Titel-Seite des FARANG 12-2011

Ausgabe 12 - 2011

Vorgestellt: Die SWISS

Die Überflutungen

Dancing im Scorpion

Über Geisterhäuschen

Folgen des Klimawandels

Wichtige Ereignisse, Teil 2

RA Bümlein auf Dt. + Thai:
Über Klosterarbeit

MANAO - Drums of China

Contest im Siam Park

Hochzeit in Berlin

Kathina im Wat Sanghathan

News aus Thailand

Reise-Tipps Thailands


Swiss International Air Lines

Zu Beginn der Thailand Hauptsaison und der Feiertagswochen im Dezember stellen Ihnen SA & Bernd vom TAF Thai Asien Flugreisen aus der Berliner Kantstr. 59 die Fluglinie SWISS aus der herrlichen Schweiz vor.

Logo der SWISS

SWISS ist die 2002 neu gegründete nationale Fluggesellschaft der Schweiz und bedient ab zehn deutschen Flughäfen, darunter auch Berlin, via Zürich (Drehkreuz) und den beiden Landesflughäfen Basel und Genf weltweit über 70 Destinationen mit einer Flotte von 89 Flugzeugen. Sie ist Teil des Lufthansa-Konzerns und Mitglied der Star Alliance, des weltweit größten Netzwerkes von Fluglinien. Als nationale Fluggesellschaft der Schweiz steht SWISS für deren traditionelle Werte. Auf Grund ihrer Herkunft verpflichtet sie sich zu höchster Produkt- und Servicequalität. Ihre überschaubare Größe ermöglicht es SWISS, ihre Gäste persönlicher und individueller zu betreuen.

Ab kommendem Februar fliegt Swiss International Air Lines täglich von zehn deutschen Flughäfen via Zürich nach Peking. Für die Strecke zwischen Zürich und Peking kommt ein Airbus A330-300 mit der neuen SWISS Kabinenausstattung in allen drei Klassen und 236 Sitzplätzen zum Einsatz. Der Flug in die chinesische Hauptstadt ergänzt das bereits bestehende Angebot nach Shanghai und Hongkong. Weitere Ziel in Asien sind Peking, Tokio, Singapur, Hanoi, Saigon, drei Destinationen in Indien und Bangkok. Abflug ab Berlin nach Bangkok ist täglich um 19.50 (Sa.18.25) mit kurzer ca. 1,5 Std. Umsteigezeit in Zürich. Auch auf dem Rückflug sind die Flug- und Anschlusszeiten optimal abgestimmt. Auf der Langstrecke Zürich-Bangkok-Zürich kommt ein vierstrahliger Airbus A340 zum Einsatz.

Ein A-340 der SWISS

Seit Anfang September verfügen sämtliche Langstreckenflugzeuge von SWISS über die in der Industrie einzigartige SWISS Business Class. Dank einer einzigartigen Sitzanordnung und Luftkissensitzen bietet SWISS damit allen Passagieren auf Interkontinentalflügen höchste Qualität. Das Herzstück der SWISS Business Class ist ein Sitz, der sich in ein zwei Meter langes, völlig flaches Bett umfunktionieren lässt. Der Härtegrad des Sitzes ist dank eines Luftkissens des Schweizer Herstellers Lantal individuell regulierbar. Zudem sorgt eine integrierte Massagefunktion für zusätzlichen Passagierkomfort.

Service bei der SWISS

Auch der neue First Class Sitz verfügt über die einzigartige Luftkissentechnologie. Verstellbare Wände sorgen hier außerdem für das perfekte Maß an Privatsphäre. Die moderne First und Business Class ist Bestandteil eines umfangreichen Investitionsprogramms in die SWISS Flotte, das im Frühjahr 2009 lanciert wurde. Insgesamt wurden zehn Flugzeuge des Typs A330-300 mit der neuen Kabinenausstattung sukzessive in Betrieb genommen und ersetzten die älteren Maschinen A330-200 vollständig. Die 15 Flugzeuge des Typs A340 wurden ebenfalls mit der neuen SWISS Business ausgestattet.

Im Cockpit bei der SWISS

Mit dem Abschluss des Flottenumbaus steht den Fluggästen von SWISS außerdem zu allen Langstreckenzielen eine First Class zur Verfügung. Im Januar 2012 wird die SWISS Flotte um einen 11. A330-300 ergänzt. Zudem ist SWISS bereits die einzige Airline, die auf allen Langstrecken ein Drei-Klassen-Produkt mit First Class bietet. Die schweizerische Pünktlichkeit soll hier nicht unerwähnt bleiben. Im ersten Halbjahr 2011 sind 84.9% aller SWISS Flüge innerhalb der 15-minütigen Toleranzgrenze abgeflogen. Dies ist erneut ein sehr guter Wert für eine Netzwerk-Airline.

Eine Crew von der SWISS

Fazit: In den Genuss eines SWISS First-Class oder Business Class Fluges werden leider nicht alle FARANG Leser und auch nicht alle unsere TAF Reisebüro Kunden kommen. Aber auch die Economy hat bei der Schweizer Qualitäts-Airline SWISS nichts mit einer "Holzklasse" zu tun, sondern ist auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Bei hoher Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Service ist ein SWISS-Eco-Flug immer eine gute Wahl. Zu einem fairen Preis. Für thailändische Staatsbürger, Ehepartner und deren Kinder bietet SWISS z.B. auch einen Ethnic-Fare mit 30 Kg Freigepäck an. Bernd Kamjunke


Fazit der Überflutungen in Thailand

Nun, da das Wasser langsam wieder abfliesst, ist es an der Zeit, die Bilanz der Überflutungen zu ziehen. Thailand hat die wahrscheinlich schlimmsten Überflutungen der letzten 50 Jahre hinter sich und steht vor einem Desaster. Die Fluten haben Schäden in Milliardenhöhe (Stand Ende Nov.: 14 Milliarden E) angerichtet. Weite Teile der Wirtschaft sind zerstört oder schwer geschädigt. Die Landwirtschaft in der Zentralregion Thailands, aber auch im Isaan, ist schwer mitgenommen. Die Infrastruktur (Eisenbahn, Strassen, Wasser- und Stromersorgung) ist weitgehend kaputt. Auch der für Thailand so wichtige touristische Bereich wurde stark mitgenommen.

Warum es zu den Fluten kam, ist weitgehend klar. Der El Nino-Effekt brachte diesmal für Thailand aussergewöhnlich lange und schwere Regenfälle während der Monsunzeit mit sich. Die ohnehin schon gut gefüllten Stauseen wurden immer stärker gefüllt und waren schnell am Rande ihrer Kapazität angelangt und mussten in grossen Teilen das Wasser notablassen, um ein Bersten der Staumauern zu verhindern. Also suchte sich das reichlich vorhandene Regenwasser jetzt den Weg des geringsten Widerstandes. Es floss in die Flüsse und brachte diese sehr schnell zum Überlaufen.

Warum aber traten diese riesigen Probleme in Thailand auf?

Wir sollten uns zuerst einmal die Flüsse selbst ansehen. Die Bebauung reicht fast immer bis an den Fluss heran. Insbesondere im Bereich von Bangkok und in der näheren Umgebung gibt es keinen Auslaufbereich. Zum Beispiel unverbaute, freie Flussauen oder Überflutungsflächen, in denen das Wasser hätte abfliessen können. Die ohnehin meist viel zu niedrigen Deiche direkt am Flussufer waren schnell überschwemmt oder brachen im schlimmsten Fall.

Nun ist sicherlich Bangkok eine gewachsene Stadt, und die Fehler der Vorväter können kaum noch behoben werden, ohne das Stadtgefüge oder das Stadtbild entscheidend zu verändern, aber die nächsten Fluten kommen mit Sicherheit, und dann werden die gleichen Entwicklungen eintreten wie in diesem Jahr. Es genügt also nicht nur Schadensbegrenzung zu machen. Es müssen auch ganz gezielt jetzt Massnahmen ergriffen werden, um eine Wiederholung solcher Ereignisse zu verhindern oder die Folgen drastisch zu vermindern.

Natürlich kann man die Überflutungen nicht der gegenwärtigen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra anlasten. Diese Behauptungen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage, denn zum Glück lässt sich die Natur nicht durch die Politik beherrschen. Aber sicherlich wurden während der Fluten Fehler gemacht, sei es die mangelnde Kompetenzabstimmung zwischen den einzelnen Organisationen oder Regierungsstellen oder auch der kleingeistige politische Streit zwischen der Regierung und dem Gouverneur von Bangkok Sukumbhand Paribatra, welcher der oppositionellen Demokratischen Partei angehört. Da wurden sich widersprechende Massnahmen auf dem Rücken der Betroffenen durchgeführt. Der Parteienstreit in Thailand ging auch während der nationalen Katastrophe weiter.

Nicht einmal die Not und das Leid von Millionen von Betroffenen konnte die Uneinigkeit der herrschenden Klasse verdecken. Da war es dann nicht weit her mit der zu viel beschworenen Einigkeit im Blut, nach dem Motto: "wir sind doch alle Thai, und Thai halten zusammen!" Sicherlich gab es sehr viele Menschen, die sich sehr um die betroffenen Überflutungsopfer verdient gemacht hatten. Hier seien ruhig einmal exemplarisch die Armee, die Polizei, die freiwilligen Voluntäre, das Personal in den Notunterkünften und Krankenhäusern, aber auch die Autobusfahrer und Autobusschaffner genannt, die mit ihren Autobussen durch das weitgehend überflutete Bangkok fuhren oder auch die Lokomotivführer, die auf nicht mehr erkennbaren Gleisen in Seenlandschaften die Verbindungen zwischen Orten unter schwierigsten Umständen herstellten. Sie alle waren Helden, und man kann ihnen nicht genug dafür danken.

Aber es gab auch Fälle schlimmer menschlicher Entgleisungen, wenn z.B. Flutdeiche von unverantwortlichen Elementen, die man durchaus als Terroristen bezeichnen sollte, durchstochen wurden, um damit das Wasser von den eigenen Häusern oder Wohnungen abzulenken, um lieber andere zu schädigen. Nicht sehr buddhistisch muss man wohl sagen, aber es zeigt einmal mehr, dass leider auch im Buddhismus der gelebte und praktizierte Glauben sich deutlich von dem vorgeblich zur Schau getragenen Glauben unterscheidet.

Natürlich hatte auch Yingluck Shinawatra Angst, mit einer Verhängung der Notstandsgesetzgebung dem Militär zuviel Macht in die Hände zu geben. Da schwang natürlich die Furcht davor mit, vielleicht auch weggeputscht zu werden, so wie ihr Bruder. Interessanterweise scheint aber die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und der Armee, die ja nach der Wahl der Regierung sicherlich nicht besonders freundlich gesinnt war, nach gängigen Meldungen durchaus zufriedenstellend gewesen zu sein. Jedenfalls wurde von beiden Seiten keinerlei Kritik aneinander geübt.

Auch wenn es immer wieder berechtigte (?) Kritik am Ablassen oder dem vormaligen starken Aufstauen des Wassers in den Stauseen gab, aber wer konnte denn voraussehen, dass es diesmal einen ungewöhnlich regenreichen Monsun geben würde? Die Stauseen dienen zu grossen Teilen der Bewässerung sonst dürrer Landstriche, der Elektrizitätsgewinnung und natürlich auch als Auffangbecken bei starken Regenfällen. Auf Extremereignisse wie die jetzigen Regenfälle ist keiner der Stauseen vorbereitet.

Welche Rückschlüsse lassen sich nun aus dem Desaster ziehen?

Thailand muss nicht nur ganz schnell die Schäden beheben, es muss noch Vorsorge für kommende Fluten treffen, und der zweite Punkt ist wahrscheinlich noch dringender als der erste Punkt. Es müssen zuerst einmal geeignete Rückhalteflächen für sehr viel Wasser geschaffen werden. Dabei wird es sich um bisher landschaftlich genutzte Flächen handeln, die teilweise entwidmet werden müssen bzw. umgestaltet werden sollten. Es muss in Zukunft möglich sein, auch grössere Wassermassen auf geeigneten Flächen aufzufangen. Hierbei sollten auch ruhig die Erfahrungen anderer Nationen mit diesem Problem genutzt werden. Nationen, die z.T. jahrhundertelange Erfahrung im Kampf mit dem Wasser haben, z.B. die Niederlande, China oder auch die U.S.A. Thailand sollte nicht aus vollkommen falsch verstandenem Nationalstolz die Hilfe anderer Länder ablehnen!

