen!

Interview Robert Stancke

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Die ersten 100 Tage für Robert A. Stancke

Interview mit dem Vertrauensmann der Botschaft
- Pässe und Schengen-Visa jetzt direkt in Pattaya -

Rechtsanwalt Robert Stancke ist seit 1.12.2001 Vertrauensmann der Deutschen Botschaft in Pattaya.
Er nimmt dort konsularische Aufgaben für die Botschaft wahr und leistet Deutschen Landsleuten Hilfe in Notlagen. Die Deutsche Botschaft hat dem Auswärtigen Amt seine Ernennung zum Honorarkonsul vorgeschlagen.

Ihr Büro hat vor 100 Tagen geöffnet. Worin hat seither der Schwerpunkt Ihrer Aufgaben gelegen?

Wie ich erwartet hatte, sind die Aufgaben sehr vielfältig. Neben konsularischen Verwaltungsangelegenheiten treten die Landsleute mit allerlei Anliegen und Problemen an mich heran. Dies reicht von der Nachfrage allgemeiner Informationen, die mit dem Aufenthalt in Thailand zusammenhängen, über Probleme mit den hiesigen Behörden bis zu Hilfestellungen in finanziellen Notlagen. Leider gab es auch bereits eine Reihe von Todesfällen, in denen ich um Hilfe gebeten wurde.

Wie ist die Resonanz und wie wurde ihre Tätigkeit bisher aufgenommen?

Das Angebot, Verwaltungsangelegenheiten hier in Pattaya erledigen zu können und sich dadurch den Weg nach Bangkok zu ersparen, wurde von Anfang an sehr rege angenommen. Auch die Vielzahl der Landsleute, die sich mit anderen Anliegen an mich wenden, ist ein Ausdruck dafür, daß die Botschaft mit ihrer Entscheidung einem Bedürfnis der hiesigen Gemeinde entsprochen hat. Über den Zuspruch, den ich von vielen Seiten erfahren habe, freue ich mich sehr. Leider ist es durch die große Nachfrage anfangs auch zu längeren Wartezeiten gekommen, die wir inzwischen erheblich reduzieren konnten. Selbstverständlich mußte sich auch mein Büro zunächst auf die neuen Aufgaben und Arbeitsabläufe einstellen. Dabei muß ich meinen Mitarbeitern danken, die sich von Anfang an mit sehr viel Engagement bemüht haben, jedem Anliegen gerecht zu werden. In gleicher Weise möchte ich aber auch den Antragstellern danken, die Geduld und Verständnis aufgebracht haben, wenn es einmal zu längeren Wartezeiten gekommen ist. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß in allen Angelegenheiten auch für die Zeit außerhalb der Sprechstunden Termine vereinbart werden können. Durch eine solche Terminvereinbarung können längere Wartezeiten weitestgehend vermieden werden.

Innerhalb der deutschen Gemeinde in Pattaya, gab es unterschiedliche Informationen, welche Verwaltungsangelegenheiten von Ihnen erledigt werden können und in welchen Fällen weiterhin die Reise nach Bangkok erforderlich ist. Können sie hierzu nähere Angaben machen?

Anträge auf Ausstellung von Reisepässen können bei mir gestellt werden. Der Pass wird dann auch von mir ausgehändigt, so daß die Fahrt nach Bangkok nicht mehr erforderlich ist.

Gleiches gilt für Visaanträge, die ebenfalls bei mir gestellt werden können. Hierbei gilt allerdings die Besonderheit, daß die für Schengen-Visa erforderliche Verpflichtungserklärung bislang nicht von mir ausgestellt werden kann. Liegt eine Verpflichtungserklärung nicht vor, so ist hierfür weiterhin die Fahrt nach Bangkok erforderlich. Ich empfehle in diesen Fällen, auch den Visaantrag bei der Botschaft in Bangkok zu stellen.

Lebensbescheinigungen, sowie Bescheinigungen über den Bezug von Rente oder einen Wohnsitz in Thailand können ebenfalls bei mir beantragt werden. Auch hier gilt, dass die Bescheinigungen von mir ausgehändigt werden und eine Fahrt nach Bangkok nicht erforderlich ist.

Aufträge zur Legalisation von thailändischen Urkunden, die beispielsweise für eine Eheschließung benötigt werden, können ebenfalls bei mir erteilt werden.

Die Fahrt zur Botschaft ist nach wie vor erforderlich in allen Fällen, in denen Beglaubigungen oder Beurkundungen vorgenommen werden müssen. Ein Beispiel hiefür sind Vaterschaftsanerkennungen. Auch in diesen Fällen stehe ich jedoch zur Information und Beratung zur Verfügung und kann vorbereitend tätig werden.
Aus: "Illustrierte" © Robert A. Stancke

Bangkoks Maulwürfe

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Bangkoks Maulwürfe

Die PR-Abteilung der MRT übermittelte dem FARANG folgende Informationen:

Mass Rapid Transit Authority of Thailand (MRTA) ist ein staatliches Unternehmen, dem Büro des Premierministers angeschlossen, gegründet 1992. Die MRTA ist verantwortlich und federführend für die Ausführung des Schnellbahn-Systems im Großraum Bangkok und der anderen Provinzen, die durch Königliche Dekrete bestimmt werden. Sie ist auch mit der Geschäftsführung des Untergrund-Schnellbahn-Systems beauftragt, und hat den Transport der Passagiere erfolgreich zu gewährleisten.

