Malaysia

Amtssprache - Bahasa Melayu

Hauptstadt - Kuala Lumpur

Regierungssitz - Putrajaya

Staatsform - Konstitutionelle Wahlmonarchie

Staatsoberhaupt - König Tuanku Syed Sirajuddin

Regierungschef - Premierminister
Dato' Seri Abdullah bin Ahmad Badawi

Fläche - 329.750 km²

Einwohnerzahl - 23.953.136 Stand: Juli 2005

Bevölkerungsdichte - 72,6 Einwohner pro km²

Währung - Ringgit

Unabhängigkeit von Großbritannien am 31. August 1957

Nationalhymne - Negara Ku

Zeitzone - UTC+ 8 h

Kfz-Kennzeichen - MAL

Internet-TLD - .my

Vorwahl - +60


Malaysia (Persekutuan Malaysia, offizielle Bezeichnung in Deutsch Malaysia, in Österreich auch Malaysien genannt) liegt in Südostasien.

Geographie
Malaysia besteht aus zwei Teilen, nämlich dem auf der malaiischen Halbinsel gelegenen Westteil und dem auf der Insel Borneo gelegenen Ostteil. Beide sind voneinander durch das Südchinesische Meer getrennt. Westmalaysia grenzt im Norden an Thailand und im Süden befindet sich auf einer vorgelagerten Insel Singapur. Ostmalaysia grenzt südlich an Indonesien und im Norden wird das Sultanat Brunei von Malaysia eingeschlossen. Tanjung Piai, welches sich im südlichen Staat Johor befindet, ist der südlichste Punkt des asiatischen Kontinentes, wenn man die Insel Singapur, die mit dem Kontinent nur durch eine künstliche Brücke verbunden ist, außer Acht lässt. Zwischen der malaiischen Halbinsel und der indonesischen Insel Sumatra befindet sich die Straße von Malakka, welche sowohl eine bedeutende, strategisch wichtige Wasserstraße als auch eine der meistbefahrenen Schiffsrouten darstellt.

Malaysia hat im Westen wie im Osten eine ähnliche Landschaft, die aus Ebenen entlang den Küsten besteht, während im Hinterland Hügel und teilweise sehr hohe Berge dominieren, welche in der Regel sehr dicht bewaldet sind. Die höchste Erhebung Malaysias ist der 4095 m hohe Kinabalu auf der Insel Borneo.

Die größte und wichtigste Stadt Malaysias ist die Hauptstadt Kuala Lumpur, in welcher sich das Parlament, das Handels- und Finanzzentrum des Landes befinden. Die meisten Regierungseinrichtungen haben die Stadt jedoch in Richtung Putrajaya verlassen, welches speziell als neue Verwaltungshauptstadt für Malaysia errichtet wurde. Weitere wichtige Städte sind George Town, Ipoh und Johor Bahru. Siehe auch Liste der Städte in Malaysia.

Das Klima des Landes ist äquatorial und wird von April bis Oktober durch den Südwestmonsun, und von Oktober bis Februar durch den Nordostmonsun gekennzeichnet.

Die vier Klimadiagramme ergeben ein West-Ost-Profil: Kuala Terengganu und Kuala Lumpur auf der Malakka-Halbinsel (West-Malaysia), Sandakan und Kuching auf Borneo (Ost-Malaysia).

Bevölkerung
Die Bevölkerung von Malaysia besteht aus einer großen Anzahl von ethnischen Gruppen, wobei die Malaien die Mehrheit stellen und auch die Politik dominieren. Die Verfassung des Landes definiert, dass alle Malaien Moslems sind. Des Weiteren stellen die Überseechinesen etwa ein Viertel der Bevölkerung. Die Chinesen spielen eine bedeutende Rolle in Handel und Wirtschaft. Weitere sieben Prozent der Bevölkerung sind indischstämmig. Diese sind Hindus, Moslems, Sikhs, Christen oder Buddhisten. Etwa 85 Prozent der indischstämmigen Bevölkerung Malaysias sind Tamilen, Minderheitengruppen sind die Malayalis, Punjabis and Telugus.

