Farang Titel 11-2002 Ausgabe 11 / 2002

Leserbriefe

Rum-Treiber

Warnmeldung Auswärtiges Amt

Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2

Buddha Reliquien

Krankenversicherung 2

Loy Krathong

Südostasien-News

Reisetipps



Leserbriefe

Quasie als Abschluß der Diskussion über den Leserbrief von Herrn Sch. möchten wir Ihnen dieses authentische Bekenntnis nicht vorenthalten.
Im übrigen waren dies zuvor alles Leserbriefe, also Zuschriften von tatsächlich lebenden Lesern - und nicht etwa "Türken" oder "der FARANG hat geschrieben" oder "Jens ist der Meinung". Leider muß dies so deutlich einmal gesagt werden. Die Red.

sehr geehrte herren,

ich muß zu meiner schande gestehen, daß ich leider zu den herrschaften gehöre, die man rundum als sextourist bezeichnet. ich lüge auch nicht wie die meisten der anderen Herren, die ihre frauen in pattaya kennen und lieben gelernt haben.

wenn man im thaipark die geschichten der meisten herren hört; sie alle haben ihre frauen an dem tag kennen gelernt, an dem die frau das erste mal in pattaya war, durch zufall an der bar. wenn sich die paare dann nach 14 tagen des kennenlernens das erste mal im bett treffen, sind die herren ganz erstaunt, wenn dann tillack sagt, "langsam, langsam tillack".

warum machen sich die meisten etwas vor und haben schon mit 50 alheimer (sogar das Z haben sie vergessen.)

objektiv ist scheinbar keiner in den Thaikreisen.

in berlin hat die polizei in einer sogenannten thaibar in der siemensstraße in moabit eine thaifrau angegetroffen - nur mit einem handtuch bekleidet. sie sagte der polizei, sie habe zu hause keine dusche und nur ihre freundin besucht, um zu duschen.

da war der gute polizist aber am grübeln. wenn einer hart an die wahrheit kommt, wird er von allen beschimpft.

Klaus M., Berlin

Rum-Treiber

Leserbriefe / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Südostasien-News / Reisetipps

Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Ein junger Falang ohne Blut getroffen im Sawaddi. Dessen Name ist dem Rum-Treiber natürlich bekannt, aber von wegen der Pietät... Also besagter I. geht Woche für Woche zum Abzapfen und bekommt dafür etwas Geld. Nun ist er an seine Grenzen angelangt. Nicht etwa, dass der Falang käseweiss im Gesicht wäre. I wo. Im Gegenteil, es bekommt ihm gut. Jetzt hat der Gesetzgeber Einhalt geboten. Ganze 38 mal im Jahr sei es erlaubt, den Lebenssaft zu veräußern. Dann ist für heuer Schluss. Nun übersiedelt I. nach Thailand. Mit Frau und Kindern. Wollen wir mal sehen, wie oft er dort kann...

Im Noi Asia Shop in der Neuköllner Kienitzer Str. trifft man viel junges Thai-Volk an. So auch Egk vom TAR-Reisebüro an seinem freien Tag. Und was macht er da? Na was wohl. Er isst seine Suppe, denn die ist gut da. Im Gegensatz zu der des Rum-Treibers war seine recht blutig. Uhhh.

Ist es denn wahr? Tarzan hat einmal so ausgesehen, wie er heute heißt. Also richtige Matte hinten drauf bis weit unten und einen Riesen-Vollbart. Na ja, Rocker-Szene, genau genommen Musik-Rocker, Mit einer fetten Band jahrelang über die Dörfer gezogen. Als Manager. Viel eingezogen - doch nicht geschadet. Sagt er. Damals - nur just for fun. Nicht so kommerziell wie heute die Hupfdolen auf den Bühnen dieser Welt...

Linda vom Dee Da hatte zur Geburtstagsrunde in kleinerem Kreis geladen. Hübsche Karten an Wunschgäste überreicht. War echt nett, viele Jungs vom Butterfly auch da. Und der Hammer des guten Buffets: nicht Gungs, nicht sonstewas, nein - gemeine Brötchen (!) und zwar mit Käse und solche mit Schinken. Wow! War lecker. Schade eigentlich, dass Linda nur einmal im Jahr Geburtstag hat...

Ching geht es gut !

Alter Haudegen vom Asia Special in der Charlottenburger Sperlingsgasse. Seit mehr als 20 Jahren hält der Berliner Gastwirt die Thai-Fahne hoch. Und selbst wenn das in seiner Hand wie eine Flasche Mekhong aussehen mag, am allerliebsten trinkt Ching Remy Martin (plus Bier, brrrr.). Und der Welt möchte er mitteilen, dass es ihm immer noch schmeckt. Ganz privat...

Und noch ein Geburtstag, diesmal feierte Torsten Witt (19.10.2002) vom neuen Reisebüro TAR an der Kantstraße im Thai-Restaurant Moonthai - eine wirklich feine Location in selbiger Street. Prima Essen, guter Sound und sehr angenehme Bedienungen. So, so und Rum-Treiber war nicht geladen... Na ja, war ja im familiären Rahmen ...

Ganz frisch aus dem Ticker: Peters Saison-Abschied im Park fällt wegen Regen aus. Aber nicht wirklich, wird nur verschoben auf nach dem Winter und heisst dann nicht mehr Adieu-Happa-Happa sondern Frisch-auf-ins-Grüne. Dat wird aber teuer. Und juten Flug jetze! (T-Shirt-Größe M - wie Mathias). Und der Zuckerhut läuft ja auch nicht weg...

Was es so alles gibt in der Gemeinde. Eine junge hübsche Thai (FARANG berichtet laufend) hat sich nach Michael Steinmetz vom ThaiTeachTeam erkundigt und sich für den Sprachunterricht interessiert. Sie möchte - hups - Thailändisch lernen. Ihren Namen werden wir an dieser Stelle nicht nennen, nicht wahr,... Nur soviel sei verraten, neulich im DARA wurde die Schöne beim Tee mit einem Dolmetscher erwischt. (So ein Zufall, der heißt auch Michael - oh, das ist mir so rausgerutscht, sorry).

Erwischt wurde auch eine Abschieds-rund bei Phanida & Günther: Als da waren: Bernd & Sa, Otmar mit "Staatsbedienstetem a.D." Jürgen & seine Tien. Letztere gehen für ein halbes Jahr nach Vietnam und Thailand. Good luck!

Wie aus meist gut unterrichteten Kreisen verlautete soll Pritzerbe an Saigon verloren gegangen sein. Ist nicht so schlimm, Bumbui Matthias soll schon eine neue Dependance aufgemacht haben, auch im schönen Lande Brandenburg. Wo - wird nicht verraten, erst einmal Probe-Essen fahren. Das übliche, Dreifach-Menue, am liebsten mit Ralf T. Er allein weiß schon warum ;-)

Oje, "die Welt ist schlecht". Wer sagt das gleich immer? Ach so, Volker W. (er hat übrigens jetzt nicht geheiratet für viel Geld - er wurde vor längerer Zeit geschieden für wenig Geld) Nee, diese Gerüchte aber auch. Irgend etwas ist immer wahr dran, manchmal nur das Gegenteil.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.


Warnung des Auswärtigen Amtes

Leserbriefe / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Südostasien-News / Reisetipps

(Stand: 23. Oktober 2002)

Vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge in der Region (Bali und Philippinen) hat die thailändische Regierung die Sicherheitsmaßnahmen (besonders in den Tourismuszentren) erhöht, da für diese Landesteile wie z.B. Phuket (Patong) und Pattaya Sorge besteht, dass in touristischen Vergnügungsstätten ähnliche Anschläge wie auf Bali unternommen werden könnten.

Das Auswärtige Amt rät bis auf weiteres zu besonderer Vorsicht bei Reisen in die südlichen Provinzen Thailands mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil. Es handelt sich dabei um die Provinzen Narathiwat, Yala, Pattani, Songkhla, Satun, Pattalung, Trang und Nakhon Sri Thammarat. Es empfiehlt sich, vor Reiseantritt mit der Botschaft in Bangkok Kontakt aufzunehmen.

Das Auswärtige Amt sieht insgesamt keinen Anlass, von Reisen nach Thailand abzuraten. Eine besondere Sicherheitsgefährdung im Land insgesamt für Touristen und Geschäftsreisende, die über Allgemeingefährdung der Region hinausgeht, besteht zur Zeit nicht, wenn man die überall auf Reisen angezeigte angemessene Vorsicht übt und sich umsichtig verhält. In Touristenzentren ist zur Zeit höchste Aufmerksamkeit geboten.