Das M.R.T. Chaloem Ratchamongkhon Line Projekt

1. Zielsetzung

Das M.R.T. Chaloem Ratchamongkhon Line Projekt wird Thailands erstes öffentliches Untergrund-Schnelltransport-System sein. Die Route beginnt am Hua Lamphong Hauptbahnhof. Weiter führt sie dann entlang der Rama IV. Road, entwickelt sich nordwärts entlang der Ratchadaphisek Road zur Lat Phrao Road und wird fortgesetzt in der Nord-West-Richtung entlang der Lat Phrao Road zur Central Plaza, dann südwärts mit Treffpunkt Mo Chit Station des Skytrain (Hochbahn BTS), um dann endlich westwärts zur Bang Sue Eisenbahnstation, der Endstation, zu gelangen.

Generell wollte man sich beim Bau entlang der bestehenden Hauptstraßen, 14 bis 30 m unter dem Straßenniveau, orientieren. Entlang der Fahrtstrecke sind 18 Halte-Stationen vorgesehen.

Streckenlänge: 20 km.

Struktur: Zwei eingleisige Tunnelröhren mit je 5,7 m im Durchmesser.

Transportmittel: 3,2/19-23 m, drei oder sechs Wagen pro Zug.

Fahrpreise: Automatisches Sammel-System. Der Fahrpreis wird 14 Baht Minimum plus zwei Baht für jede weitere Station betragen, d.h. maximal 36 Baht für die gesamte Streckenlänge (20 km).

Betriebszeit: 5 bis 24 Uhr.

Geschwindigkeit: Höchstgeschwindigkeit 80 km/h; Durchschnittsgeschwindigkeit 35 km/h.

Zugfolge: Während der rush hours alle zwei bis vier Minuten; übrige Tageszeit alle sechs bis 10 Minuten.

Eröffnung: Im Jahre 2003.

Alle Halte-Stationen:

1. Hua Lamphong; gegenüber dem Hauptbahnhof.
2. Sam Yan; Rama IV. Road.
3. Silom; gegenüber dem Dusit Thani Hotel.
4. Lumphini; gegnüber der Pre-Cadet-School, nahe der Thai-Belgien-Freundschaftsbrücke.
5. Khlong-Toei; nahe dem ersten Teilstück des Expressway, gegenüber dem EGAT- Büro.
6. Queen Sirikit National Convention Center; an der Ratchadaphisek Road.
7. Sukhumvit; an der Kreuzung mit der Asoke Road.
8. Phetchaburi; nahe der Japanischen Botschaft, Kreuzung Asoke-Din Daeng Road und New Phetchaburi Road.
9. Phra Ram 9; Ratchadaphisek Road gegenüber dem Fortune Tower.
10. Thiam Ruam Mit; Ratchadaphisek Road nahe Thai Life Insurance Gebäude.
11. Pracha Rat Bamphen; Huai Khwang Kreuzung.
12. Sutthisan; Sutthisan Kreuzung.
13. Ratchada; Ratchadaphisek Road, vor dem P. Karat Gebäude.
14. Lat Phrao; vor Soi Lat Phrao 21, mit Park and Ride Gebäude.
15. Phahon Yothin; Lat Phrao Kreuzung, nahe Central Plaza.
16. Mo Chit; gegenüber BTS Mo Chit, Chatuchak Park.
17. Kamphaeng Phet; nahe Chatuchak Markt, gegenüber der Marketing Organisation for Farmers (MOF).
18. Bang Sue; nahe Bang Sue Eisenbahnstation und Expressway-Maut-Stelle.

Stand der Arbeiten

Gegenwärtig macht die Konstruktion der Untergrundbahn-Linie außerordentlich gute Fortschritte. Im Februar 2002 war der Tunnelbau zu 93,38% erfolgreich, bis dato mit einer Länge von 20 Kilometern auch voll im Zeitplan.

Zusätzlich sind die meisten Stationen bereits im Stadium der Innenausstattung. Lifte und Rolltreppen werden schon imstalliert, so dass mit einer termingerechten Fertigstellung sicher zu rechnen ist.

Text und Fotos: MRTA Public Relations Division; Übersetzung aus dem Englischen: FARANG

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21. April 2002: Berliner und Deutsche Amateur-Meisterschaften im Muaythai

Liebe Freunde des Muaythai-Sports,

das Muaythai-Gym Subyen e.V. veranstaltet am 21. April 2002 die Berliner und Deutschen Meisterschaften im Amateur-Muaythai. Das Datum wurde mit Bedacht gewählt: Es ist der thailändische "Nationalfeiertag" aller Muaythai-Begeisterten, zum Gedenken an den großen Kämpfer Nhai-Khon-Don. Zu seinen Ehren finden jedes Jahr in ganz Thailand Turniere statt, die an seine Heldentaten erinnern sollen.

Organisator der Veranstaltung ist Sven Markulla, Erster Vorsitzender des Muaythai-Gym Subyen e.V. und Generalsekretär der Muaythai Union Deutschland (MUD). Mit Beschluss des vergangenen General-Meetings des World Muaythai Councils, vom 3. bis 7. Dezember 2001 in Bangkok, ist die MUD der von thailändischer Seite offiziell autorisierte Ansprechpartner für Muaythai in Deutschland.

