Laos

Lage
Südostasiatischer Binnenstaat in Hinterindien. Größtenteils stark zerschluchtetes, unwegsames Bergland.
Fläche: 236.800 km2
Einwohner: 5.116.959 (1997)
Hauptstadt: Vientiane, Einwohner: 415.000 (1990 geschätzt)
Nachbarstaaten: Thailand, Myanmar, China, Vietnam und Kambodscha.

Wirtschaft
Den wichtigsten laotischen Wirtschaftszweig bildet die Landwirtschaft, in der die Mehrheit der Bevölkerung beschäftigt ist. Es wird hauptsächlich Reis angebaut, aber auch Mais, Gemüse, Tabak, Kaffee und andere Nahrungsmittel. Die Regierung versucht, die Industrie weiterzuentwickeln und die Ressourcen von Laos, wie z.B. Gips, Zinn, Gold, Eisenerz und Holz, auszuschöpfen. Ebenso werden einige Unternehmen im privaten Sektor unterstützt.

Noch weitgehend für den Eigenbedarf produzierende Landwirtschaft (insbesondere Reianbau), Nutzung der Wälder, daneben bescheidener Bergbau, Zinnminen, Holz- und Baugewerbe, kleinere Verarbeitungsindustrie, überwiegend Handwerksbetriebe.
Landwirtschaft: Hauptanbauprodukte Reis (80 Prozent), Batate (Süßkartoffeln), Gemüse, Mais, Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle; Viehzucht: Schweine, Rinder, Geflügel.
Bruttoinlandsprodukt (BIP): 1,86 Milliarden US-Dollar (1996)
BIP pro Einwohner: 390 US-Dollar (1996)
Währung: 1 New Kip (NK) = 100 At Wechselkurs:
Importgüter: Lebensmittel, Textilwaren, Maschinen, Transportfahrzeuge.
Exportgüter: Zinnkonzentrate, Teakholz, Kaffee, Tee, Gewürze.
Mitgliedschaften:
ACCT, AsDB, ASEAN (Beobachter), CP, FAO, G-77, IBRD (Weltbank), ICAO, IRK, IFAD, IRK, ILO, IMF, INTELSAT (Nicht-Unterzeichnerstaat), INTERPOL, IOC, ITU, NAM, PCA, UN, UNCTAD, UNESCO, UNIDO, UPU, WFTU, WHO, WMO, WTO.

Größere Städte
Vientiane: 415.000 Einwohner (1990 geschätzt)
Savannakhét: 97.000 Einwohner (1995 geschätzt)
Luang Prabang: 68.000 Einwohner (1995 geschätzt)
Pakse: 47.000 (1995 geschätzt)

Volksdemokratie
seit Abschaffung der Monarchie im Jahre 1975, nachdem sich der kommunistische "Pathet Lao" gegenüber anderen politischen Gruppierungen durchgesetzt hat.

Die Demokratische Volksrepublik Laos ist ein kommunistischer Staat. Nach der Verfassung bilden der Präsident als Staatsoberhaupt und der Vorsitzende des Ministerrates als Regierungschef die Exekutive. Die Legislative liegt bei der gewählten Nationalversammlung mit ihren 85 Sitzen. Die Laotische Revolutionäre Volkspartei ist als einzige gesetzlich zugelassen. Das Wahlalter liegt bei 18 Jahren.

Religion
Die meisten Laoten sind Anhänger des Hinayana-Buddhismus. Einige Menschen, besonders Angehörige der Völker in den Bergen, sind dem Animismus verhaftet. Der Buddhismus hatte schon immer einen starken Einfluss auf die Kultur der Laoten und bestimmt noch in weitem Umfang das alltägliche Leben, trotz des herrschenden Kommunismus. Sogar die höchsten Beamten huldigen Buddha nach alter Tradition. Jedes laotische Dorf verfügt über seinen eigenen Tempel (wat), in dem Feste veranstaltet und Rituale durchgeführt werden. Üblicherweise überreichen die Dorfbewohner im Rahmen eines täglichen Rituals den Mönchen etwas zu essen, was diese, ohne die Wohltäter anzuschauen, annehmen. Die Männer ziehen ihre Sandalen aus und die Frauen knien nieder, während die Prozession von Mönchen die Speisen einsammelt. Einige der berühmtesten Wats in Vientiane sind heute Museen.