In jüngster Zeit sind mehrere alleinreisende deutsche Touristinnen im Süden Thailands ermordet worden. Die Botschaft rät alleinreisenden Frauen zu besonderer Vorsicht. Insbesondere sollte das Hotel nach Einbruch der Dunkelheit nur noch in Begleitung verlassen werden. Vor dem Besuch einsamer Strände, auch am Tage, wird dringend gewarnt. Ebenso sollte auf die Benutzung von Fischerbooten zum Erreichen derartiger Strände oder zum Inselhopping gänzlich verzichtet werden.

Wegen sporadisch aufflammender bewaffneter Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zu Myanmar sollten Reisen an die Grenze oder in die unmittelbare Grenznähe nicht, oder allenfalls unter sachkundiger Führung und als Gruppenreise unternommen werden. Reisen nach Chiang Mai und Chiang Rai und deren Umgebung sind weiterhin möglich und unter Sicherheitsgesichtspunkten unbedenklich. Bitte beachten Sie, dass auch im sogenannten Goldenen Dreieck ein Grenzübertritt nur an den dafür zugelassenen offiziellen Grenzübergängen erlaubt ist.

Im Grenzgebiet zu Kambodscha ist es wiederholt zu Überfällen durch bewaffnete Banden gekommen, die mitunter Menschenleben forderten. Gleiches wird auch von Trekking-Touren in entlegene nördliche Landesteile gemeldet. Bei Aufenthalt in dunklen Straßen und einsamen Gegenden empfiehlt sich besondere Achtsamkeit.

Es wird darauf hingewiesen, dass Reisende stets ihre Ausweise mit sich führen müssen, da seit Juli 2001 fast täglich Razzien insbesondere in den Vergnügungsvierteln der Hauptstadt, aber auch in Pattaya, Phuket und Chiang Mai stattfinden. Personen, die sich bei einer solchen Kontrolle nicht ausweisen können, werden regelmäßig vorläufig festgenommen und müssen u. U. zwecks Feststellung der Personalien eine Nacht in Polizeigewahrsam verbringen. Eine Kopie des Passes ist auch ausreichend, dabei muss unbedingt auch die Seite mit dem thailändischen Visum bzw. Einreisestempel kopiert und mitgeführt werden. Im Regelfall werden bei Razzien in Diskotheken, Bars oder Massagesalons auch Urinproben genommen, um die Einnahme unerlaubter Drogen zu testen. Dies ist nach thailändischem Recht zulässig. Nicht zulässig sind dagegen HIV-Zwangstests. Wer sich dem Urintest widersetzt riskiert die vorläufige Festnahme und die Einleitung eines Strafverfahrens. Das Aufsuchen von Bars, Diskotheken, Karaoke Bars und anderen "Entertainment Places" ist weiblichen Personen nur dann gestattet, wenn sie in männlicher Begleitung erscheinen. Sollten weibliche Personen während einer Razzia ohne männliche Begleitung dort angetroffen werden, müssen sie mit Verhaftung und Bestrafung rechnen.

Seit Anfang Juli ist die Sperrstunde landesweit auf 2.00 Uhr festgesetzt worden. Alkoholische Getränke dürfen nach Mitternacht nicht mehr ausgeschenkt werden. In ihrem eigenen Interesse sollten Reisende alle Etablissements spätestens um 02.00 Uhr verlassen haben. Personen unter 20 Jahren ist der Zutritt zu Bars, Diskotheken und Massagesalons generell verboten. Zuwiderhandlungen werden hart geahndet. Für Jugendliche unter 18 Jahren gilt eine Sperrstunde ab 22.00 Uhr. Jugendlichen, die nach dieser Zeit ohne elterliche Begleitung in der Öffentlichkeit angetroffen werden, droht die vorläufige Festnahme. Der Begriff "Öffentlichkeit" wird von den Behörden sehr weit ausgelegt und umfasst neben Restaurants auch Kinos. Alkoholkonsum ist Jugendlichen unter 18 Jahren in der Öffentlichkeit verboten und wird bestraft. In jüngster Zeit wurden mehrere ausländische Reiseleiter, darunter auch Deutsche verhaftet. Ihnen wurde Arbeitsaufnahme als Reiseführer ohne die entsprechende Genehmigung vorgeworfen. Ausländer können generell keine Arbeitserlaubnis als Reiseführer erhalten. Reisende sollten auch im eigenen Interesse darauf achten, dass diese Bestimmung eingehalten wird.

Das offene Tragen von Wertsachen und Schmuck sollte gemieden werden. Vor "Kundenfängern" und Personen, die ungebeten Hilfe leisten wollen wird gewarnt. Sicherer ist es, die Dienste von Reisebüros in Anspruch zu nehmen. Vor dem Kauf von Edelsteinen sollte das diesbezügliche Merkblatt der Deutschen Botschaft konsultiert werden. Auf das hohe Risiko einer HIV-Infizierung wird ausdrücklich hingewiesen.

Auf die Dienste von Taxis, die nicht als solche ausgewiesen sind, sollte unbedingt verzichtet werden. Stattdessen rät das Auswärtige Amt, ausschließlich sogenannte Meter-Taxis, welche über ein Taxameter verfügen, oder aber englischsprachige Hoteltaxidienste mit festen Taxisätzen in Anspruch zu nehmen.

Vor der Benutzung von Fähr- und Ausflugsbooten vor allem bei Fahrten auf offener See ist eine gewisse Vorsicht angezeigt. Nach Möglichkeit sollte man vor Antritt einer solchen Reise den Zustand des Schiffes in Augenschein nehmen und sich über Sicherheits- und Rettungseinrichtungen informieren.

Von Mai bis November (Regenzeit) wird Thailand gelegentlich von Taifunausläufern gestreift. Vor allem im Süden des Landes und im Mekong-Gebiet an der Grenze zu Laos kommt es in dieser Zeit mitunter zu erheblichen Überschwemmungen. Dies ist grundsätzlich kein Anlass von einer Reise in diese Gebiete abzusehen. Das Auswärtige Amt rät aber in diesem Zusammenhang, sich mit Hilfe der Medien über die Wetterentwicklung zu informieren und angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. (Quelle: CTT-Yinyock)

Steinmetz Kolumne

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Reisetipps

Eine Frage Herr Wissenschaftler!

Michael Steinmetz, Südostasienwissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an den FARANG! Diesmal wurde in einem Leserbrief die Frage gestellt:

Wer sind eigentlich die "Thai-Islam"? (Teil 2)

Die Kontroverse der Thai mit den heutigen Malay Muslim (s. Teil 1) geht auf eine Zeit zurück, in der die südlich von Siam lebenden Malaien sich noch nicht zum Islam bekannten, sondern dem Buddhismus oder Hinduismus verbunden waren. In etwa gleichzeitig mit der Konsolidierung des ersten Thai-Königreiches, Sukhothai, und dessen Ausdehnung auf die malaiische Halbinsel begann der nun siebenhundertfünfzig Jahre andauernde Konflikt. Nach dem damaligen Politikverständnis vollzog sich die Regulierung nach einem relativ einfachen Muster: Die in der Kampfkraft unterlegenen Fürstentümer mussten gegenüber dem siamesischen König ihre Vasallenschaft bekunden. Dies wurde durch die zyklisch genau festgelegte Tributzahlung, in Form des Gold- und Silberbaums, bekräftigt. Ebenso hatte der Vasallenstaat im Kriegsfall Soldaten in die siamesische Armee zu entsenden. Als Gegenleistung wurde eine Schutzmachtgarantie ausgesprochen. Ansonsten wurde die Autonomie des Vasallenstaates nicht weiter angetastet, solange die dortige Führungselite die Oberherrschaft Siams nicht in Frage stellte.

Die im 14. und 15. Jahrhundert vollzogene Islamisierung der malaiischen Fürstentümer änderte nichts an den bestehenden Machtverhältnissen. Die am Anfang des 16. Jahrhunderts eintreffenden Europäer mussten Verträge mit Siam abschließen, um in den florierenden internationalen Zentren auf der malaiischen Halbinsel Handel treiben zu dürfen.

Doch die Unterwerfung der malaiischen Fürstentümer war nur so lange wirksam, wie Siam die Macht hatte, sie auch durchzusetzen. So kam es 1569 wie auch 1767, als Ayutthaya jeweils durch die Burmesen erobert wurde, zur Lossagung der malaiischen Sultanate durch ihre jeweiligen Radschas. Dies wurde vom siamesischen Hof sehr wohl als Rebellion aufgefasst und nach der eigenen Regenerationsphase so schnell wie möglich wieder korrigiert. Erst mit dem Aufkommen des europäischen Kolonialimperialismus stellte sich die Machtfrage völlig neu sowie die Politik gegenüber den einst rein tributären Vasallenstaaten geändert werden musste. Als Antwort auf den Druck der europäischen Eroberer in Südostasien mußten erstmals auch die Außengrenzen des siamesischen Königreiches klar definiert werden. 1894 wurden die malaiischen Sultanate Patani, Kedah, Kelantan, Trengganu und Perlis zum integralen Bestandteil des Königreiches von Siam erklärt.

