Farang Titel 1-2004 Ausgabe 01 - 2004

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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich kann dem Bericht von W. P., 63450 Hanau am Main (allerdings schon über ein Jahr her, Ausgabe 06/2002) über seine Erfahrungen an der dt. Botschaft in Bangkok nur zustimmen.

Ich habe meiner Freundin die Papiere für den Visumantrag von Deutschland aus zugesendet, sie hatte auch schon ein Rückflugticket und wollte am 19.12.03 kommen. Man hat sie abgelehnt mit Angaben von gefälschten Dokumenten bzw. sie hätte mir die Papiere abgekauft (!!!) und mich bestochen, nur damit sie illegal in Deutschland bleiben könne. Außerdem jemanden zum Heiraten gesucht (nicht mich natürlich !!).

Na ja, das Mädchen wusste gar nicht, was ihr geschieht. Sie haben ihren Rucksack durchsucht und ein Adressbuch gefunden, wo außer meiner noch andere Adressen drin waren, ist sowas gegen das Gesetz ??

Ich war letztes Jahr selber an der Botschaft in Bangkok und hatte echt den Eindruck, dass ich irgend etwas verbrochen hätte oder irgend etwas kriminelles vorhabe, so unfreundlich sind wir behandelt worden.

Ich verstehe es nicht, die Deutschen sollen doch froh sein, wenn Leute auf Besuch kommen. Ich gebe doch das doppelte Geld aus ohne einen Cent Steuern zu sparen, wenn meine Freundin hier ist und wir nicht verheiratet sind.

Wieso sollen alle unter denen leiden, welche Mißbrauch betreiben bzw. betreiben wollen? Wenn dies überhaupt möglich ist. Wie soll ein Mädchen, das hierherkommt, irgend jemanden heiraten? Das geht gar nicht mit einem Touristenvisum. Außerdem bekommt sie hier keinen Job, keine Wohnung, das alles weiß die Botschaft genau. Ich fliege nun am 18.01.04 wieder hin und gehe mit ihr gemeinsam zur Botschaft. Es wird alles andere als ein schöner Urlaub werden, ganz zu schweigen von den völlig unnötig verursachten Kosten.

Natürlich bin ich sauer im Moment, aber ich weiß, daß Verärgerung nix bringt. Vielleicht haben sie ja ein paar Tips, was man da tun könnte ??

Vielen Dank schon jetzt für ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Eberhardt

Liebe Redaktion!
Ich wollte Euch nur mitteilen, dass bereits seit dem 4. Oktober 2003 der Bahnhof Thon Buri (wichtig für Züge nach Kanchanaburi und Nam Tok) geschlossen ist. Die Züge beginnen/enden jetzt im 870 m entfernten Bahnhof Bangkok Noi! Das Gelände wird für die Erweiterung des Emergency Buildings des Siriraj Hospitals benötigt. Die neue Station liegt auch günstiger zur Arun Amarin Road, der Straße vor dem Siriraj Hospital. Der neue Bahnhof kann mit den Pickup-Bussen 1018 (Rotfai-Samyaek Fai Chai), 1475 (Rotfai-Talingchan), die am Rotfai Pier enden, sowie mit BMTA Bus Nr. 83 erreicht werden. Einige Fahrplanänderungen ergaben sich auch durch die Verlagerung: Seit 15. Dez. wurde der Commuter 351/352 (Thon Buri-Nakhon Pathom) eingestellt und durch Commuter 351/352 (Bangkok Noi-Ratchaburi) ersetzt (Abfahrt ab Bangkok Noi: 17.38, Ankunft Ratchaburi: 19.50). Der Ordinary 253/256 (Thon Buri-Lang Suan) wurde durch einen Rapid Nr. 177/178 ersetzt, der 19.15 ab Bangkok Noi abfährt und um 04.35 in Lang Suan ankommt. Mit herzlichen Grüßen, Volker

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Rum-Treiber

Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Himmel und Hölle in nur einem kleinen Raum. Ja, wirklich. Und zwar folgendermaßen. Gid hatte Geburtstag, Anfang Dezember, Gid ist die Schwester von Noi, die immer so traurige Mo Lam Lieder singt, aber egal. Die kleine Runde von Thai-Frauen, darunter auch Tippi, Lisa und Bube, Noi sowieso, hatte erst einmal eine Stärkung im wunderbaren Thai-Restaurant Viengthai (vis-a-vis vom Thai Fun) zu sich genommen. Nach geschlagenen drei Stunden ging es weiter zu Somchais KORAT, aber nur als Zwischenstation, um später, dann im JOY - es war samstags, so richtig das Angefutterte wieder abzutanzen. Bei Somchai nun, einer schicken Thai-Karaoke-Bar hinter dem Winterfeldt-Platz, ist eine überglaste Vertiefung in der Bodenplatte eingelassen. So eine Art beleuchteter Bierkeller zum Tanzen drauf. Nun gut, zwei Lampen drin, eine rote - die Hölle und eine grüne - die Erde. Noi denkt jedenfalls so. Und achtet deshalb sehr darauf, nicht auf die rote Lampe zu treten. Ist ja logisch...

Neulich kam Euer Rum-Treiber in martialischem Kampfanzug - schwarze Bomber-Jacke (neu gekauft für 49 Eulis) - ist ja viel los nachts auf den Streets der Hauptstadt - bei Ching am Olivaer Platz an. Der alte Haudegen erwartete freudig den neuesten FARANG. Und jetzt darf geraten werden, was der gute Thai-Mann für einen kuriosen Anorak anhatte? Na, klingelts(?) - ja, auch eine Bomberjacke: Außen schwarz, innen rosa, auch für 49 Eulos gekauft. Und gleichfalls nicht ganz markenrein. Solch eine würde nämlich das doppelte kosten, würde "Alpha" heißen und formechter und haltbarer sein. Aber nun Schluss damit, denn mit Thai hat das ja recht wenig zu tun. Eher schon die Tatsache, dass in der schicken Bar - läuft gut - neuerdings immer eine Runde älteren Thai aufschlägt. Also eine Art geheimer Treffpunkt jener Thai, die seit 20 Jahren und auch länger schon in Berlin weilen. Das ist neu, und das ist auch gut so. Ching hingegen bat darum, keine konkreten Namen zu nennen. Auch logisch, könnte ja zu Hause Ärger geben. Und das wollen wir ja nun wirklich nicht. Oder doch?

Nun kurze Personalia: Andreas vom Wedding ist doch nicht der Tiger von Eschnapur, nein, er ist zutreffender der Dieb von Bagdad. Er allein weiß warum. Das macht die Sache aber nicht besser.

Unser aller Micha hat nun einen festen Job: Security bei LIDL. Und wieder einmal Pech. Als ein kleiner flinker Türke drei Pullover unter seine Jacke stopfte und damit flitzen wollte hastete Micha hinterher - gut aufgepasst. Die Jacke mit den Pullies konnte er fassen. Der kleine Dieb jedoch entwischte. Micha hinterher und rumms. Auf der quirligen Karl-Marx-Straße in Neukölln rammte er ein Auto. Voll outgeknockt. Dieb weg, Micha mit dicker Beule am Kopf, Auge blau. Noch mal Glück im Pech gehabt. Oh je.

Ralf, Bum Bui I, hat für Januar einen Flieger nach Thailand gebucht. Nicht bekannt ist, ob dies eine Reha-Maßnahme ist und ob die Krankenkasse die Therapie bezahlt. Hauptsache es hilft.

Im Bangkok-Café hat sich mit der Thai-Live-Musik auch die gute Stimmung wieder eingestellt. Besonders freitags bis sonntags kann es zu richtig gemütlichen Thai-Parties kommen. Das liegt u.a. daran, dass Alina dort das Mikro in die Hand nimmt. Hier nun der unerschütterliche Beweis: siehe Foto oben.

Der schrägste Laden Berlins, das Mex Class Thai in der Weddinger Lüderitzstraße 3 mausert sich zusehens. Das war am Anfang gar nicht abzusehen. Suleiman und Nang haben sich aber mächtig ins Zeug gelegt und den ganzen Laden völlig umgebaut. Vorne Tresen und Billard, hinten ein schalldichter Karaoke-Tanzsaal mit allen Schikanen. Ganz hinten kommt dann im April die Vollküche. Später im Keller Sauna und Fitness. Alles sauber, keine Erotik und so. Süle hat Wort gehalten und viel investiert. Der aufgeweckte Osmane unterscheidet sich positiv von seinen oft machomäßig auftrumpfenden Landsmännern. Denn Suleiman ist so klug, sich die Meinungen anderen anzuhören und dann erst eine Entscheidung zu treffen. Im Traum kam ihm jüngst eine gute Fee in den Sinn, die ihm deutete, den Schallschutz einfach zu verdoppelt. Gehört, getan. Nun wird aus der - sagen wir mal - Multikulti-Kneipe - ein ordentliches Musik-Café und kleines Kulturzentrum. Mit Thai-Karaoke, Live-Musik und vielem mehr. Gesucht wird nun ein ständiger Thai-DJ, zwei Sängerinnen und auch eine Thai als Tresen-Kraft und eine als Kochfrau. Wer also zur Familie gehören möchte - so Süles ehrliche Worte, kann sich ja dort melden. Das wird schon.