Erstes Ziel der MUD ist die Bündelung aller Kräfte in Deutschland, um den Sport landesweit zu etablieren und als eigenständige Sportart in den Deutschen Sportbund aufgenommen zu werden. Hierzu zählt auch eine gezielte Förderung der Nachwuchskräfte im Amateurbereich. Der Veranstalter möchte hiermit herzlich alle muaythaibegeisterten Vereine und ihre Sportler einladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Sieger der jeweiligen Gewichtsklassen haben die Möglichkeit, für die MUD bei Länderwettkämpfen, den Europameisterschaften der Amateure in Frankreich und dem Kings Cup, Bangkok, anzutreten. Daneben erhoffen wir uns einen produktiven Austausch zwischen Vereinen und Organisationen, der im Rückblick auf die bisherige oft undurchsichtige Lage in Deutschland zu kurz kam. Im Vordergrund sollte für alle Teilnehmer der Wunsch stehen, Muaythai in Zukunft in einem seriösen Rahmen in Deutschland zu präsentieren und somit auch nach außen hin eine stabile Struktur zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen
Sven Markulla
Kaiser-Friedrich-Straße 51
10627 Berlin (Charlottenburg)

Der Verein Muaythai Gym Subyen
1. Vorsitz: Sven Markulla.
2. Vorsitz: Michael Müller.

Das Muay Thai Gym Subyen e. V. ist ein gemeinnütziger Verein. Sein Ziel ist es, das traditionelle Muaythai (Thaiboxen) auf kultureller Grundlage thailändischer Traditionen und Richtlinien in Deutschland zu fördern. Im Vordergrund dabei steht nicht nur der eigentliche Wettkampf, sondern insbesondere seine Integration in das gesamte traditionelle Ritual. Hierzu gehört vor allem die traditionelle Thaimusik, das Ramuai (Tanz), der Respekt vor dem Gegner und dessen Schule, sowie die Rahmenveranstaltungen innerhalb des gesamten Programms.

Ziel soll das Erleben und Erlernen fremder Sportarten innerhalb eines Rahmens sein, der mehr bietet, als die bloße Ausübung einer Kampfsportart, sondern vielmehr Begegnungsstätte unterschiedlicher Kulturen ist. Leider wurde bisher Muaythai in Deutschland meist nur als reiner Kampfsport vorgestellt, ohne den kulturelle Aspekt dabei zu berücksichtigen. In Thailand ist dieser Sport der Nationalsport Nummer 1, zu vergleichen mit der Stellung des Fußballs in Deutschland. Innerhalb der ASEAN-Games gehört Muaythai ab 2002 zu den vertretenen Sportarten.

Aufgrund seiner wachsenden Popularität auch in Europa, plädieren immer mehr Länder fiir die Aufnahme der Sportart in den Kreis olympischer Disziplinen. Der Vorsitzende des Vereins ist aufgrund seiner familiären Bindungen ein langjähriger Kenner Thailands und der Kultur des Landes. Seit Jahren pflegt er den Kontakt zu thailändischen Muaythai-Schulen und Kulturveranstaltungen in Thailand. Hieraus ergaben sich zahlreiche Kontakte mit namhaften Vertretern im sportlichen wie kulturellen Bereich. 1998 wurde Sven Markulla offizielles Mitglied des World Muaythai Council in Bangkok und 2001 im Rahmen einer im Fernsehen übertragenen internationalen Boxveranstaltung als Promoter für Deutschland vorgestellt. In Deutschland arbeitet Sven Markulla mit den Organisationen IKBO (International Kick-Boxing Organisation) und IPTA (International Phetjan Thaiboxing Association) zusammen, die ca. 2300 Mitglieder umfassen.

Im Juni 2000 haben beide Organisationen beschlossen, sich zu einer neuen Organisation unter dem Namen "Muaythai Union Deutschland" zusammenzuschließen, in der auch Sven Markulla als Generalsekretär im Vorstand vertreten ist. Ziel ist es, die gemeinsamen Bemühungen, die Förderung des Amateurbereichs im traditionellen Muaythai in Deutschland zu bündeln. Da die Förderung des Amateurbereichs nach den Richtlinien des Landessportbundes Berlin nur auf gemeinnütziger Ebene möglich ist, sind die Veranstaltungen auf Sponsoren angewiesen.

Der Wunsch ist es, bei allen zukünftigen Veranstaltungen dieser Organisation auch die thailändische Gemeinde in Deutschland mit einzubeziehen. Durch die Kontakte nach Thailand ist eine Zusammenarbeit mit dortigen Kulturvereinen, Firmen und Organisation möglich.

Sven Markulla hat sich bereits im Rahmen einer Kulturveranstaltung in Berlin vorgestellt, bei der auch Vertreter der thailändischen Botschaft in Berlin anwesend waren.

Die Veranstaltungen sollen somit einen Rahmen für kulturelle Begegnungen geben und die Bedeutung des Muaythai innerhalb der thailändischen Kultur einem breiteren Publikum veranschaulichen. Somit bietet eine solche Veranstaltung auch die Möglichkeit für andere, sich zu präsentieren und vorzustellen. Grundlage der Bemühungen sind aber vor allem die Vertiefung der deutsch-thailändischen Beziehungen auf lokaler Ebene. Durch die Unterstützung von Sponsoren soll eine qualitativ hochwertige Veranstaltung gewährleistet und für den entsprechenden Rahmen (Veranstaltungsort) gesorgt werden.

Südostasien-News

Leserbriefe / Aus Anwalt´s Praxis / Miss-Farang-Wahl / Rumtreiber / ITB: Coole Drinks, heißer Sound & blaues Blut / Interview Robert Stancke / Bangkoks Maulwürfe / Thai-Boxen / Südostasien-News / Reisetipps

63,17 Millionen Thai
Das Statistische Landesamt gibt die aktuelle Einwohnerzahl Thailands mit 63,17 Millionen an. Ende Dezember 2000 sollen es erst 62,5 Millionen gewesen sein.

