Farang Titel 6-2003 Ausgabe 6 / 2003

Leserbriefe

Rum-Treiber

Reise durch unbekanntes Land

Steinmetz-Kolumne

e-mail aus Thailand

Reise-Tipps



Leserbriefe

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe von Herrn "JPR" den Bericht über "Schnelles Geld" gelesen. Ich bin der Meinung, wenn Herr Thaksin Shinawatra so Geld verdienen möchte, soll er es tun. Es gibt bestimmt einige wenige, die, wenn es denn so sein sollte, auch eine Million Baht für die sog. "Special Friend of Thailand Card" bezahlen. Aber den letzten Satz, ich zitiere: "Ausserdem wären die selbstverliebten Thai dann auch nicht mehr unserem störenden Anblick im Lande ausgesetzt." hätten Sie sich sparen können.
Mit freundlichem Gruss Ralf Holzhauer, Berlin

Lieber Herr Holzhauer,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Magazin und für Ihre e-mail.
Ihre Kritik nehmen wir uns - wie jeden Leserbrief - zu Herzen. Das Zitat lautet übrigens korrekt, Zitat-Anfang: "Außerdem wären die selbstverliebten Thai (Thai rak Thai - Thai lieben Thai) dann auch nicht mehr unserem störenden Anblick im Lande ausgesetzt." Zitat-Ende. Wie Sie sicherlich wissen werden, ist "Thai rak Thai" der Name der augenblicklich die Politik in Thailand bestimmenden Partei.
Wenn der Premierminister Thailands - bekanntermaßen ein "Cleverle" - Ausländern eine "Special Friend of Thailand-Karte" zum Preis von 1.000.000,00 THB (z.Z. immerhin ca. 21.000,00 Euro!) verkaufen will, um damit dem Land eine Einnahme von bis zu einer Trillion (gemeint ist natürlich eine Billion) THB zu verschaffen, dann soll er das nur tun. Sein Plan wird möglicherweise sogar umgesetzt werden.
Und richtig ist dann sicher auch, dass es genügend Zeitgenossen geben wird, die sich gerne "Freunde Thailands" nennen lassen wollen. Und dafür bezahlen werden. Und dann ein Jahr lang - neben anderen nicht näher definierten Privilegien - VIP-Behandlung bei Ein- und Ausreise genießen wollen.
Bitte sehr - immer machen lassen!
Störend empfinde ich eben nur an der ganzen Angelegenheit, dass Thaksin Shinawatra als Regierungs-Chef seinen Landsleuten vormacht, wie man ohne großes Zutun und auf einfachste Art und Weise wieder einmal den Ausländern das Geld aus der Tasche ziehen kann.
Da drängt sich bei mir dann halt der Eindruck auf, dass ich im "Land des Lächelns" nur gern gesehen bin, wenn ich auch ordentlich Kohle 'rüberbringe.
Das war selbstverständlich nur mein ganz persönliches Empfinden beim Lesen der Nachricht in der BANGKOK POST. Und das versuchte ich durch meinen Kommentar auszudrücken.
Dass Farangs in Thailand noch bei ganz anderen Gelegenheiten offen und mehr als dreist abgezockt werden - das ist ja nun wirklich kein Geheimnis mehr... Mit freundlichen GrüßenJens-Peter Richnow (JPR)

Tips zum Visa-run für Langzeit-Urlauber
Wer ein wie auch immer geartetes Visum hat, muss dieses irgendwann verlängern oder erneuern lassen, sofern er in Thailand bleiben will. Wer sich auf der Insel Phuket aufhält, fährt am besten nach Ranong, ca. 300 km nördlich von Phuket, an die Burmesische Grenze. Bus, Taxi, Mietauto oder eigenes Fahrzeug ist Voraussetzung, um in eigener Regie nach Ranong zu kommen.
Zwei Möglichkeiten tun sich dabei auf. Erstens: Zur Immigration-Police, einen Ausreisestempel holen, mit dem Pass dann zum Hafen, ein Longtailboat chartern (300,- Baht für das Boot, immer handeln! Je mehr Personen, desto billiger für den Einzelnen!), welches dann zum Victoriapoint in Burma fährt. Dort wird eine Gebühr von 5.- US $ erhoben. Die Noten müssen einwandfrei sein, d.h. keine Kaffeeflecken, Löcher, oder Einrisse. Die Burmesen schicken die Reisenden gnadenlos wieder weg. Sie meinen scheinbar, die Banken nehmen ihnen das Geld nicht ab. Wer keine Dollars hat, muß 300.- Baht bezahlen. Also bei schlechten Dollar-Noten nicht wegschicken lassen, sondern Baht hinlegen. Ist dann etwas mehr, aber nicht so arg! Dann muss der Reisende zur Stadt Kaw Taung mit dem Boot (10 Minuten Fahrt), dort aussteigen und zu Fuß zur Burmesischen Ausreisestelle. Das hat den Sinn, dass jeder noch in Burma einkaufen kann. Es gibt da ja auch soviel zu kaufen (z.B. Zigaretten, Thailand-Preise.). Dann mit dem Boot zurück nach Ranong. Die Fahrt dauert etwa 1.30 h.