Schwerer Job des Rum-Treibers in der Sunshine Inn Thai-Massage in der Kuglerstraße (Prenzlauer Berg): Bei einem Kurzbesuch waren Chefin Däng und Co. sehr erfreut über männlichen Beistand und versuchten eben jenen - also mich - eine zeitlang im Geschäft zu halten. Nun das gelang ihnen mit lecker Thai-Essen, Kaffee und was der Kühli so hergab. Der Grund: Zwei Vietnamesen waren gerade eingetroffen und ließen sich massieren. Nun ist dies an sich nichts schlimmes, doch verursachten die beiden stummen Business-Leute (mit fettem Audi) die kleinen Thai-Frauen. Wer weiß schon, was die wirklich wollen!? Also war männlicher Beistand höchst willkommen. Nach der Inspektion des höchst bescheidenen Waffen-Arsenals (eine Haushalts-Schere und zwei Obstmesserchen) gab man sich vereint zuversichtlich. Nach 30 Minuten kam der eine - wohl der Chauffeur - aus dem Zimmer und gesellte sich zu der kleinen Runde: Auf die Frage des Rum-Treibers, wes Geschäft er wohl betreibe, etwa Handel mit Zigaretten(?) - zugegeben eine blöde Frage - verneinte er artig und brummte was von Export-Import. Soweit zum lustigen Teil dieses Episode. Kann ja sein, dass die beiden so harmlos waren wie sie auch aussahen. Wahr hingegen ist, dass um die Ecke der Kuglerstraße, also auf der Schönhauser Allee, seit Jahren einer der Schwerpunkte des illegalen Zigaretten-Handels in Berlin ist. Wahr ist auch, dass in der Stadt etwa 10.000 Vietnamesen leben, also doppelt so viele wie Thai. Und dabei schön brav geteilt in jene aus dem Norden und jene aus dem Süden. Wahr ist auch, dass sich diese beiden Landsmannschaften überhaupt nicht ausstehen können. Und wahr ist auch noch, dass alle bisherigen Versuche des FARANG, mit der vietnamesischen Community Kontakt aufzunehmen, zumeist abgeblockt wurden oder im Sande verliefen. Sie lassen einfach keinen herein. Und warum nicht? Mal General Giap fragen.

Ganz fleißige Leutchen sind Pu und Nazim. Die beiden Berliner haben seit einiger Zeit einen kleinen Imbiss in einer Kreuzberger Schule eingerichtet (Baruther Straße). Angeboten wird eine gelungene Mischung aus deutsch, thai und türkisch. Es funktioniert! Der schlichte Klassenraum in der zweiten Etage wurde etwas hergerichtet. Es gibt aktuelle Zeitungen (BZ, Focus, Hürriyet), Grünpflanzen und Aschebescher. In der Ecke spielt ein Musik-Kasten, und an der Wand hängt - das Sandmännchen. Prima!

Nun endlich weiss auch Euer Rum-Treiber, wo das liebe Geld geblieben ist. Es gibt nicht nur die Entwicklungs-Hilfe in Richtung Thailand. Es gibt auch eine andere Richtung. Die meisten Thai-Frauen sind ja fleißig dabei, viele Eulos zusammen zu tragen. Und wenn es in der Tasche klingelt, dann wird die Marie wieder unters Volks gebracht. Gemäß dem Motto: Schnell verdientes Geld ist eben auch schnell wieder ausgegeben. Neulich nun führte die fiskalische Thai-Spur auf den Potsdamer Platz. Da, wo Marlene ihren Namen hergeben musste, steht ein riesiges Spiel-Casino. Auf mehreren Etagen blinken und klappern die zahlreichen ein- und mehrarmigen Banditen. Ein illustres Volk - viel fahrendes Volk aus aller Herren Länder, so Türken, welche von Afrika und zahlreiche Asiaten umlagern mit leuchtenden Augen die Automaten und Spiel-Tische. Ruhe- und rastlose Menschen, meist noch in voller Straßenkleidung, oft mit Basecup oder Wollmütze vermummt. Im Angebot: Black Jack, Roulette und anderes. Oben dann etwas vornehmer. Der Eintritt ins gehoben Level beträgt 5 Euro - hier allerdings ist eine Kleiderordnung zu beachten. Und: Es gibt kein Reinkommen nur mit der Kopie des Passes. Sie wollen das Original sehen. Vom ganzen Ambiente ist Euer Rum-Treiber allerdings sehr enttäuscht. Gemessen an den Summen, die hier Vater Staat abkassiert, wäre doch ein sauberes und gepflegtes Interieur zu erwarten gewesen. Doch weit gefehlt. Die riesige Spiel-Halle sieht aus wie ein verlotterter Vorstadt-Bahnhof. Ein bischen schmuddelig, zugig, lieblos eingerichtet und einfach zu laut. An kleinen Tischchen sitzen zwei Gruppen von Thai-Frauen. Es ist kurz vor Mitternacht. Man schlürft eine Cola, zählt die verbliebenen Scheine und bereitet sich auf eine Spät-Tour ins Thai Thek, JOY, KORAT oder R.C.A vor. Der Blick aus den überdimensionalen Fenstern ist auch nicht besser: Das viel gerühmte neue Berliner Stadt-Zentrum - mein Gott - wie aufm Anger in Erfurt.

Es ist überhaupt nicht so, dass Thai und ihre deutschen Partner ihren Urlaub immer im Land des Lächeln verbringen. Das kennen sie ja schließlich schon lange. So waren Dukta und Thomas gerade eine Woche auf Teneriffa. RA Nasserke hingegen düst jetzt nach Florida/Ft. Lauderdale, um mit family das Disney-Land unsicher zu machen. Dieter und Arirat rutschen auch schnell mal in die Schweiz rüber. Und der Chef einer Berliner Thai-Disco erholt sich endlich mal - nur eine Woche - an der Ostsee. Allet Jute !

Tuk Tuk ist ja nicht nur der Name eines recht kuriosen und stinkendenden Gefährts in Thailand. Tuk Tuk heißt auch eine kleine verschwiegene Thai-Bar in Neukölln. In der Weserstraße blinkt es nachts bunt im Schaufenster, eine Klingel gewährt nach optischer Prüfung Einlass. Und Überraschung: Es ist mollig warm, recht hübsch ausgeschmückt, und ein toller Thai-Sound kommt von der Karaoke-Anlage. Eine Handvoll junger(!) Thai-Frauen sorgt sich um die Gäste und für angenehme Stimmung. Das war nicht immer so, erst seit Chefin Lie die Regie übernommen hat. Der Clou sind die beiden Türkieker (Spione). Der eine in normaler Körperhöhe, sagen wir mal in 1,75 m - der andere bei 1,50 m (für laufende Meter). Womit der Beweis angetreten ist, dass es sich beim Tuk Tuk um eine echte Thai-Bar handelt.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

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Rama V - König Chulalongkorn

Thailands großer Reformer

Ein Beitrag von Wilfried Stevens

Bereits der Vater Chulalongkorns, König Mongkut, der von 1851-1868 regierte, erkannte, dass Siam einer westlichen Kolonisation nur durch Politik der Modernisierung und Kompromisse vorbeugen konnte. Während seiner 27-jährigen Mönchszeit war Mongkut mit großer Intensität wissenschaftlichen Studien nachgegangen. Er hatte sich auch mit politischen Ideen des Westens beschäftigt und neben Englisch und Latein auch Mathematik und Astronomie studiert. Durch seine Erfahrungen mit der westlichen Ideologie war er zur Überzeugung gekommen, dass die nationale Unabhängigkeit nur durch Interessenausgleich erreicht werden konnte. Deswegen nahm er kurz nach seiner Krönung diplomatische Beziehungen zu allen wichtigen westlichen Nationen auf. Da Frankreich und England im Begriff standen, Indochina unter sich aufzuteilen, musste er sich diesen Konflikt zunutze machen, ohne Partei zu ergreifen.



Das unabhängige Siam

Daher gab er die lange Isolationspolitik Siams gegenüber dem Westen auf und schloss klugerweise mit den Mächten England (1855), Frankreich (1856), den USA (1856) und Preußen (1862) geschickte Handelsabkommen, die Siams Autonomie und territoriale Integrität festigten. Gleichzeitig begann er unter seiner Regierungszeit das Militär zu reformieren und zu modernisieren, die Bürokratie und das Erziehungswesen neu zu gestalten.

Er sah ein, dass ein Überleben des Staates letztendlich nur mit den Weltmächten und nicht gegen sie zu erzielen war. Zugleich erkannte er, dass auch sein Land vom Westen profitieren und nach den Bedürfnissen der fortschrittlichen Welt umgestaltet werden konnte.

Mit Hilfe der Europäer und Amerikaner modernisierte er Siam. Durch die Einführung moderner landwirtschaftlicher Techniken konnte der Reisanbau großflächiger und kommerzieller als bisher betrieben werden, wobei dem Land ein wichtiger Exportartikel entstand.

Durch weitreichende, geschickte Diplomatie gelang es dem König, Thailand als Pufferstaat zwischen den Kolonialmächten zu etablieren, wobei weitere Abkommen die Souveränität Siams garantierten. Dabei war er bereit, Kompromisse einzugehen und sich von den Randgebieten Kambodschas und Laos zu trennen. Die Tatsache , dass das Land anders als seine Nachbarn, niemals kolonialisiert wurde, war ein Verdienst des Königs. Noch bevor Mongkut seine politischen Ziele weiter verfolgen konnte, starb er 1868 an einer Malariainfektion.

Der Reformer Thailands

Mongkuts Nachfolger, sein Sohn Chulalongkorn, bestieg den Thron bereits im Alter von nur 15 Jahren. Bis zu seiner Volljährigkeit nutzte der jugendliche Herrscher seine Zeit, indem er ausgedehnte Reisen durch die holländischen und englischen Kolonialgebiete unternahm. In Java und Singapur, Burma und Indien informierte er sich ausgiebig über die dort von den Kolonialmächten geschaffenen Einrichtungen wie Post und Eisenbahn, Schulen, Hospitäler. Er war davon sehr beeindruckt und wollte seinem Land den selben Fortschritt bringen. Als er, 20jährig, 1873 die Regierung selbst übernahm, stand ein Teil seines Modernisierungsprogramms fest.