Zinssatz weiter zurück
Es lohnt sich kaum noch, sein Geld auf einem Konto zu parken. Ein weiteres Mal haben Thailands Banken ihren Zinssatz zurück genommen. Bei den meisten Geschäftsbanken gibt's für Festgeld nur noch 2% (drei bzw. sechs Monate), die Zinsen für Spareinlagen haben sich mit 1,75% nicht verändert.

VW weiter aufwärts
Der Volkswagenkonzern wird mittelfristig in Thailand keine Produktionsstätte schaffen, sondern weiter auf seinen Partner bauen. Im Vorjahr verließen 1.400 VW-Passat und Audi A6 das Montagewerk der Yontrakit Group. In diesem Jahr hofft der Autobauer in Thailand 2.500 Fahrzeuge zu verkaufen. Im Gespräch ist, den Golf oder Polo von Yontrakit montieren zu lassen. Die Wolfsburger wollen zudem ihr Vertriebsnetz stärken und sich den inländischen Autofahrern als Konzern mit perfektem Service darstellen.

Boxidol wird Politiker
Ein Boxidol geht in die Politik. Somluck Kamsing, der als erster Thai bei Olympischen Spielen für sein Land eine Goldmedaille gewann, will seine Heimatprovinz Khon Kaen im Parlament vertreten. Der Held von Atlanta im Jahr 1996 hat sich aber noch nicht entschieden, welche Partei ihn aufstellen darf. Khun Somluck hat in den letzten Jahren bei Faustkämpfen keinen weiteren Ruhm erworben, dafür aber als Sänger und Schauspieler in Seifenopern.

Thai-Frauen surfen mehr
Thailands Frauen entdecken das Internet. Der Anteil surfender Frauen an der Gesamtzahl der Internetnutzer stieg von 34,9% in 1999 auf 51,2 Prozent im Vorjahr. Es sind vor allem junge, gebildete Frauen und Männer (20 bis 29 Jahre) aus dem Großraum Bangkok oder anderen Städten, die sich einen Zugang erkauft haben. 36% nutzen das Internet für Emails, 32% suchen nach Informationen, knapp 10% lesen news, aber nur 7% nutzen die Chaträume.

Staatsverschuldung
Führende Ökonomen warnen die Regierung vor der Aufnahme weiterer Kredite. Die Staatsverschuldung habe seit der Wirtschaftskrise ab 1997 dramatisch zugenommen und eine kaum noch zu vertretende Höhe erreicht. Derzeit liegt der staatliche Fehlbetrag bei 61 bis 65 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, der Summe aller produzierten Güter und Dienstleistungen im Land.

Blei in Garnelen
Bei einem Prawn-Kilopreis von 780 Baht bringt Blei einen zusätzlichen Gewinn. Die vielen Baht vor Augen, stopfen gerissene Händler Bleistücke in ihre frischen Prawns. Nachdem ein Restaurantbesitzer die Öffentlichkeit alarmierte, schickte die Food and Drug Administration (FDA) Fahnder aus: vier von sechs Garnelen waren bleibestückt. Das Metall kann nicht nur Zähne brechen. Wird es erhitzt, können giftige Schadstoffe über das Meerestier in menschliche Organe gelangen und zu schweren Erkrankungen führen.

Thema Landerwerb
An dem Fakt, dass der gemeine Ausländer in diesem Land kein Grundstück erwerben kann, wird auch der neue Vorstoß der Thaksin-Regierung nichts ändern. Sie will das Gesetz dahingehend ändern, dass investitionswillige Ausländer Land auf 99 Jahre pachten können und damit weitaus länger als die derzeit üblichen 30 bzw. 50 Jahre.
Nur Unternehmen, deren Grossprojekte von der Board of Investment (BOI) genehmigt wurden, und vermögende Privatleute, die 40 Millionen Baht oder mehr ins Land bringen und dieses Geld mindestens fünf Jahre anlegen, haben eine Chance auf Grundbesitz. Private aber nur in Pattaya, Bangkok und weiteren ausgewählten Provinzen des Landes und nur bis zu einem Rai (1.600 Quadratmeter). Ein Recht auf den Kauf beinhaltet das Gesetz nicht.
Dem "normalen" Farang, den es ins eigene Haus zieht, bietet Thailand zwei Möglichkeit: Landpacht auf viele Jahrzehnte oder Hausbau auf einem durch eine Firma abgesicherten Grundstück.

Neue ID-Cards
Thailand will den "gläsernen" Bürger schaffen. Die Regierung hat der Ausgabe neuer ID-Cards (Personalausweise) ab Anfang kommenden Jahres zugestimmt. Auf der Karte sollen neben Namen, Alter, Geschlecht und Adresse auch Angaben über sozialen Status, Steuern, Versicherung und Gesundheit gespeichert werden. Eine ID-Card wird rund 100 Baht kosten, die Bürger sollen sich mit einer Gebühr von 50 Baht beteiligen. Damit die neue Karte landesweit gelesen werden kann, müssten moderne Computer-Netzwerke aufgebaut und die Bezirksämter mit neuer Software ausgestattet werden.

Fußball-WM im TV
Nun ist es endgültig: Drei TV- Anstalten werden alle 64 Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft vom 31. Mai bis 30. Juni in Japan und Südkorea live übertragen. Kanal 11 zeigt 54 Matches, die Kanäle 9 und iTV die restlichen Spiele. Das Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Senegal, die Viertelfinals sowie die Halbfinals und das Endspiel sollen auf allen drei Kanälen laufen.