Nach dem Vorbild anderer Länder muss es jetzt eine Behörde geben, die sich mit einem qualifizierten Wassermanagement für das Land beschäftigt. Es darf nie wieder passieren, dass die Hauptstadt Bangkok gerettet wird, aber dafür andere Teile des Landes im wahrsten Sinne des Wortes "absaufen" und Leben von anderen Menschen riskiert wird, um die Bewohner der Hauptstadt zu retten. Die Einwohner der Hauptstadt sind nicht besser oder schlechter als die Bewohner anderer Provinzen. Das Privileg, in der Hauptstadt zu wohnen, ist nicht das Privileg auf Kosten anderer Menschen das eigene Eigentum zu schützen. Man schafft sich sicherlich mit solchen Aktionen wie der gezielten Überflutung einzelner Landstriche keine Freunde bei der betroffenen Bevölkerung, die zurecht nicht einsieht, warum sie geopfert wird, um die Hauptstadt zu retten. Hier liegt ein ganz schweres Problem für die Regierung, und dies könnte sich noch für sie als grosses nachträgliches Fiasko erweisen, dass sie es ganz bewusst zugelassen hat, Bangkok auf Kosten anderer Provinzen zu schützen.

Auch die Umweltschäden durch das Süsswasser sind immens. So sank der Salzgehalt im Golf von Thailand durch das Einfliessen der ungeheuren Süsswassermengen stark. Fische und anderes Meeresgetier starben in grossem Ausmass. Die Müllproblematik nach dem Hochwasser ist enorm. Überall schwimmt oder stapelt sich Müll in ungeheuren Mengen. Und dies führt zum nächsten Thema: der Ausbreitung von Seuchen. Die mehr als 600 Toten durch die Fluten sind schon schlimm genug. Es könnten aber u.U. noch viel mehr Tote durch das Auftreten von Seuchen werden. Hier seien Cholera, Dengue-Fieber, Malaria, Ruhr und Thyphus genannt. Wo Schmutz ist, tauchen auch ganz schnell leider Seuchen auf. Diese Erfahrung ist nicht neu, und Thailand steht erneut vor einer Bewährungsprobe. Bekommt Thailand die Umweltprobleme (Müll, chemische und bakterielle Verseuchung) nach den Fluten nicht in den Griff, dann drohen Seuchen ungeahnten Ausmasses.

Da hilft jetzt nicht mehr Parteiengezänk, es müssen jetzt alle Parteien zusammenarbeiten. Thailand kann jetzt einmal zeigen, ob es die Ansprüche seiner Nationalhymne erfüllen kann. Es geht ganz klar um das Wohlergehen der Menschen. Zuerst muss den betroffenen Opfern geholfen werden. Da helfen keine mildtätigen Almosen. Da muss seitens der Regierung jetzt geklotzt und nicht gekleckert werden. Die Wirtschaft muss wieder florieren. Da hängen Arbeitsplätze dran und der Verdienst der Menschen. Ohne Arbeit auch keine Hoffnung und auch keine Zukunft.

Sehr schnell könnten sich Frust und Enttäuschung auch in Wut umwandeln. Und ist die Wut erst einmal gross, dann ist sie auch nicht mehr steuerbar. Es stehen sehr schwere Zeiten für Thailand bevor. Zu den ohnehin schon vorhandenen Problemen, die von uns schon öfters genannt und auch teilweise analysiert wurden, kommen jetzt noch die Folgen des Hochwassers, und keine Regierung in Thailand sollte jetzt um diese Aufgabe beneidet werden.

Das nächste Hochwasser kommt mit Sicherheit. Es kann in kurzer Zeit sein oder auch erst in mehreren Jahren oder Jahrzehnten. Reagiert Thailand bzw. die Regierung jedoch nicht auf diese Katastrophe mit vernünftigen Massnahmen und Entscheidungen, dann wird die nächste Katastrophe noch schlimmer sein. Bangkok droht schon ohne Überflutungen bis zum Jahr 2050 durch das Steigen des Meeresspiegels zu versinken. Aber wenn Thailand jetzt nicht oder nur halbherzig auf diese Katastrophe reagiert, dann wird das Land in absehbarer Zeit wirklich eine neue Hauptstadt brauchen, denn Bangkok in der gegenwärtigen Form wird dann nicht mehr existieren! Es ist jetzt nicht mehr nur "Fünf vor Zwölf", es ist schon sehr viel später! Dr. Volker Wangemann


Modern Dancing im Scorpion

Die Ratchini Schule in Nakhon Phanom ist ein Gymnasium, welches seine Schüler bis zur 12. Klasse ausbildet. Seit gut 15 Jahren werden Sonderkurse in Tanz und Musik angeboten. Dieses Angebot wird fleißig genutzt. Dass diese Gruppe etwas Besonderes darstellt, zeigt sich in den außergewöhnlichen Leistungen. So z.B. wurde vor 3 Jahren der erste Preis für ein selbst komponiertes Lied zu Ehren Seiner Majestät König Bhumibol gewonnen, der von IKH Königin Sirikit übergeben wurde. Im selben Jahr wurden die Tänzerinnen, bestehend aus 25 Mädchen, in einem Luck-Tung-Tanz- Contest ebenfalls mit dem ersten Preis geehrt. Hin und wieder begibt sich die Truppe auf Tournee. Sinn und Zweck der Reise ist die Vorstellung der Künstlerinnen, sowie die eigene Art der modernen Tanzchoreographie, die nichts mit dem klassischen Thaitanz zu tun hat. Die jungen Mädels, im Alter zwischen 16 und 20 Jahren, strahlen bei der Vorführung außerordentliche Lebensfreude aus, scheinen selbst jede Menge Spaß bei der Show zu haben. Das überträgt sich auch auf das Publikum, welches schnell in Stimmung kommt. So nutzen die meisten Gäste die Gelegenheit, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Immer unter den wachsamen Augen von der Lehrerin Pattawan Chantara und dem Musikdirektor Attapun Chooarun. Mit auf Tournee waren zwei junge Männer, die nicht zur Gruppe gehören. Aerk und Haleen vereinen sich im TC-Entertainment. Sie wandeln Luck- Tung-Musik in einen modernen Sound. Während Haleen für Sound und Komposition zuständig ist, übernimmt Aerk den Part des Sängers. Gewöhnungsbedürftig, aber interessant. Euch allen weiterhin viel Erfolg! All das mit viel Freude erlebt im Berliner SCORPION Thai-Music-Café von Sombat am 9. November. Mr. Big


Alles neu: Das Geisterhäuschen, die Namen und das Motorrad

Hier noch mal was zum Geisterglaube: Wie ich schon mal schrieb haben wir ein Geisterhäuschen vor unserem Haus. Darin wachen gute Geister um uns zu beschützen. Ab und zu bekommen sie frisches Wasser und Kerzen werden angezündet. Nun haben Leute uns darauf hingewiesen, dass das zu wenig sei: Deshalb sollte man 2 Geisterhäuschen haben. Ein niedriges für die Erdgeister und ein hohes für himmlische Geister.

Beim Einkaufen in einem Baumarkt entdeckte Weau einen Stand mit Geisterhäuschen. Ich stimmte dem Kauf eines zweiten, neuen Geisterhäuschens zu. Das hatte aber eine andere Farbe. Also musste ein weiteres gekauft werden. "Na dann kaufen wir doch lieber neue Farbe und streichen das alte schön. So sparen wir ne Menge Geld" sagte ich. "Nein, das macht man so nicht." Ich fand es nicht so toll für Aberglauben so viel Geld auszugeben, aber um des Friedens Willen stimmte ich zu. Dabei kam mir eine Idee:

In unserem Fischteich hatte ich zu Beginn der Regenzeit ca. 1.000 Fische eingesetzt. Die sind gut gewachsen und können bald geangelt werden. Doch, ich habe die Befürchtung, dass vorher böse Spitzbuben mit Fischernetzen bewaffnet, die Fische entwenden. Wenn man da das alte Geisterhäuschen hinstellen würde: Das wäre doch so was wie ne Überwachungskamera. Die Diebe würden sich beobachtet fühlen und bekämen es mit der Angst zu tun: Die Idee war gut, aber es geht nicht. Ein gebrauchtes Häuschen darf man nicht auf anderen Boden stellen. Ja, es ist nicht so einfach, das Leben in Thailand: Andere Länder, andere Sitten.

Als nächstes steht unsere buddhistische Hochzeit an. Ohne den Dorfschamanen zu befragen darf aber nicht geheiratet werden. Weau ging zu ihm und fragte ob es gut wäre am Neujahrstag zu heiraten. Weil ich an solchen Hokus-Pokus nicht glaube, bin ich nicht mitgegangen. Dafür aber Tochter Wiu und Schwester Wän. Sie wollten fragen, ob es gut wäre ihre Vornahmen ändern zu lassen. Es ist weit verbreitet in Thailand den Vornamen ändern zu lassen. Kostet ja nicht viel. Die Leute meinen, ein guter Name birgt für Glück und ein schlechter Name für Unglück im Leben. Nach dem Tod ihres Mannes, hatte Weau ihren Namen auch ändern lassen. Ihre Schwester Wän ist 28 Jahre alt, eine hübsche und fleißige Frau, aber noch nicht verheiratet. Sie möchte einen neuen Namen, damit sie auch bald eine eigene Familie hat. Ihre Tochter Wiau möchte einen anderen Namen, damit sie bessere Noten in der Schule bekommt. Nachdem die 3 vom Schamanen wiederkamen stand fest: Die Hochzeit findet nicht am 1. Januar, sondern einen Tag vorher statt. Die Namen sollen auch geändert werden. Es gibt viele Bücher, in denen über die richtige Konstellation geschrieben wird. Weau hatte daraufhin eines gekauft und konstellierte was denn nun ein guter Name für ihre Tochter und Schwester sei.

Nun muss man wissen, dass der Rufname in Thailand meistens nicht der richtige Name ist. Der richtige Name steht im Ausweis und wird nur von Behörden benutzt. Fragt man zum Beispiel eine Thailänderin wie sie heißt, so wird sie immer den Spitznamen nennen. Ich kenne zum Beispiel eine Neu, das bedeutet wenig, oder Gai, das heißt Huhn und Moon heißt Scheiße. Diese Spitznamen verpassen ihnen die Eltern irgendwann im Kindesalter. Die Tochter Wiu heißt mit richtigen Nahmen Isirija. Das ist ein schöner Name, fand ich. Ja, antwortete sie. Deshalb heißt sie ja auch so. Aber nach meinem Buch bedeutet das hippelig. Na, das ist sie doch auch, antwortete ich. Ja, aber damit sich das ändert bekommt sie einen neuen Namen. Gut wäre, laut meinen Buch, Miranutt. Na, das geht nicht. Wenn sie irgendwann nach Deutschland kommt, dann nennen die Mitschüler sie Mira die Nutte, antwortete ich. Hm, wenn das so ist, dann muss ich ein anderes Buch kaufen. Danach stand fest: Sie wird Panisara heißen. Aber für Schwester Wän war kein passender Name zu finden. Also wurde noch ein weiteres Buch gekauft. Darin fand sie Janawadi. Im Einwohnermeldeamt wurden nun die Vornamen geändert.

Eigentlich wollten wir uns dieses Jahr ein Auto kaufen. Auch dazu hatte Weau den Schamanen befragt. Ergebnis: Es darf nur am 19. November gekauft werden und ich selber darf es auch nicht zuerst fahren. Daraufhin habe ich mich über Preise für Gebrauchtwagen erkundigt und stellte fest, dass wir uns kein Auto leisten können. Das ist ja fast wie damals in der DDR. Gebrauchte Autos sind in Thailand sauteuer, und da ich, aufgrund des schlechten Wetters in Deutschland, in der vergangenen Saison wenig Geld mit meinem Kanucamp verdiente, reichte es bestenfalls für ein neues Motorrad. Aber auch dazu muss der Schamane befragt werden. Das taten wir eines Morgens. Wieder holte der Mann seinen Kalender hervor, schaute in einem alten Buch nach, grübelte und fragte mich welche Farbe das Motorrad haben soll. Ich antwortete "rot". Er grübelte weiter und stellte dann fest: Ein Motorrad darf nur an diesem Tag und nur um 15 Uhr gekauft werden. Es darf alle möglichen Farben haben, aber nicht rot. Wir waren froh über dieses Ergebnis und kauften also, am selben Tag eine blaue 125-iger Yamaha. Nun hat alles seine Richtigkeit. Die Hochzeit wird am Silvestermorgen um 8 Uhr beginnen, Wiu und Wän haben neue Namen und ich ein neues Motorrad. Später mehr. Franky Kuchenbecker


Über die Folgen des Klimawandels

In der australischen Tageszeitung "The Canberra Times" erschien jüngst ein sehr interessanter Artikel über den Klimawandel und dessen Auswirkungen für Thailand. Dr. Volker Wangemann hat ihn für uns übersetzt.

