Farang Titel 2-2004 Ausgabe 02 - 2004

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Zum Beitrag "Was sind eigentlich Bergvölker?" / FARANG 10, 12/03 und 01/04

Hallo Farang Redaktion,
seit geraumer Zeit lese ich mit Interesse euer Südostasien-Magazin, so habe ich natürlich auch den Bericht über die Bergvölker von eurem "Südostasienwissenschaftler" Michael Steinmetz gelesen. Ich frage mich, nach seinem Bericht, nun wirklich ob der Herr Steinmetz überhaupt schon einmal ein Bergdorf besucht, geschweige sich eingehend mit der Kultur der Paduang beschäftigt hat. ...

Zur Aufklärung! Die so genannten Halsringe der Paduang-Frauen sind eigentlich keine Ringe, sondern es handelt sich hier um eine Messingspirale, die etwa ab dem fünften Lebensjahr den heranwachsenden Mädchen um den Hals gelegt wird. Diese Spirale wird auch nicht jährlich sondern nur auf Verlangen der einzelnen Person, maximal jedoch alle zwei bis drei Jahre, komplett ausgetauscht. Für viele Familien ist die Häufigkeit des Erneuerns der so genannten "Ringe" auch eine finanzielle Frage.

Ein Irrglaube ist z.B. auch, dass der Hals umknickt und die Frauen sterben, wenn sie ihre "Ringe" ablegen. Viele der Paduang-Frauen tragen täglich schwere Lasten auf dem Kopf, sei es das Brennholzbündel, oder einfach nur der tägliche Gang zur Wasserstelle. Sie tragen z.B. beim Wasserholen bis zu 30 kg auf ihrem so zerbrechlichen Hals (Kopf). Ich selber habe es einmal ausprobiert und ich kam nicht sehr weit mit dem schweren Tongefäss auf meinem Kopf.

Mittlerweile gibt es, dank fortschreitender Emanzipation, auch mehr und mehr Paduang-Frauen die ihren Halsschmuck, auch im fortgeschrittenem Alter, ablegen und noch keine ist daran gestorben. Im Gegenteil, viele der Frauen leben seit Jahren glücklich und zufrieden auch ohne Halsschmuck und können nun endlich ohne Schmerzen leben und vor allem wieder richtig durchschlafen.

Auch die Annahme, dass der Hals der Paduang-Frauen durch das Tragen der Ringe unnatürlich verlängert bzw. gestreckt wird, ist falsch. Die Halswirbelsäule verändert sich in keiner Weise, dies wurde bei Röntgenuntersuchungen an Paduang-Frauen, unterschiedlichen Alters, festgestellt. Die ausschließlich rein optische Streckung des Halses wird durch das Herunterdrücken der Schultermuskulatur bzw. Knochen hervorgerufen.

Natürlich scheint der Besuch in einem Bergdorf manchmal wie der Besuch in einem Zoo, zumal, wenn man am Eingang des Dorfes erst einmal einen Obolus entrichten muss. Andrerseits sorgt gerade dieser Zustand dafür, dass alte Traditionen, Trachten und Tänze, wenn auch oft nur für den zahlenden Gast, erhalten bleiben.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen, Raymond Semke
www.RS-Photoart.privat.t-online.de www.thaifotos.de

Zum Leserbrief in FARANG 01/04

Liebe Farang-Redaktion!
Bezugnehmend auf meinen letzten Leserbrief möchte ich Euch eine Ergänzung und einige Neuigkeiten mitteilen:

1) Der bisherige Bahnhof Bangkok Noi wurde mit Wirkung vom 01.01.2004 in THON BURI umbenannt.

2) Laut Manager Online vom 18.01.2004 gibt es Bestrebungen seitens der Mae Hong Son Tourist Business Association zum Bau einer Eisenbahnlinie von Chiang Mai nach Mae Hong Son. Diese Linie würde ca. 1 Milliarde Baht kosten, allerdings wird eine Finanzierung seitens der thailändischen Regierung momentan abgelehnt, so dass es starke Bestrebungen gibt, diese Linie durch japanische Investoren privat finanzieren zu lassen. Grund hierfür ist ein äußerst starker japanischer Tourismus nach Mae Hong Son sowie eine relativ starke japanische Minderheit in Mae Hong Son. Momentan kostet der Flug Chiang Mai-Mae Hong Son 870 BHT, und die Fahrt mit den Autobussen dauert, je nach gewählter Straße, von Chiang Mai über Pai nach Mae Hong Son über die Staatsstraßen 107 und 1095 5-6 Stunden und über die Staatsstraße 108 via Mae Sariang 7-8 Stunden. Die geplante Eisenbahnlinie soll nur 147 km lang sein und wird weitgehend tunnelfrei, trotz des bergigen Geländes sein!

3) Laut Thairath vom 17.01.04 sind im aktuellen Subway-Entwicklungsplan (2004- 2009) für den Ausbau der U-Bahn folgende Strecken vorgesehen:

A) Bang Yai Extension: Phra Nang Klao-Bang Yai

B) Northern Ring von Bang Wah über Tha Phra Charansanitwongse-Bang Pho (Rama 7 Bridge) nach Bang Sue.

4) Laut Matichon Daily vom 20.12.03 werden vom 13.04.04 (Songkran) bis zum 30.04.04 freie Fahrten auf der in Thai als Rot Fai Fah Mahanakorn bezeichneten U-Bahn stattfinden. Die offizielle Eröffnung wird erst am 12.08.04 (Geburtstag der Königin) vollzogen.

Mit herzlichen Grüßen von Dr. Volker Wangemann

Zum Leserbrief "An alle Thai und Deutsche", FARANG 10/04

Schon einmal schrieb ich im Falang über die Diskriminierung der Deutschen Botschaft in Bangkok den Thais gegenüber und über die Visum Politik. Im Grunde hat sich in Bangkok nichts geändert, aber wir bleiben am Ball. Jeder, der nicht feige, ein Freund Thailands ist und der eine Visum-Ablehnung erhalten hat, sollte uns anrufen und mitmachen, denn die Unterschriften-Aktion war ein Reinfall. Auch hat sich ein Anwalt der Sache angenommen. Meldet Euch! P.K.

Rum-Treiber

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Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Eine fette Polonaise in einer Thai-Massage. Gab es wirklich, und zwar am 10. Januar in Schönebergs Pohlstraße. Dieter hatte da nämlich Geburtstag und feierte ihn zünftig und prall (siehe Fotobein auf der Seitenmitte) mit Thai-Live-Musik (John), Sängern (u.a. Edd und Arirat) und vielen Gästen (Bancha, Bombe, Helmut, Gästen aus der Schweiz und solchen aus dem schönen Thüringen). Das Prunkstück des Thai-Büfetts war ein gegrilltes Ferkelchen. Es sah am späten Abend dann nicht mehr so prall aus. Nicht so uns Dieter, der übte sich zu später Stunde in klassischen Handverrenkungen. Gar nicht so schlecht... und somit ist der Beweis angetreten, dass eine fröhliche Party auch in einer traditionellen Thai-Massage abgehen kann.

Schöne Fortschritte sind im Weddinger Mex Class Thai zu beobachten. Nachdem Süle und Nang mit vieler Hände Hilfe den einst "schrägsten Laden Berlins" komplett umgebaut hatten strömt nun vor allem am Wochenende echte Thai-Stimmung zu hauff ins Geschäft. Gerade freitags wegen des gratis Büfetts finden sich schon recht viele Thai nebst Anhang ein und feiern zünftig Party. Mit krachend lauter Karaoke und überhaupt. War anfangs gar nicht abzusehen, dass aus tschetschenischem Völkermischmasch einmal ein homogener Laden wurde, aber es wurde. Nun wird für den hinteren großen Raum ein Thai-DJ gesucht, der - ja darf man schon sagen - eine kleine Thai-Disco fährt. Kann man also hingehen...