Gewissermaßen über Nacht wurde den Malay-Staaten die ihnen garantierte Autonomie aufgekündigt. Die Tributzahlungen waren zwar nicht mehr zu entrichten, jedoch wurde nun der Großteil der Steuern direkt von Bangkok erhoben. Das islamische Recht, die Scharia, verlor seine legitime Kompetenz an staatliche Gerichte, in denen Siamesen nach modernem westlichen Zivilrecht urteilten. Den malaiischen Koranschulen, den Pondoks, wurden säkulare thaisprachliche Schulen gegenübergestellt. Die Siamesen - weder in der Sprache, noch in der Religion der Malaien bewandert - nahmen auf die Befindlichkeiten einer ihnen fremden Kultur nicht sonderlich Rücksicht; das ganze neue System erinnerte an die Methoden der Briten in den ihrerseits kolonialisierten Malay-Staaten.

So kam es, dass der durch den Verlust der Steuereinnahmen geschwächte Sultan von Patani, Tengku Abdul Kadir, an die Briten in Singapur appellierte "er ziehe britische Kolonisation der siamesischen Unterdrückung vor."

Die Briten zögerten nicht, Patani als Spielball der Interessen ihrer Kolonialpolitik zu benutzen: Als Tengku Abdul Kadir 1902 durch die siamesische Administration verhaftet wurde, gab sich Britannien empört. Sie erwarben das Recht, in Kelantan, Kedah, Trengganu und Perlis zu intervenieren. 1909 musste Chulalongkorn diese vier malaiischen Gebiete ganz an das britische Kolonialreich abtreten. Neben einem kleinen Bruchstück von Kedah (die heutige Provinz Satun) blieb von den malaiischen Staaten ironischerweise nur Patani in Siam. Die Aufsässigkeit eines Tengku Abdul Kadir könnte auch zu Rebellionen in Britisch Malaya führen, fürchteten die Briten. Es passte besser in das Konzept der britischen Kolonial-Interessen, diesen Unruheherd in Siam zu belassen. Dieser nicht regulierte koloniale Konflikt bedeutete nicht das Ende der historischen malaiisch-siamesischen Kontroverse, sondern den Beginn einer neuen Form, des nun innerstaatlichen Kampfes der Malaien um das eigene kulturelle und religiöse Überleben gegen eine siamesisch-buddhistische Administration.

(Teil 3 folgt in der nächsten Ausgabe des FARANG)

Buddha Reliquien

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Reisetipps

Am 12. und 13. Oktober 2002, fand ein einmaliges, hoch religiöses, bedeutendes und historisches Ereignis in Berlin statt. Doch blicken wir zurück:

Am 26. Mai 2002 wurde der höchste buddhistische Feiertag, der sogenannte Vesak-Tag, von der UN-Zentrale in New York durch Generalsekretär Kofi Annan öffentlich als Internationaler Feiertag proklamiert. Damit folgte man einem Antrag, den buddhistische Länder im November 1998 bei der UNO gestellt hatten und der von 34 Ländern unterstützt wurde.

Bei dem berühmten Vesak-Tag handelt es sich sowohl um Buddhas Geburt, seine Erleuchtung und seinem Todestag (Eingang ins Nirvana). Man feiert ihn am 15. Tag des zunehmenden Mondes im sechsten Mondkalender-Monat (meistens im Mai). Mit der Proklamation bemühte man sich gleichzeitig darum, einen Andachtsraum der Buddhisten in der UN-Zentrale einzurichten. Zu diesem Zweck wurden auf Initiative Thailands vier Reliquien des Buddha, welche sich im Besitz von Sri Lanka, Thailand und Myanmar (Burma) befanden, gesammelt, um sie am Vesak-Tag 2003 bei der Eröffnung des Andachtsraumes für immer dort zu platzieren. Bevor man die vier Reliquien jedoch der UN übergibt, werden sie auf Einladung von Buddhisten verschiedener Länder zur Ausstellung gebracht. Jedes Land bekommt dazu nur einmalig die Gelegenheit, dieses Ereignis mitzuerleben.

Berlin, repräsentativ für ganz Deutschland, stellte die Reliquien nun an den bereits erwähnten zwei Tagen im Fo Guang Shan China Tempel, Ackerstr. 85 - 86, in 13355 Berlin-Wedding, aus.

Bevor Buddha starb konzentrierte er sich auf sieben Körperteile, welche nach seinem Tode nicht verbrennen sollten. Daraus entstanden die Reliquien des Buddha. Bei den nun ausgestellten Reliquien soll es sich um Knochensplitter seines Schädels und die Stirnpartie handeln. In einer feierlichen Prozession geleiteten Mönche, Nonnen und Botschafter Thailands, Sri Lankas, Myanmars und Nepals die Reliquien zum Tempel. Es folgte eine Eröffnungszeremonie, bei der besagte Personen Öllampen entzündeten und Begrüßungsreden hielten. Unter anderem sprach Bhante Devananda, aus Sri Lanka, auf Deutsch zu den Anwesenden. Der Singhalese ist seit 25 Jahren buddhistischer Mönch und lebt seit neun Jahren in Berlin, davon sechs Jahre als Abt, Dharma-Lehrer und Leiter des Buddhistischen Hauses in Frohnau.

Mit der Eröffnung hatte dann auch das Publikum die Möglichkeit, je nach Kultur und Glaubensrichtung, die Reliquien anzubeten bzw. zu verehren.

Abgerundet wurde das ganze durch verschiedene Gebets-Zeremonien (sog. Puja-Zeremonien) der einzelnen Länder.

Maßgeblich waren folgende Länder an der Ausstellung beteiligt: Thailand, Sri Lanka, Myanmar (Burma), Nepal, China, Vietnam, Laos und Kambodscha. Am 14. Oktober 2002 wurden die Reliquien einer Delegation aus Norwegen, dem nächsten Bestimmungsort, übergeben. Carsten Naß

Organisation:
Sinhala Veera Vidahana Berlin e.V.

Unterstützt von:
FO GUANG SHAN China Tempel Berlin
Wat Thai Berlin Tempel Wittenau
Buddhistische Gesellschaft Berlin e.V.
Deutsche Buddhistische Union (DBU)
Buddhismus in Berlin u.Brandbg. (BUBB)
Das Buddhistische Haus in Frohnau
Bodhi Baum Zentrum Berlin
Linh-Thuu Pagoda und andere buddhistische Vereine und Organisationen in Berlin

Kranken-Versicherung für Thai

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Loy Krathong / Südostasien-News / Reisetips

Bei meiner Arbeit als unabhängiger Versicherungsmakler befasse ich mich ständig mit der Findung des optimalen Versicherungsschutzes für meine Kunden. Über aktuelle Versicherungsangebote möchte ich deshalb berichten.

Ohne Kranken-Versicherung kein Visum

Da Thai für Ihren Aufenthalt in Deutschland und der EU ein Visum benötigen, welches unter anderem nur ausgestellt wird, wenn eine bestätigte Krankenversicherung bei Beantragung des Visums vorliegt, möchte ich heute als Unterstützung für alle Einladenden einen Vergleich der Angebote am Markt veröffentlichen. Trotz des Versuchs der Ausführlichkeit können nicht alle Versicherungsmöglichkeiten betrachtet werden. Trotz genauer Recherchen und können Übertragungsfehler leider nie ganz ausgeschlossen werden.

Erst Incoming, dann Versicherungspflicht oder private Versicherung

Vor Einreise nach Deutschland besteht zunächst nur die Möglichkeit eines sogenannten Incoming Versicherungsvertrages. Falls eine spätere Heirat angestrebt ist, wäre der zukünftige Partner frühestens ab Eheschließung in der gesetzlichen Kasse des deutschen Ehepartners versichert. Bei privat krankenversicherten Partnern muss der thailändische Ehepartner auch privat krankenversichert werden. Dies muss nicht bei der gleichen Versicherungs-Gesellschaft geschehen. Falls eine Verlängerung des Aufenthaltes vor Eheschließung notwendig wird, kann der Incoming-Schutz auch verlängert werden. Dies kann aber nur vor Ablauf des Vertrages einmalig beantragt werden.

Basis-Versicherungsschutz wird von allen Anbietern gewährt, bessere Leistungen können gewählt werden, wenn man bereit ist, höhere Beiträge aufzuwenden. Ein Augenmerk sollte unbedingt auf das Thema Schwangerschaft gelegt werden, da doch hauptsächlich weibliche Thai einreisen, und die Familienplanung manchmal zu frühen Erfolgen führen kann.