Honda-Kompaktwagen
Honda will seinen in Thailand hergestellten City im kommenden Jahr durch einen neuen Kompaktwagen ersetzen. Er soll als Viertürer und mit Hecktür auf den Markt kommen. Der japanische Autohersteller glaubt, sich mit diesem Kompaktwagen besser gegen seine Mitbewerber Toyota und Suzuki durchsetzen zu können.

Preise leicht gestiegen
Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Jahresvergleich um lediglich 0,3%. Teurer waren vor allem Tabakwaren und alkoholische Getränke. Für die ersten zwei Monate gibt das Internal Trade Department die Inflationsrate mit 0,5% an.

Vergnügungsparks
Thai und Ausländer geben in Thailands Vergnügungsparks jährlich zig Milliarden Baht aus. Bei Kindern und Erwachsenen beliebt sind der 21 Jahre alte Siam City Park, Safari World, Dream World und Nong Nut Garden.

Käfig im Taxi
Bangkoks Taxifahrer sollen vor Überfällen durch Fahrgäste geschützt werden. Ab Oktober sollen in den Limousinen Gitter aus Plastic oder Stahl eingebaut werden, und zwar zwischen dem Fahrer und dem Beifahrer sowie zwischen Fahrer und Fond. Einige Taxifahrer haben bereits lautstark gegen den Einbau von Käfigen für Fahrgäste protestiert.

Telefon-Deposit zurück
Die staatliche Telephone Organisation of Thailand (TOT) ist finanziell nicht in der Lage, das über Jahre von rund sechs Millionen Kunden einbehaltene Deposit in Höhe von 3.000 Baht auf einen Schlag zurück zu zahlen. Das neue Telecom Business Law untersagt staatlichen und privaten Telekommunikationsunternehmen Sicherheitsleistungen. Die TOT erwägt drei Auszahlungsvarianten: Ausgabe von Aktien bei ihrer geplanten Privatisierung, Abzug von jeweils 100 Baht auf der Rechnung über 30 Monate oder kostenlose Abgabe eines Handys oder von Telefonkarten. Der grösste Mobilfunkbetreiber, Advanced Info Service, will das Deposit monatlich zurückzahlen. Bei Rechnungen über 3.000 Baht sofort, bei den anderen über mehrere Monate. AIS berechnet nach eigenen Angaben seit zwei Jahren keine Sicherheitsleistung mehr.

Hotel-Sterne
Thailands Hotels sollen sich nicht mehr selbst für Service und Ausstattung auszeichnen. Die bisherige Praxis, dass Besitzer oder Manager nach eigenem Gutdünken ihrer Unterkunft Sterne verpassen, soll durch eine international anerkannte Vergabepraxis abgelöst werden. Die staatliche Tourismusbehörde, die Hotelvereinigung und die inländischen Reiseagenturen wollen eine unabhängige Organisation schaffen: Sie wird künftig landesweit nach unterschiedlichen Kriterien die Sterne vergeben: Dazu zählen Preise, Dienstleistung, Sauberkeit, Umweltschutz, Ausstattung und Bauausführung. Hotels sollen - wie international üblich - bis zu fünf Sterne bekommen und mit dem Zertifikat gleich drei Jahre glänzen können.

Haie und Kokosnüsse
Haie sorgen für Horror in den Köpfen der meisten Urlauber. Dabei droht die wahre Gefahr von herunterplumpsenden Kokosnüssen. Die tropischen Früchte erweisen sich nach einer Untersuchung als wahre Serienkiller. Im Jahr 2000 starben weltweit zehn Menschen nach Haiangriffen. Herunterfallende Kokosnüsse erschlagen dagegen jedes Jahr etwa 150 Menschen. Allen Leuten ist also zu raten, sich nicht unter eine Kokospalme zu setzen.

Dollar-Milliardäre
Mit Dhanin Chearavanont und Ministerpräsident Thaksin Shinawatra führt das amerikanische Magazin "Forbes" zwei Thai in ihrer jüngsten Liste aller globalen Dollar-Milliardäre. Khun Dhanin, der die auf landwirtschaftliche Erzeugnisse spezialisierte Charoen Pokphand Group leitet, wird auf 1,3 Milliarden Dollar, die Shinawatra-Familie auf 1 Milliarde geschätzt. Im Vorjahr hatte "Forbes" das Vermögen des Premierministers noch mit 1,2 Milliarden Dollar angegeben. Reichster Mann der Welt ist nach wie vor der Microsoft-Gründer Bill Gates. Aber auch er musste Federn lassen: Sein Vermögen beträgt "nur" noch 52,8 Milliarden Dollar, 6 Milliarden weniger als im Jahresvergleich. Die beiden deutschen Aldi-Besitzer Theo und Karl Albrecht nehmen hinter Warren Bufett (35 Mrd.) mit 26,8 Mrd. Dollar den dritten Rang ein.

Kampf gegen Fälscher
Regierung und Polizei, vor allem aber Hersteller von Markenwaren machen Druck. Razzien gehören inzwischen in Einkaufszentren und bei Strassenhändlern zum Alltag. Acht Jahre ist es inzwischen her, dass auch in Thailand das Copyright-Gesetz gilt. Da die Kontrollen bisher lasch und Gerichtsverfahren eher selten waren, haben Produzenten und Händler immer eine Nische gefunden, um ihre Copys los zu werden. Die goldenen Zeiten für Schnäppchen-bewusste Touristen scheinen aber vorbei. Das Wirtschaftsministerium hat sein Budget zur Bekämpfung der Piraterie von fünf Millionen Baht im Vorjahr auf jetzt zwölf Millionen Baht erhöht. Im Jahr 2001 leiteten die Behörden rund 4.000 Verfahren ein, der Strassenverkaufswert der konfiszierten Waren lag bei 500 Millionen Baht. Wer zum Beispiel gefälschte Bekleidung in den Handel bringt, muss mit einem Bußgeld zwischen 100.000 und 800.000 Baht und/oder vier bis sechs Jahre sein Heim mit einer Gefängniszelle tauschen. Besonders scheint die Polizei derzeit auf gefälschte CDs, VCDs und Computer-Software erpicht zu sein.