In Tegel, also neben Spandau der anderen Vorstadt, hat das UDON - Thai Cuisine einen Ableger bekommen, eine Querstraße weiter stadtauswärts. Ist ein Thai-Asia-Shop und heisst Zitronengras.

Auf dem Wege nach Steglitz, die Bundesallee entlang, oben, wo sie an die Schloßstraße stößt, im Thai-Restaurant Panadda haltgemacht, bei der lieben Tik eine Brotzeit eingelegt. Das kleine aufgeräumte Thai-Restaurant hat den Namen von der Tochter der Chefin Noi. Im April wird das Panadda drei Jahre alt. (Panadda heißt veraltet auch Schwägerin, aber egal). Um die Mittagszeit gibt es ein umfangreiches Thai-Büfett: Sechs Hauptgerichte, eine Suppe, einen Salat für 6,40 Euro im Angebot. Das Abendgeschäft scheint dann nicht mehr so üppig. Abends, wenn die zahlreichen Geschäfte im Steglitzer Zentrum nebenan schließen. Und die Konkurrenz von Sida, Mai Phai, Chao Grung, Ko Phai und Baan Bua tut ein übriges. Zurück zur Brotzeit. Tom Kha Gai für 3 Euro. Okey, und die Spezialität des Hauses, Nr. 49: Ped Kimau auf warmem Teller und einer Heizbank präsentiert. Da kann man nicht meckern. Große magere Enterstücke, kross gebraten mit einer Unzahl von leckeren Gemüsen und Gewürzen, von Thai-Basilikum, Thai-Auberginen, Bambus, grünem Pfeffer bis Chilies, Knoblauch und vielen anderen fein definierten Gemüsen. Dafür 10 Euro sehr anständig. Am Fenstertisch mit den vielen kleinen weißen Lämpchen am großen Fenster fühlt man sich aufgehoben. Alle Wände zieren kunstvolle Holzschnitzereien aus Thailand. Kochfrau Dee schaut nur manchmal aus der Küchentür, während die muntere Tik sehr gern deutsch mit den zahlreichen Stammgästen spricht und überaus aufgeweckt ist. Wer nicht mit dem Auto fahren möchte: Das Panadda befindet sich direkt am U-Bhf Walther Schreiber Platz (Bundesallee 95). Geöffnet ist täglich von 12 bis 23 Uhr.

Paijun hatte sich wohl mit dem großen alten Foodland an der Wilmersdorfer Straße (in der ersten Etage) übernommen. Nun ist sein Großhändler (Asienstar, 37 Angestellte) dort eingezogen und führt dank vietnamesischer Gattin ein straffes Regiment. Da ist kein Kraut gewachsen...

Unklarheiten auch in der Kreuzberger Großbeerenstraße. Nach tollem Start hatte sich Mem (Musik-Cafe Thai Jai Tai) wieder zurück gezogen. Ging alles so schnell, dass man gar nix mitbekommt.

Khun Mae heißt gebliebte Mutter und ist ein kleiner sauberer Thai-Imbiss mit Bistro-Charakter an der Suarezstraße. Direkt am U-Bhf Sophie-Charlotte-Platz gelegen, kann der kleine Hunger hier schnell und preiswert bekämpft werden. Am Tresen die freundliche stille Thai namens Jeab. In der Küche ebenfalls eine Thai-Frau. Die Spezialität des Hauses: Ganzer Fisch Tilapia für 8,50 Euro. Ist die Nr. 68 auf der Karte und nennt sich Pla lad Pring. Doch dies erfuhr Euer Rum-Treiber erst nach dem Essen. Es gab Yam Nüah - äh, wie langweilig - für schlappe 4,30 Euro. Einziger Makel der kleinen Wirtschaft: Flaschenbier. Doch an diesem kalten Abend tat das lauwarme Warsteiner auch gut gluckern... Andere Preise: Suppen für 2,50/Masamann Gai für 5,90/diverse Enten ab 7,50 und Gungs ab 7,70 Euro. Khun Mae öffnet täglich von 12 bis 23 Uhr (Suarezstr. 61).

Schauspielreife Leistungen im spannenden Neuköllner Nachtleben. Wenn man nicht gerade in der Sonnenallee ein abgefackeltes Mietshaus auf den Kopf bekommt oder gar von wildgewordenen Freiern totgeschossen wird, so erreicht der Umtriebige im Thai-Gefolge das Musik-Cafe R.C.A an der Schierker Straße. Gerade samstags lohnt sich die Visite. Weit nach Mitternacht ist es eine schöne Tradition geworden, dass die Thai-Mannen um Art-Direktor Toi ein wahrhaftes Schauspiel in ulkigen Kostümen auf die kleine Bühne zaubern (siehe Fotoleiste rechts). Dieses mal war es die grausige Geschichte von der lieben Mutter und dem undankbaren jähzornigen Sohn. Letzterer hatte mal wieder Hunger, und Mutter brachte ihm das Essen. Doch welches Ungemach. Der verzogene Lümmel war mit dem Gereichten nicht zufrieden und erschlug kurzerhand die Alte. Eine überlieferte Thai-Geschichte, vielfach erzählt und kolportiert. Wie auch immer. Den Gästen hatte es gefallen, und hernach ging es gleich weiter mit der schon traditionellen Verlosung von Whiskey-Flaschen. (Jeder Gast, der die Woche über eine Bottle kauft, bekommt ein Coupon, allwöchentlich werden dann aus allen Coupons zwei Gewinner gezogen, die eine Pulle erhalten). Gluck, gluck... Nicht zu vergessen die drei Trostpreise: Feiner Glasnudel-Salat mit Gungs. Schaaaf...

Potsdam hat seit Dezember mindestens zwei Thai-Massage-Salons. Neben der renommierten Mai-Pai-Massage nun das neue Geschäft von Yapa. Ja, richtig gelesen, Yapa (Ex-Ton-Eu) ist von der Sonnenallee ausgewandert. Mal einen Betriebsausflug in die Garnison machen und bei André einen Imbiss nehmen...

Ach so, die alte Geschichte, Thai-Frau beutelt Falang, stimmt nicht immer. Im Prenzlauer Berg gibt es ein Thai-Restaurant. Die Chefin, eine Thai, hatte ihrem deutschen Mann sämtliche Amtsgeschäfte überlassen. Nun sitzt ihr die Steuer im Nacken (ville Eulos). Mann auch weg. Halte durch, meine Gute.

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Reise

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Kambodscha - mon amour?

Eine Reportage von Jens-Peter Richnow

Es sieht alles so friedlich aus.

Ich sitze auf der Terrasse meines Lieblingsrestaurants, dem FCC. Der Foreign Correspondents Club of Cambodia, ein Club nicht nur für Journalisten, befindet sich direkt an der Flaniermeile am Tonle Sap River am Sisowath Quay in Phnom Penh. Von den Räumen des Clubs - ein Logenplatz - hat man einen herrlichen Ausblick auf den Fluss mit seinem geschäftigen Treiben. Beine lang und Seele baumeln lassen - hier scheint es noch möglich.