Versicherungsschutz möglich für alle Thai

Natürlich können auch Au-Pairs, Studierende und andere nicht unter den gesetzlichen Pflicht-Versicherungsschutz fallende Thai versichert werden, solange der Hauptwohnsitz nicht Deutschland ist, längsten wie der jeweilige Anbieter versichert, z.B. max. 5 Jahre.

Lebensalter, Grund und Dauer des Aufenthaltes bestimmen den Beitrag

Es gibt erhebliche Unterschiede in den Angeboten, wenn man den thailändischen Gast oder Partner versichern möchte. Es kommt wirklich darauf an, individuell nach Alter und Dauer des Aufenthaltes zu prüfen, welches Angebot am interessantesten ist. (siehe die Tabellen rechts)

Wer den angesprochenen oder anderen Versicherungsschutz benötigt, kann sich gerne an mich wenden, ich helfe gerne weiter.

Thomas Bergmann
Makler für Versicherungen
Cantorsteig 1-3, 12105 Berlin
Tel.: 030 - 21752770, Fax: 71
Copyright Thomas Bergmann, 14.10.2002

Loy Krathong

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Südostasien-News / Reisetipps

In Thailand gibt es eine Vielzahl von Feiertagen und Festen von regionaler und überregionaler Bedeutung. Kaum eine Gelegenheit wird von den spaßsüchtigen Thai ausgelassen, in der nicht ein Tempelfest, eine Prozession, ein Jahrmarkt etc. stattfindet.

Man unterscheidet hier in:
- "normale" gesetzl. Feiertage
- buddhistische Feiertage
- religiöse Feiertage

Viele Feiertage haben ein festes Datum, andere wiederum, meist die buddhistischen, variieren und richten sich nach dem Mondkalender. Wieder andere werden jedes Jahr aufs Neue von den königlichen Hofastrologen berechnet.

Das Fest mit dem größten Spaßfaktor ist wohl das thailändische Neujahrsfest Songkran, auch Wasserfest genannt.

Das jedoch schönste und malerischste Fest, wie ich meine, ist das Loy Krathong-Fest, auch Lichterfest genannt, welches traditionell landesweit in der 12. Vollmondnacht des Mondkalenders, meist Mitte/Ende November, begangen wird. Dieses Jahr fällt das Fest auf den 19. November 2002.

Der Name leitet sich von Loy = auf dem Wasser treiben lassen und Krathong = aus Bananenblättern gefaltete Schiffchen, her. Wörtlich übersetzt bedeutet es also soviel wie: "Schiffchen zu Wasser lassen".

Die Wurzeln dieses brahmanistischen Brauches liegen in Indien. Hindus ehrten ihre Gottheiten im 12. Vollmond-Monat mit auf Stäben gepflanzten Laternen. Diese wurden später durch schwimmende Laternen, um dem Geist des Flusses Ganges zu huldigen, abgelöst. Dies symbolisierte das Ende des Monsuns und war ursprünglich vermutlich eine Zeremonie, das Wasser zu bitten, zurück zu gehen, damit die Reis-Ernte beginnen konnte.

Mit der Expansion des Hinduismus über Südostasien, kam dieser Brauch zu den Hindu Khmer (während der Blütezeit Kambodschas) und dann nordwestlich bis nach Thailand, wo er zu Ehren der Wassergöttin Mae Khongkha (Mutter Ganges) zelebriert wird. In der Übersetzung zeigt sich wieder der Bezug zu Indien. Aber Khongkha bedeutet nicht nur Ganges, sondern Wasser oder Strom generell.

Durch die Opfergaben soll die Wassergöttin besänftigt und um Vergebung gebeten werden, für den Gebrauch und die Verschmutzung des Wassers durch den Menschen. Aber die Bedeutung der treibenden Krathongs ist noch vielfältiger, so sollen auch Sünden und Wünsche mit ihnen fortgetragen werden.

Der Legende zufolge, wurde das erste Krathong vor ca. 650 Jahren (1364 n. Chr.) im Königreich Sukhothai, während der Regentschaft des Königs Lithai, einem Mitglied der Phra Ruang-Dynastie, hergestellt:

Zu dieser Zeit lebte ein brahmanischer Priester mit seiner Frau am Königshof. Der Brahmane war verantwortlich für die feierliche Herrichtung des Palastes zum 12. Vollmondmonat-Fest. Er hatte eine Tochter, welche außergewöhnlich hübsch, intelligent und künstlerisch begabt war. Aufgrund der privilegierten Stellung ihres Vaters hatte sie gute Möglichkeiten der schulischen Weiterbildung und konnte schon in frühen Jahren Thai wie auch Sanskrit lesen und schreiben. Durch Schriften, die sie in den Bibliotheken der Stadt las, wurde sie vertraut mit Astronomie und Astrologie; sie studierte Poesie, wurde selbst eine anerkannte Poetin und erlangte großes Wissen über die Herkunft der "12. Vollmondmonat-Zeremonie" und ihre Rituale.

Mit ihren Händen schuf sie wahre Kunstwerke aus Blumengirlanden und war sehr fingerfertig im Früchte- und Gemüse-Schnitzen.

Angesichts ihrer Schönheit, ihres Talentes und ihrer ständigen Präsenz am Königshof, war es nur eine Frage der Zeit, dass sie die Aufmerksamkeit des Königs auf sich zog; und so wurde sie im Alter von 17 Jahren seine Ehefrau. Ihr Name: Nang Nopphamat (die Dame Nopphamat).

Ihr angetrauter Gatte, König Lithai, wollte in die nun anstehende "12. Vollmondmonat-Zeremonie" etwas Sukhothai-Flair einfließen lassen und veranstaltete einen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer neue Kreationen für die Schwimmenden Laternen entwerfen sollten. Auch Nang Nopphamat nahm an diesem Wettbewerb teil und baute mit größter Geschicklichkeit ein sehr kunstvolles Schiffchen aus Früchten und Blumen. Um dem Schiffchen Auftrieb zu verleihen, benutzte sie den Stiel einer Bananenstaude als Basis; dann faltete sie aus Bananenblättern die endgültige Form, welche eine Lotusblüte darstellte. Das ganze Gebilde versah sie dann noch mit drei Räucherstäbchen und einer Kerze und überreichte es ihrem König. Dieser, fasziniert von ihrem Kunstwerk, entzündete Kerze und Räucherstäbchen und ließ es auf dem Wasser schwimmen: das erste Krathong in der Thai-Geschichte war entstanden. Natürlich konnte Nang Nopphamat den Wettbewerb ohne ernstzunehmende Konkurrenz für sich entscheiden und König Lithai verfügte, dass in Zukunft dieses Krathong die Standard-Form für besagte Zeremonie sein möge.

Traditionell sollten die Krathongs zwar dem Bildnis einer Lotusblüte nachempfunden sein, aber es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten, sehr fantasievolle Formen, und jeder gestaltet sein Krathong so wie er möchte. Außer der obligatorischen Kerze und den drei Räucherstäbchen werden oft noch Münzen, Betelnüsse und etwas persönliches, wie z.B. Haare oder Fingernägel, beigefügt.

Zu Ehren Nang Nopphamats findet auch immer ein Schönheitswettbewerb statt, welcher nach ihr benannt wurde.

Kein gelungenes Loy Krathong ohne die Wahl zur Miss Nopphamat. Diese Prozedur kann sich zähflüssig über mehrere Stunden hinziehen, bis die Siegerin letztendlich feststeht. Die Wartezeit wird einem jedoch durch die Anwesenheit der zahlreichen Grazien auf der Bühne versüßt und man(n) nimmt sie gerne in Kauf.

Mein erstes Loy Krathong erlebte ich im November 1994 in Khon Kaen.

Tagelang fanden prunkvolle Paraden und Umzüge auf den Straßen statt, gab es unzählige Märkte mit Volksfest-Charakter.

Von morgens bis abends wird das Loy Krathong-Lied im Radio oder von Live-Bands auf der Straße gedudelt, in dem dazu aufgefordert wird, dass Männer und Frauen Ram Wong miteinander tanzen. Der Ram Wong ist ein thailändischer Volkstanz und wird paarweise im Kreis getanzt. Für die Dorfjugend heutzutage eine gute Gelegenheit, sich näher kennen zu lernen; und so wird mit einer Ausgelassenheit und Fröhlichkeit davon Gebrauch gemacht, die ihresgleichen sucht.