Die Fahrt kann auch jeder mit einem Visa-Service machen, als Beispiel soll hier MIKES BIKES genannt sein. Kostet 999,-Baht, inklusive Frühstück, Mittagessen und am Nachmittag Kaffe und Kuchen. Die Fahrt mit diesem Minibus dauert von morgens um 6 Uhr bis abends, je nach Wetter ca. 18 Uhr. Wer keine Dollars hat, dem nimmt der Mike auch 300,-Baht ab! Nicht gerade fair, aber naja.
Zweitens, zum Club Andaman fahren, ca. 12-14 km nördlich Ranongs (einfach die Hauptstrasse weiterfahren). Keine Ausschilderung!!!! Fragen!!!! Der Club ist halb in Thailand, halb in Burma. Dort angekommen in die Empfangshalle gehen, ein Ticket zur clubeigenen Insel ausstellen lassen, zur Immigrationstelle gehen (in selbiger Halle) und Ausreisestempel geben lassen. Wer ein abgelaufenes Touristenvisum hat, muß 750,- Baht extra bezahlen (Habe ich selbst erfragt, sehe aber keine Sinn dahinter!). Die 750,- Baht will der Club haben, nicht die Polizei. Dann mit der Fähre zur Insel. Es kann regnen oder schneien, man sitzt im Trocknen mit AC. 20 Minuten später kommen die Reisenden an den Schalter der Burmesischen Immigration, Pass abgeben, sagen, man will am selben Tag zurück, zahlt dann 500,- Baht und geht danach entweder zollfrei einkaufen oder im Spielcasino zocken. Zur gegebenen Zeit wieder zurück zur Fähre und zur Anlegestelle nach Thailand.
Meine persönliche Erfahrung ist, Club Andaman ist beqemer, die Fähre fährt ab 7.30 h jede Stunde und jeden Tag und man muss nicht diese US-$ haben. Da muss man ein Ausreiseticket und Pass bei der Bank vorweisen, um 5 Dollar zu bekommen!!! In Thailand!!! Amazing!!!
Ach ja, noch eins: Bevor man nach Ranong fährt, immer erkundigen, ob die Grenze offen ist. Die benehmen sich manchmal wie die Kinder, sind beleidigt, weil irgend ein Dummkopf mal irgendetwas gesagt hat. Wobei auf der Clubinsel die Immigrationstelle immer offen ist (8 -17 Uhr), die sind etwas cooler in der Geldfrage.
Man kann dann aber auch zur Malaysischen Grenze fahren. Das sind etwa 500 km, kostet aber keine Gebühr.
Mit freundlichen Grüßen Rainer Dobberke, z.Z. Phuket

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Thai-Koch schlägt deutschen Chef. Ja, richtig gelesen, nicht umgekehrt. In einem Thai-Imbiss in der Neuköllner Sonnenallee - aus Gründen des Datenschutzes wird der Name nicht genannt - kam es zu einer unfeinen Hackebeilchen-Attacke auf den Chef. Im Rausche der Wut und Verzweiflung wegen seiner Beziehungskiste griff der junge Thai-Koch zu dem beliebten Küchenwerkzeug und schlug wild um sich. Erst die Rufe nach der Polizei konnten den Rasenden stoppen. Er suchte das Weite. O je, nix da mit Lab du Chef ...

Bum Bui numero uno ist bekanntlich Ralf vom Reisebüro C.i.Travel. Nun ist er seit längerer Zeit aus dem Verkehr gezogen und befindet sich immer noch in der Reha-Klinik. Allet Jute von dieser Stelle, old fellow. Und das Erstaunlichste: Allein Tarzan kümmert sich um den Genesenden. Alle Achtung! Wer Ralf einmal besuchen möchte: Reha-Klinik Grünheide bei Berlin oder einfach Tarzan ansprechen.

Und noch eine Gewalt-Orgie: Im Thai-Park kam es Mitte Mai zum Ausrasten eines junges Mannes - kein Thai und kein Deutscher! Was war geschehen? Offensichtlich im Voll-Rausch befindlich griff ein junger Mann den guten Gustav an (jener nette Polizist, der für den Fehrbelliner Platz und Umgebung verantwortlich ist). Doch nicht genug. Sage und schreibe acht Polizei-Wagen kamen angerast. Auch die ankommenden Ordnungshüter griff der Ausgeflippte tätlich an. Aber, es waren zuviele. Er wurde einkassiert ...

Jut jut, nicht vergessen, am 26. Juli feiert Djui ihren Geburtstag in der größtmöglichen Location ohne Wände, also im Park. Rum-Treiber ist schon eingeladen. Und wer noch ? Darüber berichten wir später, so wir dazu noch in der Lage sein sollten...

Totgesagte leben also doch länger! Das betrifft nicht nur unseren Freund, den bekannten Thai-Dolmetscher (Hups, dumm gelaufen, nochmals sorry!), sondern auch das eine oder andere Unternehmen in der Stadt. So existiert das bekannte Reisebüro ATT auf der Kantstraße immer noch, trotz aller Unkenrufe. Und nicht nur dies. ATT hat seinen Namen in AFT geändert und expandierte auch noch nach München und anderswo. Ob das wohl die letzten Zuckungen sind? Man weeeeß es einfach nicht. Einfach mal im Kaffee-Satz nachsehen ...

Nochmal uff dett Schlimme druff: Überall wird geschwätzt. Latrinenparolen en masse. Frisch und munter Lebende werden flugs für tot erklärt. Herzkranke scheiden beim Orgasmus dahin (Welch wunderbarer Tod!). Alle wissen es gaaanz genau, denn der und die waren ja dabei. Kommt mir vor wie die Meldung in der Zeitung mit den vier großen Buchstaben: "Touristen ermordet! BLÖD sprach mit den Opfern!" Stellt sich heraus, dass man einer "Ente" aufgesessen ist, haben selbstverständlich alle vor der Veröffentlichung eindringlich gewarnt ... Ja, ja, ja - "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!", frei nach Adenauer.

Das kommt davon, wenn ein eingefleischter Bier-Trinker einen Rotwein bestellt. So geschehen an einem lauschigen Mai-Abend in einem Neuköllner Musik-Café. Also, mit zwei Thai-Frauen eine Flasche Rotwein bestellt. Zum Preis von sage und schreibe 25 Euro - meine Herren, das sind 50 Deee-Mark ! - Und was dann bekommen? Auf dem Etikett stand Italia Casa Rosso. Und in der Flasche war ein hellrotes weinähnliches Mischgetränk. Ungenießbar. Rotwein war es jedenfalls nicht. Also stehen lassen und ins nächste Restorang! Möglicherweise weiß die Chefin gar nicht, was die Bedienungen da ausschenken. Also, bitte klären.