Unten "rauscht" der Verkehr auf dem Quay vorbei - kein Vergleich mit dem Chaos auf Bangkoks Straßen. Aus der hektischen thailändischen Metropole, diesem Moloch der Neuzeit kommend, atmet der Reisende erst einmal auf. Kein Vergleich mit der verpesteten Luft in Krung Thep! Und alles viel geruhsamer. Man fühlt sich angenehmerweise tief in die Provinz versetzt. Hier ist alles ein paar Nummern kleiner. Noch bestimmen Mopeds und Motorräder das Bild. Während die meisten Autos - oft nagelneu - vielfach Aufkleber der UNO, ihrer Unterorganisationen und von NGOs tragen, überwiegen bei offensichtlichen Privatfahrzeugen ältere Modelle. "Obwohl beispielsweise in Thailand immer wieder neue Typen auf den Markt kommen, erhalten wir hier anschließend nur die ausgelaufenen Modelle", erfahre ich später vom Taxi-Driver, den ich auf meine Beobachtungen hinwies. Er sagt das ohne Bedauern oder etwa Neid in der Stimme, froh darüber, sich mit seinem altersschwachen Gefährt überhaupt ein paar Dollars verdienen zu können. US-Dollars stellen neben dem kambodschanischen Riel (1 US-Dollar ca. 4.000,- Riel) die übliche Zweitwährung dar. Auch der thailändische Baht wird akzeptiert, aus nahe liegenden nationalistischen Beweggründen nach den Ereignissen Anfang 2003 allerdings mit immer weniger Akzeptanz.

Jetzt auch Kredit-Karten

Bis vor Kurzem konnte man mit Kreditkarten hier noch nichts anfangen. Jetzt erhält man gänzlich unkompliziert und schnell in vielen Bankfilialen der Metropole Bargeld - eine positive Neuerung. Als Zahlungsmittelersatz in Hotels oder Restaurants allerdings werden sie immer noch nur äußerst selten akzeptiert.

In der Hauptstadt des kleinen Kambodscha kann man noch spazieren gehen, flanieren, bummeln. Am Nachmittag scheint der Sisowath Quay an den Ufern des Tonle Sap River die beliebteste Flaniermeile zu sein. Viele junge Leute haben sich diese Gegend als Treffpunkt auserkoren. Hier gibt es auch mehrere Anlegestellen für Bootstouren. Das Gelände des Königspalastes (Royal Palace) mit der Silber-Pagode ist nahegelegen und vom Hotel River-Star (20,- US-Dollar pro Nacht, ohne Frühstück) bequem zu Fuß zu erreichen.

Direkt gegenüber dieser Anlage befindet sich ein kleiner Schrein, von der einheimischen Bevölkerung stark frequentiert. Logisch, dass hier viele Kleinhändler - Blumen, Räucherstäbchen, Getränke und Snacks - umtriebig hin und her wuseln. Obwohl die Szene einen bedauernswerten, ärmlichen Eindruck macht, scheint sich das auf die Fröhlichkeit der Straßenhändler nicht auszuwirken. Mit dem Fremden, offensichtlich Ausländer und nicht Buddhist versuchen sie erst gar nicht Geschäfte anzubahnen. Zeit für ein paar Späßchen bietet mein Auftauchen aber allemal.

Am Quay gibt es neben inzwischen ansprechend renovierten Gebäuden auch viele Neubauten. Heute unvorstellbar, dass die berüchtigten Khmer Rouge unter "Bruder Nr. 1" Pol Pot nach ihrem Sieg 1975 in Phnom Penh einrückten und die gesamte Bevölkerung der Hauptstadt gewaltsam vertrieben, aus dieser eine grauenerregende Geisterstadt machten, die von Jahr zu Jahr mehr verfiel. Inzwischen - nach den langen Jahren des Bürgerkrieges - sind viele der ehemaligen Bewohner zurückgekehrt. Neues Leben zog in die Ruinen ein, die Stadt wurde wieder aufgebaut. Das fröhliche Treiben der Bewohner lässt diese finstere Periode in Kambodschas Geschichte schnell vergessen.

Überall Armut und Elend

Der positive Eindruck der "Prachtstraßen" wandelt sich aber rasant, begibt man sich in die unmittelbaren Nebenstraßen. Ohne Pflaster oder Belag gleichen diese eher Panzerübungsstrecken, voller Schlaglöcher, überall liegt Müll herum. Vom Quay führt eine der zahlreichen Nebenstraßen direkt auf einen Marktplatz. Tagsüber ein Gewimmel von Käufern und Händlern - des nachts ein Dorado für ganze Herden von Ratten, groß wie Katzen ... Mitten im Müll, in Unrat und Schlamm werden Fische, Lebensmittel, Kleidung und alles andere Mögliche angeboten. Außer uns scheint das niemanden zu stören. Stellt der asiatische Fatalismus, geprägt durch den Buddhismus, die Triebfeder dar oder prägt der ganz normale menschliche Drang zu überleben die Entwicklung im Lande? Vieles bleibt uns einfach fremd in diesem durch die Zeitläufte so arg gebeuteltem Land.

Leider hat die so friedvoll wirkende Stadt nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Das Gelände des Royal Palace, des Königspalastes, ist für die Öffentlichkeit meist geschlossen. Die berühmte Silberpagode - ein Aufbewahrungsort und Museum für die Silberschätze aus der Blütezeit der kambodschanischen Kultur - mutet eher wie ein ungepflegter, verstaubter Kramladen an.

Der Wat Phnom, der Tempel, welcher der Stadt ihren Namen gab, wird von vielen Einheimischen besucht, die hier ihren buddhistischen Bräuchen nachgehen können. Der Park um den Hügel dient vielen Hauptstädtern auch als Erholungs- und Begegnungsstätte. Berühmt und in jedem Reiseführer angepriesen: Central Market, die Zentralmarkthalle - ein von den Franzosen in der Kolonialzeit im Art-Deco-Stil errichtetes Gebäude - angefüllt mit Souvenir-Kram und dem üblichen Plunder, sehenswert allein wegen der Architektur.

Sehenswürdigkeiten

Ebenso der "Russische" Markt, ein unüberschaubares Gewirr von Buden und Gassen, "berühmt" und berüchtigt für Imitationen und Kopien kambodschanischer Kunstgegenstände vieler Epochen. Kenner werden hier sicher auch von Tempelräubern geraubtes Kulturgut wiederfinden, so es denn nicht schon in Bangkoker "Antiquitäten"-Shops zum Kauf angeboten wird.

Die Königlich Thailändische Botschaft am Norodom Boulevard zeigt jetzt auch keine Spuren der Brandstiftung durch den kambodschanischen Mob Anfang des Jahres 2003 mehr. Vollständig renoviert ist sie jetzt von einer hohen Mauer umgeben und gleicht eher einer Festung. Das Konsulat an der Ecke gegenüber macht dagegen einen weitaus besucherfreundlicheren Eindruck.

Ein Muss sollte der Besuch des Toul Sleng Museums sein, einer ehemaligen Schule, die von den Machthabern der Pol-Pot-Clique während der finstersten Zeit Kambodschas zum Gefängnis, zur Folter- und Mordstätte umfunktioniert wurde. Gegen geringes Entgelt kann man hier die ehemaligen Folterzellen besichtigen. Albträume verursachend die Fotogalerie der Opfer - angelegt, gepflegt und akkurat geordnet von ihren Peinigern im Stil der bürokratischen Nazimörder unserer eigenen verhängnisvollen Geschichte. Unverständlich angesichts dieser Dokumente, dass bis heute immer noch kein Gerichtsprozess gegen die Hauptschuldigen dieser Untaten stattfand, sondern immer wieder mit allerlei fadenscheinigen Argumenten hinausgezögert wird.