In seiner 42-jährigen Regierungszeit reformierte Chulalongkorn Siam vom Entwicklungs-Agrarland zu einem modernen Königreich des 20. Jahrhundert. Sein Verdienst war es, die meisten Neuerungen und entscheidende Schritte für sein Land und ein modernes Staatswesen einzuleiten und durchzusetzen.

Nach der Thronbesteigung fing er sofort an, den Reformprozess seines Vaters fortzuführen und auszubauen. So veränderte er zunächst das strenge Hofleben, indem er die Sitte des Fußfalls beendete. Er ließ seine Hofbeamten bei königlichen Audienzen auf Stühlen sitzen. Chulalongkorn reduzierte selber die eigene königliche Gewalt, indem er die Verwaltung durch viele kleine Fürstentümer abschaffte und sie durch Verwaltungsbeamte ersetzte, was zu erheblichen Tumulten geführt haben soll. Weiterhin zentralisierte er die wichtigsten Verwaltungsapparate in Bangkok und überließ es nicht dem Zufall, dass außerhalb von Bangkok, noch einzelne Fürsten regieren durften. Gegen allen Widerstand bei Traditionalisten in Adel und Priesterschaft (es gab mehrere Versuche und Intrigen, ihn zu stürzen) setzte er unbeirrbar sein Vorhaben durch, Siam zu reformieren.

Die Abschaffung der Sklaverei

Revolutionär war die Abschaffung der Sklaverei. Die damals noch herrschende Sklaverei schaffte er behutsam ab, so das sich Leibeigentümer und Leibeigene mit den reformierten Verhältnissen vertraut machen konnten. Dieser schwierige Prozess begann bereits 1874, als der König auch die anfänglichen Probleme sah, wenn er alle Untertanen zu "Thais", den Freien, machen wollte: "Von einen Tag auf den anderen wird es die Sklaven um das Nötigste an essen und ein Dach über den Kopf bringen, sie haben ja nie lernen können, für sich selber zu sorgen." 1874 dekretierte er, dass von nun an niemand mehr als Sklave geboren werden könne.

1875 gab es im Königspalast eine Revolte, da viele die Reformen des Königs ablehnten. Die Revolte war jedoch bald niedergeschlagen. Viele Mitarbeiter des Königs hatten die Zeichen der Zeit nicht erkannt und lehnten jegliche Modernisierung ab.

Durchgesetzt hat sich das Sklavenverbot deshalb erst 1905, als das mittelalterliche System der Fronarbeit durch die direkte Besteuerung der ehemaligen Sklavenherren und die Bezahlung der ehemaligen Leibeigenen erfolgte. Durch Beendigung des Sklavenhandels festigte sich das Selbstbewusstsein der Bevölkerung und das Vertrauen zum König.

Siams Modernisierung

1892 war eines der wichtigen Jahre für das alte Siam, als der König die Zahl der Ministerien von vier auf zwölf erhöhte. Seine Brüder bekamen einflussreiche Posten in der Regierung. Prinz Dewawongse wurde Außenminister, und Prinz Damrong wurde der erste Innenminister und Historiker des Landes, der den Namen "Vater der Thai-Geschichte" erhielt.

Er holte zahlreiche Ingenieure und Wissenschaftler aus dem Ausland, vorzugsweise aus Ländern, die wenig koloniale Interessen gegenüber Siam hatten, wie Deutschland, die Schweiz, Österreich, Italien und Skandinavien. Post- und Telegrafendienst (1885 wurde Siam auf dem Internationalen Telegraphiekongress in Berlin in den Weltpostverein aufgenommen) sowie Straßen wurden nach europäischen Vorbildern auf- und ausgebaut. Rama V ließ allein im Stadtgebiet Bangkok 200 km Straßen bauen. Den Auftrag für die erste Eisenbahnlinie erteilte er im überwiegenden Umfang deutschen Ingenieuren. Zum Eisenbahnbau sagte er: "Wo immer sie hinfahren mag, transportiert sie auch Aufklärung und fördert das Wachstum jenes Nationalgefühls, das ein so wichtiges Element für die Wohlfahrt des Landes ist". 1900 fuhr der erste Zug von Bangkok nach Korat.

Weiter folgte der Bau von Krankenhäusern, wobei das erste Krankenhaus des Landes in Siriraj erst nach jahrelangen Auseinandersetzungen gebaut und 1896 eröffnet werden konnte. Die meisten Thais waren Anhänger der Kräutermedizin und daher skeptisch gegenüber der "Farang-Medizin". Außerdem fehlte es zunächst noch an qualifizierten thailändischen Ärzten, die das Vertrauen der Bevölkerung hätten festigen können.

Der öffentliche Dienst und die Streitkräfte wurden weiter modernisiert, reorganisiert und einem modernen Verwaltungsapparat unterworfen. Die Gesetzgebung wurde reformiert, und Chulalongkorn holte ausländische Berater für all diese Planungen ins Land und schickte seine Söhne und Söhne des Adels zum Studium nach Europa. Die Strafrechtspflege wurde mit Hilfe einer Gruppe belgischer Anwälte unter Rolin-Jaequemins, seinem Hauptberater im Strafrecht, neu gestaltet. Auch ließ der König im Lande eine eigene Palastschule für begabte Jungen des Adels, sowie königliche Schulen für die Bevölkerung bauen. Zuvor waren die Klöster die einzigen Stätten gewesen, an denen man in Siam lernen konnte. Die Einführung der englischen Sprache als Unterrichtsfach förderte das Verständnis für die westliche Kultur.

Die Ausbildung seiner Söhne überwachte Chulalongkorn sehr streng und ließ ihnen in einem Brief zum Ausdruck bringen, dass es keinen Zweifel geben sollte, wie wichtig für ihn ihre Ausbildung war: "Der einzige Grund und Zweck, Euch zur Ausbildung nach Europa zu schicken, ist Eure Aneignung von Wissen. Darum, gebt bloß nicht an, dass Ihr Prinzen seid! Wendet vielmehr all Euren Eifer und Eure Anstrengung auf Eure Studien, damit Ihr eines Tages Eurem Land nutzvoll dienen könnt. Falls Ihr meinen solltet, dass Ihr als Prinzen es nie nötig haben werdet zu arbeiten, wäre Eurer Leben nur das eines Tieres."

Ein König für das Volk

Die von ihm fortgeführte Landreform erwies sich als revolutionär und erbrachte bald wirtschaftlich große Fortschritte. Den Bauern ging es, gegenüber ihren Kollegen in Französisch-Indochina und Britisch-Burma, weitaus besser.

Bald wurde der König von seinen Untertanen Puja Maharaj "der geliebte große König" genannt, da er sich ernsthaft um das Wohlergehen seiner Untertanen bemühte. Chulalongkorn wusste sehr gut, dass nur eine stabile innere Ordnung sein Land vor Gefahren von außen schützen würde, wenn seine tief greifende Reformen im Innern des Landes zu Unruhen führen würden.

Der Tod seiner Gattin

Tragisch, sehr tragisch war für König Chulalongkorn der Tod seiner geliebten Frau und einiger seiner Kinder. Seine Gattin Sumantha Kumaritana ertrank auf dem Menam Chao Phraya bei einem Schiffsunfall mit ihren drei Kindern. Kein Untergeber hatte es gewagt, den Ertrinkenden zu Hilfe zu eilen, denn es war bei Todesstrafe verboten, Mitglieder der königlichen Familie zu berühren. Nach diesem Unfall hob der König das seit Jahrhunderten geltende Verbot auf, das König Thibodi eingeführt hatte.



Schwierige Außenpolitik

Außenpolitisch hatte Chulalongkorn ein schweres Erbe übernommen. Die Kolonialmächte Frankreich und England eroberten die Nachbarn des Königreiches Siams. Der König sah sich vom großen Expansionsdrang zweier Großmächte eingekreist. Die von seinem Vater schon eingeleiteten Länderabtretungen, Grenzkonflikte und Kanonenbootdiplomatie zwangen ihn, sich Frankreich zu fügen und seine Ansprüche auf Laos und Kambodscha endgültig fallen zu lassen. Ähnlich ging es mit einigen Gebieten der malayischen Halbinsel, die Siam an die Briten abtreten musste, damit diese im Gegenzug ihre Sonderrechte in Siam aufgaben. Am Ende der Regierungszeit Chulalongkorns hatte das Königreich Siam 120.000 qkm seiner Randgebiete aufgeben müssen. Obwohl er Heer und Marine modernisieren ließ, konnte er sich mit den gut ausgebildeten und technisch überlegenden, kolonialen Streitkräften nicht messen.

Chulalongkorn war jedoch von dieser Entwicklung nicht überrascht worden. Zweimal reiste er nach Europa, wo er 1897 und 1907 Residenzen und Schlossanlagen besichtigte, um europäische Einflüsse auch in Thailand zum Ausdruck bringen zu können. Seine Eindrücke spiegeln sich u.a. im Dusit-Palast oder im Wat Benchawabopit wider.

Geschickte Diplomatie

Doch Rama V wäre nicht der König, wenn er nicht auch die Zeit nutzte, mit zahlreichen europäischen Diplomaten und Ministern auf höchster Ebene ebenso Gespräche zu führen und zu diskutieren, wie mit einigen Herrschern der damaligen Zeit. Sein diplomatisches Geschick hatte ihm sein Vater weitergegeben, der nur allzu gut mit der westlichen Kultur und Politik vertraut war. Mongkuts Sohn verfeinerte diese Diplomatie, indem er allen Interessenvertretern der einzelnen Staaten Europas, aber auch der USA sehr gut zuhörte und mit ihnen weitere kulturelle, wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Abkommen abschloss, die am Ende, trotz der hohen Landverluste, das Kernland von Siam als unabhängiges Königreich bestehen ließen.