Der Klimawandel und der steigende Seewasserspiegel könnten viele der Weltreisvorräte vernichten und Millionen heimatlos in Thailand machen, enthüllt ein durchgesickertes US-Telegramm. Das diplomatische Kabel, das an ASEAN-Mitglieder und US-Abteilungen im letzten Jahr gesandt wurde, war Teil des Paketes von Zehntausenden von diplomatischen Dokumenten, die von WikiLeaks veröffentlicht wurden.

In ihm wagt die US-Botschaft in Bangkok die alarmierende Voraussage, daß der ansteigende Meeresspiegel die 12 Millionen Einwohner von Bangkok durch Überschwemmungen bis zum Jahr 2050 bedrohe. Der UN-Internationale Ausschuss für Klimawechsel nimmt an, daß der Meeresspiegel bis zum Jahr 2050 zwischen 18 cm und 59 cm steigen wird. Wenn man dies mit den Voraussagen zur Küstenerosion entlang des Golfes von Thailand kombiniert, so die US-Botschaft, könne Bangkok "regelmässige Hochwasser bis zu 2 Meter Höhe erwarten." Sie schrieb außerdem, daß ansteigende Meereswasserstände die Reisfelder in den Ebenen um Bangkok zerstören könnten, die maßgeblichen Anteil an Thailands Status als größtem Reisexporteur der Welt haben. "Andere asiatische Mega-Cities wie Jakarta und Ho Chi Minh Stadt können ähnliche Überschwemmungsszenarios erwarten."

Das Kabel merkt an, daß Klimawissenschaftler und Verwaltungsbeamte aus Bangkok angemerkt hätten, daß eine "Klima-Absicherungsmaßnahme" für die Stadt 5 Milliarden US-D kosten würde.

"Thailändische Untersuchungen belegen, daß der Klimawandel, ansteigender Meeresspiegel, Überflutungen und Absenkungen in der Zukunft ähnliche Disaster-Szenarios für Bangkok schaffen könnten wie für New Orleans."

In einem Forum mit dem Titel "Versinkt Bangkok?", das vom Club der Ausländischen Korrespondenten in Thailand betreut wurde, regte der niederländische Planer Cor Dijkgraaf an, daß die Stadt einen Deich zwischen den beiden Küstenorten Hua Hin und Pattaya bauen sollte, "basierend auf niederländischen Designs... um Wasser aus Überflutungen zurückzuhalten, die Stadt vor dem steigenden Meeresspiegel, rührend aus dem Klimawandel, zu schützen, sowie vor den Gefahren aus Stürmen und Tsunamis."

Aber die Amerikaner waren nicht überzeugt. Sie stellten heraus, daß die Maßnahme die Krabben- und andere Fischindustrie vernichten würde und kommerzielle Fischerei betreffen, wenn nicht sogar "töten" würde. "Die BMA [Bangkok Metropolitan Administration]-Offiziellen merkten an, daß der Deich nur eine Variante im Szenario sei, daß aber andere Ideen rar seien," merkte die Botschaft an. Die Angestellten der Botschaft trafen auch einen führenden akademischen- und Klimaaktivisten, Anond Snitvongs, der mit der APEC in Klimawechselszenarios gearbeitet hatte.

"[Dr.] Anond erklärte, daß Strategien, die Bangkok helfen sollten, den wichtigen Reisindustrien in den Ebenen um Bangkok schaden könnten," berichtete das Botschaftskabel. Er erklärte, daß die Planungsprozesse zwischen den einzelnen Agenturen zur Sicherung der Bewohner und der Infrastruktur von Bangkok unter Aufrechterhaltung der verschiedenen wichtigen Wirtschaftsfunktionen relativ unterentwickelt seien.

Während Bangkok eine lange Geschichte mit der Bewältigung von Überschwemmungen hat, bedroht der steigende Meeresspiegel die städtischen Planungen über das Mass hinaus, in der die Stadt das Problem noch bewältigen zu können.


Dokumentation

In dem sehr interessanten Buch "Chronicle of Thailand Headline News Since 1946", das im Jahr 2009 im Verlag der "Bangkok Post" in Bangkok erschienen ist, sind sehr viele interessante Daten und Fakten über Siam / Thailand enthalten, die man sonst nur schwer oder gar nicht in herkömmlichen Nachschlagewerken findet. Unser Autor, Dr. Volker Wangemann, hat sich deshalb einmal die Mühe gemacht, und die interessantesten Ereignisse aus diesem Buch herausgeholt, übersetzt und für die Leserschaft aufbereitet.

Wichtige Ereignisse in Siam / Thailand in den Jahren von 1946 bis 2009, Teil 2

1964

10.02.1964 Toyota, zu diesem Zeitpunkt der größte Automobilproduzent Asiens, eröffnet eine Fabrik auf einem 17 Rai großen Gelände in Samut Prakan.

17.05.1964 König Rama IX. eröffnet den Bhumibol-Damm in Yanhee in der Provinz Tak. Mit der Eröffnung des neuen Staudamms wird der größte See des Landes mit einer Fläche von 300 km² geschaffen.

11.06.1964 Phibun Songkhram, vormaliger Premierminister stirbt im Exil in Japan im Alter von 67 an einer Herzattacke.

18.06.1964 Die Universität von Chiang Mai wird eröffnet.

10.12.1964 Die erste Rolltreppe Thailands wird im neu eröffneten japanischen Kaufhaus Daimaru an der Thanon Ratchadamri eröffnet.

1965

19.02.1965 Phongsri Woranuch, die "Königin der Country Music" gewinnt die erste "Luuk Thong" Gold-LP für ihr Lied "Klap Ban Thoed Phi" (Bitte komm nach Hause).

14.04.1965 Virat Sritulanond wird der erste Blinde, der an einer thailändischen Universität (Chulalongkorn) graduiert.

30.04.1965 Nach Angaben der FAO ist Thailand jetzt der größte Reis-Exporteur der Erde und hat damit Burma als größten Produzenten abgelöst.

25.07.1965 Apasara Hongsakula gewinnt in Miami, Florida den "Miss Universe"-Wettbewerb. Die 162 cm große, 53 kg leichte Studentin aus Bangkok mit dem Spitznamen Pook war die erste Thailänderin, die diesen Titel gewann.

1966

05.05.1966 Jit Phumisak, Poet, Autor, Komponist, Musiker und Sänger wurde im Dschungel von Ban Nong Kung von thailändischen Truppen im Alter von 35 Jahren getötet. Phumisak wurde immer kommunistischer Umtriebe verdächtigt, wurde jedoch später als einer der brilliantesten Denker Thailands anerkannt.

11.08.1966 Die U-Tapao Airbase in Rayong wird eröffnet.

12.11.1966 Der erste Strassenüberführung wird in Bangkok an der Kreuzung von Pratunam eröffnet.

1967

24.06.1967 Die erste Farbfernsehsendung wird ausgestrahlt. Später im November wird durch die Armee-Station Channel 7 das erste reguläre Programm ausgestrahlt, welches jedoch nur im Umkreis von 4 km um den Sender empfangen werden konnte.

07.07.1967 Die Sarasin-Brücke, die erste Landverbindung Phukets mit dem Festland, wird eröffnet.

1968

15.03.1968 Khuang Aphaiwong, viermaliger Premierminister von Thailand, stirbt im Alter von 66 Jahren in seinem Haus nach langer Krankheit.

03.05.1968 In Tung Sukhla, Amphoe Si Racha in der Provinz Chachoengsao eröffnet die erste Satellitenempfangsstation in Südostasien.

16.08.1968 Surapol Sombatcharoen, der "Elvis von Thailand" oder "König des Luk Thung" wird nach einem Konzert im Saengchand Theater im Distrikt Khampaengsaen in Nakhon Pathom in seinem Auto von drei Männern erschossen.

01.10.1968 Die letzte Strassenbahnlinie in Bangkok, die zuletzt noch von 9 Wagen bedient wurde, stellt ihren Verkehr ein.

25.12.1968 Chen Duriyang, der Komponist der thailändischen Nationalhymne, stirbt in seinem Haus an der Thanon Surawong im Alter von 86 Jahren an Herzversagen. Chen, der als Peter Feit als Kind eines deutschen Vaters und einer thailändischen Mutter geboren wurde, hatte Thailand niemals verlassen.

1969

16.04.1969 Hem Vejakorn, einer der berühmtesten Maler Thailands stirbt im Alter von 67 Jahren in Thon Buri nach einer Herzattacke.

11.06.1969 Lala Jagatram Pawa, Multimillionär und Philanthrop stirbt im Alter von 80 Jahren in Bangkok. Der Gründer der Hindu Samaj-Gruppe wurde im späteren Pakistan geboren und war zeitlebens ein großer Förderer vieler wohltätiger Projekte.

24.06.1969 Die ersten Banknotendrucker werden in Betrieb genommen, zuerst werden 5 THB-Noten und 10 THB-Noten gedruckt, im Jahr 1970 folgen die 20 THB-Noten und im Jahr 1971 schliesslich die 100 THB-Noten.

06.12.1969 Die Bangkok Bank installiert die ersten Computer in den Filialen.

1970

09.08.1970 "Monrak Look Thung" (Country Liebeslieder) wird Thailands erfolgreichster Film mit 4 Mio. THB Einnahme seit Premiere am 15.05.1970.

17.08.1970 Ratana Pestonji, einer der Pioniere des thailändischen Kinos, stirbt während einer Rede im Montien Hotel Bangkok im Alter von 62 Jahren. Er wurde am 22.05.1908 in einer Parsi-indischen Familie geboren, sein erster Film "Tang" (1937) erhielt eine hohe Anerkennung durch Alfred Hitchcock.

09.09.1970 Der beste Übersetzer von Englisch-Thai Wörterbüchern Sor Sethbutr stirbt im Alter von 64 Jahren im Ramathibodi Hospital.

08.10.1970 Pichet "Mitr" Chaibancha, einer der bekanntesten Filmschauspieler Thailands, stirbt während der Aufnahmen zu seinem Film "Insee Thong" (Goldener Adler) durch einen Sturz aus einem Helikopter.

1971

15.05.1971 Die Ramkhamhaeng-Universität wird als erste "offene" Universität eröffnet.

25.06.1971 Dr. Khunying Ambhorn Meesook wird zur stellvertretenden Unterstaatssekretärin im Erziehungsministerium ernannt und ist zu diesem Zeitpunkt damit die höchste weibliche Zivilbedienstete in Thailand.

01.07.1971 Die englischsprachige Tageszeitung "The Nation" wird durch den früheren "Bangkok Post"-Journalisten Suthichai Yoon zum ersten Mal auf den Zeitungsmarkt gebracht.

02.08.1971 Die Münze von Thailand bringt die ersten 5 THB-Münzen heraus, sie sollen die 5 THB-Banknoten ersetzen, die Erstproduktion: 100 Mio. Münzen.

04.10.1971 Im thailändischen Fernsehen wird der erste Kuss zwischen einer Schauspielerin und einem Schauspieler live gesendet, als sich die Schauspielerin Pimpa Kiatniyom und der Schauspieler Suvicha Hiranyapruek während der Übertragung von "Love Story" küssen.

05.10.1971 Die erste Boeing 747 (Jumbo) der BOAC landet während eines Testfluges in Don Muang, der reguläre Betrieb mit 747 wird am 31.10.1971 durch Pan Am und KLM aufgenommen.

18.12.1971 Nach einem Autounfall im Amphoe Bang Phli in der Provinz Samut Prakan stirbt der oberste Patriarch des thailändischen Buddhismus Somdej Phra Ariyawongsakhatayan.

1972

07.05.1972 Die Luftwaffenbasis Takhli wird für den Gebrauch der US-Streitkräfte wiedereröffnet, die dort F 4 Phantom stationieren.

08.06.1972 Die Concorde landet auf dem Weg nach Singapur zum ersten Mal in Bangkok.

17.07.1972 Der internationale Flughafen von Hat Yai wird eröffnet, damit sind zum ersten Mal Ein- und Ausreisen nach bzw. von Thailand ohne den Umweg über Bangkok möglich.

26.11.1972 Durch eine neue Gesetzgebung wird die Arbeitsaufnahme für Ausländer in Thailand stark erschwert.

27.12.1972 Nach der Verwaltungsumstrukturierung für Bangkok wird zum ersten Mal ein Gouverneur ernannt. Der neue, erste Gouverneur heisst Chamnan Yuwaboon.

1973

26.01.1973 Feldmarschall Phin Choonhavan, Mitbeteiligter am Coup des Jahres 1947 stirbt im Alter von 82 Jahren an Herzversagen.