In der Abenddämmerung treffen sich dann die Menschen am Wasser, bevorzugt Seen, um ihre Krathongs schwimmen zu lassen. Flüsse, Bäche und Seen sind dann übersät mit den Schiffchen und bilden ein wahres Lichtermeer. Andächtig blickt man dem Licht seiner Kerze hinterher, bis es außer Reichweite ist und die Dunkelheit es verschluckt. Im Inneren hofft man dann, dass die Wünsche in Erfüllung gehen mögen. Oft werden die Krathongs aber schon vorher von badenden Kindern zum Kentern gebracht, auf der Suche nach den beigefügten Münzen. Kleiner Wermutstropfen des ansonsten so friedfertigen Festes!

Man muss kein Künstler sein, um an dem Fest teilzunehmen, denn allerorts kann man am Straßenrand die Schiffchen für wenige Baht erwerben. Also kaufen, zu Wasser lassen und unbedingt teilhaben an dem schönen, uralten Brauch! Dieses Datum sollte man sich vormerken und bei der Urlaubsplanung berücksichtigen.

Besonders eindrucksvoll ist dieses Fest in der alten Königsstadt Sukhothai, wo die alten Tempelruinen eine schöne Kulisse für dieses besinnliche Fest bilden und die Legende in einer monumentalen Licht- und Ton-Show, mit zahlreichen Darstellern, nacherzählt und nachgespielt wird.

Nachwort:
Die wichtigsten Feste in Thailand, sei es nun Loy Krathong oder auch Songkran, sind eng mit dem Wasser verknüpft und das hat auch seinen guten Grund: Seit eh und je ist das Wasser für die Thai nicht nur ein lebenswichtiges sondern auch symbolträchtiges Element. Von der Geburt bis zum Tod steht es im Mittelpunkt ihres Lebens; macht Thailand zu einem der wichtigsten Reisanbaugebiete Asiens und liefert zeitgleich das wichtige Grundnahrungsmittel, den Fisch.

Weiterhin ist die Entdeckung, Besiedlung und Lebensweise des Königreiches eng mit dem Fluss Mae Nam Chao Phraya verbunden. Früher fand das Leben und der Verkehr in Bangkok ausschließlich am und auf dem Wasser, in den sogenannten Klongs (Kanälen), statt.

Daher ist es selbstverständlich, dass man zumindest einmal im Jahr, die Mächte des Wassers mit einem Krathong ehrt, um sie milde für die tägliche Benutzung und Verunreinigung zu stimmen. Carsten Naß
Fotos: C. Naß, A. Jagemann (2), Archiv (1)

Südostasien News

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Reisetipps

Strand-Lizenzen
Mit Beginn des neuen Jahres soll am Jomtien-Strand "Ordnung" herrschen. Dann dürfen nur noch autorisierte Thai Liegestühle und Sonnenschirme aufstellen und Waren verkaufen. Seit Oktober müssen entsprechende Lizenzen beantragt werden. Die Stadt will an ihrer Regelung festhalten, dass der letzte Mittwoch eines Monats Generalreinigungstag ist. Dann dürfen weder Liegestühle noch Schirme den Saubermännern im Wege stehen.

TA Orange angekommen
Thailands drittgrößter Mobilfunk-Betreiber, TA Orange, ist in Pattaya angekommen. Der neue Anbieter hat ein Büro im zweiten Stockwerk des Einkaufszentrums Royal Garden Plaza eröffnet. Die Filiale ist von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Dort, im Central Festival Center/Big C sowie in weiteren Fachgeschäften Pattayas werden Interessenten über die aktuellen Promotion-Angebote informiert. Orange hat in rund 70 Prozent des Landes ein Netzwerk aufgebaut und bereits 740.000 Kunden.

Spielkasinos
Ein von Chonburis Gouverneur Jadet Insawang eingesetzter zehnköpfiger Ausschuss befasst sich jetzt mit den Vor- und Nachteilen einer Legalisierung von Spielkasinos. Der Gouverneur hat Staatsdiener, Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler berufen. Der Ausschuss soll seinen Bericht in zwei Monaten vorlegen. Jadet Insawang hat sich gegen ein Kasino auf Larn ausgesprochen. Glücksspiel sollte auf dem Festland in Hotels angeboten werden.

Schade, schade
Die Stadt hat dem Druck der Geschäftswelt nachgegeben. In Südpattaya wird es künftig keine Amazing Thai Wisdom Fair mehr geben. Von Anfang des Jahres bis Mitte April war die Beach Road zwischen der Central Road und dem Restaurant Nang Nual jeden Samstag zur Fußgängerzone erklärt worden. Touristen und Residenten konnten auf der Strandstraße ungestört bummeln, an Ständen einkaufen, essen und trinken. Kinder eroberten sich die Fahrbahn auf Fahrrädern und Skateboards oder trafen sich zum Malen. Weil die Geschäftsleute erhebliche Umsatzeinbußen und das Verkehrschaos an den Samstagen beklagten, ist das Seebad um eine touristische Attraktion ärmer.

Polizei bürgernah
Pattayas Polizei zeigt Bürgernähe. Stadtweit haben die Uniformierten in öffentlichen Gebäuden, Einkaufszentren, auf der Koh Larn, in Clubhäusern und bei Organisationen Beschwerdekästen anbringen lassen. Residenten und Touristen sollen ihre Meinung kundtun und dürfen auch - anonym - Klagen und Anklagen einwerfen. Der Polizeichef hat seine Beamten angewiesen, in allen Stadtteilen die Bürger nach deren Problemen zu befragen.

Residenten
Nach Angaben der Stadtverwaltung haben 2.360 Ausländer aus 34 Ländern ihren ständigen Wohnsitz in Pattaya und Umgebung. Die meisten dieser ausländischen Residenten sind bei der Immigration als Rentner gemeldet, 719 sollen mit einer Thai verheiratet sein. Die Liste der hier ständig lebenden Ausländer führt Südkorea (194 Frauen und Männer) an, es folgt Deutschland mit 115. Bei diesen Zahlen ist zu berücksichtigen, dass Langzeiturlauber nicht als Residenten erfasst werden, also auch nicht jene Frauen und Männer, die in Pattaya nur ein Touristenvisum vorweisen können.

Bauboom
Pattayas Bauboom ist ungebrochen. In allen Stadtvierteln werden neue Hotels, Condominiums, Geschäfts- und Wohnhäuser errichtet. Im Gefolge haben Einrichtungshäuser, Zulieferer und Handwerksbetriebe Konjunktur. So entsteht derzeit an der Sukhumvit Road zwischen der South Pattaya Road und der Thepprasit Road der größte Bau-Markt weit und breit.

Waschmaschinen
In Pattaya gibt's neuerdings Waschmaschinen mit Münzeinwurf. Die vier Kaltwassermaschinen stehen in Südpattaya an der Ecke Soi 17/ Soi Day & Night am Flamingo Hotel. Ein Waschgang kostet 30 Baht. Aber aufgepasst: Die Geräte stehen im Freien vor einem Videospiel- und Snooker-Salon und werden kaum bewacht.

Time-Sharing
Ungeachtet oder gerade wegen der rüden Methoden, mit denen Urlauber auch in Pattaya zum Time-Sharing- Urlaub überredet werden, boomt dieser Tourismuszweig. Hutchinson and Trust Co. verkauft seit Jahren Apartments für die schönsten Wochen des Jahres und sieht ihr Unternehmensziel im Einklang mit der Regierungspolitik, mehr Langzeittouristen nach Thailand zu holen. Hutchinson and Trust bietet inzwischen landesweit in 25 Anlagen Wohnungen an, so auch im Jomtien Beach Club. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 15.000 Mitglieder gewonnen.

Gesundheitstourismus
Für Ausländer, die in Thailand nicht nur Sonne, Strand und Trekking suchen, sondern ein Krankenhaus aufsuchen wollen, ist das Bumrungrad Hospital in Bangkok die erste Adresse. Ein Drittel der dort behandelten Patienten sind inzwischen Ausländer. Im Vorjahr waren es 225.000. Und davon wieder die Hälfte suchte ärztlichen Rat während ihres Thailandurlaubs. Der Grund: Die Behandlungskosten sind im Land des Lächelns um ein Vielfaches geringer als im Westen. Eine ärztliche Beratung kostet im Bumrungrad rund 400 Baht, eine eingehende Herzuntersuchung mit Tests 4.000 Baht und eine Operation am offenen Herzen 300.000 Baht. Für dieses Entgelt müssten Chirurgen eines europäischen Herzzentrums die Operation bereits nach Öffnung des Brustkorbes abbrechen. Aber nicht nur die relativ niedrigen Kosten lassen den Gesundheitstourismus boomen. Bei vielen Urlaubern spielt auch eine Rolle, dass sie sich für wenig Geld in das Bett eines Fünf-Sterne-Krankenhauses mit anerkannten Fachärzten legen können.