Nach dem Einbruch im FARANG-Büro über Ostern gingen die Diebe weiter in Richtung Neukölln. Im Ton Eu konnten sie unbehelligt, trotzt belebter Straße, die elektrischen Rolläden hochleiern und die solide Tür aufhebeln. Ziel waren die beiden Spiel-Automaten. Nun ist´s aber genug, sagte sich Werner und schraubte und bohrte alles ganz dicht. Selbst die Automaten haben nun ihren eigenen Safe aus Stahlblech. Bewegungs-Melder inclusive ...

Nochmal zu Edd: Mit Anlieferung seiner Texte ins FARANG-Büro - höchst selbst mit seinem Fahrzeug - gibt es auch noch einen Naschbeutel gratis für die geplagten Redakteure. "Bestechung!" hört man einige kritische Zeitgenossen rufen. Aber nicht doch, die leckeren Bällchen mit dem Hackfleisch-Inhalt und die süße Masse in Bananenblättern sind nicht jedermanns Sache. Aber, Kerle wie wir happern es geduldig weg. So, soviel zur Pressefreiheit. In der jüngsten Ausgabe des Zitty Guide "Essen und Trinken in Berlin", hat es Edd´s wieder einmal auf Platz eins geschafft. Muss ja was dran sein. Zitat: "... bei Edd´s gibt es Raum für geschmackvolle Entdeckungen, die man nirgendwo sonst machen kann. ... muss man ja auch nicht reden, wenn der Magen Glückseligkeit signalisiert." Was kann man danach noch schreiben?

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Reise durch unbekanntes Land

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HINDERNIS FÜR GIPFELSTÜRMER

z.Z. nur Blicke über die Grenze nach Kambodscha möglich

Teil 3 der Reportage von Jens-Peter Richnow. Bei einer Tour durch "terra incognita" (unbekanntes Land) - den Nordosten Thailands,

von den Thai Isan genannt - kann der Reisende einen Eindruck von der Vergangenheit des südostasiatischen Königreiches erhalten. Hier hat sich am wenigsten verändert - eine faszinierende Region für denjenigen, der sich für die Geschichte des heutigen Thailand interessiert.

(Teil 4 mit dem Bericht über die Reise von Udo Thani nach Sakon Nakhon, entlang am Mekong von Nakhon Phanom nach Mukdahan und dann nach Ubon Ratchathani, folgt in einer weiteren Ausgabe des FARANG-Magazins.)

Auf dem Weg zum Prasat Khao Phra Wihan im Nationalpark. Mittagsglut. Eine Schlange zischt über die Straße. Wir bremsen auch für Schlangen und - weg ist sie! Von Si Saket aus über das Städtchen Kantharalak kommend gelangt der Reisende auf einer relativ guten Straße (221) an den Eingang zum Nationalpark Khao Phra Wihan.

Die Schranke ist herunter gelassen, also erst einmal "Stop". Der Zugang sei geschlossen. Wie jetzt - "geschlossen?!" Immerhin habe ich eine langweilige Nacht in Si Saket und ca. 100 km im Pickup am frühen Morgen hinter mir. So schnell will ich mich da auch nicht abwimmeln lasen. Ich will zum Tempel! Eine Unterhaltung mit dem Parkwächter wird versucht. Schwer genug für mich als seriellen Ignoranten der Thai-Sprache ... Dabei erfahre ich, dass zwar nicht der Nationalpark, wohl aber der eigentlich Zugang zum Tempelkomplex gesperrt sei. Warum und wieso war nicht zu erfahren, wahrscheinlich wegen der Verständigungsschwierigkeiten ... Unter Kopfschütteln und Grinsen ob meiner Hartnäckigkeit wird mir die Weiterfahrt gestattet - selbstverständlich erst nachdem ich die betreffende Eintritts-Gebühr (100,- Baht) entrichtet habe. Daran soll's nun auch nicht scheitern, wo doch der Wächter das Fahrzeug nicht einmal extra berechnet ... Durch Wald und über eine ausgezeichnet asphaltierte Straße geht's langsam aber stetig bergauf. Nach ca. 10 Minuten langsamer Fahrt öffnet sich vor mir eine große Lichtung - rechts Souvenirstände mit Parkplätzen davor, links das mehrstöckige Grenzwächtergebäude. Und weiter geradeaus auf der Straße - Zäune und Hinweisschilder, die auch dem des Thai nicht kundigen Reisenden klar machen: Hier geht's nun wirklich nicht weiter! An den Verkaufsständen nicht einmal Getränke, uff! "Wat nu?" möchte man den größten Tempel Thailands fragen. Da sehe ich im Hintergrund aus dem Gebüsch eine gruppe thailändischer Besucher hervortreten. Aha, da geht's also doch weiter. Kamera 'raus und los, ab in die Botanik.

Mühe lohnt

Nach etwa 50 m über einen ansteigenden Feldweg, vorbei an thailändischen Grenzsoldaten und Nonnen oder Novizinnen, öffnet sich mir ein grandioses Panorama. Ich befinde mich auf einem Plateau, unter mir - wieviel Meter tief weiß ich nicht - Kambodscha, vor mir die thailändische Flagge und dahinter wieder Kambodscha. Überall Hinweisschilder. Links führt eine Holztreppe am Felsen entlang hinunter. Kommt später dran. Erst einmal in Richtung Front. Als Stacheldraht das Weiterkommen unmöglich macht, muss ich endlich einsehen: Bis hierher und nicht weiter! Aber der Blick hinüber auf die Felsformation mit der eigentlichen Tempelanlage bestätigt mir: Gut, dass ich mich nicht habe abweisen lassen! Der Anblick ist überwältigend! Auch aus der Ferne ...