10.06.1973 Die Anzahl der deutschen Touristen in Thailand hat sich von 4.263 in 1963 auf 53.000 im Jahr 1972 erhöht.

13.06.1973 Im Distrikt Ban Chiang in der Provinz Udon Thani werden Skelette, Töpferware und andere gebrannte Gegenstände entdeckt, die nach erstem Untersuchen 3.500-7.000 Jahre alt sind.

1974

07.04.1974 Thep Chotinuchit, der Gründer und die treibende Kraft hinter der sozialistischen Bewegung in Thailand, stirbt an Leberzirrhose und Darmkrebs im Alter von 67 im Chulalongkorn Hospital. Thep war der Anführer der United Economist Front Party.

01.05.1974 Die erste "Katoey"-Hochzeit findet im Tam Diew Restaurant zwischen Vinai Parkrasai und der transsexuellen Bussara Phaetprasert statt, die Hochzeit wird jedoch nicht anerkannt.

14.06.1974 Der erfolgreiche Geschäftsmann und Philanthrop U Chaliang stirbt im Alter von 75 an einem Herzanfall im Chulalongkorn Hospital. Er war Gründer der Bara Windsor Trading Company, der Bangkok Metropolitan Bank und der Sri Muang Life Insurance.

16.06.1974 Der Schriftsteller, Journalist und bedeutende politische Denker Kularb Saipradit stirbt im Exil in China im Alter von 60. Sein Buch "What I've seen" (was ich gesehen habe) basiert auf Beobachtungen des Sozialismus in Australien. In diesem Buch erklärt er, daß Sozialismus nicht dasselbe sei wie Kommunismus, dies brachte ihm Gefängnisaufenthalte ein, da er sich mit den damals Mächtigen in Thailand anlegte.

08.09.1974 Prinz Dhani Nivat, früherer Präsident des Staatsrates, Regent und königlicher Ratgeber stirbt mit 88 nach einer Herzattacke im Sirijaj Hospital.

1975

01.05.1975 Nach einer Änderung des Waffengesetzes darf jetzt jeder Bürger Waffen ohne spezielle Erlaubnis tragen.

01.07.1975 Thailand und die Volksrepublik China nehmen diplomatische Beziehungen auf.

31.08.1975 Wandee Sritang, eine der populärsten Filmschauspielerinnen Thailands stirbt im Alter von 25 auf der Ranch ihres Schwiegervaters in Lop Buri. Die Schönheitskönigin aus Trang wurde durch den Film "The Adulterer" bekannt.

14.10.1974 Die erste Botschafterin Thailands wird Ampa Patharavanik an der Botschaft in Sri Lanka.

1976

29.02.1976 Der Generalsekretär der Sozialistischen Partei Thailands Dr. Boonsanong Punyodyana wird im Auto bei Einfahrt in die Mongkol Niwes Housing Estate von 2 Männern ermordet.

23.04.1976 Der neu ernannte Verteidigungsminister General Kris Srivara stirbt an Herzversagen im Alter von 62 Jahren. Er galt als Unterstützer der Demokratiebewegung und wurde von den Studenten respektiert, nicht zuletzt weil er den Befehl zur blutigen Niederschlagung der Unruhen zwischen dem 06. und 16.10.1973 verweigerte und damit massgeblich zum Sturz der "Drei Tyrannen" beitrug.

05.09.1976 Prinz Wan Waithayakon stirbt im Alter von 85 an Krebs im Chulalongkorn Hospital. Er war in den Jahren 1956-1957 Präsident der Generalversammlung der UN und später Rektor der Thammasat Universität.

05.11.1976 Als zweite Stadt in Thailand erhält Pattaya den Status einer "unabhängigen Stadt".

1977

16.02.1977 Bei einem Anschlag kommunistischer Rebellen während eines Hubschrauberfluges über dem Amphoe Wiang Sa in der Provinz Surat Thani wird die Prinzessin Vibhavadi Rangsit, Tochter des Prinzen Bidyalongkorn, im Alter von 56 Jahren getötet.

29.09.1977 Die berühmte Schriftstellerin Pimsai Amaranand wird in ihrem Haus an der Thanon Sukhumvit ermordet.

1978

18.03.1978 Ein massiver Stromausfall von neun Stunden Dauer trifft fast ganz Thailand von Chiang Mai im Norden bis Hat Yai im Süden.

01.08.1978 Die thailändischen Visabestimmungen werden gelockert, so daß längere Aufenthalte leichter werden.

1979

08.03.1979 Das älteste Busunternehmen Thailands, Nai Lert, stellt den Betrieb nach 90 Jahren ein.

03.05.1979 Mit Inbetriebnahme eines neuen Computer-gesteuerten Verkehrskontroll-Systems in Bangkok kommt es dort zu einem absoluten Verkehrskollaps, der gesamte Stadtverkehr bricht zusammen.

22.07.1979 Verteidigungsminister General Prem Tinsulanond f


RA Bümlein informiert:

"Klosterarbeit" als Aufenthaltszweck

Das Aufenthaltsgesetz sieht die Möglichkeit einer Aufenthaltserlaubnis wegen einer Beschäftigung gemäß § 18 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) vor.

Bei Beantragung dieses Aufenthaltstitel muss ein konkretes Arbeitsplatzangebot vorgelegt werden. Die Ausländerbehörde prüft dann, ob für diesen Arbeitsplatz eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden darf.

Die Voraussetzungen hierfür sind erstens, dass der Arbeitsplatz überhaupt gebraucht wird in Deutschland und zweitens, ob die Arbeit nicht von einem Arbeitnehmer, der bereits in Deutschland lebt und arbeiten darf (bevorrechtigter Arbeitnehmer), ausgeführt werden kann (Arbeitsmarktprüfung). Diese Voraussetzungen sind in der Regel nicht leicht zu erfüllen, wenn der Ausländer nicht gerade hochqualifiziert ist.

Es gibt aber verschiedene Ausnahmen im Gesetz, wann diese Voraussetzungen nicht geprüft werden. Eine Arbeitsmarktprüfung entfällt zum Beispiel bei Arbeitsplätzen, die vorwiegend gemeinnützig oder religiös begründet sind.

Anerkannt ist zum Beispiel die seelsorgerische Arbeit der Mönche im buddhistischen Kloster. Aber auch andere Arbeiten, die typischerweise zur Ausübung und Umsetzung des buddhistischen Glaubens notwendig sind, sollten unseres Erachtens als religiös begründete Beschäftigungen gelten, zum Beispiel das Übersetzen der buddhistischen Gebetstexte, Meditationen etc. Hierzu gibt es derzeit noch keine (gerichtliche/behördliche) Entscheidungen, aber wir bemühen uns den Anwendungsspielraum der "religiösen Beschäftigungen" zu erweitern.

Der Verzicht der Arbeitmarkprüfung in diesen Fällen macht Sinn. Der Verzicht beruht nämlich auf der Überlegung, dass bei diesen Beschäftigungen, die aus gemeinnützigen und/oder religiösen Gründen erfolgen, keine Störung des deutschen Arbeitsmarkts zu befürchten sind. Typischer Störungsfall ist, dass die Arbeit von einem Ausländer gemacht wird, obwohl es genug bevorrechtigte Arbeitnehmer in Deutschland gibt, die die Arbeit machen könnten.

Bei gemeinnützigen und religiösen Beschäftigungen geht der Gesetzgeber aber davon aus, dass es sich um keine typische Arbeit handelt. Der Arbeitnehmer arbeitet in diesem Fall nicht in erster Linie, um Geld für die Sicherung seines Lebensunterhalts zu erwirtschaften. Der Sinn der Arbeit liegt hier in der Verwirklichung eines gemeinnützigen und religiösen Nutzens.

Wenn ein Arbeitnehmer aus diesem Grund arbeitet, besteht eine sehr persönliche Bindung und Beziehung zu seiner Arbeit. Den normal Arbeitenden hingegen fehlt dieser persönliche Aspekt, der aber vorausgesetzt wird für die religiös begründete Arbeit. Es gibt daher keine Wettbewerbssituation zwischen dem normal Arbeitenden und dem aus religiösen Gründen Arbeitenden. Der deutsche Staat muss daher die bevorrechtigten Arbeitnehmer in diesem Fall nicht davor schützen, dass ausländische Arbeitnehmer ihnen diese Arbeit "wegnehmen".

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Bümlein Rechtsanwaltskanzlei am Kurfürstendamm 157, 10709 Berlin
Telefon: 88 71 18-0,
Durchwahl für Thailänder: 88 71 18-113
All unseren Klienten und Lesern wünschen wir Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Jahr 2012!


MANAO - Drums of China

16 junge Chinesinnen eröffneten 2008 mit einem gewaltigen Trommelwirbel die Olympischen Spiele in Peking: Schön, selbstbewusst und wahnsinnig kraftvoll präsentiert sich die Gruppe auch auf der Bühne. Frauen an traditionellem Schlagwerk - ein Bild, das lange unvorstellbar schien. Seit mittlerweile 10 Jahren steht das Ensemble "MANAO - Drums of China" nun auf der Bühne und bereitet seinem Publikum durch traditionelle Klänge in Verbindung mit einer kunstvoll modernen Bühnenshow ein überwältigendes Erlebnis. In ihrer Heimat bereits erfolgreich gefeiert, spielten die Musikerinnen auch in Kanada, den USA, Singapur, Südafrika und Australien, und bringen den Zauber dieser fernöstlichen Kultur jetzt auch nach Europa.

Als hätten sie nie etwas anderes gemacht, schlagen die jungen Frauen von MANAO die straff gespannten Felle in temperamentvollen Rhythmen mit Leidenschaft und Feuer. Laut und imposant, auch zart und gedämpft. Alte chinesische Trommelkunst verpackt in eine Bühnenshow, welche die musikalischen Themen durch modernste Lichttechnik und gezielt eingesetzte Effekte eindrucksvoll in Szene setzt. Diese Komposition regt die Fantasie an und lässt uns eintauchen in eine mystische, fremde Welt.

Die 16 Musikerinnen stehen für eine junge chinesische Generation, die sich zunehmend an westlichen Werten orientiert, ihr außerordentliches Traditionsbewusstsein aber pflegt und es damit schafft Brücken zu schlagen zwischen einer alten Kultur und der Moderne.

Dass MANAO sich in China als weibliche Trommlergruppe Gehör verschaffen konnte ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass diese traditionelle Kunst bislang den Männern vorbehalten war.

Mit beeindruckend exakter Synchronität schlagen die zierlichen Körper auf bis zu 350 kg schwere Trommeln. Neben verschiedenen Schlagwerken werden während der Show aber auch seltene Saiteninstrumente vorgestellt, die einen melodischen Kontrast bilden. Klang und Rhythmus entführen Sie in eine traumhafte Welt, erzählen von wilden Tieren und unberührten Landschaften.

Eine erste Resonanz auf die Show gab es während der Premieren-Tour durch Österreich, Deutschland, Italien und Tschechien. Ausverkaufte Hallen, Standing Ovations und begeistertes Mit-Trommeln im Publikum lassen auch bei MANAO die Vorfreude auf die bevorstehende Europa-Tournee 2012 steigen. In Berlin gastiert die Show am 4. Februar 2012 im Admiralspalast.

Lassen Sie sich von dieser atemberaubenden Dynamik mitreißen und begleiten Sie uns in eine faszinierende Percussionklangwelt. MANAO - eine Show, die ihresgleichen sucht (Anzeige S. 23).


Munterer Song-Contest im Siam Park

Ein Karaoke-Song-Contest ist uns allen bekannt, wurde aber lange nicht veranstaltet. Das hat der Betreiber des Siam Park in Berlin erkannt und führte am 19.11. einen Gesangswettbewerb durch. Mit Aufregung warteten 8 Teilnehmer/ innen auf ihren Auftritt. Gegen Mitternacht war es dann soweit. Nach dem Motto: "wer zuerst kommt, singt zuerst", und damit ist die Anmeldung gemeint, startete der erste Durchgang. Mit leichter Nervosität, die sich jedoch schnell legte. Alle Aktiven gaben ihr Bestes und erhielten entsprechenden Applaus.

Nach einer Pause wurde zum zweiten Durchgang aufgerufen. Obwohl alle Teilnehmer eine super Vorstellungen ablieferten, musste ja eine Entscheidung getroffen werden. Die Jury, bestehend aus Edd, Lek und Bancha, hatte folgende Punkte zu bewerten: 1. den Gesang allgemein, 2. wie deutlich versteht man den Akteur, 3. wie werden die Töne getroffen und 4. das Entertainment als solches, hier war eine Performance gefragt. Zum Schluss standen die Gewinner fest. Den 3. Platz belegte Nut. Ein Pokal und eine Flasche mit rötlichem Belustigungswasser wurde überreicht. Der 2. Platz wurde Fay zuerkannt. Ein weiterer Pokal, sowie ein Fläschchen der härteren Sorte wechselte den Besitzer. Zur Karaoke Queen wurde Gai gekürt. Der Pokal mit der Eins und die Siegesprämie von 100 Euro im farbigen Couvert (Foto unten) waren wohl verdient.