Wie überhaupt das politische Geschehen in Kambodscha, im November 2003 beging das Land feierlich den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit, einerseits von Verdrängung geprägt ist. Andererseits erinnert es oft an die "Blütezeit" der amerikanischen Cosa Nostra, wenn beispielsweise politisch anders Denkende auf offener Straße ermordet werden: November 2003 eine beliebte Schauspielerin und Moderatorin, der Opposition nahe stehend, als sie mit ihrer Mutter einen Frisiersalon verließ.

Politische Morde

Chea Vichea, der prominente Führer der kambodschanischen Textilgewerkschaft (200.000 Mitglieder), Mitbegründer und eloquenter Unterstützer der oppositionellen SRP, wurde erst unlängst, am 22. Januar 2004, durch drei Schüsse aus nächster Nähe getötet, als er gerade vor einem Straßenlokal Zeitung las. Dieser brutale Mord ist der letzte in einer Reihe von Anschlägen (in den vergangenen Wochen sind mindestens drei SRP-Mitglieder ermordet worden) auf prominente Unterstützer der beiden kambodschanischen Oppositionsparteien Sam Rainsy Party (SRP) und der royalistischen Funcinpec, die sich mit der Volkspartei (CPP) des derzeitig amtierenden Premiers Hun Sen seit den Wahlen im Juli 2003 in den Haaren liegen.

Obwohl die Wahlen bereits vor sechs Monaten stattfanden, König Sihanouk schon mit einem Ultimatum drohte, haben sich die Parteien noch immer nicht auf eine Koalition einigen können. Noch ist also Phnom Penh ein gefährliches Pflaster, die Luft ist bleihaltig ...

Beim Bummel durch die Stadt fällt auf, dass bemerkenswert häufig vom einheimischen Service-Personal versucht wird, ein Gespräch mit den ausländischen Gästen zu führen. Dabei wird deutlich, dass Hotel-Personal, Kellnerinnen und Kellner bemüht sind, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu testen und zu vervollkommnen. Kann amüsant sein ... Auch in dieser ehemaligen Kolonie in Französisch-Indochina setzt sich mehr und mehr das Englische als lingua franca, als internationale Verständigungssprache durch. Francofonie ist out und der McDonald-Slang ist in! Auch im Seebad des Landes ist das nicht anders. Hier spielt natürlich der internationale Hafen eine große Rolle.

Sihanoukville, büa, büa!

Nach meinem letzten Aufenthalt 2001, war ich gespannt, was sich inzwischen in Sihanoukville (Kompong Som) entwickelt hatte. Kambodscha hat ja unbestritten auch ein Badeziel - bequem nach einer vierstündigen Busfahrt zu erreichen - zu bieten. Kilometerlange, sonnige Strände unter Palmen ... Schon, aber wie siehts mit der erforderlichen Infrastruktur aus? Traurig, traurig, kann man da nur sagen. Mit der Vergabe der einzigen Buslinie nach Sihanoukville an eine malaysische Gesellschaft hat man zwar eine zuverlässige Verbindung geschaffen. Das ist aber auch schon alles. Es fehlt an öffentlichkeitswirksamer Promotion, keinerlei ernstzunehmende Werbung ist vorhanden. International kaum beachtet, fristet die Hafenstadt touristisch ein mehr kümmerliches Dasein, obwohl inzwischen auch neue Hotels mit Swimming-Pools (New Beach Hotel) gebaut worden sind. Das Angebot an akzeptablen Restaurants ist auch bescheiden und nötigt eher ein mitleidiges Lächeln ab. Die Frage drängt sich auf: Wollen die nicht, oder können die nicht?!

Am Strand, Ochheuteal Beach, der am meisten empfehlenswerteste - traumhaft, weitläufig, feinsandig, ausgestattet mit Sonnenschutz, Sitz- und Liegemöglichkeiten, kaum jemand zu sehen - kann man sich verlaufen. Angenehm für Pärchen, für Honeymoon-Reisende mag das ja vielleicht sogar gewünscht sein - aber sonst?! Service gleich Null, abgesehen von einigen Ablegern der ansässigen Restaurants hinter der Strandstraße. Entertainment - nicht vorhanden. Im Zentrum von Sihanoukville einige Bars wie das Angkor arms - und das ist es dann auch schon. Die anfängliche Begeisterung über die "stressfreie Zone" wandelt sich schnell in Frust: "Außer Spesen nichts gewesen! Was mach' ich eigentlich hier?!"

Fazit: Der 2001 oberflächlich gewonnene erste Eindruck von diesem kleinen Land am Golf von Siam, meine Begeisterung, ja mon amour sogar, hat sich relativiert: Hier muss noch viel getan werden... Der häufige Anblick offensichtlicher Armut ist erschütternd.

Das sogenannte achte Weltwunder, die Tempelstadt Angkor bei Siem Reap - o.k., das lohnt die Reise. Die Frage aber, ob sich heute schon ein Trip nach Kambodscha überhaupt lohne, muss ich aus meiner ganz persönlichen Sicht verneinen - leider! Enttäuscht und erleichtert steigt man wieder in den Bus, dann in den Flieger und freut sich auf Chaos und Stress in Thailand.

Wissenschaftler

Diesmal wurde die Frage gestellt:

Ist Prostitution in Thailand verboten?

Ja! Per Gesetz. Gebannt durch Religion. Sowie die ehrwürdige Tradition jede Form der Prostitution ausschließt. Viele mag dieses kategorische "Ja" überraschen. Einige werden diese Tatsache vielleicht in den letzten Monaten vernommen haben, denn die Diskussion um die Legalisierung der Prostitution ist zurzeit in Thailand hochaktuell und öffentlich. Allein letzteres ist schon ein Tabu-Bruch.

Unter Prostitution (von lat. prostare, sich anbieten) versteht man, dass Menschen anderen Menschen für Geld Sex bieten. Das heißt: für eine definierte Dienstleistung einen vorher ausgehandelten Lohn erhalten. Der westliche Begriff Sexworker steht für die Versachlichung dieses Warentauschgeschäfts. Doch Hand aufs Herz, hat es das in Thailand so gegeben? "Thailand", das Wort allein - "dank" einer Jahrzehnte langen Medien-Kampagne - konnte als Inbegriff für Prostitution in unserem gesteuerten Bewusstsein die gute alte Reeperbahn auf Platz zwei verweisen. Wie konnte es zu diesem tragischen Missverständnis kommen?

Thai-Gesetzeslage heute: Sex mit Menschen unter 15 Jahren ist generell verboten. Sex mit Personen, die 15, 16 oder 17 Jahre alt sind, ist verboten, wenn es sich dabei um einen Akt im Prostitutionsgewerbe handelt. Achtung: auch in Thailand wird eine Farang-Thai Verbindung quasi immer als ein Prostitutionsverhältnis gedeutet. Für den Kunden ist Geld für Sex straffrei, wenn die dienstleistende Person wenigstens 18 Jahre ist. Für die Sexworker stellt sich die Situation etwas komplizierter dar: Der Aufenthalt in Läden der Unterhaltungsindustrie ist ab 20 Jahren straffrei. Jedoch ist jede Absicht, die auf Gelderwerb durch sexuelle Gefälligkeiten abzielt, strafbar. Egal wo. Die Strafen liegen gesetzlich geregelt zwischen 1.000 Baht und Todesstrafe.