Antrag auf Kreditkarte
Die Behörde zum Schutz der Verbraucher hat dazu aufgerufen, beim Antrag für eine Kreditkarte aufmerksam das Kleingedruckte zu studieren. Einige Organisationen würden horrende Gebühren und Verzugszinsen bis zu 43 Prozent erheben.

Tollwut
Jährlich wird rund eine Million Thai von Hunden gebissen. Die Folgekosten, für die der Staat aufzukommen hat, belaufen sich auf rund 700 Millionen Baht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben im Vorjahr 37 Menschen an Tollwut, über 350.000 erhielten einen Impfstoff. Die Hälfte der von Hunden Gebissenen waren Mädchen und Jungen im Alter zwischen 5 und 9, dann folgen die Jahrgänge 10-14.

Siemens in Bangkok
Die Telekom-Sparte des deutschen Siemens-Konzerns wird in Bangkok ein Zentrum zur Betreuung ihrer Kunden im asiatisch-pazifischen Raum schaffen. In Thailand zählen Advanced Info Service (AIS), TelecomAsia und deren Tochter TA Orange sowie Communications Authority of Thailand zu den Kunden.

Büromieten ebenda
In Bangkok kosten Büroflächen weit weniger als in anderen Metropolen. In der thailändischen Hauptstadt werden pro Quadrameter und Jahr im Durchschnitt 121 US-Dollar berechnet, im Londoner West End sind es 1.600.

TAT umgezogen
Die Zentrale der staatlichen Tourismusbehörde (TAT) zog am 1. Oktober vom Le Concorde Building (Ratchadaphisek Road) zur New Phetburi Road. Die Adresse: 1600 New Phetburi Road, Makkasan, Rajatevee, Bangkok 10310, Tel.: 02.250.5500, Fax: 02.250.5511, Email: info@tat.or.th, Website: www.tat.or.th

Neue Autos
Neue, futuristisch aussehende Autos drängen auf den thailändischen Markt. Volkswagen verkauft bereits seinen Beetle, BMW preist seinen Mini Cooper an, von Ford kommt der Ka, und die Franzosen wollen Ende des Jahres den fünftürigen Citroen C3 anbieten. Ausgestattet mit einem 1,4-Liter Motor, soll der C3 in Thailand für rund eine Million Baht zu haben sein. Für einen Kleinwagen ein stolzer Preis! Citroen hat kürzlich ein Sondermodell des C3 mit dem Namen Pluriel vorgestellt. Das Kompaktauto mit drei Türen (eine Hecktür) kann bei Sonnenschein in ein Cabriolet verwandelt werden.

Gefängnisse voll
Thailands Drogenpolitik lässt die Gefängnisse aus den Nähten platzen. Die meisten der heute Verhafteten oder von Gerichten verurteilten Straftäter sind Drogenhändler oder -konsumenten. Jetzt hat die Gefängnisbehörde angekündigt, innerhalb von zwei Jahren die Zahl der Häftlinge um 40% zu senken.
Gefangene, die sich gut betragen, werden frühzeitig entlassen. Sie sollen arbeiten und der Gesellschaft nicht mehr zur Last fallen. Zudem will das Corrections Department die hohe Zahl der Untersuchungshäftlinge reduzieren.
Rund 88.000 Frauen und Männer, knapp 40 Prozent aller Häftlinge, warten auf ihren Prozess. Bis ein Urteil gefällt wird, können Jahre vergehen. Viele dieser U-Häftlinge und rund 20.000 Drogentäter, zu einer Geldstrafe verurteilt, könnten in Freiheit sein. Doch ihr Vermögen reicht nicht für Kaution oder Bußgeld. Ende März dieses Jahres zählte die Gefängnisverwaltung 253.370 Häftlinge in 127 Strafanstalten. Darin dürften nur etwa 102.000 Frauen und Männer untergebracht sein. Und jeden Monat kommen 2.500 weitere Insassen hinzu. Die Überbelegung hat dazu geführt, dass jedem Gefangenen in der Zelle mal gerade 0,83 Quadratmeter zur Verfügung steht. International geltende Standards schreiben 7,5 Quadratmeter Fläche vor. Auf 24 Häftlinge kommt ein Wärter, das Verhältnis sollte 5:1 sein.

Weniger Investitionen
Nach Jahren kontinuierlicher Steigerungsraten werden deutsche Direktinvestitionen in diesem Jahr nicht zulegen. Die Deutsch-Thailändische Handelskammer begründet die Stagnation u.a. mit der schwachen Konjunktur weltweit und einer geringeren Nachfrage der Konsumenten.

Königliche Kasatriya
Thailands bisher erfolgreichster Spielfilm, das Historienwerk Suriyothai, bekommt eine Fortsetzung. Die TV-Serie heisst Kasatriya, die Hauptrolle hat Prinzessin Ubolratana übernommen.
Die Tochter von König Bhumipol und Königin Sirikit wird ab Januar kommenden Jahres auf dem Bildschirm zu sehen sein. Channel 5 will 260 Episoden zeigen, die Produktionskosten belaufen sich auf rund 300 Millionen Baht. Damit wird das historische Drama die teuerste Serie aller Zeiten sein. Kasatriya erzählt die Geschichte der Königin Visutkasat, Tochter der Königin Suriyothai von Ayutthaya. Diese hatte sich im 16. Jahrhundert bei einem Gefecht gegen Burmesen für ihren Ehemann geopfert. Prinzessin Ubolratana hat den Part der Königin Visutkasat übernommen, weil sie die Größe dieser historischen Frau den Thai näherbringen möchte. Es ist zu erwarten, dass ab Januar ein ganzes Volk an 260 Tagen gebannt vor dem TV-Schirm hockt und das Drama verfolgt.

Anschluss zum Nulltarif
Die Liberalisierung des gewinnträchtigen Kommunikationsmarktes hat Wunder bewirkt: Bei der staatlichen Telefon Organization of Thailand (TOT) gibt's jetzt den Telefonanschluss zum Nulltarif. Die TOT hat vor ihrer Privatisierung und dem Gang an die Börse mit TOT Corporation Public Company Limited nicht nur ihren Namen geändert, sondern auch ihre Strukturen. In der Vergangenheit mussten Antragsteller mehr als 6.000 Baht für Hausanschluss und Nummer hinblätterm. In diesem Betrag enthalten war ein Deposit von 3.000 Baht, das Anbieter von Festnetz und Mobilfunk bereits seit Monaten nicht mehr kassieren dürfen. Die TOT will den Mobilfunkbetreibern den Markt nicht kampflos überlassen. Wegen der ehemals hohen Gebühr haben sich viele Thai für das auf den ersten Blick preiswertere Handy entschieden.

A-4 aus Lat Krabang
Anfang kommenden Jahres soll im Werk des thäiländischen VW-Partners Yontrakit der Audi A4 vom Band laufen. Das Erfolgsauto wird nach dem A6 und dem Passat das dritte Modell des VW-Konzerns sein, das in Lat Krabang bei Bangkok hergestellt wird.
Der A4 besticht durch innovative Technik und einem attraktiven Design. In Deutschland wird er als Limousine, Kombi und Cabriolet mit Vier- und Sechszylindermotoren angeboten. Das Basismodell mit einem 1,6-Liter-Motor kostet dort rund 22.000 Euro. Für Thailand steht der Preis noch nicht fest. In der Autobranche geht das Gerücht, dass der VW-Konzern seine Präsenz in Thailand erheblich verstärken möchte. Möglich wäre die Gründung eines eigenen thailändischen Unternehmens für Vertrieb, Verkauf, Marketing und Produktion oder eine engere und erweiterte Zusammenarbeit mit dem derzeitigen Partner, der Yontrakit Group. Yontrakit hat in den letzten Jahren allein die hohen Investitionen im Werk Lat Krabang zur Herstellung des A6 und des VW Passat geschultert. Noch sind keine Details über die künftigen Strategien der Wolfsburger durchgesickert. Die Fragen lauten: Will Volkswagen in Thailand im Luxussegment mit dem neuen Phaeton und den Audi-Modellen BMW, Mercedes-Benz und Volvo Konkurrenz machen oder mit Golf und Polo die breite Masse der thailändische Fahrzeugbesitzer ansprechen?

Singha milder
Die Boon Rawd-Brauerei will Boden gutmachen. Nachdem sie wichtige Marktanteile an die Mitbewerber verloren hat, poliert sie nicht nur das Image des seit 1933 gebrauten Singha Bieres auf. Der Gerstensaft wird künftig im Geschmack weniger herb und mit einem Alkoholgehalt vor nur noch 5 Prozent angeboten.