Ein Trost an diejenigen, die leer ausgegangen sind: seid nicht traurig, Ihr alle habt eine tolle Show geboten. Am Ende waren es nur Kleinigkeiten, die den Ausschlag gaben, das Treppchen zu betreten. Helmut aus Steglitz


Pen & Mathias heiraten in Berlin

Thaifrau Pen und Mathias kennen sich schon stolze 11 Jahre. Nun, also am 25. November, haben die beiden der gemeinsamen Sache einen goldenen Ring gegeben. Sie haben geheiratet. Pen ist eine Freundin von Ornchen von der gleichnamigen Thaimassage in Berlin, direkt am S-Bahnhof Wollankstrasse gelegen. Die Trauung fand im Standesamt Pankow statt und die nachfolgende Hochzeitsfeier in einem feinen Restaurant in dem Nordberliner Bezirk. Das Ganze fand im engen Familien- und Freundeskreis statt. Die Hochzeitsreise führt direkt nach Thailand. Die Fotos sind von Khamsay.


Kathina-Fest im Wat Sanghathan

Wat Sanghathan in Schöneiche bei Berlin feierte am 30.10. sein Kathina-Fest. Anlass den Mönchen neue Roben und Spenden zu übergeben. Der Zustrom aus Berlin und ganz Deutschland war enorm, wie die eindrucksvollen Bilder von Joachim Adermann zeigen. Obwohl die Zufahrt nicht ganz einfach ist, finden immer mehr Buddhisten den Weg zum Wat Sanghathan nahe der Hauptstadt. M.H.


News aus Thailand

Benz montiert wieder
Mercedes-Benz begann in seinem Werk Thonburi Assembly wieder Fahrzeuge zu montieren. Der deutsche Konzern hatte Mitte Oktober wegen des Hochwassers vorsorglich die Produktion eingestellt und 1.000 neue Fahrzeuge auf ein höher gelegenes Gelände transportiert. Eine Reihe von Kunden hat die Händler gebeten, mit der Auslieferung der Luxuslimousinen so lange zu warten, bis die Überschwemmungen zurückgegangen sind.

Jagd auf Krokodile
In den überschwemmten Gebieten der Provinz Ayutthaya werden nach wie vor aus Krokodilfarmen entwichene Reptilien gesichtet. Jetzt hat die Fischereibehörde eine Spezialeinheit aufgestellt, die die Tiere einfangen soll. Die Behörde hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung und hat an die Menschen appelliert, sich nicht ohne Stöcke in überfluteten Straßen zu bewegen. Damit könnten die Reptilien vertrieben werden.

Schweizer geschlagen
Vor einer Kfz-Reparaturwerkstatt im Ort Pong am Highway 36 bei Pattaya sind ein Schweizer und seine thailändische Frau brutal zusammengeschlagen worden. Der 49-jährige Inhaber einer Autovermietung und seine 26-jährige Frau mussten mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Ehepaar hatte sich bereiterklärt, sich um den Hund des Werkstattbesitzers während dessen Abwesenheit zu kümmern. Sie trafen auf fünf Männer, die mehrere Gegenstände aus der Werkstatt auf einen Pick-up luden. Die Männer schlugen mit Stöcken auf das Paar ein, stahlen 4.000 Baht und Kreditkarten und flüchteten.

Auch Süden gefährdet
Das National Disaster Warning Centre rechnet auch in Südthailand mit Unwetter und heftigen Niederschlägen. Die Bevölkerung wurde vor Überschwemmungen und Erdrutschen gewarnt. Das gilt besonders für die Provinzen Chumphon, Surat Thani, Nakhon Si Thammarat, Phatthalung und Songkhla.

Genug Nahrungsmitteln?
Droht eine Versorgungskrise? Diese Frage stellen sich Thais und Ausländer in diesen Wochen. In einer Reihe von Supermärkten bleiben Regale leer, weil unter Wasser stehende Betriebe nicht produzieren, bedeutende Lagerhäuser in Ayutthaya und Pathum Thani überflutet und Transportwege unterbrochen sind. Die Belieferung der Geschäfte wird in den kommenden Wochen nicht besser werden. Die Thailändische Handelskammer hat an die Regierung appelliert, der sofortigen Verlegung von Produktionsstätten ohne behördlichen Aufwand zuzustimmen. Nur so könne ein Engpass in der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung vermieden werden.

Reisernte geringer
Weil 13% der Ackerfläche durch das Hochwasser ruiniert sind, steht Thailand vor einem Engpass an Reis und weiteren landwirtschaftlichen Produkten. Sicher ist, dass in den kommenden Monaten die Preise und wohl auch die Inflation steigen werden. Die Reisbauern werden in diesem Jahr voraussichtlich 6 Mio. Tonnen weniger ernten. Das könnte sich massiv auf die Ausfuhren auswirken. Thailand ist seit Jahren weltweit der größte Reisexporteur.

Tod durch Stromschlag
In Khon Kaen sind zwei Frauen durch einen Stromschlag ums Leben gekommen. Das Haus der 72-Jährigen stand seit fast einem Monat etwa 1 m unter Wasser. Die Polizei vermutet, dass die Frau eine elektrische Pumpe bediente und dabei von einer Nachbarin unterstützt wurde. Die Pumpe muss den Stromschlag ausgelöst haben.

60.000 Soldaten
Mit mehr als 60.000 Soldaten, 3.000 Fahrzeugen und 5.000 Booten ist die Armee in den überschwemmten Gebieten im Einsatz. Sobald das Wasser abgeflossen ist, sollen die Soldaten bei den Aufräum- und Säuberungsarbeiten sowie beim Wiederaufbau helfen. Das beinhaltet auch die Reparatur von zerstörten und beschädigten Wohnhäusern. Als Ersthilfe hat die Regierung 11 Milliarden Baht bewilligt. Jede der von Fluten betroffenen Familie soll 5.000 Baht erhalten. 113 Millionen Baht hält das Industrieministerium für die überschwemmten Gewerbegebiete bereit. Der Minister hatte 7 Milliarden Baht gefordert. Die Thailändische Handelskammer beziffert den durch das Hochwasser entstandenen Schaden einschließlich des Produktionsausfalls der Industrie und der Einnahmeeinbußen der Wirtschaft auf 700 Milliarden bis 1 Billion Baht. Nur die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 1997 habe die Wirtschaft stärker getroffen als die jetzige Katastrophe. 700.000 Menschen hätten vorübergehend ihren Job verloren haben, 300.000 Frauen und Männer würden langfristig arbeitslos sein.

Profiteure der Flut
Die Bangkok Post bezeichnete sie als Parasiten, die sich auf Kosten der Flutopfer bereichern. Millionen Menschen sind vom Hochwasser betroffen, Hunderttausend stehen vor dem Nichts, und Schmarotzer nutzen deren Notlage aus. Sie halten in Lagerhäusern Nahrungsmitteln zurück, um diese in einigen Wochen zu erheblich höheren Preise auf den Markt zu bringen. Sie haben ihre Preise für Trinkwasser, Obst, Gemüse, Reis, Nudeln, Fleisch und Fisch drastisch angehoben in der Gewissheit, dass die Menschen sie kaufen müssen, wollen sie überleben. Sie fordern astronomische Gebühren, um auf der Flucht befindliche Familien mit Booten oder Autos zu befördern. Sie sortieren Spenden von hilfsbereiten Menschen aus und behalten Wertvolles für sich. "Steckt diese Parasiten ins Gefängnis", forderte die Bangkok Post.

Trinkwasser statt Bier
Die beiden großen Brauereien Singha Corporation (Singha-Bier) und Thai Beverage (Chang-Bier) produzieren verstärkt Trinkwasser und geben es in der Hauptstadt ab. Bangkoker müssen ihre ID-Card vorzeigen und erhalten nur eine begrenzte Zahl von Flaschen. Neben Trinkwasser ist seit Wochen in einigen Geschäften auch das Bier ausgegangen. In Singhas Produktionsstätte in Pathum Thani wird seit Wochen nicht mehr gebraut, und überflutete Straßen erschweren den Transport aus nördlichen Provinzen. Auf der Ferieninsel Phuket sollen die Biere Singha, Heineken und Tiger nur eingeschränkt erhältlich sein. Als Folge ist der Preis für die Getränke in die Höhe geschnellt.

Fussball dann später
Das Fußballspiel der DFB-Traditionself gegen eine Auswahl Altinternationaler Thailands ist wegen des Hochwassers verschoben worden. Es sollte am 6. November um 16 Uhr im Stadion der Chulalongkorn University in Bangkok angepfiffen werden. Das Freundschaftsspiel soll nun am 26. Februar kommenden Jahres nachgeholt werden.

Deutschland hilft
Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer, hat in Bangkok Wasseraufbereitungsanlagen und Kleinwasserfilter für die Versorgung von 50.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser übergeben. Bei einem Besuch im Überflutungsgebiet der Hauptstadt und im Katastrophenzentrum der Regierung zeigte sich Hoyer betroffen vom Ausmaß der Flutkatastrophe. Es handele sich um ein Desaster einer Dimension, die das Vorstellungsvermögen übersteige. Es sei beeindruckend, mit welcher Energie sich die Menschen darum bemühten, auch nur die schlimmsten Auswirkungen der langsam, aber unaufhaltsam steigenden Wassermassen in den Griff zu bekommen. Deutschland hatte als eines der ersten europäischen Länder substantielle Hilfe von bis zu 600.000 Euro bereitgestellt.

Loy Krathong abgesagt
Die staatliche Tourismusbehörde (TAT) hat alle für Bangkok und die Provinzen Ayutthaya und Suphan Buri geplanten Veranstaltungen zu Loy Krathong abgesagt. Das gilt aber nur für von der TAT geförderten und finanzierten Events. Der Bevölkerung bleibt es überlassen, der Tradition zu folgen und zum Lichterfest Krathongs am nächsten Gewässer auszusetzen. Damit Krathongs in den überschwemmten und hochwassergefährdeten Gebieten keine Abflüsse verstopfen, hat das Kulturministerium die Behörden aufgerufen, danach die Gewässer von Krathongs zu säubern. Im Vorjahr hatte Bangkoks Stadtverwaltung ca. 900.000 Krathongs eingesammelt.

Keine Grüne Mambas
Behörden suchen weiter nach dem Besitzer von 15 Grünen Mambas. Die hochgiftigen Schlangen sollen nach einem Internet-Bericht in Nonthaburi entkommen sein. Eine offizielle Bestätigung hat es bisher nicht gegeben. Vorsorglich hat das Gesundheitsministerium aus Südafrika 50 Dosen eines Serums für 300.000 Baht einfliegen lassen. Das Gegengift muss nach einem Biss unverzüglich gespritzt werden.

400 japanische Betriebe
Die Verluste und Schäden für japanische Unternehmen durch Überschwemmungen in Thailand sind die größten, die Japans Wirtschaft bisher im Ausland hinnehmen musste. Besonders betroffen sind die Auto- und Elektrobranchen. 400 Betriebe in 6 überfluteten Industriegebieten mussten die Arbeit einstellen. Vertreter der Investoren bemängeln die Inkompetenz thailändischer Behörden. Sie hätten viel zu spät auf das Hochwasser reagiert, sie hätten die Industriegebiete rechtzeitig schützen müssen. Nach Angaben des Labour Protection and Welfare Department waren in 20 Provinzen des Landes 14.172 Produktionsstätten mit über 660.000 Beschäftigten vom Hochwasser betroffen. Die meisten Frauen und Männer hatten in Pathum Thani und Ayutthaya ihren Arbeitsplatz verloren - zumindest vorübergehend.

7 Tote bei Busunglück
Auf der Fahrt nach Khon Kaen geriet ein Überlandbus in Lampang auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern. Der Wagen kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Fünf Fahrgäste starben an der Unfallstelle, 22 mussten mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei Menschen erlagen später ihren schweren Verletzungen. Der Busfahrer soll nach Einschätzung der Polizei zu schnell gefahren sein.