Die Geschichte der gesetzlichen Regelungen merkantiler Sexkontakte beginnt in Thailand mit dem 20. Jahrhundert und nimmt immer Bezug auf externe, koloniale oder globalisierungsindustrielle Einflüsse. 1908 ging es hauptsächlich um Erfassung der Bordelle aus volksgesundheitlichen Aspekten. 1928 stand die Bannung des Handels mit Frauen und Mädchen im Vordergrund. Das bigotte Gesetz von 1960 ist nicht ohne die hyperkorrupte Doppelbödigkeit eines Sarit Thanarats zu verstehen, der die Einnahmen aus Drogenhandel, Glücksspiel und Prostitution in die eigene Tasche wirtschaftete. Dies Gesetz war im rechtsfreien Raum einer USA-gestützten Militärdiktatur entstanden und blieb dort auch Jahrzehnte lang mehr oder weniger missachtet, war Interpretations- wie Einnahmequelle der örtlichen Polizei. Erst mit dem Prevention and Suppression of Prostitution Act of 1996, wurden auch männliche Sexworker unter das Gesetz gestellt sowie konkret Altersbestimmungen festgelegt.

Die aktuelle "Legalize it!"-Kampagne wird von zwei Seiten befürwortet. Einerseits von Bürgerrechtlern, die eine Bestrafung erwachsener Personen, die Sex für Geld anbieten, für einen modernen Staat als unadäquat erachten, andererseits von staatlicher Seite aus Steuereinnahmegründen, wie aber auch um der polizeilichen Korruption sowie der Kriminalität im Umfeld besser begegnen zu können.

Das Problem aus buddhistischer Sicht ist nur im Zusammenhang mit der buddhistischen Ethik zu verstehen. Und die buddhistische Ethik ist - zumindest im frühen Buddhismus - asketische Mönchsethik, d.h. nur für den Orden relevant. Daraus resultierten wenig moralische Ableitungen für die Laien, und wenn, dann waren sie wegweisend, aber nie diskriminierender Natur. Gerade die Bezugnahme auf hinduistische Glaubensvorstellungen konnten im Umfeld des Buddhismus bestehen: "Der Koitus bildete die Metapher für die mythische Vereinigung mit der Gottheit, ja, ist vielleicht gar als ein Archetyp für jene Erfahrung zu erklären, die der Mensch in seinem Inneren mit Gott erlebt: nämlich als das Aufhören der Gegensätze, die monistische Einheit von Subjekt und Objekt, die Verschmelzung des Endlichen mit dem Unendlichen, die Unio Mystica."

In der Linie des Tantrischen-Buddhismus hat man sich auf diese Metapher wieder besonnen und ihre Darstellung in vieler Gestalt aufgegriffen. Man scheute sich nicht, das Geistige aus dem Sexuellen und das Heilige aus dem Obszönen abzuleiten sowie Verbindung zwischen sexueller Energie und geistigem Wachstum zu sehen. Es verwundert nicht: Der moralische wie transzendentale Stellenwert der Sexualität im Buddhismus hat sich im Laufe der zweieinhalbtausend Jahre mehrmals erheblich gewandelt. Konstant blieb: Dem Laien (alle nicht Mönche) wurde seitens der Sangha (Mönchsorden) seit jeher ohne moralischen Druck nur Verhaltensgrundsätze, z.B. das "Abstehen von unreinem Lebenswandel", mitgegeben. Der Buddhismus kennt keine imperativen Verhaltensvorschriften und damit auch keine Norm setzende Instanz. Das hat ein natürliches Körper-Bewusstsein wie eine unverklemmte Erlebensfähigkeit erhalten. Der Freiraum des Sexes war das Private. Was man tut oder lässt folgt eigener Einsicht und Freiwilligkeit.

Alles ist möglich solange keiner Schaden nimmt und kein Dritter oder Vierter ungehörig konfrontiert wird. Das ist die Ambivalenz des "Greng-djai"-Prinzips. Deshalb sind offensive Begriffe wie "Sexworker" für die traditionelle Thai-Gesellschaft völlig inopportun. Aber auch weil die merkantile Kommerzialisierung - allem Empörern des ersten Augenschein zum Trotz - sexueller Kontakte in Thailand nicht das war, was die westliche Welt sehen wollte. Am Verkaufserfolg orientierte Begriffe wie "short-time" haben erst in den letzten Jahren Einzug gehalten. Denn: alle Tradition ist im Wandel. Der knapp bemessene Platz verlangt ein Schlusswort: Die Hoffnung bleibt, dass mit der anstehenden, offiziellen Einführung der Prostitution in Thailand der parasitären Kriminalität besser das Handwerk gelegt werden kann.

die news

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Islamisten-Terror
Nach den jüngsten terroristischen Anschlägen mit mehreren Toten im Süden Thailands raten Botschaften ihre Landsleute dringend von Reisen in die Provinzen Narathiwat, Yala, Pattani und Satun ab. Nicht ohne Risiko sind auch die ein- oder mehrtägigen Visa-Reisen ins benachbarte Malaysia, die über Narathiwat gehen. Brandanschläge (20 Schulen) und der Überfall auf eine Kaserne (über 100 Schusswaffen erbeutet) werden der separatistischen Organisation Mudschaheddin Pattani (Gotteskrieger von Pattani) zugeschrieben. Sie sollen Verbindungen zu den Terrorgruppen Jemaah Islamiyah in Indonesien und zu Kampulan Mujaheddin in Malaysia haben. Die Regierung sprach erst von Banden, räumte später aber einen Aufstand islamischer Rebellen ein. Bangkok verhängte in drei der vier Provinzen den Ausnahmezustand, schickte eilends 3.000 Soldaten in das Gebiet. Die vier Südprovinzen an der Grenze zu Malaysia sind die einzigen mit islamischer Bevölkerungsmehrheit in dem überwiegend buddhistischen Land. Dort gab es bis Ende der 80er Jahre einen Aufstand mit dem Ziel, einen eigenen Staat zu gründen.

Kothny Uni-Meister
Chiang Mai: Wiradech "Willi" Kothny wurde am 13. Januar Universitätsmeister 2004. Im Endkampf besiegte er den Thailändischen Meister Aekatach mit 15:12. Mit diesem Sieg rückte Willi die Thailändische Säbel Hierarchie wieder zurecht. Aekatach war im Dezember in Abwesenheit von Kothny Thailändischer Meister geworden.
"So richtig Lust zum Fechten hatte ich gar nicht", kommentierte Willi das Turnier: "Um 8 Uhr hatte ich mich warm gemacht um für die Vorrunde um neun fit zu sein. Aber von den Organisatoren keine Spur. Erst um 12 ging es los und plätscherte dann bis zum verspäteten Finale dahin und ich plätscherte mit".Beim Säbel-Weltcup in London holte Willi die Bronzemedaille. Im Halbfinale musste er sich dem Koreaner Eun Oh mit 15:9 geschlagen geben. Mit einem 15:14 sicherte sich Oh den Sieg gegen Medina aus Spanien. Die Deutschen Dennis Bauer und Alexander Weber belegten Plätze fünf und acht.