Industrie-Dreck
Thailands Industrie ist eine wahre Dreckschleuder. Aus Schornsteinen und Abwasserrohren entweichen Gase, Dämpfe und ungeklärtes Abwasser, als ob es in diesem Land keine Gesetze zum Schutz der Umwelt gebe. Das Pollution Control Department hat landesweit 280 Fabriken auf Immissionen untersucht und das Ergebnis jetzt veröffentlicht: Über die Hälfte der aufgesuchten Betriebe, die vorderst Lebensmittel, Getränke und Papier herstellen und ihre Abwässer in Flüsse leiten, fielen beim Test durch. Die Werte der in den Abwässern gemessenen giftigen Substanzen erreichten nicht die vorgegebenen Standards. Die Behörde konnte keiner Fabrik die Note "ausgezeichnet" geben, nur 21 wurden mit "relativ gut", weitere 105 mit "passabel" bewertet.

Fest auf Phuket
Die Ferieninsel Phuket richtet vom 1. November bis zum 6. Dezember erstmals ein International Seafood Festival. aus. Zum Höhepunkt des Veranstaltungsreigens wird sich Patong Beach vom 3. bis 6. Dezember in ein Straßenrestaurant verwandeln. Phukets Gastronomie hat ihre Teilnahme zugesagt. Auf 109 Meter Länge wollen 109 Köche 109 unterschiedlich zubereitete Seafood-Gerichte präsentieren. Darüber hinaus gibt's die weltweit größte Eisskulptur eines Hummers zu bewundern, über 25.000 kg schwer. Kochdemonstrationen, eine Bartender Show und ein Feuerwerk runden das Programm ab.

Mobilfunk
Nokia und Sony Ericsson haben jetzt auch in Thailand Handys auf den Markt gebracht, mit denen Fotos geschossen und per Internet anderen Handy-Besitzern oder an eine Email-Adresse übermittelt werden können. Nach SMS (Textbotschaften) und EMS (Texte und Gafiken) heisst die neue Technologie MMS = Multimedia Messaging Service.

Wirtschaft wächst
Der National Economic and Social Development Board bewertet die thailändische Wirtschaft trotz der schlechten Weltwirtschaftslage positiv. Das Wirtschaftswachstum soll in diesem Jahr zwischen 4 und 4,5 % liegen - dank einer starken Binnennachfrage. So setzte die Autoindustrie im Monat August 51,2 % mehr Fahrzeuge ab als im August 2001. Noch besser steht die Motorradindustrie mit einem Plus von 57 % da.

Vorsicht: Werbetafeln
Mehr als ein Drittel aller Bangkoker Werbetafeln entsprechen nicht den Sicherheitsstandards. Die Baubehörde hat bei einer Kontrolle weiter festgestellt, dass zahlreiche Tafeln ohne behördliche Genehmigung errichtet worden waren. Im Juni war im Stadtteil Bang Na eine zentnerschwere Reklametafel auf Passanten gestürzt. Ein Mädchen wurde getötet, seine Mutter verletzt.

Lebenslänglich
Ein 48jähriger Holländer und ein 34jähriger Engländer wurden zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Beide waren im Oktober letzten Jahres auf dem Flugplatz Don Muang festgenommen worden. In ihrem Gepäck hatten sie 3,3 Kilogramm Heroin. Die ursprünglich verhängte Todesstrafe wurde jetzt in lebenslänglich umgewandelt.

Dreharbeiten
Für eine Neuauflage des Films In 80 Tagen um die Welt sollen einige Sequenzen in Thailand gedreht werden. Das amerikanische Produktionsteam will ab Januar in Nordthailand, Bangkok und Krabi drehen.

Hochwasser-Bilanz
Tausende Obdachlose, Häuser, Straßen und Brücken zerstört, die Ernte vernichtet. Die Bilanz des jüngsten Hochwassers ist erschreckend. Sintflutartige Regenfälle haben in den letzten Wochen Flüsse und Kanäle in 52 Provinzen über die Ufer treten lassen. Der Moon-Fluss in der Provinz Ubon Ratchathani erreichte einen Wasserstand, wie er seit 24 Jahren nicht mehr gemessen worden war. In 45 Provinzen, vor allem im Norden und Nordosten, wurden über vier Millionen Rai Acker überschwemmt (ein Rai = 1.600 Quadratmeter). Auf 3,6 Millionen Rai Reisfeldern, ca. 250.000 Rai Gemüse- und Obstplantagen sowie mehr als 150.000 Rai Blumenfeldern muss die Ernte abgeschrieben werden. Ohne finanzielle Unterstützung der Regierung und kostenlose Verteilung von Saatgut werden die betroffenen Landwirte wirtschaftlich nicht überleben.

Strompreis stabil
In den Monaten Oktober bis Januar bleibt der Strompreis stabil. Obwohl der Rohölpreis in den letzten Monaten kräftig angezogen hat, sprach sich der für die Festsetzung der Stromtarife zuständige Ausschuss gegen eine Erhöhung aus. Der Grund: Thailands Stromversorger können Gas derzeit preiswerter einkaufen. Rund 75 Prozent des Stromes werden aus Gas gewonnen.

Mehr 7-Eleven
Nach den USA, Japan und Taiwan gibt's in Thailand mit über 2.000 Filialen weltweit die meisten 7-Eleven-Geschäfte. In Pattaya wurde Ende September die 2.002. Filiale eröffnet. Bis zum Jahr 2008 will die Charoen Pokphand Group, Franchise-Partner der Amerikaner, weitere 1.000 Geschäfte schaffen.

Neuer Airport pünktlich
Ministerpräsident Thaksin Shinawatra steht im Wort. Bei seinem jüngsten Besuch auf der Baustelle des neuen Internationalen Flugplatzes südwestlich von Bangkok verkündete er: "Der Airport wird pünktlich am 29. September 2005 eröffnet werden." Thaksin Shinawatra will sich künftig persönlich um den Zeitplan und den Fortschritt der Arbeiten kümmern. Alle drei Monate will der Ministerpräsident am Suvarnabhumi International Airport nach dem Rechten sehen. Der Flugplatz soll 125 Milliarden Baht kosten und nach der Eröffnung jährlich über 40 Millionen Passagiere und 3 Millionen Tonnen Fracht bewältigen.

Hinrichtungen
Die meisten Todesurteile werden nach wie vor in Asien vollstreckt. Von 4.700 Hinrichtungen weltweit in 2001 entfielen auf Asien 4.450. Die meisten hat es mit 3.500 in China gegeben, gefolgt von Vietnam mit 100, Pakistan mit 45 und Thailand mit 18. Insgesamt hat die Zahl der Hinrichtungen nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation "Hands off Cain" zum Vorjahr um 67% zugenommen.

BASF in Thailand
Der deutsche Chemieriese BASF will seine Präsenz in Thailand verstärken und seine Geschäftsfelder (Autozulieferer, Chemie und Plastik) nicht nur lokalen Partnern überlassen. Der Konzern möchte in Südostasien ein weiteres Propylen-Werk bauen und sucht auch in Thailand einen Standort. Bisher gibt es eine Produktionsstätte in Rayong.

Inflation
Im September stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 0,4%. Das Internal Trade Department rechnet in diesem Jahr mit einer Inflationsrate zwischen 0,5 und 0,8%. Befürchtungen, Thailand könnte in eine Deflation rutschen, halten Experten entgegen, dass die Wirtschaft bei der Produktion zulegt, die Verbraucher konsumieren. Thailands Wirtschaft soll noch um 3% wachsen.

Reise-Tipps

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Südostasien-News

Bangkok mit dem Rad
Eine nächtliche Radtour durch Bangkoks Geschichte bietet das Bangkok Tourist Bureau samstags von 18.30 bis 21.30 Uhr. Ziel ist die Rattanakosin Insel mit ihren Tempeln und weiteren kulturellen Sehenswürdigkeiten wie Wat Pho und das Nationalmuseum. Infos unter Tel.: 0.225.7612.

Entertainment bei THAI
Noch mehr Musik, Spiele und Videos: Die Thai Airways International (THAI) will in ihren Maschinen das Entertainment-System auf den neuesten technischen Stand bringen. THAI rechnet mit 4,3 Milliarden Baht Kosten.

Neuer TAT-Slogan
Die Tourismusbehörde (TAT) hat sich einen neuen Slogan ausgedacht: Nach Amazing Thailand soll jetzt Experience Variety (auf Deutsch: eine Vielfalt an Erlebnissen) weitere Touristen ins Land bringen. Weltweit will die TAT mit Thailands Vielfalt an historischen Sehenswürdigkeiten und erholsamen Ferienzielen werben. Die TAT rechnet in 2003 mit mehr als 11 Millionen Ausländern.