Die Rolle der Deutschen

Interessant war Chulalongkorns Vorliebe für Deutschland und die Tatsache, dass sogar sein Leibarzt ein Deutscher war, nämlich Dr. Stabarzt Börger. Die Anfeindungen und die Eifersucht Englands und Frankreichs gegenüber jeden Schritt Deutschlands waren so intensiv, dass manche Versuche, die Deutschen zu diskreditieren, auch gelangen. Die wirtschaftlichen Erfolge Deutschlands und die Einflussnahme in der thailändischen Verwaltung wurde von England und Frankreich bekämpft. Insgesamt hatte Deutschland viel für Siam leisten können.

Das Erbe eines großen Königs

Als König Chulalongkorn am 23.Oktober 1910 starb, hinterließ er ein souveränes Siam, mit den besten Startmöglichkeiten, den Anschluss an die westliche Welt zu gewinnen. Die Verdienste von Rama V sind bis heute im Land unvergessen:
- Abschaffung der Sklaverei
- Errichtung eines Steuersystems
- Reorganisation von Regierung und Verwaltung
- Reformation der Justiz nach rechtsstaatlichen Gesichtspunkten
- Verbesserung der Verkehrsnetzes mit Straßen und Eisenbahn
- Einrichtung von Post- und Telegrafendienst
- Hebung des Bildungsniveaus durch Schulen und Universitäten
- Verbesserung der medizinischen Versorgung durch Krankenhäuser
- die Souveränität Siams.

Von einigen deutschen Zeitzeugen der damaligen Zeit können wir sehr beeindruckende Abschiedsworte lesen:

Tagebucheintragungen von Luis Weiler (1863-1918). Auf dem Dampfer Kleist, im Golf von Suez, 26.10.1910
"Gestern morgen kurz nach Ankunft in Port Said überbrachte mir Herr Westenholz die betrübende Nachricht von dem am 22. Oktober erfolgten Tod des Königs von Siam. Sie hat mich schmerzlich berührt. In seinem kleinen Staate waltete er als sorgsamer Hausvater, kannte seine obersten Beamten alle persönlich und war auch uns Europäern ein freundlicher und wohlwollender Chef.

Von gutmütigem Charakter, war er stets bemüht, alles zu vermeiden, was als Kränkung aufgefasst werden konnte. Mir persönlich hat er so manchen Beweis seines Wohlwollens gegeben, so dass ich mich daran gewöhnt hatte, in ihm einen Gönner und Freund zu erblicken. Wenn auch in seinem Fühlen und Denken ganz ein Siamese, so verstand er dennoch die Eigenart der Europäer richtig zu beurteilen und ihre Mitarbeit bei der Entwicklung seines Landes in Anspruch zu nehmen.

Dabei hatte er allen Grund, den Europäern gram zu sein. Ein großes, fast ganz Hinterindien einnehmendes Reich hatte er von seinem Vater geerbt. Die Ländergier seiner europäischen Nachbarn hat ihm wohl ein gutes Drittel seines Landes geraubt und ihm die Unterschrift ihn demütigender Verträge diktiert, ihm einen asiatischen Fürsten, der neben seinem Willen im Lande keinen anderen kannte. Die Selbstüberwindung, die er dabei ausübte, ist ein großer Zug in seinem Charakter. Er hat dadurch vermutlich seinem Lande einen größeren Dienst erwiesen als durch schneidige Unnachgiebigkeit den übermächtigen Gegnern gegenüber."

Aus den Aufzeichnungen eines deutschen Diplomaten, der dem König nach der traditionellen Aufbewahrungszeit zur Verbrennung mitgeleitete:

Bangkok, 26.03.1911
"Am 16. März wurde unser guter König Chulalongkorn mit feierlichem Pomp verbrannt. Der Leichenzug vom Palast zur Verbrennungsstätte war schier endlos und muss einen imposanten Eindruck gewährt haben. Die Siamesen völlig in Weiß, auch die Orden mit weißem Krepp verhängt. Dazwischen als schwarze Punkte die wenigen Europäer. Das Militär in Galauniform. Der Leichenwagen selbst ein altertümliches goldglitzerndes Gefährt, welches auf einen pyramidischen Aufbau die mit Gold und Juwelen geschmückte kostbare Urne mit der Leiche des Königs trug, und von einigen hundert völlig rot bekleideten Leuten gezogen wurde.

Der König Mongkut wurde im Jahre 1870 mit demselben Gefährt zur Verbrennungsstätte überführt. Vor dem Leichenwagen fuhr ein ähnliches Gefährt, auf welchem statt der Urne auf goldenem Sessel der höchste Priester des Landes im schlichten gelben Gewande thronte und aus Pergamentrollen heilige Sprüche ablas.

Das Krematorium war ein knapp 40m hoher turmartiger Bau, welcher wohl das Beste darstellte, was siamesische Kunst zu leisten vermochte. Ornamentik bis ins kleinste Detail, alles vergoldet und nach Eintritt der Dunkelheit in elektrischem Licht erstrahlend.

Man kann wohl sagen feenhaft. Gegen 6 Uhr zündete der König als erster mittelst der ewigen Lampe, die im Palasttempel unterhalten wird, das Feuer an, das seinen Vater verzehren sollte. Es war ein stimmungsvoller Augenblick. Die Luft erdröhnte von Kanonenschüssen, die Musik spielte und die Dampfer auf dem Flusse pfiffen. Dem König folgten die Prinzen, die Beamten und schließlich das Volk.

Auch ich habe eine Räucherkerze unter die Urne gelegt und damit von dem von mir verehrten König Abschied genommen. Am nächsten Morgen wurde die Handvoll Asche, welche jetzt den König darstellt, in einer kleinen Urne zum Palast überführt. Am 4. April soll sie in feierlicher Prozession nach dem Tempel verbracht werden. Das ist alles sehr glänzend, ändert aber nichts an der Tatsache, daß der Tod eine nivellierende Wirkung hat. Der Begriff Ewigkeit ist mit ihm innig verbunden."

Sein Todestag, der 23. Oktober, ist heute ein gesetzlicher Feiertag. Dann pilgern die Thai zu seinem Reiterstandbild vor der Nationalversammlung in Bangkok und legen dort Kränze und Blumen nieder. Im ganzen Land findet man Bilder, Büsten und Fotos, die von den Menschen geschmückte werden. König Chulalongkorn war es, der das heutige Thailand wirklich zu einem stolzen "Land der Freien" machte.

Wissenschaftler

Diesmal wurde die Frage gestellt:

Was sind eigentlich "Bergvölker"?

Teil III (Teil I & II FARANG 10 & 12/03)

In Teil I & II wurde kurz erläutert was Bergvölker (Ethnien) eigentlich sind sowie das vorrangige Problem angesprochen: Der Verlust des angestammten Lebensraums durch die von Wirtschaftsinteressen gesteuerte radikale Vernichtung der Wälder. Übrig blieben Menschen. Strandgut der Zivilisation.

Tiere, deren Lebensraum vernichtet wird, sterben aus oder der Mensch steckt sie in den Zoo. Für die einen ist er eine schöne Ausflugsattraktion, für die anderen ist der Zoo ein Ort, wo Tiere hinter Gittern leben. Fest steht, dass der heutige Zoo für viele Tier-Gattungen einzige Chance ist (eine Art Arche Noah), unsere Zeit - in welcher nun bei uns der gemeine Feldhase und in Thailand der asiatische Elefant als gefährdete Spezies eingestuft werden - zu überleben. Die Vielfalt des Lebens (für Christen: Gottes eigene Schöpfung) ist den Interessen der globalisierten Industrie sowie dem von ihr geförderten TV-Fastfood-MTV-Geschmack geopfert.

Wie löblich mutet es da an, dass sich diesem Lauf der Zeit die internationale Tourismusbranche in den Bergen Nord-Thailands entgegenzustellen scheint. Gibt sie in Werbebroschüre für Traveller doch vor, den "bunten Flickenteppich" "Bergstämme Nord-Thailands" zu erhalten und kulturell zu erhellen: "Wandern Sie in Treckinggruppen mehrere Tage von Bergstamm zu Bergstamm und erhalten Sie so einen Eindruck von deren Leben! Hier möchten wir Ihnen etwas mehr über deren Kleidung, Häusern, interessanten Zeremonien oder Tabus mitgeben, damit Ihr Trip noch vergnüglicher wird."

Könnte man so sehen. Doch stimmt es leider nicht. Eher trifft hier das böse Stichwort "Menschlicher Zoo" gleich doppelt zu. Einerseits ist es sehr fragwürdig, andere - meist lediglich vor-moderne - Lebensarten zur Schausteller-Attraktion zu degradieren. Andererseits: In Nordthailand auf touristische Trekking-Tour zu gehen, um etwas über Brauchtum, Glaube, Lebensweise der Bergvölker zu erfahren, das ist ungefähr so als ginge man in den Berliner Zoo, um das Jagdverhalten des afrikanischen Savannen-Gepards zu studieren. Mit klaren Worten: es ist ein kafkaesker Zirkus.

Da laufen also junge Menschen, die zu Hause nur mit Grausen an Trachtenschauen, Volksmusik und Schwarzwaldmädelpuppen denken, einige Tage freiwillig durch den abgekokelten Restwald, damit ihnen die Bewohner des nächsten Dorfes - über das Handy des "Bergstamm-Führers" rechtzeitig informiert und in bunte Trachten geschlüpft - archaisches Leben vorspielen. Und wenn dann die Japaner über die Straße von hinten im Minibus in das Dorf einfahren, gibt es gar eine "indigene Musik- und Tanzeinlage". Bei anderen Volksgruppen wird auf bunte Stickmusterjacken wie gleich auf die Dörfer ganz verzichtet. Dort werden Touristen in ein vorbereites kleines Waldstück geführt, wo sie um Lagerfeuer drapierte Halbnackte mit ein wenig Hüttenzauber als echtes "letztes, wildes Nomadenleben" präsentiert bekommen.