TAT-Prognose
Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2010 rund 30 Millionen Urlauber ins Land des Lächelns zu holen. Das wäre in sechs Jahren ein Plus von 20 Millionen! In 2003 sollen es nach Angaben der TAT wegen der Lungenseuche SARS, des Irak-Krieges und der Angst vor Terroranschlägen nur 9,8 Millionen Ausländer gewesen sein, eine Million weniger als 2002. Die Prognose der TAT würde bedeuten: In jedem der kommenden sieben Jahre müsste die Urlauber-Zahl um 20% zunehmen. Die Branche meldet denn auch erhebliche Zweifel an und fragt besorgt, wie der Ausbau der Infrastruktur mit einem solchen Urlauberboom mithalten könnte. Sinnvoller wäre es, auf Qualität (Individualtouristen) denn auf Quantität (Massentourismus) zu setzen. Denn immerhin 20 Millionen weitere Urlauber müssten in Hotels und Gästehäuser untergebracht und betreut werden.

Zinsen leicht hoch
Thailands Banken zahlen auf Guthaben mehr Zinsen. Allerdings nur für langfristige Einlagen. Die Bank of Ayudhya gewährt auf Festgelder 1,5 % (24 Monate) bzw. 2 % (36 Monate), die Thanachart Bank 1,75 % (12 Monate), 2,125 % (24 Monate) und 2,625 % (36 Monate). Die Zinssätze für Sparbücher und kurzfristige Einlagen bleiben unverändert niedrig.

Dt. Botschaft fördert
Im Vorjahr hat die deutsche Botschaft in Bangkok mehrere Kleinprojekte in verschiedenen Provinzen Thailands gefördert. Darunter waren der Bau eines Schulgebäudes, der Kauf von Kühen und Webstühlen, der Bau einer Dungverwertungsanlage, der Ausbau einer Halle zur Herstellung von Webereiprodukten, die Anschaffung eines Kleintransporters. Darüber hinaus hat Botschafter Andreas von Stechow dem Vorsitzenden der Fishery Conservation Group in Pantainorasingh, Montri Vachiranuntakorn, einen 300.000 Baht-Scheck für eine Müllverbrennungsanlage übergeben. Damit wurde den 30 Familien, die auf einer Landzunge vor Samut Sakhon von Fisch- und Shrimpzucht leben, eine umweltfreundliche Abfallbeseitigung ermöglicht.

Großbanken-Fusion
In wenigen Jahren soll es in Thailand nur noch drei bis vier Großbanken geben. Die Regierung drängt derzeit die staatlichen Finanzdienstleister, sich zusammen zu schließen. Fusionen erwarten Analysten ebenso bei den privaten Geldinstituten des Landes. Nur so könnten sie Kosten reduzieren, sich für den härter werdenden Wettkampf fit machen und langfristig profitabel arbeiten. In Thailand gibt es derzeit 13 Geschäftsbanken. Die größten sind die Bangkok Bank, die Krung Thai Bank, die Kasikornbank (vormals Thai Farmers Bank) und die Siam Commercial Bank. Mehrere staatseigene Institutionen wirken mit festgeschriebenen Aufgaben wie die Government Housing Bank, die Government Savings Bank, die Bank of Agriculture and Agricultural Co-operatives, die SME Bank und die Export-Import Bank.
Der Staat besitzt mehrere große Finanzdienstleister bzw. hält die Aktienmehrheit an der Krung Thai Bank, der BankThai, der Siam City Bank, der Industrial Finance Corporation of Thailand und der Thai Military Bank. Analysten erwarten, dass diese Geldinstitute in den nächsten Jahren Zusammenschlüsse vermelden. Noch wehren sich die Vorstände gegen Kooperationen.

Sportstadium in Pattaya
Der Bau eines supermodernen Sportstadiums wird das thailändische Seebad weiter aufwerten. In einem Gespräch sagte Ratnirund Peewsook, Sekretär des Nationalen Olympischen Komitees: "Bislang stand Pattaya für See, Sand, Sonne und Sex, jetzt kommt mit dem Sport ein weiteres S hinzu." Das Sportstadium wird auf einem 150 Rai (1 Rai - 1.600 qm) großen Gelände nach internationalen Standards errichtet und Austragungsstätte der ersten ASEAN Intergames in 2005 sein.

Inflationsrate niedrig
Niedrig soll in 2004 die Inflationsrate ausfallen. Das thailändische Wirtschaftsministerium sagt einen Anstieg der Verbaucherpreise zwischen 2 und 2,5 Prozent voraus. Somit wird der Preisanstieg ein weiteres Jahr über den banküblichen Zinssatz liegen.

Elite-Card kein Renner
Augenscheinlich ist Thailands Elite Card bei den Reichen kein Renner. Bis Anfang des Jahres hatte die Thailand Privilege Card Co. erst 200 Abnehmer gefunden. Die Karte kostet die stattliche Summe von einer Million Baht (Firmen zahlen zwei Millionen) und gewährt dem Besitzer verschiedene Vergünstigungen, auch lebenslang. Obwohl die Elite-Aktion ins Stocken geraten ist, denkt das ausstellende Unternehmen an eine Verdoppelung der Mitgliedschaftsgebühr - für im Land lebende Ausländer. Die Thailand Privilege Card Co. will eine Mitgliedschaft durch neue Anreize attraktiver machen: Geplant ist u.a. ein exklusiver City Club in der Hauptstadt Bangkok.

Reis-Export-Weltmeister
Thailand hat im Vorjahr 7,58 Millionen Tonnen Reis im Wert von 1,85 Milliarden US-Dollar exportiert. Damit hat der Reis-Export-Weltmeister einen neuen Ausfuhr-Rekord aufgestellt. Weitere wichtige globale Reisexporteure sind Vietnam, China, Indien, Pakistan und Burma.

Biker mit Licht
Zu Beginn des neuen Jahres will das Transportministerium Thailands ein neues Gesetz erlassen. Motorradfahrer sollen auch tagsüber mit Licht fahren.

Einkommen & Schulden
Dank des Wirtschaftsbooms in Thailand ist 2003 das durchschnittliche Einkommen pro Haushalt um 990 auf 13.736 Baht gestiegen. Die schlechte Nachricht: Die Thai konsumieren auf Pump! Das National Statistic Office gibt den Schuldenstand pro Familie mit 82.485 Baht an, 20 % mehr als in 2001.

Benz ist Spitze
Mercedes-Benz hat im Vorjahr in der Luxusklasse seine Führung behauptet. Mercedes setzte in Thailand 5.668 Fahrzeuge ab gegenüber 3.038 des Rivalen BMW. BMW wird in Kürze seine neue 5-Serie auf den Markt bringen und hofft, damit zum Spitzenreiter aufzuschließen. Im Vorjahr wurden in Thailand über 500.000 Neuwagen verkauft. Das beste Ergebnis seit der Wirtschaftskrise ab 1997.

Regenarmer Sommer
Thailands Wetterfrösche sagen einen regenarmen Sommer voraus. Einmal mehr soll das El Nino-Phänomen für die Trockenheit verantwortlich sein. Das Irrigation Department, also die für die landesweite Bewässerung zuständige Behörde, hat bereits an die Bevölkerung appelliert, mit dem Brauchwasser sparsam umzugehen.

Thema Massage
Das thailändische Gesundheitsministerium fordert eine deutliche Trennung zwischen der Gesundheit dienlichen Massagen und Sex-Dienstleistungen. Traditionelle Massagen, Spas und Schönheitssalons sollen von den Gesundheitsbehörden beaufsichtigt werden, alle anderen Dienstleister, wie z.B. Massage Parlours, sollen vom Innenministerium unter Entertainment geführt werden.

