Myanmar

Lage
Staat in Südostasien, umfaßt das westliche Hinterindien, im Südwesten zum Indischen Ozean (Golf von Bengalen) hin offen.
Fläche: 676.552 km²
Einwohner: 46.524.948 (1997)
Hauptstadt: Rangun, Einwohner: 3.851.000 (1995)
Nachbarstaaten: Bangla Desh, Indien, China, Laos, Thailand

Wirtschaft
Gemäß des "birmanischen Wegs zum Sozialismus" versuchte die Regierung Birmas von 1962 bis 1988 die Wirtschaft durch Verstaatlichung der Industrie zu stärken. Während der neunziger Jahre wurde die Wirtschaft und der Markt wieder liberalisiert und es wurde versucht, ausländische Investoren anzulocken. Staatliche Wirtschaftsunternehmen erwirtschaften aber immer noch große Verluste, der Schwarzmarkt blüht und die immensen Militärausgaben verursachen eine hohe Inflation.

Bruttoinlandsprodukt (BIP): 558.000 000 US-Dollar (1993 geschätzt)
BIP pro Einwohner: 881 US-Dollar

Staatshaushalt (in Milliarden US-Dollar)
Einnahmen: 6,81 Milliarden US-Dollar (1995)
Ausgaben: 11,45 Milliarden US-Dollar (1995)
Währung: 1 Kyat (K) = 100 Pyas Wechselkurs:
Exportgüter: Hülsenfrüchte, Bohnen, Reis, Harthölzer (Teakholz)
Importgüter: Investitionsgüter, Fahrzeugteile, Chemikalien, Nahrungsmittel
Industrie:
Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte; Textilien und Schuhe; Holz und Holzprodukte; Erdölraffinerien; Bergbau: Kupfer, Zinn, Wolfram, Eisen; Baustoffe; Arzneimittel; Düngemittel
Landwirtschaft:
Selbstversorger bei Grundnahrungsmitteln; wichtigste Anbauprodukte: Reis, Mais, Ölsaaten, Zuckerrohr, Hülsenfrüchte
Rohstoffe:
Erdöl, Nutzholz (weltweit größter Bestand an Harthölzern), Zinn, Antimon, Zink, Kupfer, Wolfram, Blei, Steinkohle, Marmor, Kalkstein, Edelsteine, Erdgas

Mitgliedschaften
AsDB, ASEAN, CCC, CP, FAO, G-77, IAEA, IBRD (Weltbank), ICAO, IRK, IFAD, IRK, ILO, IMF, IMO, INTELSAT (Nicht-Unterzeichnerstaat), INTERPOL, IOC, ITU, NAM, UN, UNCTAD, UNESCO, UNIDO, UPU, WIPO, WMO, WTO

Größere Städte
Rangun: 3.851.000 (1995)
Moulmein, Pegu, Mandalay, Bassein

Sozialistische Republik
Unabhängigkeit ab dem 4. Januar 1948 (von Großbritannien)

Verfassung:
3. Januar 1974 (seit 18. September 1988 ausgesetzt); die Volksversammlung begann im Januar 1993, eine neue Verfassung auszuarbeiten
Nach dem Militärputsch 1988 wurde die Verfassung von 1974 außer Kraft gesetzt. Seit dem Januar 1993 ist eine verfassunggebende Versammlung (Nationalkonvent) zusammengetreten, die aber noch keine Verfassung ausgearbeitet hat. Den Kern der Zentralregierung in Myanmar bildet der Staatsrat für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung (SLORC). Er besteht ausschließlich aus Vertretern des Militärs. An der Spitze des SLORC stehen ein Vorsitzender und sein Stellvertreter. Daneben gibt es noch einen Staatssekretär und 18 weitere Mitglieder. Der SLORC-Vorsitzende und etwa 30 Minister, hauptsächlich Militärs, sind für die Regierungsgeschäfte verantwortlich.

Land und Leute
Wachstumsrate: 1,68 Prozent (1997)
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner pro km²

Ethnische Gruppen
Birmanen 68 Prozent
Schan 9 Prozent
Karen 7 Prozent
Rakhine 4 Prozent
Chinesen 3 Prozent
Mon 2 Prozent
Inder 2 Prozent
Andere 5 Prozent

Verkehr
Nur etwa ein Zehntel der Fernstraßen in Myanmar sind asphaltiert. Das Eisenbahnnetz, das noch aus der Kolonialzeit stammt, verbindet die größeren Städte, wie Moulmein, Rangun, Pegu und Mandalay miteinander. Bahnverbindungen ins benachbarte Ausland gibt es allerdings nicht. Für den Personen- und Gütertransport besitzen die Flüsse des Landes eine große Bedeutung. Die meisten größeren Städte in Myanmar besitzen einen Flusshafen. Myanmar Airways, die regierungseigene Fluglinie, bietet internationale Verbindungen von Rangun nach Hongkong, Bangkok und Kalkutta an. Andere internationale Anbieter fliegen auch nach Mandalay und in die touristischen Gebiete bei Pagan.

Myanmar-Küche
Das wichtigste birmanische Nahrungsmittel ist gekochter Reis. Er wird mit stark gewürztem Fleisch oder Fisch und Gemüse gegessen. Heiße, mit Kokos gewürzte Nudelsuppe wird häufig zum Frühstück serviert. Eine der beliebtesten Soßen ist Ngapi, die aus fermentiertem Fisch oder Krabben hergestellt wird. Kokosnüsse und verschiedene Bananensorten sind die beliebtesten Obstarten. Daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer exotischer Früchte, wie z. B. Mangostan, Rahmapfel und Durian. Zu den Mahlzeiten, aber auch zu anderen Gelegenheiten, wird lauwarmer, grüner Tee getrunken.

Religion
Die große Mehrheit der Einwohner Myanmars sind Anhänger des Buddhismus, vor allem der Theravada-Strömung. Neben dem Buddhismus ist in Myanmar eine Form des Animismus weit verbreitet, bei dem Geister verehrt werden, die als Nat bezeichnet werden. Zu den weiteren religiösen Gruppen im Land gehören Muslime und Christen (hauptsächlich Baptisten).

Religionszugehörigkeit:
Buddhisten 89 Prozent
Muslime 4 Prozent
Baptisten 3 Prozent
Katholiken 1 Prozent
Anhänger des Animismus 1 Prozent
Andere 2 Prozent