Das Bergvolk hat Spaß und "Arbeit", bekommt gar etwas Lohn (hier: ein Schwein). Die Touristen haben Spaß und haben "was gesehen" (Erlebniswelt). Die Tourveranstalter haben auch Spaß, denn sie haben auch was "dafür gesehen" (viel Geld). Also ein genialer Betrug auf Gegenseitigkeit bei dem alle einen Nutzen haben?

Wie immer: Es ist komplizierter. Und eigentlich gar nicht komisch. Denken wir an die Frauen der Paduang, bekannt als Giraffenhals-Frauen. Mädchen werden ab früher Kindheit bis zur Heirat jedes Jahr ein oder zwei Ringe um den Hals gelegt. Das ist Schmuck fürs Leben. Entfernung ist Strafe, bedeutet fürchterliches Elend, oft gar Tod. Was einst seltsame Tradition war, ist heute Devisen bringende touristische Attraktion. Die Paduang-Dörfer sind tagtäglich ausgebucht.

Erhalt der kulturellen Vielfalt? Sieg im Kampf gegen die Zwangsintegration? Wer würde noch Eintritt zahlen, wenn die Mädchen der Paduang umdenken lernten? Doch befrage man mal die Jungs - eines beliebigen Bergvolks ", was die denn so wollen. "Motorrad, Straße, Strom! TV, Fastfood, MTV!" ist die klare Antwort. Ob es uns passt oder nicht.

Wollen wir ihnen entgegenhalten: Integration = Kulturverlust? Oder wollen wir es gutheißen, dass das international organisierte Missionarswesen dort in den letzten Winkeln der entwaldeten Berge, den auf die Errungenschaften der Moderne hoffenden armen Teufeln ihre allein selig machende Wahrheit einbläut?

Mehr Fragen als schnelle Antworten. So ist Wissenschaft. Aber es gibt einige interessante Problemlösungs-Ansätze: Integration in die moderne Welt durch Schule und Ausbildung. Regionale Reintegration in nachhaltige Projekte.

Machen Sie ruhig ihren Adventure-Trip! Flussfahrt mit Floß und ein Ritt auf dem Elefanten, das macht doch Spaß! Der einstige Dschungel-Pfad ist eine Trimm-Dich-Meile. Ihr Fitness-Trainer ist ein Khmu, der Forstmeister ein Karen, die Schmuckshop-Chefin eine Akkha, die Lhisu machen eine Beauty-Farm, die Travel-Agency gehört eh schon lange einem Hmong, dem Vetter von Vang Pao.

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Letzte Print-Ausgabe des SIAM JOURNALs

Sawat dii kraap - Liebe Leser,

was bedeutet das - die letzte Ausgabe? Es bedeutet - leider - nichts anderes, als dass das letzte Heft, die letzte Heftausgabe des SIAM-JOURNALs in diesen Tagen erscheint. Diese Entscheidung mussten wir, schweren Herzens, treffen. Es ging leider nicht anders.

Einen Großteil meiner Freizeit habe ich seit dem ersten Heft im Jahre 1992 geopfert, um das SIAM-JOURNAL herauszugeben. Natürlich hatte ich dabei viel Hilfe und Unterstützung. Die kam vor allem von meinem Freund Wilfried Stevens, der als Mitherausgeber fungierte und ebenso wie ich einen Großteil seiner Freizeit in das Projekt SIAM-JOURNAL investierte - von der finanziellen Seite wollen wir hier gar nicht sprechen.

Die Hauptarbeit bei der Erstellung des Heftes (von den Recherchen für und vom Verfassen der Artikel mal abgesehen) lag bei mir. Das fing mit der Erstellung des Druckmanuskriptes an. Auch wenn wir zuletzt gut die Hälfte aller Manuskripte auf elektronischem Wege (Email oder Diskette) erhielten, sie mussten ins Format des SIAM-JOURNALs gebracht und Korrektur gelesen werden. Sicher waren wir dabei nicht immer perfekt und haben manchen Fehler übersehen.

Der Versand des Heftes hat ebenso seine Zeit gekostet. Ständige Aktualisierung der Versanddatei, ausdrucken und aufkleben der Etiketten, frankieren, eintüten und zur Post bringen.

Das ist alles(?) - wird nun vielleicht der eine oder andere Leser denken. Nein, das ist noch lange nicht alles! Die meiste Arbeit - und damit die meiste Zeit hat das gekostet, was niemand sieht, das, was hinter einer Zeitschrift steckt. Das ist vor allem viel Zeit für die Bearbeitung und Erledigung der Korrespondenz. Kaum ein Tag, an dem nicht mindestens ein Dutzend Zuschriften eingingen, die erledigt werden wollten. Das fing an mit der Bitte nach einem kostenlosen Probeheft über Abo-Bestellungen bis hin zur Bitte um Hilfe bei Immobilienkäufen in Thailand oder, im Extremfall einer Anfrage, ob wir dem Absender nicht eine Thaifrau besorgen könnten, die er heiraten wollte. Dass wir letztere Anfrage höflich aber bestimmt mit dem Hinweis zurückwiesen, wir seien weder ein Heiratsinstitut noch gäben wir eine Kontaktzeitschrift heraus, versteht sich da wohl von selbst.

Da wir in 12 Jahren SIAM-JOURNAL bei den diversen Anfragen (fast) nicht einmal Rückporto erhielten, kostete die Korrespondenz nicht nur viel Zeit, sondern neben dem Papier und den Umschlägen auch ein stattliches Sümmchen an Porto. Alles in allem lagen die Kosten immer deutlich höher als die Einnahmen. Die zahlenden Abonnenten stagnieren seit etwa zwei Jahren auf dem selben Level. Die Abo-Einnahmen deckten gerade einmal die Druck- und Versandkosten. - Auch ein Zustand, der nicht länger tragbar ist, trotz des relativ hohen Abo-Preises. Sinn und Ziel des SIAM-JOURNALs war es immer, über Thailand, seine Kultur und Bewohner zu berichten und dabei vor allem auch über die Aspekte zu berichten, über die in der einschlägigen Reiseliteratur kaum oder gar nichts steht und über die auch die Medien - wenn überhaupt - nur wenig berichten. Zudem haben wir immer wieder auf falsche Klischees hingewiesen und diese wenn notwendig richtiggestellt. - Ein Konzept, das das SIAM-JOURNAL zu einer erfolgreichen und anerkannten Zeitschrift gemacht hat, die in Zukunft so mancher aus der Szene, der thai-deutschen Gemeinschaft, vermissen wird.

Hinzu kommt der Aspekt, dass die neuen Medien, die ja inzwischen so neu auch nicht mehr sind, immer mehr auf dem Vormarsch sind. Dazu gehört in erster Linie das Internet. Darum wollen wir an dieser Stelle auch weiterhin aktiv bleiben und voraussichtlich quartalsweise, im Erscheinungsrhythmus der bisherigen Heftausgabe, neue Berichte ins Netz stellen. Im Editorial werden wir dann auch auf andere Dinge hinweisen oder diese ansprechen. Dies geschieht weiterhin auf unseren Seiten bei unserem Partner thailife.de

Die Seiten sind sowohl über die thailife-Adresse (www.thailife.de), als auch direkt unter (www.thailife.de/siam-journal) aufrufbar.

Auch an anderen Stellen und in anderen Zeitschriften und Medien werden wir in Zukunft verstärkt aktiv werden und informieren. Dazu gehören vor allem größere Projekte wie Broschüren und Bücher, die teilweise schon seit langem in Planung sind und einfach aus zeitlichen Gründen bisher viel zu lange zurückstecken mussten. Es gilt nun diese Projekte zu verwirklichen und neue zu erarbeiten. Ein Teil davon soll in Form von Büchern und Broschüren auch über Ruamjai e.V. (www.ruamjai.de), die Gesellschaft zur Förderung des Deutsch-Thailändischen Kulturaustausch, verwirklicht werden.

Unseren elektronischen Email-Newsletter, das SIAM-aktuell, wird es in der bekannten Form nicht mehr geben. Im Rahmen der Ruamjai-Pressearbeit werde ich (Axel Ertelt) aber weiterhin die hieran interessierten Leser über Ruamjai-Aktivitäten informieren. Dies geschieht aber ausschließlich nur an die Personen, die dies wünschen und mir ausdrücklich mitteilen (in diesem Fall bitte eine Email an: siamjournal@aol.com) Dies wird selbstverständlich auch weiterhin für die Empfänger kostenfrei sein. Wenn Sie also keine Ruamjai-Termine und Aktivitäten versäumen wollen, dann sollten Sie dies bitte umgehend mitteilen und den kostenlosen Ruamjai e.V.-Info-Email-Newsletter bestellen.

Bleibt uns abschließend nur noch, uns zu bedanken. Unser Dank gilt natürlich insbesondere unseren treuen Lesern, die uns seit Jahren - viele sogar seit dem ersten Erscheinen - die Treue gehalten haben und unseren zahlreichen Autoren, deren Beiträge wir im Laufe von 12 Jahren SIAM-JOURNAL veröffentlicht haben. Nicht zuletzt gilt unser Dank natürlich auch den zahlreichen Informanten, die uns mit Informationen unterstützten und halfen, unseren Anzeigenkunden und den zahlreichen Verlagen, die uns im Laufe des Bestehens ihre Rezensionsexemplare für unsere Bücherecke zur Verfügung stellten.