Business Club
Geschäftsleute aus Pattaya haben den Asian Business Club Thailand gegründet. Er will eine Basis bieten, um Informationen auszutauschen und seinen Mitgliedern zu helfen, in Thailand und weiteren asiatischen Ländern geschäftlich tätig zu sein. Ferner will der Club Wohltätigkeitsorganisationen unterstützen. Beim Asian Business Club Thailand kann jeder Mitglied werden, unabhängig von Staatsangehörigkeit, Geschlecht oder Religion. Vorausgesetzt wird, dass man Angestellter in Führungsposition oder selbständig ist. Die deutschsprachige Sektion des Clubs trifft sich regelmäßig im Woodlands Resort an der Naklua Road in Nordpattaya. Weitere Infos gibt Helmut Buchberger (Email: helmut@abc-global.com).

Thaksin kommt
Thailands Premierminister Thaksin Shinawatra plant für das Frühjahr 2004 einen Besuch in Deutschland.

Sperrstunde 24 Uhr?
Geht es nach den Verfechtern der "neuen sozialen Gesellschaftsordnung", dann werden schon in wenigen Wochen in ganz Thailand ab Mitternacht die Bürgersteige hochgeklappt. Der für die "neue soziale Gesellschaftsordnung" verantwortliche stellvertretende Innenminister Pracha Maleenond will die Öffnungszeiten der Entertainment-Betriebe neu regeln: Nachtleben soll nur noch von 18 bis 24 Uhr stattfinden.
Bevor die Regierung zur künftigen Sperrstunde einen Beschluss fasst, soll ein Auschuss sich mit den Vor- und Nachteilen befassen. Den Vorsitz hat ausgerechnet der stellvertretende Ministerpräsident Purachai Piumsombun, Erfinder der "neuen gesellschaftlichen Ordnung". Nur ein Argument, das für eine Schließung von Bars, Pubs und Discos um Mitternacht ins Feld geführt wird, scheint zwingend: Thai würden eher ins Bett kommen und am nächsten Morgen für die Arbeit fit sein.
Dass sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit betrunkenen Fahrern drastisch reduzieren würde, bleibt wohl ein Wunschraum wie über eine frühere Sperrstunde das Drogenproblem in den Griff zu bekommen oder so Minderjährige vom Besuch der Entertainment-Betriebe abzuhalten.
Sicher ist: Wenn in den Touristenorten um Mitternacht das Nachtleben versiegt, werden Urlauber ausbleiben und Thai ihren Job verlieren.

Visum abgelaufen
Beamte der Einwanderungsbehörde (Immigration) haben zuerst an der Khao San Road in Bangkok 13 Gästehäuser und kürzlich auch in Pattaya 13 Hotels, Gästehäuser und Condos aufgesucht und mehrere Ausländer festgenommen. Ihr Visum war abgelaufen.
Manager von Hotels, Gästehäusern und Condominiums müssen der Immigration täglich Bericht erstatten: Zahl der Gäste, Nationalität, Passnummer, Aufenthaltsdauer und Visa-Typ. Das schreibt der Paragraph 38 des Immigrationgesetzes aus dem Jahr 1979 vor. Besitzer oder Geschäftsführer von Unterkünften, die der Einwanderungsbehörde keinen Bericht zukommen lassen, müssen für jeden nicht gemeldeten Gast 1.000 Baht Bußgeld zahlen.

Benzin-Preise
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hat die thailändische Regierung die Benzinpreise eingefroren. Sie will damit steigende Transportkosten verhindern, die wiederum Waren für den Export und für das Inland verteuern würden und die Verbraucherpreise ansteigen ließen. Der Literpreis für Super und Normal wurde um 80 Satang, der für Diesel um 10 Satang gesenkt. Für einen Zeitraum von zwei Monaten sollen Super 16,99, Normal 16,19 und Diesel 14,59 kosten. Diese Preise sollen landesweit gelten, doch nicht alle Ölmultis bzw. Tankstellenbetreiber haben sich bisher an diese Vorgaben gehalten. Erstmals hatte die Regierung im März 2003 während des Irak-Krieges die Spritpreise eingefroren und nach gut einem Monat wieder freigegeben. Wie im Vorjahr, wird auch jetzt der staatliche Öl-Fonds einspringen und die Differenz zwischen den eingefrorenen und den von den Ölmultis geforderten Preisen ausgleichen.

Urlaub nun billiger
Der starke Euro macht Fernreisen günstiger. Der Wert der europäischen Gemeinschaftswährung hat 2003 um 20% gegenüber dem US-Dollar zugelegt. Der sichtbarste Vorteil ist, dass der Urlaub in Thailand billiger ist. Die Reiseveranstalter haben ihre Buchungspreise gesenkt, vor Ort muss nach dem Geldumtausch weniger für Eintrittsgelder, beim Einkauf und für Nebenkosten hingelegt werden.

Qualitätsurlauber
Für den Tourismus Verantwortliche lernen: Die aus asiatischen Ländern ins Land geschleusten Millionen Touristen sorgen für Verkehrsstaus, bringen aber nur geringe Einnahmen. Als "Qualitätsurlauber", auf die die Regierung seit Monaten setzt und die Geld bringen, hat der Vorsitzende des Tourism Council of Thailand, Vichit Na Ranong, Europäer ausgemacht. Ein noch größerer Anteil an Asiaten bekäme dem Land nicht gut, Thailand brauche ausgabefreudige Europäer, vor allem Deutsche und Engländer, sagte der Chairman.

Verkehrsbilanz
Die Verkehrsbilanz ist erschreckend: In der Woche vom alten zum neuen Jahr (29.12. bis 04.01.) starben auf Thailands Straßen 628 Kinder, Frauen und Männer, 61 mehr als ein Jahr zuvor. Nach Angaben der Polizei erlitten über 26.000 Menschen Verletzungen. Für den Zeitraum vom 27. Dezember bis einschließlich 4. Januar gibt das Gesundheitsministerium die Zahl der Toten mit 902 und die der Verletzten mit 45.516 an. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass sich die Thai an den arbeitsfreien Tagen im Straßenverkehr wie üblich verhielten: Sie fuhren zu schnell und zu aggressiv und hatten reichlich Alkohol getrunken. Und wieder einmal waren die meisten Unfallopfer Motorradfahrer (80%). Die Hälfte der an Unfallverletzungen gestorbenen Biker soll keinen Helm getragen haben. Allein am Neujahrstag starben 148 Menschen (90% mehr als ein Jahr zuvor), 5.237 erlitten Verletzungen.

Thaksin Familie
Die Familie von Ministerpräsident Thaksin Shinawatra zählt zu den reichsten Aktienbesitzern Thailands. Unter den ersten Fünf befinden sich laut dem Magazin "Money and Banking" seine Tochter Pinthongtha, Schwiegersohn Bhanapot Damapong und sein Sohn Panthongtae. Der Wert ihrer Anlagen an der Börse wird mit 27,45 Milliarden Baht angegeben. Der reichste Aktienbesitzer ist Anant Asavabhokhin, Chef von Land & Houses, mit 16,37 Milliarden Baht.

Siemens plant Fabrik
Der deutsche Konzern Siemens plant in Thailand den Bau einer Produktionsstätte für einen schienengebundenen Wagenpark. Der Grund: Ausbau von U-Bahn, Skytrain und Eisenbahn.