Im Isan, besonders im Grenzgebiet zu Kambodscha, gibt es eine ganze Reihe sehr sehenswerter Khmer-Ruinen aus der Zeit, als das Groß-Reich der Khmer weit über die Grenzen des heutigen Kambodschas hinausreichte und Teile des heutigen Laos und Thailand umfasste. Etwa 150 km südwestlich von Ubon Ratchathani findet man die bekannteste und größte dieser Tempelanlagen - Prasat Khao Phra Wihan*.

In Ubon Ratchathani galt es sich zu entscheiden: Über Si Saket, Surin, Buriram, Nakhon Ratchasima, Saraburi und vorbei an Bangkok zurück ins Seebad Pattaya, den Ausgangspunkt meiner "Entdeckungsfahrt" durch den Isan. Oder -- zuerst noch einen Abstecher zu einer weiteren Sehenswürdigkeit.

Also, wenn schon in der Gegend - so oft kommt man auch nicht hierher, es sei denn durch partielle "Entwicklungshilfe" - dann doch die Gelegenheit nutzen, um der bekanntesten und größten der Ruinen-Tempelanlagen einen Besuch abzustatten.

In Si Saket entschloss ich mich zu übernachten - im "Kessiri Hotel", 1102-05 Khukhan Road, 850,- THB inkl. ABF. Außer, dass mich ständig jemand vom Hotelpersonal beim Abstellen des Leihwagens auf dem Miniparkplatz dirigieren wollte, gibt es über das Hotel wenig zu bemerken. Nur Durchgangsstation für motorisiert Reisende.

Am nächsten Morgen Aufbruch nach dem Frühstück über die Nationalstraße 221 in Richtung Kantharalak.

Die zwischen den Jahren 900 und 1150 entstandene Tempelanlage - wahrscheinlich sogar älter als Angkor Wat - gehört zu den größten des Landes. Sie liegt in der kambodschanischen Provinz Preah Vihear, am Rande der Dangkrekberge nahe der Grenze zu Thailand. Der Tempel ist dem Hindugott Shiva geweiht. Außerhalb Indiens ist es die größte Anlage, die zu Ehren dieses Gottes errichtet wurde. Unter König Yasovarman I. wurde mit dem Bau begonnen. Suryavarman I. führte dann Erweiterungsbauten durch. Unter Suryavaman II., dem Erbauer von Angkor Wat, wurde der Bau vollendet.

Nach dem Untergang des Angkor-Reiches besetzten die Thai für mehrere Jahrhunderte das Gebiet. Der Tempelkomplex ist allerdings eindeutig der Khmer-Kultur zuzuordnen. Das dürfte 1962 die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes beeinflusst haben, das Gebiet wieder Kambodscha zuzusprechen. Die Thai ärgert es jedoch bis zum heutigen Tage. (Siehe Meldung auf der Seite gegenüber aus der BANGKOK POST, eine eindeutige Fehlinterpretation der Rechtslage! d. Red.). Der großartige Sandsteinbau kann z.Z. nur von Thailand aus über die Provinz Si Saket besucht werden. Seit Öffnung der Grenze 1992 besuchten Tausende von Thai diese Tempelruinen.

Auf einem ca. 700 m schroffen Kamm des Chuor Phnom Dangkrek (Dangkrek-Gebirge) steht dieser bedeutende Tempelkomplex auf einem Plateau an der Grenze zu Thailand. Kaum ein anderer Khmer-Tempel besitzt eine ähnlich spektakuläre Lage. Für Besucher - aus Kambodscha kommend - ist er so gut wie unmöglich zu erreichen. Dort stellt sich einem ein senkrecht stehender Fels in den Weg. Während der Schreckensherrschaft der berüchtigten Roten Khmer (Khmer Rouge) Mitte der 70er Jahre lag der Tempel im militärischen Sperrgebiet. Seit dem vietnamesischen Einmarsch in Kambodscha 1978 war die Region bis Ende der 80er Jahre zwischen den Parteien umstritten und erst nach weitgehender Entfernung der Landminen Anfang der 90er Jahre wieder öffentlich zugänglich. Doch dann wurden versprengte Reste der Roten Khmer wieder aktiv und das Gebiet wurde gesperrt. Bis 1998 war die Stätte hart umkämpft. Die Khmer Rouge verteidigten diese strategische Stellung vehement gegen die Regierungstruppen. Seit dem Tod des "Bruders Nr. 1", Pol Pot, und der Vertreibung seiner restlichen Anhänger aus dem nahegelegenen Anglong Veng war es in dieser Gegend wieder friedlich. Seit August 1998 waren Touristen und Besucher wieder zugelassen. Bis heute werden aber in dieser Gegend immer noch zahlreiche im Boden versteckte Landminen vermutet.

Einem kleinen "Travel-Guide", der von den Grenzsoldaten im "Nebenerwerb" angeboten und verkauft wird, entnimmt der Besucher, dass der Tempel in fünf verschiedene Sektionen unterteilt ist. Über eine Länge von ca. 850 m zieht er sich bis zum hoch auf dem Felsen gebauten Hauptheiligtum hin.

Ein ca. 850 m langer Weg, eine Balustrade gesäumt von Nagas, führt zu dem mächtigen Heiligtum hinauf, das in mehreren Ebenen über einem 80 m hohen Steilhang thront. Der Blick über das kambodschanische Plateau ist herrlich. Auch wenn das Areal geschlossen ist, kann man die Anlage von Thailand aus erkennen.

Prasat Khao Phra Wihan ist ein ganz außergewöhnlicher Tempelkomplex. Zum einen wegen seiner umstrittenen Lage zwischen Thailand und Kambodscha. Zum anderen aber ist er neben Angkor Wat zu den eindruckvollsten Zeugnissen der Khmer-Baukunst zu zählen. Beim Anblick der Ruinen - wenn auch aus der Ferne - fragt sich der Besucher, wie wohl die Bauleute all die massiven Steinblöcke den Fels hinauf transportiert haben mögen. Der Bau soll fast zwei Jahrhunderte gedauert haben, von Mitte des 10. bis Anfang des 12. Jahrhunderts.