In den Staaten Sarawak und Sabah stellen Ureinwohner, die keine ethnischen Malaien sind, die Hälfte bzw. zwei Drittel der Bevölkerung. Auf der Halbinsel existieren ebenfalls Ureinwohner, jedoch in kleinerer Zahl, sie werden mit dem Sammelbegriff Orang Asli bezeichnet. Diese Ureinwohner gehören zu einer großen Zahl von ethnischen Gruppen, haben aber kulturelle Gemeinsamkeiten. Sie waren bis zum 20. Jahrhundert Anhänger von traditionellen Naturreligionen. Seitdem sind viele zum Christentum oder zum Islam übergetreten. Obwohl die Orang Asli sich hinsichtlich der Kultur von den Malaien unterscheiden, haben viele die malaiische Kultur assimiliert, etwa durch Umzug in die Städte oder durch Heirat.

Nennenswerte Minderheiten stellen die Europäer, Menschen aus dem mittleren Osten, Kambodscha und Vietnam. Die Europäer sind meist Briten und einige Portugiesen, die Malaysia kolonisierten und sich hier ansiedelten. Die meisten Kambodschaner und Vietnamesen kamen als Vietnamkriegsflüchtlinge nach Malaysia.

Die Bevölkerung ist nicht gleichmäßig verteilt, der Großteil (etwa 20 Millionen) lebt auf der malaiischen Halbinsel. Das Wachstum der Bevölkerung ist mit etwa 2,4 Prozent jährlich relativ hoch, und etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die Urbanisierungsrate liegt bei etwa 58%. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 72 Jahren, die Säuglingssterblichkeit bei etwa 23 pro Tausend.

Einen wichtigen Wendepunkt in der Bevölkerungspolitik Malaysias stellen die Unruhen vom 13. Mai 1969 rund um und in Kuala Lumpur dar. Diese Unruhen wurden damals als Folge der sozioökonomischen Ungleichheiten zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen interpretiert. Sie führten dazu, dass die malaiische neue ökonomische Politik eingeführt wurde, um sowohl rassische und wirtschaftliche Ungleichheiten als auch Armut in Malaysia zu eliminieren.

Religion
Der Islam, zu dem sich 60 % der Bevölkerung bekennen, ist Staatsreligion. Nach der Verfassung des Landes sind alle ethnischen Malaien von Geburt automatisch Muslime. Ein Abfallen vom Islam wird de facto mit Freiheitsstrafe bestraft. Die Chinesen sind meist Buddhisten (20 %) oder hängen anderen chinesischen Religionen wie Daoismus und Konfuzianismus an (2,6 %). Christen (9 %) gibt es in allen ethnischen Gruppen. Die Inder sind überwiegend Hindus (6 %). Muslime werden gegenüber Angehörigen anderer Religionen bewusst staatlich bevorzugt. Christliche Presse kann in Malaiisch nur unter Schwierigkeiten veröffentlicht werden, Veröffentlichungen in Englisch, Chinesisch und auch Tamil sind jedoch unproblematisch erhältlich. Völlig unbeschränkt ist die Verteilung von Schriften nur an Mitglieder von Vereinigungen oder in Kirchen. Diese unterliegen nicht wie öffentlich angebotene Publikationen der Zensur. Der Bau von Kirchen kann in Ballungszentren mitunter zu kleinen Schwierigkeiten mit der Planungsbehörde führen, Diskriminierungen gegenüber anderen Glaubenshäusern bestehen aber nicht. Im Osten Malaysias gibt es jedoch auch eine Minderheit von christlichen Malayen, die im 16. Jh. von Spaniern christianisiert wurden und ihrer Religion bis heute treu geblieben sind.


Islam in Malaysia
Malaysia wurde wie Indonesien im 14. und 15. Jhd islamisiert. Erstmals in Kontakt mit dem Islam kam Malaysia schon Ende des 7.Jh. Allerdings herrschten zu diesem Zeitpunkt in Malayia verschiedene buddhistische und hinduistische Königreiche vor. Bis weit ins in die 70er Jahre des 20 Jh. galten viele muslimische Malaien als liberal (ähnlich den Abangan). Dann setzte jedoch eine Islamisierungsswelle ein (ausgelöst durch verschiedene ethnische und soziale Konflikte), sodass Malaysia heute orthodox-islamisch ist. Die Malaien die 52 % der Gesamtbevölkerung ausmachen sind praktisch alle Muslime. Chinesen machen etwa 33 % der Bevölkerung aus und sind zu einem großen Teil Buddhisten. Inder, die erst im 19. Jh ins Land kamen machen etwa 10 % der Bevölkerung aus. Hinzu kommen verchiedene ethnische, austronesisch-sprachige Minderheiten in Ost-Malaysia (Borneo, malaiisch: Kalimantan) die etwa 5 % der Bevölkerung ausmachen. Sie werden wie die Malaien zur ursprünglichen Bevölkerung Malaysias gezählt und werden Bumiputras - Söhne der Erde genannt.