"Suriyothai" für Cannes
Hollywoods Meisterregisseur Francis Ford Coppola ("Der Pate", "Apocalypse now") soll Thailands erfolgreichsten Streifen für die Filmfestspiele in Cannes fit machen. Der Amerikaner wird den Film "Suriyothai" auf eine Länge von höchstens zweieinhalb Stunden bringen. Das über dreistündige Epos hatte im Vorjahr in Thailand rund 16 Millionen Dollar eingespielt. Es ist die Geschichte der Königin Suriyothai, die im 16. Jahrhundert lebte.

Pay-TV hofft noch
Thailands Pay-TV-Anbieter United Broadcasting Corporation (UBC) hofft in diesem Jahr erstmals auf eine ausgeglichene Bilanz. Im Vorjahr betrug der Verlust noch 1,4 Milliarden Baht. Drastische Sparmaßnahmen in allen Bereichen und steigende Gebühreneinnahmen sollen das Unternehmen in die Gewinnzone bringen. UBC hat derzeit 410.000 Abonnenten.

Üble Masche
Mit einer besonders üblen Masche versuchte es ein Bangkoker Hotelier, seinen Gästen das Geld aus der Tasche zu ziehen: Er schrieb unter einer amtlich klingenden Bezeichnung Erpresserbriefe an die Heimatadresse seiner Gäste. Die Forderung: Geld für den Schwangerschaftsabbruch einer angeblichen thailändischen Freundin des Touristen. Dies wollte sich ein Opfer nicht gefallen lassen und verklagte den Reiseveranstalter (nicht CTT), der ihn in dieses Hotel geschickt hatte, auf Schmerzensgeld. Vergeblich: Den Veranstalter könne man für das Fehlverhalten eines Hotelportiers nicht verantwortlich machen, so das Landgericht Düsseldorf (AZ 22 S 178/00).

Bauernproteste
Seit dem 1. April demonstrieren mehrere tausend Bauern einer Kleinbauernvereinigung beim Finanzministerium und beim Regierungssitz. Sie protestieren gegen die unzureichenden Maßnahmen der Regierung, den Bauern Schuldenerleichterung zu verschaffen (ein Wahlversprechen des Premierministers). Sie verlangen u.a., daß Verwalter des Farmsanierungsfonds, die vom Agrarministerium entlassen wurden, wieder eingesetzt werden und statt dessen der Vorsitzende des Fonds gehen muß. Die Demonstranten verlangen außerdem von der staatlichen Landwirtschaftsbank, einer Schuldenstundung zuzustimmen.

DaimlerChrysler
DaimlerChrysler will ab Ende des Jahres in Thailand montierte Mercedes-Benz in benachbarte Länder exportieren. Von der neuen E-Klasse möchte der Konzern jährlich 1.600 vom Band laufen lassen und auch nach Indonesien und Vietnam verschiffen.
Mitbewerber General Motors (GM) will in seinem im Jahr 2000 eröffneten Werk in 2004 die Kapazitätsgrenze von jährlich 130.000 Fahrzeugen erreichen. Im nächsten Jahr sollen in Rayong 30.000 Zafiras, 45.000 Isuzu-Pickups und 4.000 Alfa Romeo vom Band laufen. GM ist an Fiat mit 20 Prozent und an Isuzu mit 49 Prozent beteiligt. GM ist bester Auto-Exporteur des Landes.

Landflucht weiter
Die Landflucht wird in Thailand weiter zunehmen und Ballungsräumen große Probleme aufbürden. Nach einer Studie der National Economic and Social Development Board (NESDB) wird die Zahl der Thai, die in Städten wohnen, bis 2011 auf 25,5 Millionen steigen.
Das wären nach der jetzigen Bevölkerungszahl rund 42 Prozent. Derzeit sollen rund 23,7 Millionen Thai in Ballungsräumen ihren Wohnsitz haben. Im Jahr 2011 wären es dann weitere 1,8 Millionen. Für die Städte bedeutet diese Aussage erhebliche Investitionen in die Infrastruktur.

Arbeitslosigkeit
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sollen Ende Januar 1,41 Millionen Menschen in Thailand auf der Suche nach einem Job gewesen sein: 4,2% gegenüber 5,7% im Dezember. Es dürften aber weitaus mehr Frauen und Männer arbeitslos sein.

Tote bei Badeunfall
Bei einem Badeunfall vor der Insel Samui sind zwei deutsche Touristen ums Leben gekommen. Die beiden 72 und 73 Jahre alten Männer sind offenbar an Herzversagen wegen eines Schocks gestorben. Sie sollen in einer Zone geschwommen sein, die wegen schlechten Wetters gesperrt war.