Kranke Elefantenkuh
Eine kranke Elefantenkuh aus dem Elephant Village in Ost-Pattaya wurde in einem Waldstück in der Nähe des Mabprachan-Wasserreservoirs in einem lebensbedrohlichen Zustand aufgefunden. Wegen einer Krankheit hatten die Betreiber des Elefantendorfes Boonmar von der Herde getrennt, damit sie die anderen Tiere nicht ansteckt. Sie ketteten das sieben- bis zehnjährige Dickhäuterweibchen an einen Baum, wo es einen Monat ohne ausreichend Nahrung hinterlassen wurde. Ein Mahout entdeckte die Elefantenkuh kurz vor dem Hungertod und verständigte Hilfe. Die Gemeindebehörden sind entsetzt und verlangen Aufklärung von den Verantwortlichen, warum Boonmar ohne Nahrung im Wald hinterlassen wurde.

Milliarden für Hilfsfonds
Die ersten Gelder aus dem Hilfsfonds zur Beseitigung von Hochwasserschäden sind in die Provinzen Phitsanulok und Nakhon Sawan gegangen. Nakhon Sawan hat 182 Millionen Baht erhalten. Die Mittel sollen an über 36.000 von Überschwemmungen betroffenen Familien ausgezahlt werden. Bei einem Besuch der Provinz sagte Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, die Aufräum- und Säuberungsarbeiten sollten in spätestens 45 Tagen beendet werden. Die Regierung hat den Hilfsfonds mit 100 Milliarden Baht ausgestattet.

Geld gesammelt
Die österreichische Botschaft in Bangkok mit Botschafter Johannes Peterlik an der Spitze hat zusammen mit dem Wat Prayong in Nong Chok sowie Mae Chee Brigitte Schrottenbacher, einer seit über 20 Jahren in Thailand lebenden Buddhistin aus Österreich, für vom Hochwasser betroffene Menschen über 9.000 Euro (400.000 Baht) gesammelt. Von dem Geld sollen Nahrungsmittel, Bekleidung, Unterkünfte und Medikamente erworben und an in Not geratenen Familien überreicht werden.

Hilfe für Ausländer
Behörden haben im Bang Na Vocational College an der Soi Udomsuk 18 Notunterkünfte für vom Hochwasser betroffene Ausländer geschaffen. Das Zentrum kann bis zu 200 evakuierte Personen aufnehmen. Ausländer finden dort Fernseher, Computer, Bettzeug und kostenlose Speisen.

Leise Ikea-Eröffnung
Der schwedische Konzern Ikea eröffnete sein Möbelhaus an der Bang Na-Trat Road vor den Toren Bangkoks ohne eine große Zeremonie. Das für die Eröffnungsfeier und Promotion vorgesehene Geld spendet Ikea für die von Hochwasser betroffenen Menschen. Die unter der Schirmherrschaft des Königshauses operierende Stiftung Mae Fah Luang wird 20 Millionen Baht erhalten.

Flut treibt Inflation
Die Verbraucherpreise waren im Oktober im Jahresvergleich um fast 4,19% gestiegen. Das war gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um nur 0,2%. Für die ersten 10 Monate des Jahres hatte das Handelsministerium eine Inflationsrate von 3,79% errechnet. Der Anstieg im Oktober wurde mit den Folgen des Hochwassers begründet. Für Obst und Gemüse sowie weitere Nahrungsmittel mussten die Verbraucher zum Teil erheblich mehr bezahlen.

Schlimmstes vorbei
Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra hatte vorsichtige Entwarnung gegeben. Sollten nicht weitere Dämme brechen, würde Bangkoks Zentrum trocken bleiben. Die Regierungschefin glaubt nicht, dass sich die Hochwasserlage verschlechtern wird. Alle Schleusen seien unter Kontrolle, das Schlimmste sei überstanden. Der Pegelstand des Chao Phraya hatte zuletzt mit 2,53 m eine neue Rekordhöhe erreicht. Im Norden, Osten und Westen sind nach wie vor weite Teile des Stadtgebietes überflutet. So stehen bis zu 90% des Thonburi-Gebietes am Fluss Chao Phraya River unter Wasser. Ministerpräsidentin Yingluck dementierte Medienberichte, nach denen das Kabinett bis zu 800 Milliarden Baht für ein Wiederaufbau-Projekt namens "New Thailand" ausgeben wolle. Die Regierung, so Yingluck, werde die Probleme lösen, aber die Höhe der Ausgaben stehe nicht fest.

16 feste Preise
Die für Preiskontrolle zuständige staatliche Agentur hat für 16 Produkte den Preis festgesetzt. Es handelt sich um Waren, für die zahlreiche Geschäfte derzeit horrende Preise verlangen. Die Preiskontrolle betrifft u.a. Trinkwasser-Flaschen, Wasserpumpen, Toilettenpapier, Sand und Sandsäcke, Kerzen, Zahnbürsten, Zahnpasta, Schwimmwesten, Taschenlampen sowie kleine und größere Boote. Wer für Trinkwasser in kleinen Flaschen mehr als 7 Baht und für größere 1,5-Liter-Flaschen mehr als 14 Baht verlangt, muss mit einer Geldbuße bis zu 140.000 Baht und/ oder einer Haft von bis zu 7 Jahren rechnen. Das gilt auch für Händler, die in diesen Notzeiten Trinkwasser horten.

Sechs Tote im Süden
Bei einem Hinterhalt in der südlichen Provinz Narathiwat sind 6 Menschen ums Leben gekommen, weitere zwei erlitten schwere Verletzungen. Ein Sprengsatz war an einer Straße versteckt worden und explodierte, als Dorfbewohner auf dem Heimweg waren. Dann eröffneten die auch in Bäumen versteckten Aufständischen das Feuer und flüchteten, bevor mehrere Ranger den Tatort erreichten. Ein Ranger trat auf eine Mine und wurde sehr schwer verletzt.

Geschützte Tiere
Der illegale Handel mit wilden Tieren blüht. Das zeigt sich einmal mehr in diesen Wochen. Im letzten Monat haben Mitarbeiter der Behörde "Zoo and Wildlife Veterinary" rund 200 geschützte Tiere aus überschwemmten Gebieten in Bangkok und angrenzenden Provinzen gerettet. Darunter waren Rehe, Affen und Tiger. Tierschützen halten die Strafen für die Einfuhr geschützter Tiere für nicht ausreichend: Es drohen maximal vier Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe von bis zu 40.000 Baht.

Weniger Wachstum
Bis zu 700.000 Beschäftigte haben nach Einschätzung der Thailändischen Handelskammer durch das Hochwasser zumindest vorübergehend ihren Arbeitsplatz verloren. Die anhaltenden Überschwemmungen in Bangkok sowie in Zentralthailand und dem Isaan werden in diesem Jahr das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 bis 2% mindern. Für das letzte Quartal 2011 erwarten Volkswirte beim Wirtschaftswachstum ein Minus.

Königin Savang Vadhana
Die UNESCO hat die 1955 verstorbene Königin Savang Vadhana zu einer bedeutenden historischen Persönlichkeit erklärt. Die Großmutter des jetzigen Königs Bhumibol Adulyadej habe in ihrem Land Erziehung und Bildung, medizinische Forschung, das Gesundheitswesen und das Kulturgut gefördert. Die 1862 geborene Ehefrau des Königs Chulalongkorn (Rama V.) war die am längsten lebende Königin in der Geschichte Thailands. Das Kulturministerium bereitet für 2012 anlässlich des 150. Jahrestages ihrer Geburt mehrere Veranstaltungen vor.

Fest der Deutschen
Der Veranstalter des "Fest der Deutschen", welches für den 19. November angesetzt war, bedauert es sehr, die Verschiebung dieses Events bekanntgeben zu müssen. Aufgrund der derzeitigen Flutsituation ist niemand zum Feiern zumute und deshalb wird diese traditionelle Veranstaltung erst am Samstag, den 11. Februar 2012 stattfinden.

EU hilft mit 2 Mio. Euro
Die Europäische Union (EU) hat ihre Hilfe für Thailand auf 2 Millionen Euro (84 Millionen Baht) aufgestockt. 62 Millionen Baht gingen an das Rote Kreuz zur Versorgung der von Hochwasser betroffenen Menschen. Zudem wurde der Kauf von zehn großen Booten mit Motoren und 500 kleinen Booten, von Generatoren, Gaskochern und Kraftstoffbehältern finanziert. Die EU unterstützt auch 7.000 ausländische, jetzt arbeitslose Arbeiter mit mobilen Toiletten und Waschgelegenheiten.

Die Immigration
Das Immigration Büro in Bangkok, Chaeng Wattana ist wegen Überflutung derzeit nicht zugänglich und deshalb geschlossen. Ersatzweise wurde nun vorübergehend das ehemalige Immigration Büro im Soi Suan Plu (Sathorn Nord) geöffnet.

Armeechef stärker
General Prayuth Chan-pcha hat als Befehlshaber der Armee 211 Bataillone mit neuen Kommandeuren besetzt. Bei den Offizieren soll es sich um Vertraute des Armeechefs handeln. Beobachter werten die Umbildung als Zeichen, dass Prayuth Chan-pcha Macht und Einfluss stärken wollte, auch im Hinblick auf künftige innenpolitische Unruhen.

100.000 Franken
Mit 100.000 Franken unterstützt die Schweiz den Kampf von Thailand und Kambodscha gegen das Hochwasser. In Thailand erhalten das Geld das Rote Kreuz und lokale Hilfsorganisationen. Das teilte das Eidgenössische Department für Auswärtige Angelegenheiten mit. Auch hinaus prüft das Department die Entsendung von Krisenmanagern.

Auslandskredite
Die Regierung plant im Ausland die Aufnahme eines Kredits über 500 Milliarden Baht. Damit soll in den nächsten Jahren landesweit die Infrastruktur für einen ausreichenden Hochwasserschutz finanziert werden. Inzwischen hat in den Ministerien und staatlichen Agenturen das Rechnen begonnen. Auf die Frage nach der Höhe der Hochwasser-Schäden gibt es noch keine eindeutige Antwort. Sowohl der National Economic and Social Development Board als auch die Bank of Thailand gehen beim Wirtschaftswachstum von einem Rückgang gegenüber den bisherigen Prognosen um bis zu 1,7% aus. Allein die Industrie wird Verluste und Schäden in Höhe von rund 400 Milliarden Baht geltend machen. Die Fluten haben in mehreren Industriegebieten weit über 250.000 Beschäftigte arbeitslos gemacht. Nach Angaben des Disaster Prevention and Mitigation Department hat das Hochwasser mehr als 600 Menschen das Leben gekostet. Von den Fluten betroffen waren 2,48 Mio. Menschen in 27 Provinzen.

Pegel geht zurück
In den 7 überschwemmten Industriegebieten der Provinzen Ayutthaya und Pathum Thani fließt das Wasser ab. Sobald ein Wasserstand von 50 cm erreicht ist, wollen Behörden und Unternehmen Pumpen einsetzen. In Kürze sollen die Gewerbegebiete trocken sein. Dann beginnen die Aufräum- und Säuberungsarbeiten. Die ersten Betriebe sollen Ende Dezember oder spätestens Anfang Januar wieder produzieren. Müssen allerdings Maschinen ersetzt werden, kann es bis zum Arbeitsbeginn noch Monate dauern.

Schaden bei Autobauern
Die Überschwemmungen werden die Autoindustrie stärker treffen als bisher angenommen wurde. Das Office of Industrial Economics glaubt nicht, dass die Autobauer vor Ende des Jahres wieder voll produzieren. Denn die Zulieferer in den überschwemmten Industriegebieten werden in den kommenden Wochen ihre Arbeit noch nicht aufnehmen können. Vor allem Toyota, Honda und Nissan müssen sich auf längere Engpässe einstellen. Bei Toyota beläuft sich die entgangene Produktion auf 70.000 Fahrzeuge, bei Nissan 40.000 Fahrzeuge. Neben der Autobranche sind vom Hochwasser besonders die Elektronik-Branche (Festplatten und Speicher) sowie Textil- und Plastikhersteller betroffen.

Bau am Chaweng-See
Beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit sind am Chaweng-See auf Koh Samui monatelang gleich mehrere Bauprojekte zeitgleich vorangetrieben worden. Für den Hochwasserschutz wurde der See teilweise um bis zu zwei Meter vertieft, um künftig mehr Flutwasser aufnehmen zu können. Eingebaut wurden außerdem entsprechende Schleusen, um den Wasserabfluss direkt koordinieren zu können. In das Gesamtkonzept gehört auch eine verbesserte Infrastruktur für Spaziergänger und Jogger. Laut Bürgermeister Ramnate Jaikwang wird beim Ausbau ein Weg um den See angelegt. Die Inselverwaltung Tesaban hat die Baumaßnahmen bereits in Auftrag gegeben. Wer von der Polizeistation Bophut aus in Richtung Chaweng Lake fährt, kann die Arbeiten beobachten. Die Bewährungsprobe für den vertieften See steht indessen noch an - und der Monsun vor der Tür.