Pattaya wird digital
Bei vielen Verkehrsteilnehmern blieben die ersten kürzlich installierten digitalen Zeitschalter an den Hauptkreuzungen der Stadt nicht unbemerkt. Dies ist dem Erfolg von solchen Geräten in Bangkok und anderen Großkreuzungen im ganzen Land zu verdanken. Auch im benachbarten Ausland, u.a. in Kambodscha/Phnom Penh, sind diese Zusatzgeräte an Ampeln in Betrieb.
Pattaya hat sich für dieses System entschieden und hofft nun, dass die Anzahl der Verkehrsunfälle, bedingt durch den stetig zunehmenden Verkehr, zurückgeht. Die Zeitschalter reduzieren auf jeden Fall die tägliche Frustration der Verkehrsteilnehmer. Durch die neue Technik können die Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennen, wann die Ampeln umschalten werden.
Die Behörden begannen am 16. Januar mit dem Einbau an den Kreuzungen der Central Road sowie an der Second Road. Die Pläne sehen einen flächendeckenden Einbau im ganzen Stadtgebiet vor.

Reise-Tipps

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Pattaya Music Festival
Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) will das Pattaya Music Festival in seinem dritten Jahr um Sportereignisse bereichern. Obwohl sich im Vorjahr nach Angaben der Veranstalter an den drei Konzerttagen bereits 300.000 Musikfans auf der Beach Road drängten, sieht die TAT noch Raum für weitere Wettbewerbe. Das Pattaya Music and Sports Festivals ist für den 19. bis 21. März geplant und wird Zehntausende Fans aus der Hauptstadt und benachbarten Provinzen nach Pattaya ziehen.

Seilbahn zur Koh Chang
Um den Tourismus in Thailand weiter anzukurbeln und "Qualitätsurlauber" anzulocken, nehmen Politiker und hohe Verwaltungsbeamte den Ausverkauf der Natur in Kauf. Gouverneure aus 19 Provinzen haben jetzt ihren Wunschkatalog auf den Tisch gelegt. Danach sollen u.a. in National Parks Fünf-Sterne-Hotels errichtet und eine Drahtseilbahn vom Festland in Trat zur Ferieninsel Koh Chang installiert werden.

Kuala Lumpur
Die Lufthansa wird ab März ihre Flüge nach Kuala Lumpur wieder aufnehmen. Die Fluggesellschaft hatte bereits 1999 die malaysische Hauptstadt von ihrem Streckenplan gestrichen. Geplant sind wöchentlich vier Flüge von Frankfurt über Bangkok. Lufthansa begründet dies mit der steigenden Nachfrage.

Austrian Airlines
Austrian Airlines will in diesem Jahr im Langstreckennetz Richtung Asien einen weiteren Schwerpunkt setzen. Bangkok wird ab März erstmals auch im Sommer täglich nonstop angeflogen, Singapur wird mit drei Flügen pro Woche neu in das Streckennetz aufgenommen.

Residenz jetzt offen
Die Residenz von König Rama VI. (Vajiravudh) in Nakhom Pathom wurde für Touristen geöffnet. Der renovierte Sanam Chandra-Palast liegt 50 Kilometer von Bangkok entfernt. König Vajiravudh hatte den Palast 1907 im thailändisch und westlichen Stil errichtet. Damals war er noch Kronprinz. Der Herrscher kehrte immer wieder nach Nakhon Pathom zurück und widmete sich hier literarischer Arbeit. So übersetzte er Shakespeares "Romeo und Juila". Später wurde das Gebäude von staatlichen Behörden genutzt. Jetzt steht der Palast in Nachbarschaft der Silpakorn Universität und das 220 Rai (1 Rai - 1.600 qm) große Gelände wieder in der Obhut des Royal Household Bureau.

Licht- und Ton-Shows
An jedem letzten Samstag eines Monats ist im Sukhothai Historical Parc bis einschließlich April eine Mini-Licht- und Tonschau zu bewundern (28.2., 27.3., 24.4.). Weitere Shows veranstalten Chiang Rai am 7.2., 27. 3. und 14.4. in Pa Sang (Mae Chan).

Phanom Festival
Die Provinz Nakhon Phanom im Nordosten Thailands richtet im Februar das Phra That Phanom Festival aus. Besucher, die im Jahr des Affen, also 2004, geboren sind, erhalten in den Hotels einen Rabatt zwischen 20 und 50%. Weitere Infos und mehr Veranstaltungen bei der Tourismusbehörde in Nakhon Phanom (Tel.: 042.513.490).

Emirates top
Emirates mit Sitz in Dubai ist für die alteingesessenen Fluggesellschaften eine ernst zu nehmende Konkurrenz geworden. Das Unternehmen zählt zu den besten Airlines der Welt und will ab April 2005 jeden Monat ein neues Flugzeug in Betrieb nehmen. Emirates fliegt auch von Thailand nach Deutschland.

Show im Wat Arun
Sehenswert ist die "Brilliant Night of the Temple of Dawn", die bis zum 28. Februar angeboten wird. Die Show wird täglich im Tempel Wat Arun in Bangkok um 19, 20, 21 und 21:30 Uhr aufgeführt. Die Light-and-Sound-Aufführung beleuchtet auf kunstvolle Weise die Geschichte des Tempels. Eintritt ist frei.

Schweizer Jazzer
Das Schweizer Jazzquartet "No Square" gibt am Samstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr im AUA-Auditorium an der Raj-damri Road in Bangkok ein Konzert. Daniel Kuffer (Saxophon), Michael Fleiner (Piano), Andre Hahne (Bass) und Yannick Oppliger (Schlagzeug) haben bereits fünf Alben bespielt. Infos unter Tel.: 02.391.7429 oder 02.658.1080 (Tickets kosten 500 Baht).

THAI stellte ein
Die staatliche Fluggesellschaft Thai Airways International hat ihre Flüge von Zürich nach Genf zum 1. Februar eingestellt. Der Grund: zu geringe Nachfrage. Bisher flog THAI dreimal wöchentlich von Bangkok über Zürich nach Genf.

Welle von Billig-Fliegern
Die Welle von Neugründungen im Billigflugsegment hat Thailand erfasst. Urlauber und Geschäftsleute können künftig im Inland und in die benachbarten Länder preiswerter fliegen.
One-Two-Go fliegt bereits seit Dezember auf der Strecke Bangkok-Chiang Mai und will mindestens zwölf weitere Flugzeuge übernehmen. One-Two-Go plant Flüge nach Burma und Malaysia.
Die malaysische Billiglinie Air Asia hat zusammen mit dem Telekommunikationskonzern Shin Corporation, gegründet von Premierminister Thaksin Shinawatra, eine neue Inlandsfluggesellschaft gestartet. Sie wird Anfang Februar abheben. AirAsia fliegt dann von Bangkok aus Chiang Mai, Phuket, Khon Kaen und Hat Yai zum sensationellen Ticketpreis von 99 Baht an. Dieser Preis gilt vom 3. bis 29. Februar für insgesamt 20.000 Fluggäste.
Ab April wird die neue Billig-airline von Bangkok aus nach Singapur starten. Der Hin- bzw. Rückflug soll 2.000 Baht kosten. Weitere Ziele könnten Hong Kong, Kambodscha und Burma sein.
Die Staatslinie Thai Airways International (THAI) wird voraussichtlich im April einen Ableger namens Sky Asia gründen. An der neuen Fluggesellschaft will das Star-Alliance-Mitglied allerdings nur einen Minderheitsanteil halten (bis zu 49%). Branchengerüchten zufolge könnte sich die australische Virgin Blue an dem Projekt beteiligen.
Und Singapore Airlines (SIA) will in der zweiten Jahreshälfte zusammen mit internationalen Investoren den Billigableger Tiger Airways gründen und auf Strecken von bis zu vier Flugstunden einsetzen. Mit 16% ist Irelandia Investments dabei, die der Familie von Ryan-air-Gründer Tony Ryan gehört.

Ausgabe
02-2004