Wieder zurück im Seebad las ich in der thailändischen Presse Meldungen, die meine Erkundungsfahrt an die thai-kambodschanischen Grenze fast zu "heiliger Einfalt" werden ließ. Na ja, vielleicht war ich ganz einfach zu naiv, um zu glauben, dass mich nach meinen positiven Reiseerfahrungen in Thailand irgendwo Trouble erwischen könnte.

Für Nachahmer: Abwarten und Tee trinken! Die Lage wird sich auch in dieser Grenzregion wieder normalisieren. Bis dahin - Phimai (FARANG-Ausgabe 1/2003) oder auch Phanom Rung (2/2003) haben ja allerhand zu bieten.

Steinmetz Kolumne

Leserbriefe - Rum-Treiber - Reise durch unbekanntes Land - Steinmetz-Kolumne - e-mail aus Thailand - Reise-Tipps

Michael Steinmetz, Südostasienwissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an den FARANG!

Diesmal wurde die Frage gestellt:

Was ist eigentlich Lanna?

Lanna - auch Lan Na geschrieben, jedoch láan-naa gesprochen - bedeutet "Eine Millionen Reisfelder". Es ist der Landesname des großen Thai-Reichs im Norden Thailands. Chiang Mai ist seine Hauptstadt. Jahrhunderte bevor das heutige Thailand als Siam bekannt wurde, gab es in der Region kleinere Thai-Königreiche, die in einem losen Verband zu einander standen. Es gab keine klaren territorialen Grenzziehungen wie in Europa, sondern im Mittelpunkt eines Reichs stand die Müang, die Stadt des Herrschersitzes. Die Macht des Fürsten wurde daran bemessen, wie weit sein Einfluss reichte, wie viele Menschen, wie viele Volksgruppen zu seinen Untertanen zu rechnen waren. Im 13. Jahrhundert konsolidierten sich vor dem Hintergrund des Machtverlusts der Khmer erste klar definierte Thai-Reiche. Eins davon ist das wunderbare Reich von Sukhothai, dessen Gründungsjahr gern mit 1238 angegeben wird. Dies Datum bezieht sich auf die Machtübernahme der Thai in dieser ehemaligen Khmer-Garnisonsstadt. Der mit einer großen goldenen Utopie beseelte Ramkhamhaeng wurde der herausragende Thai-König dieser Gründerphase (1279 - 1298).

Zu gleicher Zeit lebte Prinz Mengrai, Sohn des Herrschers von Yonok Nakhon (später: Chiang Saen), eines dieser nördlichen Mekong-Fürstentümer. Die Sage will es, dass sie, Mengrai und Ramkhamhaeng, sich während ihrer Ausbildungszeit in der ehemaligen Khmer-Residenz Lop Buri kennen und schätzen gelernt hatten. Durch den frühen Tod seines Vaters (ca. 1259) kam Mengrai eher als der Freund aus Sukhothai in eine verantwortungsvolle Position. Seine forsche Politik: Fusion der kleinen nördlichen Fürstentümer. Seine Mittel: Eroberung der Schwachen, Koalition mit Gleichen, Wehrhaftigkeit gegen Stärkere. 1262 ließ Mengrai Chiang Rai - die Stadt trägt seinen Namen - errichten und sich zum König krönen. Das Reich Lanna wuchs durch weitere Eroberungszüge und Annexionen Mengrais als zweites Thai-Königreich - parallel zum südlich gelegenen Sukhothai - zu ernstzunehmender Größe heran. Bemerkenswert, dass die Freundschaftsbande der damaligen Thai-Könige - Ramkhamhaeng und Ngam Muang (aus Phayao) halfen Mengrai mit Rat und Tat bei der Errichtung einer neuen Residenz - zum ersten Thai-Staatenbund der Geschichte führte. Das Drei-Königs-Denkmal im Herzen der 1296 fertiggestellten Stadt erinnert an das historisch verbürgte Treffen der drei Fürsten. Der politische Hintergrund war die Festigung des Freundschaftsvertrages, der die drei Thai-Reiche vor der Gefahr des Mongolensturms der Truppen Kublai Khans schützen sollte. Das neue königliche Zentrum von Lanna wurde dementsprechend als Festung angelegt, es erhielt den Namen Nophaburi Sri Nakhon Ping Chiang Mai. Heute einfach als Chiang Mai, die neue Festung, bekannt.

Trotz der in fast allen Königshäusern üblichen Thronstreitigkeiten, konnten die Erben Mengrais die Machteinflusssphäre ausdehnen und die Eigenständigkeit Lannas bis in die Mitte des 16. Jahrhundert halten. 1558 jedoch, musste sich Lanna, trotz seiner ambivalenten Politik und guten Kontakte nach Pegu, den Burmesen unterwerfen. Dieses Ereignis war ein dunkler Vorbote der wenige Jahre später folgenden ersten Zerstörung Ayuthayas, der mächtigen siamesischen Königsstadt, durch die Burmesen. Die Thai im Chao Phraya Becken konnten sich schnell erholen, ihre Unabhängigkeit herstellen und Ayuthaya wieder zu der prachtvoll glänzenden Metropole ausbauen, wie sie von den später ankommen Europäern beschrieben wurde.

Doch ihre nördlichen Verwandten richteten sich für mehr als zweihundert Jahre unter der Oberherrschaft Burmas ein. Erst 1774, sieben Jahre nach der zweiten burmesischen Verwüstung Ayuthayas, wurden die Burmesen vom Thai-König Taksin aus Lanna verjagt. Das Land selbst wurde erst 1804 offiziell zu Siam zugehörig erklärt.

Diese politisch wie kulturell sehr differente Entwicklung zum eigentlichen siamesischen Stammland ist auch heute noch in Chiang Mai und Umgebung allerorts zu spüren, zu sehen und zu besichtigen. Mit großem Stolz wird seitens der einheimischen Bevölkerung auf die kulturelle Eigenheit wie Eigenständigkeit hingewiesen. Und wenn in Bangkok mal wieder Beschlüsse fallen, welche die Freiheitsliebe der Bewohner einschränken sollen, dann lacht ein echter Chiang Maier, mit dem Hinweis, dass ginge ihn ja gar nichts an, hier sei ja gar nicht Thailand, hier ist Lannaa.