Mit der Einstellung des SIAM-JOURNALs geht eine Ära zu Ende, denn - wie uns unsere Leser und Freunde immer wieder schrieben und sagten - es gibt nichts Vergleichbares auf dem deutschsprachigen Zeitschriftenmarkt. Ein Umstand, der uns immer wieder bewiesen hat, dass unsere Arbeit nicht umsonst war und hoch geschätzt wurde. Darauf sind wir ganz besonders stolz.

Axel Ertelt und Wilfried Stevens

die news

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Kalt in Thailand
Die erste große Kältewelle dieses Winters lässt die Thai bibbern. Wenn die Temperaturen tagsüber unter 30 Grad bleiben und des Nachts nicht einmal 20 Grad erreichen, dann friert Thailand. Besonders betroffen ist die Bevölkerung im Norden und Nordosten des Landes. Dort, auf den hohen Bergen, bleibt die Quecksilbersäule schon mal erst kurz vor der Null-Grenze stehen. Die Bewohner der Bergregionen wärmen sich tagsüber am Feuer, Schüler werden von ihren Lehrern unter freiem Himmel in der wärmenden Sonne unterrichtet. In einer E-Mail aus dem Isaan heisst es passend: "Hier rennen die Thai umher wie die Eskimos. Handschuhe und Pudelmützen prägen das Bild..."

204.000
Im Sommer flogen nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes 204.000 Passagiere von deutschen Flughäfen nach Thailand. Damit konnte das Ergebnis aus 2002 (216.000 Passagiere) fast erreicht werden. Dagegen mussten von April bis Oktober China (-25%), Hongkong (-43%), Singapur (-20%) Verluste an Fluggästen aus Deutschland hinnehmen.

Zinsen bleiben
Eine niedrige Inflationsrate und keine Bewegung bei den Zinsen sagt der Gouverneur der Bank of Thailand voraus. Der scharfe Wettbewerb und die Globalisierung der Wirtschaft würden in naher Zukunft keinen Raum für ein höheres Zinsniveau lassen. "Zinsen auf Guthaben werden niemals wieder Werte von 6 oder 7% erreichen", ist sich der Leiter der Staatsbank sicher. Und da Zug um Zug Handelsbarrieren fielen sowie Zölle und Steuern abgebaut werden, würden auch die Verbraucherpreise nicht merklich steigen.

Thai-Kids zu dick
Thailändische Kinder sind zu dick. Daran sind eine falsche Ernährung und die Lebensmittelindustrie mit ihrer aggressiven Werbung mitschuldig. Jugendliche konsumieren zu viel Fett, Zucker und Kohlenhydrate. 56% der jungen Thai im Alter zwischen 12 und 18 essen am liebsten Pizza, Hamburger und Brathähnchen, 35% stehen auf Soft- drinks, und 20% verzehren ständig Süßigkeiten.

Vier Jahre Skytrain
Vier Jahre nach seinem Start rollt der Bangkoker Skytrain aus dem "roten Bereich". Nach Angaben der Geschäftsführung wird die Hochbahn aufgrund steigenden Fahrgastzahlen endlich die Gewinnzone erreichen. Die Bangkok Mass Transit System Co. (BTSC), Betreiber des Skytrains, sagt für 2003 einen Netto-Gewinn von 600 bis 700 Millionen Baht voraus. Die Züge transportieren inzwischen täglich zwischen 350.000 und 400.000 Fahrgäste. Im ersten Betriebsjahr ab Dezember 1999 waren es gerade mal 150.000.

380.000 Aids-Waisen
Rund 380.000 thailändische Mädchen und Jungen sollen nach neuesten Erhebungen sogenannte Aids-Waisen sein. Sowohl Väter als auch Mütter sind an der Immunschwächekrankheit gestorben. Die Kinder leben bei Verwandten oder in Heimen.

Drogenkrieg
Laut thailändischem Innenministerium sind nun 82.000 Dörfer drogenfrei, mehr als 327.000 Süchtige haben einen Entzug hinter sich. Insgesamt wurden synthetische Drogen im Wert von rund 3,7 Milliarden Baht (etwa 76 Millionen Euro) sichergestellt. Im sogenannten "Drogenkrieg" gab es etwa 2.300 Tote sowie mehrere zehntausend Verhaftungen. Das harte Durchgreifen kam in weiten Teilen der Bevölkerung an. Doch Kritik am Vorgehen der Polizei kam von Menschenrechtlern. So forderte amnesty international die thailändische Regierung auf, die Todesfälle von einer Kommission untersuchen zu lassen. Doch das dürfte schwierig werden: Oft befinden sich in den Leichen keine Kugeln mehr, dafür wurden bei ihnen Drogen gefunden. Zudem soll es Anordnungen an die Polizei gegeben haben, die Körper nicht zur Autopsie bringen zu lassen, hatte die Pathologin Porntip Rojanasunan erklärt.

Armut bis 922 Baht
Als arm gelten in Thailand Menschen, deren monatliches Einkommen unter 922 Baht liegt. Nach Angaben des Thailand Development Research Institutes soll das auf mehr als sieben Millionen Menschen zutreffen.

Neues von Hope for Life
Für 2004 sind bei der Hilfsorganisation "Hope for Life" neue Projekte in Thailand in der Vorbereitung:
Voccational-Training-Center-Mae Sai:
Um den Straßenkindern und benachteiligten Jugendlichen nach Beendigung ihrer Schulausbildung eine Chance auf die Integration in die Gesellschaft zu geben, ist eine berufliche Ausbildung unabdingbar. Die Jugendlichen werden in die Lage versetzt, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten und berufliche Perspektiven zu entwickeln... Mehr:
http://voccationaltraining@hopeforlife.de
medical care - Projekt
Entlang der thailändisch-burmesischen Grenze haben sich viele Flüchtlingssiedlungen gebildet. Die Flüchtlinge und Kinder, die in diesen Behausungen leben, können sich weder eine ausgewogene Ernährung, noch Hygiene leisten, was der Verbreitung von Infektionskrankheiten Tür und Tor öffnet. Unter der medizinischen Leitung von Dr. Thun wird sich ein Ärzteteam vor Ort um die medizinische Betreuung der Flüchtlinge und Kinder kümmern... Mehr Infos unter http://medical-care@hopeforlife.de

Zwei neue Hotels
Die französische Accor Hotel-Gruppe wird innerhalb eines Jahres in Pattaya zwei neue Hotels betreiben. Im September 2004 wird in Naklua, in der Nähe des Palm Beach Hotels, das Novotel Garden Cliff Resort eröffnet. Das 234-Zimmer-Strandhotel wird als preiswertes Haus geführt. Einige Monate später, im Januar 2005, soll das Mercure Pattaya im Süden der Stadt eröffnet werden, nicht weit entfernt zum Vergnügungsviertel der Stadt. Es wird 253 Zimmer haben. Accor betreibt in Thailand 18 Hotels als Sofitel, Novotel und Mercure.

Bayer verdoppelt
Der deutsche Bayer-Konzern errichtet derzeit südlich von Shanghai in China sein fünftes Werk für Polycarbonate. Bisher wird Makrolon in Uerdingen, Map Ta Phut (Thailand), Antwerpen und Baytown (USA) hergestellt. Das Produkt wird unter anderem für die Herstellung von CDs, DVDs und Autoscheinwerfern verwendet. Auf dem asiatischen Markt hat Bayer in den vergangenen zehn Jahren seinen Umsatz verdoppelt.

Gefälschte Medizin
Acht Prozent der in Thailand verkauften Medikamente sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefälscht. Am häufigsten gefälscht würden Antibiotika und Medikamente zur Behandlung von Tuberkulose, Malaria und HIV/Aids. Auch das Potenzmittel Viagra geht kopiert über den Ladentisch. Gefälschte Heilmittel sind oft unwirksam und können zum Tod führen.
Auch die Europäische Union klagt über die Einfuhr gefälschter Waren, vor allem aus Thailand. Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte, handelt es sich dabei nicht mehr nur um Luxusgüter. Auch Nahrungsmittel, Medikamente, Mobiltelefone und Batterien würden inzwischen illegal nachgeahmt. "Die neuesten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sämtliche Gebrauchswaren sind mittlerweile eine potenzielle Zielscheibe für die Produkt- und Markenpiraterie", erklärte Frits Bolkestein, der für Zoll zuständige EU-Kommissar. Unter den beschlagnahmten Produkten befänden sich immer mehr Güter des täglichen Bedarfs wie Tee, Kreisel für Kinder und Mobiltelefone. "Diese Produkte sind jedoch gefährlich, denn nichts garantiert, dass sie den Sicherheitsnormen entsprechen", sagte Bolkestein. Laut EU erreichten die meisten Produktkopien Europa 2002 aus asiatischen Ländern, darunter insbesondere Thailand und China. Insgesamt habe der Zoll im Vorjahr an den Außengrenzen der EU fast 85 Millionen gefälschte Waren und Raubkopien beschlagnahmt.

Mercedes-Benz
Der deutsche Autobauer hat in den ersten zehn Monaten vergangenen Jahres 164 % mehr Fahrzeuge der E-Klasse abgesetzt als in 2002. Das Unternehmen gibt seinen Marktanteil im Luxussegment mit 46 % gegenüber 35 % ein Jahr zuvor an. In diesem Jahr hofft Mercedes-Benz in Thailand 6.000 Modelle abzusetzen.

Fiat und Alfa
Thai Prestige Automobiles, Generalvertreter von Fiat und Alfa Romeo in Thailand, plant die Produktion von Fiat-Wagen im Werk Bang Chan in Min Buri. Das Unternehmen möchte den neuen Panda herstellen, das aktuelle Auto des Jahres 2003 in Europa.