Buddhisten 60 % (z.T. mit animistischer Orientierung); daneben konfuzianische, taoistische und christliche Minoritäten.
Land und Leute
Laos verfügt mit seinen 68 Volksgruppen über eine reiche ethnische Vielfalt. Die meisten dieser Völker kamen durch die Migration, die vor ungefähr 2000 Jahren einsetzte, vom südlichen China nach Laos. Den größten Bevölkerungsanteil bilden die Lao Loum (Tal-Lao), die sich in verschiedene Untergruppen aufteilen, wie z.B. die Lao Meui, Lao Neua, Lao Phuan und Lao Yuon. Insgesamt machen sie rund die Hälfte der Einwohnerzahl aus. Die Hmong begannen um 1800 mit der Einwanderung vom südlichen China und siedelten sich im Gebirge in NordLaos an. Weiterhin gibt es eine nicht unbedeutende Anzahl von Thais und Khmus, ein Naturvolk aus dem Norden von Laos, das im 13. Jahrhundert von Siedlern aus seinen Gebieten vertrieben wurde. Chinesen und Vietnamesen bilden einen kleinen Bevölkerungsanteil.

Ethnische Gruppen
Lao-Lum (Tal-Lao) 68 Prozent
Lao-Theung (Berg-Lao) 22 Prozent
Lao-Soung (hier auch Hmong und Yao enthalten) 9 Prozent
Chinesen und Thai 1 Prozent

Wachstumsrate: 2,79 Prozent (1997)
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner pro km²
Bevölkerungsverteilung: Stadt 22 % / Land 78 % (1996)

Verkehr
Laos besitzt kein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Die meisten ländlichen Straßen sind unbefestigt und während der Regenzeit unpassierbar. Öffentliche Verkehrsmittel sind nur begrenzt vorhanden und es gibt keine Eisenbahn. Die meisten Einwohner von Laos gehen zu Fuß. Manche besitzen auch ein Fahr- oder Motorrad. Der Transport von Gütern nach Vietnam und Thailand erfolgt zur Zeit über zwei Landrouten. Das Mekongdelta ist auf zwei Dritteln seiner Länge schiffbar. Der Flugverkehr innerhalb von Laos hält sich in kleinem Rahmen und hängt von den Wetterbedingungen ab. Er beschränkt sich auf die Provinzhauptstädte. Die Kommunikations- und Stromnetze sind ebenso wenig entwickelt. Es gibt nur rund 8.000 Telefone und einige Radiosender.

Laotische Küche
Das Hauptprodukt der laotischen Kost ist klebriger Reis. Zu den typischen Speisen der Laoten gehört Lap (sautiertes Fleisch mit Zwiebeln, Zitronengras und Gewürzen in einer Reismehlsoße). Andere Gerichte enthalten Fisch, Eier, Huhn, Schwein, Eule und gelegentlich Rindfleisch. Zum Reis wird zumeist eine scharfe Soße aus Chili oder gegorenem Fisch serviert. Zu den Getränken gehören Kaffee und Tee. Wilde Früchte und Gemüse aus dem Wald sowie Wild, z.B. Hirsch, ergänzen die selbst angebauten Nahrungsmittel. Die Bewohner der Hügel kultivieren Trockenreis durch Brandrodungswirtschaft. Die Regierung versucht, die Wälder zu retten, indem sie einige dieser Menschen in tiefer gelegenes Land umsiedelt.

Feiertage
Zu den offiziellen Feiertagen gehören Neujahr (1. Januar); Pi Mai, das laotische Neujahr, berechnet nach dem Mondkalender und meistens im Mai stattfindend, der Tag der Arbeit (1. Mai) und der Nationalfeiertag (2. Dezember) mit den aufwendigsten Feierlichkeiten. Religiöse Feiertage sind Boun Bang Fai im Mai oder Juni, an dem Geburt, Erleuchtung und Tod Buddhas gefeiert werden, Khao Phansa, der Beginn der buddhistischen Fastenzeit im Juli, und Ork Phansa, der Ausklang der Fastenzeit Ende Oktober sowie Boun That Luang, ein Fest im November bei einem Tempel, der eine Reliquie Buddhas enthält. Zu all diesen Anlässen findet eine Feier mit der Bezeichnung basi oder sukhwan statt, die sich durch Opfergaben, Essen und Reiswein auszeichnet. Bei der Schnurbindezeremonie wünschen sich Freunde Gesundheit und Wohlstand, indem sie sich Schnüre um die Handgelenke wickeln.