Südostasien- News

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Bekämpfung der Armut
Das Kabinett hat den Haushaltsentwurf für 2004 gebilligt. Der Etat schließt mit 1,028 Billionen Baht. 40 Prozent der Gelder sind zur Bekämpfung der Armut, mehr als 21 Prozent des Gesamthaushaltsplanes allein für Investitionen vorgesehen. Das staatliche Finanzjahr 2004 beginnt am 1. Oktober.

Landwirtschaft
Die am Weltmarkt gestiegenen Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse kommen den Bauern zu Gute. Das Einkommen der thailändischen Landwirte liegt nach Angaben der Bank of Thailand um 18 Prozen über dem Vorjahr. Am stärksten stiegen die Preise für Reis, Gummi, Mais und Fisch. Die Preise für Rinder waren rückläufig.

Umgehungsstraße
Bis zur Einweihung des neuen Bangkoker Internationalen Flugplatzes in zwei Jahren soll das noch fehlende Teilstück des Äußeren Ringes fertiggestellt werden. Im Südwesten Bangkoks müssen noch 21 Kilometer der Umgehungsstraße gebaut werden.

Allianz
Der deutsche Versicherungskonzern Allianz will über seinen thailändischen Partner Ayudhya Allianz C.P. Life (AACP) weitere Marktanteile erschließen. Schon jetzt liegt AACP bei den Lebensversicherern an dritter Stelle. Das Unternehmen will die Zahl seiner Makler Jahr von jetzt 14.000 auf künftig 20.000 erhöhen und auch im Touristenzentrum Pattaya mehr Anlaufstellen eröffnen.

GM in Pattaya
So langsam schließt sich der Kreis. Toyota, Honda, Nissan, Isuzu und Mitsubishi sind schon seit langem in Pattaya vertreten. Erst kürzlich eröffnete ein Mercedes-Benz-Händler an der Sukhumvit Road in der Nähe des ehemaligen Straßenverkehrsamtes. Und jetzt ist auch General Motors (GM) im Seebad angekommen. Der Chevrolet-Händler an der Sukhumvit Road zwischen Central Road und North Pattaya Road, nahe der Jet-Tankstelle, verkauft das Erfolgsmodell Zafira und den Optra des amerikanischen Autoherstellers GM. Den Zafira (1,8 bis 2,2 Liter) gibt's ab 999.000 Baht, der Optra (1,6 bis 1,8 Liter) ist ab 695.000 Baht zu haben.

Großdealer dingfest
Drogenhandel muss ein einträgliches Geschäft sein. Kürzlich nahm die Polizei mehrere Großdealer fest und musste nach dem Öffnen eines Safes viel Zeit zum Geldscheinzählen investieren. 61 Millionen Baht Bargeld und Wertsachen wie Rolex-Uhren und Gold im Wert von zehn Millionen Baht wurden konfisziert. Darüber hinaus 200.000 Yaba-Tabletten. Einem weiteren Großdealer wirft die Polizei vor, im Drogenhandel in weniger als zehn Jahren zwei Milliarden Baht verdient zu haben.

Beckham kommt
Einer der ganz Großen des Fußballsports kommt nach Thailand. Auf seiner fünftägigen Asientour Ende Juni will Englands Superstar David Beckham in Bangkok Station machen und ausgewählte Fans leibhaftig beglücken.

THAI bestellt Airbusse
Thai Airways International (THAI) hat bei Airbus acht Langstreckenflugzeuge vom Typ A340 im Gesamtwert von fast einer Milliarde Euro bestellt. Das teilte der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin bei einem Besuch des thailändischen Regierungschefs Thaksin Shinawatra in Paris mit. Die Flugzeuge sollen zwischen 2004 und 2006 ausgeliefert werden.

Zonen-Gesetz
Im kommenden Monat soll das Zonen-Gesetz für den Einzelhandel in Kraft treten. Es betrifft neben den Geschäften zwischen 300 und 1.000 qm Verkaufsfläche vor allem Verbrauchermärkte wie Tesco Lotus, Big C und Carrefour. Neubauten ab 1.000 qm Verkaufsfläche werden in Bangkok und den 75 Provinzen künftig nur noch 15 Kilometer vom Zentrum einer Stadt genehmigt. Die Gebäude müssen mindestens 500 Meter von einer Kreuzung und 70 Meter von Straßen entfernt liegen. 30 Prozent des Geländes muss der Investor als Grünanlagen ausweisen. Ähnliche Zonen-Gesetze soll es für Industrie und Wohnbebauung geben.

Wieder mal BMW
Ein Jubiläum ist es nicht, doch der deutsche Autobauer BMW hat zum dritten Jahrestag seiner Produktionsaufnahme im Werk Rayong drei Sonderausgaben der 3er-Serie auf den Markt gebracht. Neu ist auch, dass BMW das 330i-Modell nach Indonesien exportiert. Und Rayong ist eine von nur zwei Autoschmieden des deutschen Konzerns, in denen das Flagschiff, die 7er-Serie, vom Band läuft.

Zweitakter
Die lärmenden und stinkenden Zweitaktmotorräder haben keine Zukunft in Thailand. Von den 289.357 im ersten Quartal 2003 verkauften Fahrzeugen waren 97 Prozent Viertakter. Der Trend zu den umweltschonenden Motorrädern begann bereits Mitte der 90er Jahre. In 1999 betrug ihr Anteil schon 52 Prozent, ein Jahr später 70 Prozent und in 2001 bereits 76 Prozent.