Chevrolet
Der seit Juni im Werk Rayong vom Band laufende Chevrolet Optra ist ein Verkaufsschlager. General Motors rechnet für 2003 bei allen Modellen mit einem Absatz von 6.000 (2002: 4.000) und im kommenden Jahr von 20.000 Fahrzeugen.

Tante Emma kaputt
Thailands Einzelhandels-Strategen denken offenbar in falschen Kategorien. Sie kritisieren die Dinosaurier-Expansion und rufen nach dem Staat als Regulierungsbehörde. Als ob die Regierung die Tante-Emma-Läden noch retten könnte. Für das landesweite Sterben machen Funktionäre Lebensmittel-Ketten wie Tesco Lotus, Big C und Carrefour verantwortlich, also ausländische Investoren, die den Markt der Supercenter unter sich aufteilen. Wer jedoch in diesen Verbrauchermärkten genau hinschaut, wird bemerken, dass es gerade die kleinen Händler aus den umliegenden Dörfern sind, die sich in den Mega-Stores mit Reis, Mama-Suppen und Nam Pla eindecken und die Waren mit Aufschlag weiter verkaufen. Es sind weniger die großen Handelsriesen, die den Tante-Emma-Läden das Wasser abgraben. Eine viel größere Konkurrenz sind Mini-Märkte wie 7-Eleven und FamilyMart, die inzwischen ihre ersten Geschäfte auf den Dörfern eröffnet haben. Auch dort sind sie rund um die Uhr geöffnet und lösen einen Kaufrausch aus. Fest steht: Auf dem platten Lande wird es schon sehr bald keine weißen Mini-Markt-Flecken mehr geben.

Flughafen-Steuer !
Ausländische Touristen sollen noch mehr zur Kasse gebeten werden. Juthamas Siriwan, Gouverneurin und Leiterin der staatlichen Tourismusbehörde (TAT), hat vorgeschlagen, die Flughafensteuer von jetzt 500 auf 600 Baht zu erhöhen. Von dem zusätzlichen Erlös, in 2004 wären das voraussichtlich 1,2 Milliarden Baht, könnten weitere touristische Attraktionen erschlossen und bestehende verschönert werden.

Massage-Salons
Thailands Gesundheitsministerin Sudarat Keyurapan will die Massage Parlours zu Sex-freien Zonen erklären. Sobald im kommenden Jahr das Entertainment-Gesetz in Kraft getreten ist, will ihre Behörde Hygienestandards für Spas und Massagesalons erlassen und dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter/innen dieser Häuser nicht einem einträglichen Nebenerwerb widmen. "Sie dürfen keine Bordelle sein", meint die Ministerin. Khun Sudarat sollte sich einmal bei ihren Parlamentsabgeordneten erkundigen, warum thailändische Männer Massage Parlours aufsuchen: Um in Gesellschaft von Freunden zu trinken, sich von jungen Frauen bedienen und bei einer Massage verwöhnen zu lassen.

Schweizer Uhren
Der wohlhabende und/oder um sein Image besorgte Thai trägt Cartier, Corum, Chopard, Rolex, Piaget oder Ulysse Nardin. In den ersten zehn Monaten vergangenen Jahres setzte die Schweizer Uhrenindustrie in Thailand Luxusprodukte im Wert von 158,5 Millionen Schweizer Franken ab - 5,6 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auf der Liste der Abnehmerländer rangiert das Land des Lächelns inzwischen auf Platz zehn. Nach Asien gehen 41,8 % aller in der Schweiz hergestellten Luxusuhren.

Nationalparks
Touristen überrennen die Nationalparks Thailands. Urlauber lassen selbst dann nicht von ihrer geplanten Reise, wenn die Forstverwaltung bereits alle Betten und Flächen für Camping vergeben hat. Die Behörde erwartet an langen Wochenenden einen Ansturm, dem weder das Personal noch die Natur gewachsen sein werden. Als Folge des Massentourismus beklagt die Verwaltung Verkehrsstaus auf den Zufahrtswegen, verschrecktes Wild und gravierende Schäden. Im Jahr besuchen 9,3 Mio. Urlauber die Nationalparks.

Untreue Ehemänner
Mitglieder der Regierungspartei Thai Rak Thai ("Thais lieben Thais") laufen Sturm gegen Pläne, untreue Ehemänner von der Kandidatur für das Parlament auszuschließen. Viele Abgeordnete empfinden den Eingriff in ihr Privatleben als Zumutung. Andere rechneten vor, dass bei strikter Anwendung der Regel nur noch rund ein Dutzend der derzeit 296 Abgeordneten für ein weiteres Mandat kandidieren dürfte. In Thailand ist es gang und gäbe, dass Ehemänner neben ihrer Ehefrau eine Geliebte unterhalten oder Bordelle besuchen.

Luxus-Spas brummen
Die Betreiber der Luxus-Spas in Thailand erwarten in 2004 Einnahmen in Höhe von 12 Milliarden Baht - 20 % mehr als 2003. Spas gehören zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaftsbranchen im Land. Das erste Spa für Westler hatte das Oriental Hotel in Bangkok vor zehn Jahren eröffnet. Heute zählen Massage & Bäder zu den Angeboten aller renommierten Hotels.

Straßenverkehr
Innerhalb von sechs Jahren will die Regierung Bangkoks chaotischen Straßenverkehr entzerren und erträglich machen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die zuständigen Behörden wie Polizei und Stadtverwaltung umdenken. Zudem werden 400 Milliarden Baht für den Straßenbau und die Erweiterung des Personennahverkehrs zur Verfügung stehen. Mit 270 Milliarden Baht sollen weitere Strecken für die Hochbahn (Skytrain) und die U-Bahn verwirklicht werden. Beschlossen wurde: Besseres Straßenmanagement, Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung sowie Beseitigung von Verkehrsengpässen; Bau von Überführungen und weiteren Straßen; Erweiterung des Schienennetzes.

Thema Aufenthalt
Weder bei der thailändischen Regierung noch bei der Immigration (Einwanderungsbehörde) gibt es derzeit Pläne, die Regelungen für die Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung über die bekannten Änderungen hinaus zu verschärfen. Ein Sprecher des Immigration-Büros in Pattaya (Soi 8) hat die seit Wochen unter Ausländern kursierenden Restriktionen als reine Stammtisch-Spekulationen bezeichnet. Neu ist allerdings, dass jede/r Ausländer/in, die/der in Thailand leben möchte, gegenüber den Immigration-Beamten belegen muss, woher das Geld für seinen Lebensunterhalt kommt: Entweder von einer Erwerbstätigkeit in Thailand (nur mit Work Permit erlaubt), von monatlichen Überweisungen aus dem Ausland (z.B. Pension oder Rente) oder aus Vermögen (Spar- oder Festgeldkonten, Aktiendepot etc.).
Folgende Personen können ein Jahresvisum beantragen, um der ständigen Ein- und Ausreise für einen neuen Sichtvermerk zu entgehen:
-
Mit einer Thai verheiratete Ausländer. Sie müssen ab 1. Juli auf einem Bankkonto 400.000 Baht oder monatlich Einkünfte von mindestens 40.000 Baht nachweisen (derzeit 200.000 Baht bzw. 20.000 Baht).
-
Unter 50-jährige, wenn sie mindestens 3 Mio. Baht auf einem Festgeldkonto einer staatlichen Bank angelegt haben (z.B. Krung Thai Bank, Government Housing Bank u.a. Geldinstitute).
-
Über 50-jährige, wenn sie mindestens 800.000 Baht auf einem Bankkonto oder ein monatliches Einkommen über 65.000 Baht (Überweisung aus dem Ausland) vorweisen können.

Sperrstunde eher?
Sollten sich die regierende Thai Rak Thai-Partei oder der Innenminister durchsetzen, müssen Thai, womöglich auch Touristen, nächtens auf ein Stück "sanuk" (Spaß) verzichten. Innenminister Wan Muhamad Nor Matha hat seinen Stellvertreter Pracha Maleenont angewiesen, über eine vorgezogene Sperrstunde nachzudenken. Anstatt bisher um 2 Uhr morgens könnten Bars, Pubs und Clubs bereits um Mitternacht oder um 1 Uhr schließen. Thai Rak Thai, Partei des Ministerpräsidenten Thaksin, hat gar eine um vier Stunden vorgezogene Sperrstunde empfohlen.

Airline Swiss
Die Schweizer Airline Swiss wird Ende März 2004 ihren Codeshare-Vertrag mit der Thai Airways International (THAI) nach Bangkok auslaufen lassen. Begründet wird der Schritt mit dem Beitritt der Swiss zur OneWorld-Allianz. THAI gehört dagegen zur Star Alliance.

Glücksspiel
Die Bevölkerung Thailands soll über die Legalisierung von Glücksspiel entscheiden. Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hat ein Referendum angekündigt, sobald der Regierung alle Details für eine Entscheidung vorlägen. Sollte sich die Mehrheit der Bürger gegen die Eröffnung von Spielkasinos im Land entscheiden, werde seine Regierung dieses Votum respektieren, sagte der Premier. Khun Thaksin glaubt nicht, dass Kasinos in Touristenzentren wie Pattaya, Phuket und Chiang Mai weitere ausländische Urlauber anziehen. Er hält Glücksspielstätten in kleineren Städten und Provinzen für sinnvoller.

Urinproben
Wer sich in Thailand ins Nachtleben stürzt, muss mit Urinproben rechnen. Das gilt nicht nur für Thai, sondern auch für ausländische Besucher von Pubs und Discos. Bei Identitätskontrollen nehmen Polizisten auch Urinproben, um die Einnahme unerlaubter Drogen zu testen. Bei einer Großrazzia mit 60 Uniformierten in mehr als 40 Lokalen in Südpattaya wurden 400 Gäste und Mitarbeiter getestet. Nur vier der Urinproben waren positiv und stammten vom Personal einer Bar an der Sunee Plaza. Die Ertappten waren zwischen 17-20.