Trinkwasser importiert
Einzelhandelskonzerne wie Big C und Central Food Retail haben im Ausland in Thailand knapp gewordene Waren geordert. Das erste Schiff mit 45.000 Flaschen Trinkwasser aus Malaysia legte gerade in Bangkok an. Big C orderte weitere 30.000 Flaschen Mineralwasser und 90.000 Flaschen Trinkwasser. Zudem wurden in den Nachbarländern Eier und Fisch in Dosen bestellt. Central Food Retail hat für seine Tops-Supermärkte 60.000 Flaschen Trinkwasser aus Malaysia, Mineralwasser aus Australien sowie Instant-Nudeln und Fisch in Dosen aus Malaysia und Singapur bestellt. Weil für Eier inzwischen ein Inflationspreis von acht Baht pro Stück verlangt wird, hat Handelsminister Kittiratt Na-Ranong die Bevölkerung aufgerufen, auf Eier zu verzichten und andere Nahrungsmittel zu kaufen.

Hannover Rück belastet
Die Hannover Rück schätzt ihre Schadenbelastung aus den Überschwemmungen in Thailand auf über 100 Mio. Euro. Der Marktanteil des weltweit drittgrößten Rückversicherers beträgt in Thailand zwar lediglich 2% und das Prämienvolumen nur 4 Mio. Euro. Aber viele überflutete Industrieanlagen, vor allem aus der Automobil- und der IT-Branche, befinden sich in japanischen Händen, so dass die Rückversicherer womöglich von den Überschwemmungsschäden stark betroffen sind. Bei der Zahl von 100 Mio. Euro handele es sich um eine vorläufige Schätzung, betonte Vorstandsvorsitzender Ulrich Wallin.

Neue Hauptstadt?
20 Parlamentsmitglieder der Regierungspartei Pheu Thai forderten eine Debatte über die Gründung einer neuen Hauptstadt. Die Politiker verwiesen auf die Hochwasserkatastrophe und deren Folgen sowie darauf, dass Bangkok jedes Jahr ein paar Zentimeter sinkt und der Pegel des Meerwassers ständig steigt. Weitere Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis und Überschwemmungen seien nicht auszuschließen. Als Standorte für eine neue Hauptstadt schlagen sie die Provinzen Nakhon Nayok oder Phetchabun vor.

Amnestie-Dekret
Das Kabinett hat einem Königlichen Dekret zur Amnestie von 26.000 Gefangenen zum Geburtstag des Königs am 5. Dezember zugestimmt. Darunter fallen Gefangene, die das 60. Lebensjahr vollendet haben und die eine Haftstrafe von nicht mehr als drei Jahren absitzen. Kritiker der Entscheidung bemängeln, dass das Dekret auf den ins Ausland geflüchteten Ex-Premier Thaksin Shinawatra zugeschnitten wurde. Er war in Thailand wegen Machtmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden und möchte in sein Heimatland zurückkehren, ohne die Strafe abzusitzen.

Keine U-Boote
Die Marine hat den seit Monaten geplanten Kauf von 6 älteren U-Booten aus den Beständen der deutschen Marine aufgegeben. Deutschland hatte Thailand eine Frist gesetzt, die inzwischen abgelaufen ist. Die Regierung hat die Gelder in Höhe von 7,5 Milliarden Baht nicht bewilligt, der Verteidigungsminister die Marineführung aufgefordert, den Plan zu überdenken. Jetzt heißt es, der Staat müsse für die Bewältigung der Hochwasserschäden und für einen besseren Schutz des Landes gegen Überschwemmungen enorme Mittel bereitstellen, da sei kein Geld für den Kauf der deutschen U-Boote da.

Bomben in Pattana
9 Bombenexplosionen haben 5 Distrikte der südlichen Provinz Pattana erschüttert. Nach Angaben der Behörden gab es keine Verletzten. Im Bezirk Panare feuerten vermutlich Aufständische fünf Granaten auf ein Postamt und auf Armeehelfer. Auch hier wurde niemand verletzt. Ein weiterer Zwischenfall trug sich im Distrikt Nong Chik zu. Dort schossen vermutlich Aufständische auf einen Außenposten der Armee.

Aus Bordell befreit
Wie Sklavinnen wurden 17 Frauen aus Laos in einer Karaoke-Bar in Sattahip gehalten. Sie mussten 12 Stunden am Tag als Prostituierte arbeiten, durften das Haus nicht verlassen und sollen kein Geld erhalten haben. Jetzt schlug die Polizei nach einem Hinweis der laotischen Botschaft zu. Beamte befreiten die Laotinnen und nahmen mehrere Personen fest, die das Bordell betrieben. Vor Ermittlern sagten die Frauen aus, man habe ihnen als Bedienung in der Bar monatlich 3600 Baht zugesagt.

Russisches Roulette
Nach einem stundenlangen Zechgelage nahm sich in Ayutthaya ein 23-Jähriger die Waffe seines inzwischen eingeschlafenen Freundes. Er spielte eine Zeitlang mit der Pistole und entfernte alle Kugeln aus der Trommel. Dann lud er die Waffe mit einer Patrone, drehte die Trommel, setzte sich die Pistole an die Schläfe und betätigte den Abzug. Kein Schuss! Der Mann wiederholte das Russische Roulette bei seinem Freund und tötete ihn im Schlaf.

Pornos mit Kindern
Im Haus eines 54-jährigen Österreichers hat die Polizei 35 Pornos mit Kindern beschlagnahmt. Der Pensionist aus Braunau soll die Videos während eines Thailand-Urlaubs gekauft und dann daheim in seinem Bekanntenkreis verliehen haben. Aufgeflogen ist der Pensionist, weil ihm ein 22-jähriger Arbeitsloser eine DVD aus der illegalen Sammlung gestohlen und diese dann der Polizei übergeben hatte.

Mädchen entführt
Die Polizei hat in Ayutthaya ein 13 Jahre altes Mädchen aus einer einjährigen Gefangenschaft befreit. Ein 24-jähriger Mann hatte das Kind entführt, täglich zum Konsum von Methamphetamin gezwungen und missbraucht. Wenn es sich weigerte, schlug der Mann auf die 13-Jährige ein. Das Kind hatte eine Gelegenheit zum Telefonieren genutzt und seine Mutter alarmiert. Die Crime Suppression Division nahm den Mann fest.

Halbnackt durch Pattaya
Ein offensichtlich psychisch gestörter Deutscher lief in Pattaya halbnackt an der Soi Buakhao. Passanten benachrichtigten die Immigration-Polizei, die die Blöße des Ausländers mit einem Handtuch bedeckte und ihn auf einem Pick-up zum Immigration-Büro brachte. Der Passant hatte keine Dokumente bei sich. Er soll zwischen 45 bis 50 Jahre alt sein und sagte aus: Seine Thai-Freundin habe ihn verlassen, weil ihm das Geld ausgegangen sei. Touristen und Anwohner gaben dem Deutschen mehr als 1.000 Baht.

Mönche nahmen Drogen
Nach einem Hinweis nahm die Polizei in einem Tempel in Nakhon Ratchasima vier Mönche fest. Sie wurden positiv auf Drogenkonsum getestet. Nach Angaben der Ermittler hatten die Mönche ständig Rauschgift erworben und in ihrem Quartier um Geld Karten gespielt. Die 4 Männer waren erst vor 3 Monaten der Mönchsgemeinde beigetreten.

In Nazi-Uniformen
Die jüdische Menschenrechtsorganisation Simon Wiesenthal Center mit Sitz in Los Angeles hat den Auftritt von als Nazis und SS-Soldaten verkleideten thailändischen Schülern beim Tag des Sports der Sacred Heart Preparatory School in Chiang Mai heftig kritisiert. Die Schule habe Nazis glorifiziert. Bei der Parade trugen Schüler naziähnliche Uniformen mit Hakenkreuz, und sie riefen "Heil Hitler". Ein Mädchen stellte Hitler dar. Die Schule hat sich entschuldigt und mitgeteilt, die Lehrer hätten nichts gewusst. Die Schüler hätten sich das Thema "Nazi" gewählt.

Kids als Dealer
Ein 36 Jahre alter Mann und eine 17-jährige Frau haben in Samut Prakan Kinder für den Vertrieb von Drogen benutzt. Das Paar hatte den 5- bis 8-jährigen für jede Lieferung 20 bis 50 Baht gezahlt. Bei der Razzia im Apartment der Dealer fanden die Beamten 320 Yaba-Pillen und 4,25 Gramm "Ice".

Algerier räumten auf
In einem Gästehaus in der Soi Yensabai, Süd-Pattaya, wurde in zwei Zimmern ausländischer Urlauber eingebrochen. Die Auswertung der Videoüberwachung ergab, dass 2 Algerier, die in einem angrenzenden Zimmer übernachteten, die Tat begingen und anschliessend, ohne die Hotelrechnung zu begleichen, flüchteten. Das Personal verständigte die Polizei und begleitete die Beamten während der Fahndung im Stadtgebiet. In der Third Road Soi Jirapon wurde schließlich einer der beiden Männer gesichtet. Dieser probierte zu fliehen, wurde jedoch von Passanten festgehalten, bis die Polizei eintraf. Auf der Wache stellte sich heraus, dass der 39-Jährige weder einen Ausweis noch ein Visum hatte und sich somit illegal in Thailand aufhielt. Von dem anderen Täter fehlt bisher jede Spur.

4.065 Ya Ba-Tabletten
In Sri Racha, nahe Pattaya, ging der Polizei ein dicker Fisch ins Netz: Ein 35-jähriger Thai näherte sich auf einem schwarzen Yamaha Mio-Roller einer Polizeikontrolle mit hoher Geschwindigkeit und probierte zu flüchten, als er die Ordnungshüter sah. Der Polizei gelang es, den Mann zu stoppen und sie fand im vorne am Moped installierten Korb eine Plastiktüte, in der sich 4.065 Ya Ba-Tabletten (Methamphetamin) und 101 Gramm Ya Ice (kristallines Methamphetamin) befanden. Der Mann gab an, dass er die Drogen, die einen Straßenwert von über einer Million Baht haben, lediglich von einem geheimen Versteck unter einer Brücke einsammelte. Ihn erwartet die Todesstrafe. Da er den Namen des Besitzers der Drogen verriet, fahndet die Polizei nun auch nach diesem auf Hochtouren.

Frau gekidnappt
Eine 51-jährige Thai aus Na-Jomtien verständigte die Polizei, dass ihre 41-jährige Schwester von einem Betreiber einer illegalen Untergrundlotterie gekidnappt wurde, nachdem sich das Opfer von dem Mann 244.000 Baht lieh, den Betrag jedoch nicht zurückzahlen konnte. Die Polizei stattete die Schwester der Gekidnappten mit markierten Scheinen aus, die dann ein Treffen mit den Entführern arrangierte. Als der Täter in Begleitung seiner Mutter und seiner Freundin eintraf, schnappte die Falle zu und alle drei wurden umgehend verhaftet und die Entführte befreit. Auf der Wache bestritt der 33-jährige Beschuldigte, die Frau entführt zu haben und im illegalen Lotteriegeschäft zu agieren. Aufgrund der bedrückenden Beweislast nützte ihm diese Aussage jedoch nur wenig.

Australier klaute
Ein Australier hat einen Diamantring aus einem Juweliergeschäft in Süd-Pattaya geklaut. Der 34-Jährige ließ sich den rund 18.000 Baht teuren Ring zeigen und begutachtete diesen. In einem unbeobachteten Moment schnappte er sich das Schmuckstück und flüchtete zu Fuß. Die Polizei verhaftete ihn kurze Zeit später in der Soi Buakaow und stellte den Diamantring sicher, den der Dieb in seiner Hosentasche trug. Er gab an, dass ihm das Geld ausgegangen sei und er seinen Reisepass verloren hätte. Mit dem Erlös des gestohlenen Ringes wollte er bei der australischen Botschaft in Bangkok einen neuen Pass beantragen.


Reise-Tipps Thailand

Drogentests bei Gästen
Zu Beginn der touristischen Hauptsaison zeigt die Polizei in Pattaya Flagge. Die Razzien nehmen zu, und ausländische Urlauber sind nicht ausgeklammert. Der erste Großeinsatz traf eine bei den Touristen beliebte Disco an der Walking Street. Hunderte Gäste hatten sich dort zu Dance, Drink and Music eingefunden, als 150 Beamte mehrerer Einheiten in den frühen Morgenstunden das Lokal betraten. Thais und Ausländer mussten den Drogen-Urin-Test über sich ergehen lassen und sich ausweisen. Bei 16 Gästen, 14 Frauen und 2 Männern fiel der Test positiv aus. Auf der Toilette fand die Polizei geringe Mengen der Droge "Ice". Ausländer sollen Razzien als dringliche Warnung verstehen, auf Drogenkonsum zu verzichten. Es könnte teuer zu stehen kommen. Und Touristen sollten stets Kopien des Reisepasses bei sich haben, auch von den Seiten mit Visum und Einreisekarte.