Reise-Tipps

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Kleine Kreuzfahrt
Dreimal in der Woche läuft das neue Kreuzfahrtschiff der Star Cruises-Reederei im Tiefseehafen Laem Chabang aus: sonntags vier Tage mit Ziel Koh Kut in Trat und Koh Samui in Surat Thani, mittwochs drei Tage mit Ziel Koh Chang in Trat, freitags drei Tage mit Ziel Insel Phu Quoc in Vietnam. Die SuperStar Capricorn kann über 700 Passagiere aufnehmen und bietet u.a. eine Golf Driving Range, Basketball-Feld, Swimmingpool, Fitness-Centre, Disco, Karaoke Lounge, Kinderzentrum, Klinik und Bücherei. Eine Wochenendkreuzfahrt kostet ab 13.500 Baht, wochentags sind es bis zu 50 Prozent weniger. Buchungen sind in Pattaya u.a. bei Lee Tours in der Soi Post Office möglich.

Stinkende Gleise
Es empfiehlt sich nicht, auf den Gleisen der staatlichen Eisenbahn spazieren zu gehen. Nicht, weil der Passant unter die Räder kommen könnte, sondern weil es buchstäblich stinkt. So alt wie die Wagen der State Railway of Thailand (SRT) ist auch die Entsorgung der Toiletten. Die Notdurft der Fahrgäste fällt auf den Schotter. Thailands Gesundheitsminister hat diese unhygienische Entsorgung jetzt scharf kritisiert und Abhilfe gefordert. Das aber kostet, und die SRT verweist auf ihren leeren Geldbeutel. Der Einbau von Vakuum-Toiletten mit Auffangbehältern, die auf Bahnhöfen entleert werden müssten, würde die Eisenbahngesellschaft 50 Millionen Baht kosten.

THAI profitiert
Die Thai Airways International (THAI) profitiert wider Erwarten von den Folgen des 11. September 2001. Weil einige Fluggesellschaften Verbindungen gestrichen haben und so mancher Fluggast aus Angst vor Terror US- und europäische Airlines meidet, haben die Buchungen bei der THAI erheblich zugenommen.

LTU und die Pilger
Muslimische Pilger sorgen beim angeschlagenen Charterflieger LTU für volle Maschinen. Die Sitzplatz-Auslastung betrage bislang im ersten Quartal 2002 gut 80 Prozent, sagte LTU-Geschäftsführer Jürgen Marbach. Damit liege die LTU auf ihrem Sanierungskurs bereits vor dem starken Ostergeschäft leicht über der Planvorgabe. Als Segen hätten sich Pilger erwiesen. Die Passagierzahl zu Heiligen Stätten in Arabien sei auf fast 20.000 mehr als verdoppelt worden. Der Anteilseigner REWE, der 40 Prozent an der LTU-Airline hält, will bis Jahresmitte einen Investor an Land gezogen haben. Das Anteilspaket in Höhe von 49,9 Prozent, das die Swissair bis Herbst 2001 hielt, wird derzeit von einem Treuhänder verwaltet.

Handy-Klau
Wer zu spät sperrt, den bestraft der Langfinger: Diebe zeigen weiter großes Interesse an Handys, obwohl die Preise für die mobilen Geräte in den letzten beiden Jahren drastisch gesunken sind. Tausende Mobiltelefone werden jährlich geklaut oder "ausgeliehen", zum Beispiel für kostenlose Gespräche. Und wenn der Langfinger Freunde oder Familie in Europa, den USA oder Japan hat, summieren sich schnell einige tausend Baht zu einer dicken Rechnung. Deshalb ist Telefonbesitzern zu raten, sich für den Fall zu wappnen und die SIM-Karte umgehend sperren zu lassen. Die Telefonnummer des Netzbetreibers (Service-Call-Center) und die eigene Rufnummer sollten griffbereit liegen.

Kurioser Funkspruch
Auch in diesem Monat stellen wir Ihnen wieder einen kuriosen (aber wahren) Funkspruch zwischen Tower und Cockpit vor (Ein Dankeschön dafür an unseren Reisefreund A. J. aus Österreich):
Tower: "Um Lärm zu vermeiden schwenken Sie bitte 45 Grad nach rechts."
Pilot: "Was können wir in 35.000 Fuß Höhe schon für Lärm machen?"
Tower: "Den Krach, wenn Ihre 707 mit der 727 vor Ihnen zusammenstößt."
Mit freundlicher Genehmigung von CTT-YINJOCK

Unsichere Airlines
Statistisch gesehen ist die Gefahr, Opfer eines Flugzeugunglücks zu werden, an Bord der kolumbianischen Avianca mit Abstand am größten. Dennoch ist Fliegen insgesamt sehr sicher: Bei 14 von 59 untersuchten Airlines kam es seit 1973 zu keinen tödlichen Unfällen. Hier aber nun ein paar Zahlen (Die Rangliste wurde aus der Zahl der Opfer im Vergleich zu den seit 1973 geflogenen Fluggast-Kilometern gezogen):
AVIANCA 5,26 / CSA 3,33 / INDIAN AIRLINES 3,17 / AIR INDIA 2,34 /
EGYPT AIR 2,25 / MALEV 2,20 / PAKTSTAN INTERNATIONAL 1,76 / SAUDIA 1,66 / GARUDA INDONESIA 1,39 / AEROFLOT 1,27.

Airline-News
- Wer hätte das gedacht: LUFTHANSA streckt Ihre Fühler gen Osten und interessiert sich für die polnische LOT. Gedacht wird zur Zeit an eine Übernahme des 37%igen Anteils, den Swissair verkaufen will. Unabhängig von diesem Deal hofft Lufthansa, die LOT in die Star-Allianz eingliedern zu können.
- Australiens Inlandsfluggesellschaft ANSETT ist in Konkurs gegangen und hat den Flugbetrieb eingestellt. Das Streckennetz soll künftig von VIRING BLUE übernommen werden.
- Weil der Airportname "Düsseldorf Express Airport Mönchengladbach" auf keine Anzeigentafel passte, wurde der Flughafen jetzt umbenannt in "Duesseldorf Mönchengladbach".
- AUSTRIAN AIRLINES fliegt in diesem Winter erstmals nonstop von Wien nach Rangoon (Myanmar). Die Strecke soll einmal pro Woche bedient werden.