Motorway
Für eine Autobahn von der Provinzhauptstadt Chonburi über Pattaya nach Rayong beginnen die Vorarbeiten. Grundeigentümer, die auf der vorgesehenen Trasse Land verkaufen oder Häuser errichten wollen, müssen ihre Pläne begraben. Der Motorway mit Mautstationen soll zwischen den Wasserreservoiren Map Pra Chan und Chaknork (Bam-roong) und der Sukhumvit Road verlaufen und Pattayas Highway entlasten.

Geld wird weniger
Die Analysten des Kasikorn Asset Management haben einen Blick in die Zukunft geworfen. Sollten sie mit ihren Prognosen Recht behalten, wird auf einem Bankkonto geparktes Geld von Jahr zu Jahr weniger. Der Grund: Die Inflationsrate soll bis zum Jahr 2007 höher ausfallen als die von den Geldinstituten gezahlten Zinsen auf Sparguthaben. Nach Einschätzung der Analysten werden die Verbraucherpreise von 1,8 % in 2003 Zug um Zug bis 2007 auf 2,8 % steigen. Die Zinsen, derzeit bei mickrigen 0,75 %, sollen in vier Jahren bei nur 2,5 % liegen.

Phuket Submarine
Haben Phukets Behörden weniger Skrupel, wenn es um die Umwelt geht? Touristen können jetzt auf der Ferieninsel die Unterwasserwelt von einem U-Boot aus erleben. Die Firma Phuket Submarine hat das 51-sitzige Schiff in Dienst gestellt. Pattayas Urlauber müssen weiter auf ein solches Taucherlebnis warten. Obwohl ein Unternehmen namens Hi-Tech Submarine seit Monaten um eine Genehmigung nachsucht, verweigern die Behörden die Fahrten.

Suvarnabhumi
Bangkoks neuer Internationaler Flughafen Suvarnabhumi soll früher als geplant eine dritte und vierte Lande- und Startbahn erhalten. Das Passagieraufkommen mache einen baldigen Baubeginn erforderlich, sagte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra. Der neue Airport südöstlich der Hauptstadt soll am 29. September 2005 eingeweiht werden.

Computer
AR Research befragte mehrere hundert Bangkoker Familien mit einem Monatseinkommen von über 20.000 Baht. Das Ergebnis: 75,8 % besitzen einen Personal Computer.

Kritik an Schulen
Die Vereinten Nationen (UN) haben Thailands Schulsystem scharf kritisiert. Eine Million Kinder, 15 % aller Mädchen und Jungen in der ersten Sekundarstufe, besuchen nach Angaben der UN keine Schule, obwohl Schulpflicht besteht. Die Gründe: Armut, Kinderarbeit, körperliche Behinderung, Schulgebühren und Sprachbarrieren (vor allem bei Kindern aus Bergstämmen). Betroffen sind mehr Mädchen als Jungen.

Reise-Tipps

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Neuer Reisepass
Bei Beantragung eines neuen Reisepasses sollte der Inhaber wissen, dass mit der Ausstellung dieses Dokumentes noch nicht in Anspruch genommene Visa verfallen. Bestehende Sichtvermerke wie die Aufenthaltsgenehmigung für ein Jahr (Jahresvisum) oder für einige Monate können übernommen werden und werden von den Beamten der Immigration vom alten in den neuen Pass übertragen. Das geht nicht bei einem so genannten "multiple entry visa" (Sichtvermerk für Mehrfacheinreisen). Pass-Besitzer müssen in den sauren Apfel beißen und sich im Ausland ein neues Visum besorgen.

Schutz vor Malaria
Wie schützt man sich am besten vor Malaria? Diese Frage stellen sich jedes Jahr Tausende Tropenurlauber. Ärzte sind sich einig: Der wirksamste Schutz ist, gar nicht erst gestochen zu werden. Doch nicht immer reichen Mückenschutzlotion und lange Kleidung aus, um eine Ansteckung mit der gefährlichen Infektionskrankheit zu verhindern. In vielen Ländern ist die Einnahme von Medikamenten unabdingbar, in Thailand vorwiegend in den Grenzgebieten im Norden und Osten.
Lariam ist seit 15 Jahren eines der am häufigsten verschriebenen Malaria-Medikamente. Zwar gilt das Präparat mit dem Wirkstoff Mefloquin nach wie vor als eines der wirksamsten Mittel, doch die Liste der Nebenwirkungen ist lang. Immer wieder klagen Patienten über lebhafte Träume, Sensibilitätsstörungen, Stimmungsschwankungen, Nervosität, Angstzustände, Depressionen.
Als Alternative zu Lariam bieten sich Resochin und Paludrine an. Lange Zeit galt die Kombination beider Mittel als hochwirksamer Schutz gegen Malaria. Mittlerweile haben sich jedoch vielerorts Resistenzen dagegen gebildet. Tropenärzte verschreiben deshalb immer öfter eines der neuen Medikamente: Malarone und Riamet. Ersteres eignet sich sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Malaria. Nur für die Therapie geeignet ist Riamet. In Gebieten mit eher geringem Malaria-Risiko wie Thailand gehen die Tropenärzte verstärkt dazu über, auf medikamentöse Prophylaxe ganz zu verzichten und nur so genannte Stand-by-Präparate zu verschreiben. Diese werden nur im Falle einer Erkrankung, aber dann in hoher Dosis eingenommen.

Shangri-La
Die Hong Konger Hotelgruppe Shangri-La wird Mitte 2006 in Chiang Mai ihr zweites Hotel in Thailand eröffnen. Das Shangri-La Chiang Mai wird 250 Gästezimmer umfassen. Das erste Shangri-La befindet sich in Bangkok.

Bangkok-Phnom Penh
Mit Kambodschas President Airlines fliegt es sich preiswert. Das Ticket Bangkok-Phnom Penh kostet derzeit 2.600 Baht gegenüber 3.000 bei der Bangkok Airways und 5.000 bei der Thai Airways International. Für 7.000 Baht fliegen Passagiere von Bangkok über Phnom Penh nach Siem Reap und zurück. Das Siem Reap-Ticket kostet bei Bangkok Airways 11.500 Baht. Die President Airlines setzt kleine Boeings (737-800, 737-200) und die Fokker 100 ein.

Meter-Taxis
Auf der Ferieninsel Phuket werden künftig Meter-Taxis operieren. Die Provinzverwaltung hat die Besitzer von Taxis und Airport-Limousinen zum Einbau von Fahrpreiszählern verdonnert. Die Tarife: 50 Baht für den ersten Kilometer, sieben Baht für jeden weiteren Kilometer bis zu einer Entfernung von 22 Kilometern, dann sechs Baht für jeden weiteren Kilometer. Touristen hatten sich in der Vergangenheit immer wieder über unverschämt hohe Fahrpreisforderungen der Taxifahrer beschwert.

Orient Thai Airlines
Die erste Billigarline hat abgehoben. Orient Thai Airlines hat "One-Two-Go" kreiiert. Das Ticket Bangkok-Chiang Mai (oder zurück) kostet 999 Baht. Hinzu kommen 104 Baht für Steuer und Versicherung. Ab Januar soll der Flug 1.400 Baht kosten (ohne Steuer und Versicherung). THAI nimmt 2.480 Baht.

Kuala Lumpur
Die Billigairline AirAsia will im Januar die Strecke Bangkok-Kuala Lumpur bedienen. Nach Angaben des Geschäftsführers Tony Fernandes hat die thailändische Aufsichtsbehörde grünes Licht gegeben. Die AirAsia, die mit der thailändischen Shin Corp. ein Joint-Venture eingegangen ist, bringt seit Anfang Dezember Passagiere von Kuala Lumpur auf die Ferieninsel Phuket. Im kommenden Jahr will AirAsia ihr Streckennetz in Thailand erheblich ausweiten.

Belegungsquote
Die Lungenkrankheit SARS und der Irak-Krieg haben sich gravierend auf die Belegungsquote der Hotels ausgewirkt. In 2003 rechnet man mit lediglich 63 % gegenüber einer Auslastung von über 70 % in 2002. Nach Angaben der Thai Hotels Association gibt es landesweit rund 3.700 Resorts und Hotels.

Mehr Thailand-Besucher
Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) schaut optimistisch ins neue Jahr. Sie erwartet 2004 zwischen 12-20 % mehr ausländische Besucher als in 2003.

Insel Langkawi
Die Insel Langkawi in Malaysia ist neuerdings von Trang aus mit der Fähre zu erreichen. Die Thai-Langkawi Ferry Line setzt vorerst nur an Wochenenden ein 250-sitziges Schiff ein. Die Fahrt von der südlichen Provinz Trang zur Insel dauert 90 Minuten.

Pha Taem National Park
Vom Pha Taem National Park in der Provinz Ubon Ratchathani haben Besucher einen weiten Panorama-Blick über den Mekong-Fluss auf das benachbarte Laos. Wer es sich zeitlich einrichten kann, sollte von den Bergen aus den Sonnenuntergang genießen. Infos bei der Tourismusbehörde in Ubon Ratchathani unter Tel. 045.243.770.

Brücke nach Laos
In sechs Monaten wird eine weitere Brücke Thailand und Laos verbinden. Das 110 m lange Bauwerk wird 20,7 Mio. Baht kosten und entsteht in der Provinz Loei am Fluss Hueng. 300 Km entfernt befindet sich die alte laotische Königsstadt Luang Prabang. Laos und Thailand erhoffen sich von der neuen Brücke einen regeren Handelsaustausch und wachsenden Tourismus.

Ausgabe
01-2004