Staatsform
Malaysia ist eine parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie (konstitutionelle Monarchie). Das repräsentative Staatsoberhaupt ist ein König, der alle fünf Jahre aus den Reihen der Herrscher der 9 Sultanate nach dem Rotationsprinzip ausgewählt wird. Seit dem 12. Dezember 2001 ist dies König Tuanku Syed Sirajuddin.

Der Regierungschef ist seit dem 31. Oktober 2003 Abdullah Ahmad Badawi von der UMNO.

Das Parlament (Dewan Rakyat) besteht zur Zeit aus 218 für fünf Jahre gewählten Abgeordneten. Die Länderversammlung (Dewan Negara) hat 70 Mitgliedern. Die letzten Wahlen fanden am 21. März 2004 statt.

Nationalfeiertag ist der 31. August (Unabhängigkeitstag 1957).


Verwaltungsgliederung
Staatliche Gliederung: 13 Bundesstaaten (darunter 7 Sultanate) und 3 Bundesterritorien Wilayah Persekutuan auf malaiisch (Kuala Lumpur, der neue Regierungssitz Putrajaya und die Insel Labuan). Die nicht als Sultanate konstituierten Bundesstaaten (Sabah, Sarawak, Penang und Malakka) werden von einem von der Zentralregierung ernannten Gouverneur verwaltet.


Wirtschaft
Quelle: Economist Intelligence Unit

BIP - 117.776 Mio US$ (2004)

BIP (in KKP) - 270.052 Mio US$ (2004)

BIP pro Kopf - 4.626 US$ (2004)

BIP pro Kopf (in KKP) - 10.606 US$ (2004)

BIP-Wachstum - 5,2% (2000 bis 2004)

Nachfragewachstum - 7,4% (2000 bis 2004)

Inflation - 1,5% (2000 bis 2004)

Arbeitslosigkeit - 4,0%

Leistungsbilanzüberschuss - 11,1% (2000 bis 2004)

Beschäftigung - Industrie (37 %), Dienstleistungen (47,8 %), Landwirtschaft (15,2 %)

Staatsausgaben zwischen 1992 und 2000:

das Gesundheitswesen bei 6%

das Bildungswesen bei 23%

das Militär bei 11%

Malaysia ist ein an Bodenschätzen und Rohstoffen (Zinn, Kautschuk, Palmöl, Erdöl) reiches Land. Zudem beheimatet Malaysia die Automobilhersteller Perodua und Proton sowie den Ölmulti Petronas. Seit Beginn der 1980er Jahre erfolgte eine rasante industrielle Entwicklung, die das Land in die Reihe der aufstrebenden »Schwellenländer« und der asiatischen »Tigerstaaten« aufrücken ließ. Malaysia gilt ökonomisch und politisch als eines der stabilsten Länder Südostasiens, in dem die Konvergenz von Tradition und Moderne, Islam und Kapitalismus propagiert wird. Durch diese Neuausrichtung erfuhr das Land einen grundlegenden Wandel von einem zuvor mehrheitlichen Agrarstaat hin zu einem technisierten und kapitalintensiven Industriestandort mit hohem Entwicklungspotenzial. Die ab 1997 auftretende »Asien-Krise« traf allerdings auch Malaysia, doch hat sich die Wirtschaft inzwischen wieder erholt und verzeichnet ein erneutes Wachstum von etwa 5 bis 6 Prozent. Im Jahr 2001 wurden für 61,2 Mrd. Euro Güter importiert und gleichzeitig im Wert von 76,1 Mrd. Euro Güter exportiert. Die Inflationsrate betrug 2004 ca 1,3%. Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahre 2004 4.151 US-$ pro Einwohner.

Quelle: www.wikipedia.de