Touren mit der Bahn
Wer am Wochenende dem täglichen Verkehrsstau in der Hauptstadt entfliehen möchte, kann mit der Eisenbahn den Großraum Bangkok erkunden. Die staatliche Eisenbahn bietet Tagestouren u.a. nach Chachoengsao an.
Abfahrt ist um 6.55 Uhr, Rückkehr um 18.35 Uhr. Erwachsene zahlen 430 Baht. Kinder 410 Baht. Im Preis enthalten sind Hin- und Rückfahrt, Essen und Transport. Auf dem Programm stehen u.a. die Besichtigung eines Tempels und eine Flusskreuzfahrt mit Mittagessen. Infos telefonisch unter 02.222.0175.

Mehr Öko-Tourismus
Nationalparks sind großräumige Landschaftsschutzgebiete und sollten der Erholung der Bevölkerung dienen. Thailands oberster Waldhüter, Plodprasop Suraswadi, will den Öko-Tourismus fördern und Besucherrummel über Naturschutz stellen. Damit mehr Geld in die Kassen der Nationalparks fließt, hat der Chef jetzt eigenwillige Vorschläge unterbreitet und die Leiter der Schutzgebiete zu mehr "Kreativität" aufgefordert. Er wünscht sich Saunen unter dem Blätterdach, die Besucher sollen auf Safari gehen, in Quellen baden, sich bei Massagen verwöhnen lassen und in Wäldern Wassersport treiben. Sollten diese Projekte jemals Wirklichkeit werden, wäre es wohl mit der von Parkbesuchern so geschätzten Ruhe vorbei.

Elefanten Tage
Größer und attraktiver sollen die Elefanten-Tage in der Provinzhauptstadt Surin ausfallen. Die traditionelle Show mit Rennen und überlieferten Kampfszenen wird vom 9. bis 20. November im Elephant Performance Center und im Sri Narong Sports Complex ausgerichtet. Geplant ist weiter das weltweit längste Büfett - für Dickhäuter. Zum Elephant Round-up gibt's weitere Infos Tel.: 044.512.093 o. 044.516.075.

Multies verdienen
Weniger als 30 Prozent dessen, was ein ausländischer Pauschaltourist für einen Thailand-Urlaub ausgibt, kommt Thai bzw. einheimsichen Unternehmen zu Gute. Das hat eine Untersuchung ergeben. Der Großteil des Urlaubsgeldes geht an internationale Fluggesellschaften sowie multinationale Hotels.

Air Andaman
Die vor zwei Jahren gegründete private Fluggesellschaft Air Andaman bedient nun auch die ertragreiche Route Bangkok-Siem Reap (Kambodscha) und hat mit der Mekong Airline ein Code-Share-Abkommen getroffen. Die bisherigen zwei Flüge wurden ab 26. Oktober auf täglich vier ausgedehnt. Air Andaman hat eine Auslastung von 60 Prozent und von der Thai International Airways (THAI) Inlandsstrecken übernommen. Derzeit stehen elf Ziele auf dem Flugplan. Eingesetzt werden drei Fokker F50s und zwei Jetstreams. Die Fluggesellschaft schreibt mit ihren kleinen Maschinen schwarze Zahlen. Der Grund: Eine Fokker verbraucht Sprit für maximal 9.000 Baht, bei einer B 737-400 der THAI sind es 40.000 Baht.

THAI kauft Machinen
Die Thai Airways International (THAI) wird in den nächsten fünf Jahren zwölf neue Maschinen kaufen. Voraussichtlich neun Airbus und drei Boeing mit Sitzkapazitäten zwischen 300 und 350.

Swiss
Die neue Schweizer Fluggesellschaft Swiss ist im ersten Halbjahr mit 447 Millionen Franken tief in die Verlustzone geflogen. Das Ergebnis sei aber um gut ein Drittel besser als im Ende 2001 erstellten Geschäftsplan vorgesehen, teilte Swiss mit. Das gelte auch für den Umsatz: Er wird für die ersten sechs Monate auf 1,75 Milliarden Franken beziffert, verglichen mit 1,21 Milliarden Franken im Businessplan.

Neckermann senkt
Der Reiseveranstalter Neckermann hat die Preise für Fernreisen in der kommenden Wintersaison um durchschnittlich drei Prozent gesenkt. Als Gründe werden verbesserte Einkaufskonditionen und günstige Währungsentwicklungen genannt. Insgesamt verzeichnet die Hauptmarke des zweitgrößten deutschen Touristik-Konzerns Thomas Cook schon jetzt einen deutlichen Buchungszuwachs für die Wintersaison. Besonders gefragt sind Reisen nach Thailand und in die Dominikanische Republik. Neckermann setzt verstärkt auf die sogenannten Frühbucher, die für schnelle Entschlossenheit Rabatte von bis zu 15 Prozent bekommen.

Trinkwasser
Der Kauf von Trinkwasser ist ausgesprochen einfach - so denkt jedenfalls fast jeder. Es sei nicht notwendig, auf ein Verfalldatum zu achten oder die Liste der Inhaltsstoffe auf dem Behälter zu lesen. Das Wasser bleibe ewig genießbar - oder vielleicht doch nicht? Verdirbt das Wasser igendwann?
In der Verbraucherzeitschrift Consumer Report wird die International Bottled Water Association zitiert, die der Meinung ist, dass nur Trinkwasser, das richtig abgefüllt und gelagert wurde, auch unbegrenzt haltbar sei. Anderenfalls können sich Krankheitserreger entwickeln. Die Association empfiehlt, Trinkwasserflaschen stets an einem kühlen und trockenen Platz aufzubewahren, der frei von Gerüchen oder gar giftigen Stoffen ist. Eine Nichtbeachtung dieser Regeln kann dazu führen, dass das Wasser schlechte Gerüche aufnimmt oder sich gesundheitsschädliche Substanzen bilden. Davon haben zahlreiche Verbraucher gegenüber der Zeitschrift Consumer Report berichtet. Obwohl sich diese Informationen hauptsächlich an Abfüllunternehmen sowie die Lieferanten und Geschäftsinhaber richten, werden auch die Verbraucher dringend aufgefordert, ihre Trinkwasserflaschen sorgfältig aufzubewahren.

Tropengeschwür
Das Tropengeschwür (Ulcus tropicum) wird durch Bakterien verursacht. Es ist in den Tropen weit verbreitet und stellt eine sehr schmerzhafte Hautveränderung dar. Vor allem unterernährte und abwehrgeschwächte Kinder und Jugendliche sind betroffen. Das Geschwür kann sich durch das Gewebe und die Muskulatur bis auf den Knochen ausbreiten. Vor allem im feucht-heißen Klima können mehrere Bakterienarten (sogenannte Mischinfektionen) oder Pilze das Geschwür zusätzlich infizieren, die Wunde offen halten, und somit zu ernsten Komplikationen führen. Primär entstehen Tropengeschwüre dadurch, dass Bakterien in aufgekratzte Insektenstiche oder kleine, vernachlässigte Schürfwunden und Kratzer eindringen und diese infizieren. Grundsätzlich ist zum eigenen Schutz eine sorgfältige Wundpflege durch Säuberung und Desinfektion auch unscheinbarer Verletzungen in den Tropen von entscheidender Wichtigkeit.

Thema Transpiration
Für Thailand-Reisende und in diesem Land lebende Ausländer ist die Transpiration ein Problem. Neben Deos und medizinischen Tricks kann auch die tägliche Ernährung den Schweißfluss positiv beeinflussen. Empfohlen wird, schlackenarm, frisch und gemüsereich zu essen - zum Beispiel Rohkost. Täglicher Verzehr von einem Liter Salbeitee oder Salbeidragees sei ratsam, da Salbei eine zusammenziehende Wirkung auf die Schweißdrüsen hat. Auch regelmäßig zwei Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser eingenommen sowie eine Tasse Apfelessig im Vollbad reduzieren Schweißbildung nachweisbar.
Unbedingt eingeschränkt werden sollte der Konsum von Kaffee, Alkohol, Salz und scharfen Gewürzen sowie eine eiweißreiche Ernährung. Auch im Falle mangelnder Bewegung kann Schweißabsonderung nicht normal verlaufen. Ebenfalls schweiß-treibend wirkt die unter anderem in Aspirin enthaltende Acetylsalicylsäure. Hier ist der Wechsel auf ein anderes Mittel zu erwägen.

Ausgabe
11-2002

Leserbriefe / Rumtreiber / Warnmeldung des Auswärtigen Amtes / Steinmetz Kolumne - Thai-Islam 2 / Buddha Reliquien / Krankenversicherung 2 / Loy Krathong / Südostasien-News / Reisetipps