Gesetz geändert
Dramatisch steigende Unfallzahlen hat die thailändiche Regierung zu einer Gesetzesänderung veranlasst. Seit Beginn des Monats Mai kann die Polizei allen Motorisierten, die ein Fahrzeug ohne Führerschein nutzen, Motorrad bzw. Auto entziehen. Da nach Angaben der Straßenverkehrsbehörde landesweit die Hälfte der Motorradfahrer keine Fahrerlaubnis besitzt, müssten die Polizeistationen zur Unterbringung konfiszierter Fahrzeuge wohl Gelände anpachten. Strafen drohen auch Fahrzeugbesitzern mit Fahrlizenz, die führerscheinlose Familienmitglieder oder Bekannte ihr Fahrzeug lenken lassen. Pattayas oberster Polizeichef hat derweil einmal mehr seine 350 Uniformierten aufgerufen, in der Stadt verkehrsmäßig für Recht und Ordnung zu sorgen. Thai und Ausländer, die Vorschriften missachten, sollen gnadenlos zur Rechenschaft gezogen werden.

Koh Samui Karneval
Bangkok Airways und die Tourismusbehörde (TAT) veranstalten vom 18. bis 20. Juli auf der Koh Samui einen Karneval. Dann soll sich die Insel in ein "Rio des Ostens" verwandeln. An den drei Festtagen sind verschiedene Umzüge zu Wasser und zu Land, Tanzdarbietungen und viel Live-Musik geplant - von Oldies über Reggae bis zu Hip-Hop. Der am schönsten dekorierte Wagen wird mit 300.000 Baht prämiert.

SARS: Don Muang
Aus den Risikogebieten ankommende Maschinen müssen auf dem Bangkoker Flugplatz Don Muang am Flugsteig 4 andocken. Seit Wochen gleicht dieser Pier der Notfallaufnahme eines Krankenhauses. 6 Ärzte, 20 Krankenschwestern und weitere vier Helfer sind dort im Einsatz. Zuerst werden die Passagiere nach Symptomen einer Erkältung in den letzten zwei Wochen gefragt. Schwestern bieten den Reisenden Atemschutzmasken an, doch so gut wie alle aus China, Hong Kong, Singapur, Vietnam und Taiwan ankommende Fluggäste tragen bereits einen Mundschutz. Dann wird Fieber gemessen. Das Scangerät leuchtet bei sicheren 37 Grad gelb auf, bei Fieber ist es die Farbe Grün. "Grüne" Passagiere müssen auf das Ergebnis einer Lungendurchleuchtung warten. Liegt kein Verdacht auf SARS vor, bekommen die Einreisenden den erst kürzlich vom Gesundheitsministerium herausgegebenen Gesundheitspass in die Hand gedrückt. Zu guter Letzt stellt ein Arzt einige Fragen. Nun ist der Weg zur Immigration frei.

Neue Panzer
Die Armee kann ihre über 30 Jahre alten amerikanischen Panzer M-41 aus finanziellen Gründen nicht mehr instandsetzen und denkt über den Kauf von Panzern aus Schweizer Armeebeständen nach. Die Nachrüstung eines M-41 würde 35 Millionen Baht kosten. Die Schweiz will 170 Pz68 sowie 24 Abschlepp-Panzer und 12 Brückenpanzer für rund zwei Milliarden Baht abgeben. Allerdings ist auch das Gerät des Schweizer Herstellers Ruag Land Systems 35 Jahre alt. Kritiker halten der Armeeführung entgegen, die Schweizer Panzer seien mit ihrem Gewicht von 40 Tonnen für thailändisches Gelände zu schwer. Nicht ausgeschlossen, dass sich die Generäle für gebrauchte Leopards aus Deutschland entscheiden.

Thailand punktet
Das in der Schweiz ansässige International Institute for Management Development (IMD) hat Thailand ein gutes Zeugnis ausgestellt. In seiner jährlich veröffentlichten Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit von Staat und Wirtschaft kletterte das Land einige Plätze nach oben. Bewertet wurden vier Bereiche: wirtschaftliche Fortschritte, Leistungsfähigkeit des Staates, der Unternehmen und die Infrastruktur. Die Punkte wurden nach 321 Kriterien vergeben. Ein direkter Vergleich mit dem Vorjahresergebnis - Thailand hatte Rang 34 unter 49 Ländern eingenommen - ist schwerlich möglich, da das Institut die Staaten neu nach bis zu 20 Mio. und über 20 Mio. Einwohner auflistete. Nach Punkten würde Thailand bei 59 bewerteten Ländern auf Platz 27 stehen. Das am besten benotete Land sind die USA, während Singapur und Hong Kong an Boden verloren haben. Die Analysten sehen in Thailand Fortschritte bei Staat und Wirtschaft. In seiner Gruppe wurden 30 Staaten untersucht, Thailand platziert sich auf Platz 10 - vor Japan (11), China (12), Südkorea (15).

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Bangkok für 75 Baht
Für gerade mal 75 Baht können Touristen Bangkok entdecken. Und das ohne Verkehrsstaus und Abgase. Möglich macht das eine Kooperation des Skytrain-Betreibers mit dem Unternehmen Chao Phraya E´press Boat. Ein-Tages-Tickets einschließlich eines kleinen Führers und einer Flasche Trinkwasser gibt´s in verschiedenen Skytrain-Stationen und an den Piers. Touristen können einen Tag lang auf dem Fluß Chao Phraya alle Boote nutzen - so oft sie wollen, ohne Begrenzung. Die Boote bringen die Passagiere u.a. zur Rattanakosin-Insel, zum Tempel der Morgenröte, zum Grand Palace und zum liegenden Buddha.