Lauda nonstop Rangoon
Die Austrian Airlines Group (AUA) wird im November die nach Unternehmensangaben einzige Nonstop-Verbindung zwischen Europa und Rangoon im südostasiatischen Myanmar aufnehmen. Das teilt das Unternehmen auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin mit. Angeflogen wird die Hauptstadt des früheren Birma jeweils dienstags von Wien aus. Zubringerflüge gibt es von zwölf deutschen Flughäfen. Eingesetzt werden Maschinen vom Typ Boeing 767-300 der AUA-Marke Lauda Air. Auf dem Rückflug nach Wien mache das Flugzeug jeweils einen Stopp in Phuket in Thailand, heißt es.

Mehr Linien in Provinzen
Die Regierung bemüht sich, ausländische Fluglinien, die bisher nur den Bangkoker Flughafen Don Muang anfliegen, zu bewegen, auch Provinzflughäfen in Thailand anzufliegen, um den Tourismus dort zu fördern. Als Anreiz wird verbilligter Boden-Service, preiswertes Catering und Vergünstigungen in der Luftkontrolle auf den Flughäfen Chiang Mai, Phuket, Ubon Ratchathani und Udon Thani geboten. Man sagt, die Flughäfen von Phuket und Chiang Mai seien gut ausgerüstet und entsprächen schon jetzt den Ansprüchen der Airports Authority of Thailand für internationale Flüge.

Flugticket per Internet
Die in Taiwan beheimatete EVA-Airline erfreut sich gerade bei aus Österreich stammenden Gästen einer ständig wachsenden Beliebtheit. Sie bedient die Strecke Wien - Bangkok nonstop, bietet angenehmen Bordservice, und das zu moderaten Preisen. Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte, kann nun der Flug vom heimatlichen Terminal aus gebucht werden. Möglich wird dies über die neu eingerichtete Website www.evaair.com Hier kann man den gewünschten Flug buchen, und EVA stellt ein elektronisches Ticket aus. Bezahlen kann man mit allen gängigen Kreditkarten. Am Tage des Abfluges legt man am Check-in-Counter lediglich noch einmal sein e-Ticket und die zur Zahlung benutzte Kreditkarte vor.

Neue Swissair
Durch eine beispiellose Kooperation des Bundesrates, der Kantone, der Industrie, der Banken, der privaten Investoren und dem Schweizer Volk ist es gelungen, eine neue Schweizer Fluggesellschaft zu gründen. Innerhalb von vier Monaten konnten 2,7 Billionen Schweizer Franken (70,000 Millionen Baht) aufgebracht werden. Keine einfache Aufgabe, aber der große Einsatz aller Parteien zeigt die große Bedeutung, die eine eigene Fluggesellschaft für das weltweite Ansehen der Schweiz mit sich bringt. Die neue Fluggesellschaft wird die bekannten Qualitätsstandards einer Schweizer Airline, wie Sorgfalt, Effizienz und guten Service, aufweisen. Die neue Fluglinie wird unter dem Namen "SWISS" operieren.
"SWISS" wird, ab 1. April 2002, mit einer Flotte von 128 Flugzeugen 123 Ziele in 60 Ländern anfliegen. Der offizielle Name der Gesellschaft wird Swiss Air Lines LTD. sein und ist bestrebt, eine der besten Airlines der Welt zu werden. Von Bangkok aus wird SWISS wöchentlich sieben Flüge nach Singapur sowie sieben Flüge nach Zürich anbieten, mit Anschlußmöglichkeiten zu wichtigen europäischen Städten und Zielen in Nord- und Süd-Amerika sowie Afrika.

Touristen-Tauchen
In den Marine National Parks Similan und Chumpon sind Tauchstrecken eingerichtet worden, die Touristen, bewaffnet mit drei Plastikkarten, in denen die Flora und Fauna kurz erklärt wird, auf eigene Faust besuchen können. Sie werden danach befragt über ihre Eindrücke und Vorschläge und wie oft sie die Korallen berührt haben. Man höre und staune: Die Plastikkarten, von denen je 500 Sets angefertigt worden sind zum Preis von 400.000 Baht, sind in den horrenden Eintrittspreisen der Nationalparks enthalten, keine Sondergebühr für Ausländer wird verlangt.

Ski laufen in Thailand?
Das Unternehmen Leisure Patine International will in den Bergen bei Chiang Mai ein Ski-Resort errichten. Bislang gibt's Kunstschnee nur in dem Bangkoker Vergnügungspark Dream World. Dort, in der Snow Town, können Besucher auf 600 qm schlittern und Schlitten fahren. Sollte sich das Bangkoker Schnee-Land wirtschaftlich rechnen, wollen die Investoren im kommenden Jahr ihr Ski-Resort in Angriff nehmen. Sie haben sich die Provinz Chiang Mai als Standort erwählt, weil diese Region bei Thai ein beliebtes Urlaubsziel ist.
Der Abfahrtshang soll 20 Meter breit und 150 bis 200 Meter lang werden. Rund 150 Millionen Baht sind dafür vorgesehen. Die Schneemaschinen werden aus Japan eingeführt.

Ausgabe
04-2002

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