Stornierungen erwartet
Mit Sorge verfolgen Bangkoks Hoteliers die Hochwasserlage. Bisher haben sich die Stornierungen wegen der verheerenden Überschwemmungen in Grenzen gehalten. Weltweit wird über die Katastrophe berichtet, und Urlauber glauben, sie müssten in Bangkok auf die geplanten Ausflüge verzichten. Also wird der Thailand-Urlaub oder nur der Bangkok-Aufenthalt gestrichen.

Die Bahnen verkehren
Sowohl die Skytrain als auch die U-Bahn verkehren weiter, obwohl das Wasser vor den Bahnhöfen der Metro einen halben Meter hoch steht. Sollte es weiter steigen, muss der U-Bahnverkehr eingestellt werden. Die Bahnen sind derzeit das schnellste Verkehrsmittel, um die Innenstadt zu erreichen. Kleine und tief gelegte Fahrzeuge können die Bangkoker Hauptverkehrsstrasse Phahon Yothin Road zwischen der Kasetsart University und Ratchayothin sowie Lat Phrao nicht befahren. Dort stieg das Wasser auf eine Höhe von bis zu 80 cm. Bürohäuser, Geschäfte und Bank-Filialen mussten schließen.

Flughafen Don Sak
Die Pläne für einen zweiten Flughafen auf Koh Samui scheinen endgültig vom Tisch, dafür steigen die Aussichten auf einen richtungsweisenden Flughafen auf dem gegenüberliegenden Festland. Wie zu erfahren war, sind die Aktivitäten für den Bau eines internationalen Flughafens bei Don Sak - nur ca. 30 Km von der Insel entfernt - weiter vorangetrieben worden. Wie bereits gemeldet, hat eine Investorengruppe 20.000 Rai Land (1 Rai = 1.600 qm) optional für ein Flughafenprojekt erworben. Derzeit glühen die Drähte zur neuen Landesregierung nach Bangkok heiß. Sollte Yingluck Shinawatra mit ihrer Puea Thai Partei den Flughafenbau unterstützen, so kalkulieren die Drahtzieher, dann wäre dies auch gut fürs angeschlagene Image der Rothemden-Partei in Südthailand. Alle im Tourismus beteiligten Gruppen sind sich einig, dass ein internationaler Flughafen in unmittelbarer Nähe der Inseln einen signifikanten Anschub der zuletzt kriselnden Tourismusindustrie bringen könnte. Das von vielen gefürchtete Monopol von Bangkok Air könne nur so gebrochen werden.

Schiefes Bild von Lage
Thailands renommierte Hotelgruppe Centara wirft der staatlichen Tourismusbehörde (TAT) und dem Tourismusministerium Untätigkeit vor. Beide Behörden hätten es unterlassen, das weltweit in den Medien verbreitete schiefe Bild von Überschwemmungen zu korrigieren. Ausländer würden in ihren Heimatländern Filmberichte von überfluteten Straßen und der Schließung des Bangkoker Flughafens Don Mueang sehen und ihre geplanten Thailand-Reisen absagen. Dass der Internationale Airport Suvarnabhumi ebenso nicht unter Wasser stehe wie die Reiseziele Chiang Mai, Pattaya, Koh Samui, Krabi und Phuket, ja selbst die Innenstadt Bangkoks, würden die meisten Urlauber nicht erfahren. Bangkok Post zitiert den deutschen Centara-Präsidenten Gerd Steeb: "Wo ist der Tourismusminister? Wir haben nicht gesehen, dass er der Tourismusindustrie hilft." Das Flaggschiff der Hotelgruppe, Centara Grand Hotel & Resort in Bangkok, hat im Oktober durch Absagen auf Einnahmen in Höhe von rund 70 Mio. Baht verzichten müssen. 16.000 Zimmer wurden in den Häusern landesweit storniert, die Buchungen für den Zeitraum von Dezember bis Februar gingen um 30% zurück.

Einbußen für Tourismus
Die Staatsbank und das Tourismusministerium bewerten die Folgen der Hochwasserkatastrophe für die Urlauberbranche unterschiedlich. Die Bank of Thailand sagt Absagen von 800.000 Reisenden und Einnahmeausfälle von 20 Milliarden Baht voraus. Von einem Umsatzrückgang von nur 8,5 Milliarden Baht und 220.000 weniger Touristen als erwartet geht das Ministerium aus. Sollten die Überschwemmungen allerdings noch Wochen anhalten, würden 300.000 Touristen ihren Thailand-Urlaub absagen bei einem Verlust von 12 Milliarden Baht. Das Hochwasser, so die Behörde weiter, habe an 160 Touristenzielen in 21 Provinzen einen Schaden von 360 Mio. Baht verursacht.

Airport Suvarnabhumi
Um 25% von 130.000 auf 100.000 täglich ist die Zahl der Passagiere auf Bangkoks Flughafen Suvarnabhumi zurückgegangen. Urlauber und Geschäftsleute haben ihre Reisen nicht angetreten, weil sie im Fernsehen Bilder von der Flutkatastrophe gesehen hatten. Bilder, dass Bangkok und der Airport Don Mueang unter Wasser stehen. Der Flughafenbetreiber Airports of Thailand (AoT) hat in Schreiben an zahlreiche Botschaften darauf hingewiesen, dass der Suvarnabhumi trocken ist und der Flugbetrieb nach Plan verläuft. Im am 30.09. abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 haben die sechs AoT-Flughäfen im Jahresvergleich 15,5% mehr Passagiere bewältigt. Bei den internationalen Fluggästen war es ein Plus von 17,5% (42,1 Mio.) und bei den Inlandsflügen 12% (24,2 Mio.). Für Suvarnabhumi meldet die AoT 47,8 Mio. Passagiere (+ 12,5%) bei einer Kapazitätsgrenze von 45 Mio. Neben Suvarnabhumi betreibt AoT die Airports Don Mueang in Bangkok, Chiang Mai, Chiang Rai, Hat Yai und Phuket.

Airport-Reparaturen
Auf mindestens eine Milliarde Baht wird der Schaden auf dem überschwemmten Airport Don Mueang geschätzt. Die Ausgaben für die Aufräum-, Säuberungs- und Reparaturarbeiten wollen sich die Regierung und der Flughafenbetreiber Airports of Thailand teilen. Experten beziffern den Sachschaden auf mehrere Milliarden Baht. Bangkoks ältester Flughafen wird frühestens Mitte bis Ende Januar für den Flugbetrieb geöffnet.

THAI-Jets ab München
Lange mussten deutsche Fluggäste von Thai Airways International (THAI) auf eine Erneuerung der Jets auf der Strecke Deutschland-Thailand warten. Nun ist es endlich so weit: Ab 1. Dezember bedient THAI die Strecke zwischen München und Bangkok mit einer neuen Boeing 777-300ER. Die "Triple Seven" bietet Platz für 312 Passagiere: 8 in der First, 30 in der Business und 274 in der Economy Class. Mit dem neuen Produkt verspricht die Airline einen erweiterten Komfort: In der Royal First Class sorgen acht luxuriös ausgestattete Mini-Suiten in einer 1-2-1-Konfiguration für Privatsphäre. Auch die Royal Silk Class betitelte Business Class bietet komfortable und diagonal versetzte Schalensitze in der 1-2-1-Konfiguration, die sich zu einem vollständigen Bett neigen lassen. Freuen darf man sich auch in der Economy Class: Alle in der 3-3-3-Konfiguration angeordneten Sitze verfügen über einen berührungsempfindlichen Bildschirm mit einer Bilddiagonalen von 27 cm, wo die Fluggäste individuell aus einem vielfältigen Unterhaltungs-Programm von Filmen, Informations- und Musikprogrammen sowie Videospielen wählen können. Aufatmen können auch alle THAI-Passagiere auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Bangkok: Die hier eingesetzte Boeing 747-400 verfügt über ein modernes In-Seat-Video-Entertainment-System.

Siam Park, Safari Park
Als Folge des Hochwassers meldet der Bangkoker Vergnügungspark Siam Park City einen Einnahmeausfall von bereits einer Milliarde Baht. Alle Straßen am 250 Rai großen Gelände sind bis zu 30 Zentimeter überflutet, doch die Schutzwände des Parks halten das Wasser noch zurück. Der Park ist nach wie vor geöffnet. Geschlossen ist aber Safari World in Min Buri. Obwohl das Gelände weitläufig unter Wasser steht, bekräftigt die Geschäftsleitung: "Unsere Tiere sind hier sicher. 1.000 Mitarbeiter stehen zu ihrem Schutz bereit."

Nok Air Suvarnabhumi
Die Nok Air will vorerst nicht auf den im Vormonat überfluteten und geschlossenen alten Bangkoker Flughafen Don Mueang zurückkehren. Die Billigairline hat angekündigt, bis 31. Januar kommenden Jahres auf dem internationalen Airport Suvarnabhumi zu starten. Für die 15 Ziele ab Bangkok hat die Fluggesellschaften ihre Start- und Landezeiten geändert: Chiang Mai, Phitsanulok, Udon Thani, Ubon Ratchathani, Surat Thani, Nakhon Si Thammarat, Trang, Phuket, Hat Yai, Sakon Nakhon, Nan, Phrae, Roi Et, Mae Sot and Loei.

Don Mueang bleibt zu
Der seit Wochen überflutete alte Bangkoker Flughafen Don Mueang wird erst in etwa 60 Tagen für den Flugverkehr wieder freigegeben. So lange werden die Aufräumarbeiten und Reparaturen dauern. Jetzt will der Flughafenbetreiber Airports of Thailand mit dem Abpumpen des Wassers beginnen. Don Mueang war am 25. Oktober geschlossen worden. Seitdem starten und landen die Maschinen der Nok Air und der Orient Thai Airlines auf dem Internationalen Flughafen Suvarnabhumi.

TUI senkt die Preise
Mit 75.000 Kunden stellt Thailand für den TUI-Reiseveranstalter mit den Marken TUI, Airtours, 1-2-Fly und Discount-Travel das größte Zielgebiet in Asien dar. Deutschlands führender Reiseveranstalter fühlt sich seit der Tsunami-Katastrophe 2004 mit Thailand eng verbunden und hatte so zur Programmpräsentation für den Sommer 2012 nach Khao Lak eingeladen. Während die meisten Reiseangebote in 2012 teurer werden, zahlen Thailand-Urlauber im Durchschnitt 4% weniger.

Chiang Mai wirbt
Ihre neuen Projekte will die Chiang Mai Tourism Bussiness Association auf der Internationalen Tourismusbörse vom 7. bis 11. März in Berlin vorstellen. Geworben wird für die "Promenade Chiang Mai", das neue Internationale Konferenz- und Messezentrum und die aufgewertete Chiang Mai Night Safari. In diesem Jahr rechnet die Vereinigung mit 2,3 Mio. Touristen, im nächsten Jahr mit 4,2 Mio. und in 2013 mit dann 6,1 Mio. Urlaubern. Die Einnahmen sollen von jetzt 38 Milliarden über 45 Milliarden auf 60 Milliarden Baht steigen.

Ausbruch von Seuchen
Das Gesundheitsministerium warnt erneut vor dem Ausbruch von Seuchen. Das Wasser in den überfluteten Gebieten sei verdreckt, vor allem von dem sich in den letzten Wochen angesammelten Müll. Befürchtet werden Infektionen wie die von Tieren übertragene Waterborne Zoonoses und Leptospirose. In Khon Kaen ist ein Patient bereits an Leptospriose erkrankt, bei weiteren 20 Menschen wird eine Infektion befürchtet. Und nach dem Hochwasser rechnen Gesundheitsbehörden mit einem starken Anstieg von Dengue-Fieber-Erkrankungen. Die Bevölkerung sollte ganz auf Eis und eisgekühlte Getränke verzichten, wenn sie nicht von namhaften Herstellern kommen. Kürzlich wurden in vier überfluteten Provinzen Proben eingesammelt. 21 waren verseucht. Und bei 17 von 57 Trinkwasserproben musste mit dem Ausbruch einer Diarrhoea gerechnet werden. In Nonthaburi sind in einem Apartmenthaus 72 Bewohner an Diarrhoea erkrankt. Sie hatten Leitungswasser getrunken, ohne abgekocht zu haben.

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