Thema Overstay
Ein "Overstay" liegt dann vor, wenn das Visum abgelaufen ist und der Pass-Inhaber sich weiter in Thailand aufhält. Sollte er umgehend ausreisen, muss er für jeden überzogenen Tag bei der Immigration auf dem Bangkoker Flughafen Don Muang (oder einem anderen Grenzübergang) 200 Baht zahlen. Der Höchstbetrag beläuft sich auf 20.000 Baht, für ausländische Kinder muss ab dem 7. Geburtstag gezahlt werden.
Overstay ist dennoch kein Kavaliersdelikt. Denn sollte der Passinhaber in eine Polizeikontrolle geraten oder auch nur bei der Behörde seinen Reisepass vorlegen müssen, zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall, wird´s teuer.
Dann dürfen die Beamten kein Auge mehr zudrücken, sie müssen nach dem Immigration-Gesetz (Act B.E.2522) aus dem Jahr 1979 die Deportation des Ausländers einleiten. Das heisst: Der oder die Betroffene landet im Gefängnis der Immigration in Bangkok. Und die Auslieferungshaft kann dauern. Dann, wenn der Passinhaber sein Overstay nicht berappen kann und auch kein Geld für ein Flugticket in sein Heimatland hat. Bis sich die Behörden des Heimatlandes eingeschaltet und den Fall bei der Einwanderungsbehörde geklärt haben, kann gut einen Monat vergehen. Urlauber, die ihren Aufenthalt in Pattaya verlängern wollen, sollten deshalb rechtzeitig das Immigration-Büro an der Soi 8 aufsuchen, um eine Visaverlängerung bitten. Sollte das nicht möglich sein, bleibt ja noch die eintägige Visa-Fahrt nach Kambodscha.

Baulärm reklamieren
Wochenlang freut man sich auf den wohl verdienten Urlaub, auf die himmlische Ruhe und natürlich auf Sonne, Strand und Meer. Baulärm und schmutzige Handwerker passen da natürlich nicht ins Bild. Das Landgericht Hamburg hat nun entschieden, dass der Reiseveranstalter verpflichtet ist, den Reisepreis in solchen Fällen zu mindern - auch wenn sich der Kunde erst einige Tage nach der Ankunft am Urlaubsort beklagt. In der Urteilsbegründung der Richter hiess es, dass eine spätere Reklamation kein Anzeichen dafür sei, dass der Kunde an einer Beseitigung der Mängel nicht interessiert wäre. Sorgt der Veranstalter nicht für Abhilfe, haben Urlauber Anspruch auf Minderung - und zwar ab Reisebeginn. In diesem konkreten Fall wurden während eines 14-tägigen Aufenthaltes auf Teneriffa Fliesen und Rohre verlegt und Zimmer gestrichen. Nach acht Tagen hatte der genervte Urlauber genug, beschwerte sich beim Reiseleiter. Der Veranstalter behauptete, der Kläger sei nicht wirklich daran interessiert gewesen, die Situation zu ändern, sonst hätte er sich zu einem früheren Zeitpunkt beschwert. Der Richter bemerkte, dass eine frühere Beschwerde wohl auch nichts geändert hätte. Der Kläger kann mit einer Minderung von 20 bis 60 Prozent rechnen.

THAI via Zürich
Die Thai Airways International (THAI) hat die Genf-Athen-Bangkok-Flüge in beiden Richtungen durch Flüge via Zürich ersetzt. Die neue Route wird jeweils dienstags, donnerstags und sonntags mit einer Boeing 747-400 bedient. Für Fluggäste ab Genf bietet THAI damit weiterhin optimale Verbindungen mit kürzesten Umsteigezeiten zu einem ausgedehnten Netzwerk von Zielorten.

THAI Special
Die Thai Airways International (THAI) bietet bis zum 26. Juni auf der Strecke Frankfurt-Thailand preiswerte Tickets an. Das 30-Years-Special kostet auf der Route Frankfurt-Bangkok-Frankfurt 489 Euro, auf der Strecke Frankfurt-Phuket-Frankfurt 549 Euro (ohne Steuer). Weitere Informationen u.a. bei Schäfers Reiseservice in Zweibrücken mo-freitags von 14 bis 21 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr (Tel.: 06332/981430, im Internet unter www.SchaefersReise.de).

Ancient City
Muang Boran, auch als Ancient City bekannt, kann auf Rädern erkundet werden. Pin Travel (Telefon 02.744.0144-46, Internet www.culturalbiketour.com) holt die Gäste in Bangkok und Pattaya ab, bringt sie zum Historischen Park in Samut Prakan. Dort steigt man auf Fahrräder um. Auf dem 800 Rai Areal stehen 116 Nachbildungen historischer Gebäude.

Dicke Passagiere
Die Fluggesellschaften haben ein Problem: Ihre Passagiere werden immer dicker, damit steigt das Gesamtgewicht der Maschinen. Seit 1995 haben die Airlines vor Start und Flug pro Passagier 81,6 Kilogramm berechnet (einschließlich des Handgepäcks). Jetzt hat die amerikanische Flugaufsichtsbehörde die Unternehmen angewiesen, künftig jeden Fluggast mit 86 Kg zu "wiegen".

Mit der Eisenbahn
Die staatliche Eisenbahngesellschaft (SRT) bietet an Wochenenden ab Bangkok eine eintägige Fahrt in die Provinz Kanchanaburi an. Abfahrt ist in der Hauptstadt um 6.30 Uhr, Rückkehr gegen 19.55 Uhr. Weitere Infos unter Tel.: 02.220.4567, Nebenstelle 5217.

Royal Brunei
ROYAL BRUNEI AIRLINES hebt ab 17. Juni viermal wöchentlich in Frankfurt ab. Die Flüge gehen dann via Bangkok ins Sultanat Brunei. Der übliche Zwischenstopp Dubai entfällt. Quelle: CTT-Yinjock

Top Ten der Airports
Unter den besten 10 Airports der Welt (ermittelt vom Weltluftfahrtverband IATA) rangiert DUBAI auf Platz 1, gefolgt von Singapur, Hongkong, Kopenhagen, Kuala Lumpur, Seoul, Athen, Vancouver Cincinnati, Sydney. Gepunktet wurde nach Erreichbarkeit, Einkaufsmöglichkeiten, Lounges und einfache Transfers zum Anschlußflug. Quelle: CTT-Yinjock

Ausgabe
06-2003

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