Philippinen

Amtssprache - Filipino/Tagalog, Englisch

Hauptstadt - Manila

Staatsform - Präsidialrepublik

Staatsoberhaupt und Regierungschef -
Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo

Fläche - 300.000 km²

Einwohnerzahl - 89.468.677 (Juli 2006)

Bevölkerungsdichte - 293 Einwohner pro km²

Währung - Philippinischer Peso

Unabhängigkeit von Spanien am 12. Juni 1898 (offiziell)

Nationalhymne - Lupang Hinirang (Auserwähltes Land)

Zeitzone - UTC +8

Kfz-Kennzeichen - RP

Internet-TLD - .ph

Vorwahl - +63


Die Republik der Philippinen (Republika ng Pilipinas, englisch Republic of the Philippines; der Name leitet sich vom spanischen König Philipp II. ab) liegt im westlichen Pazifischen Ozean und gehört zu Südostasien. Das Südchinesische Meer trennt die Inselgruppe von Vietnam im Westen, die Celebessee von Indonesien im Süden. Der Archipel, der sich von 5° bis 21° nördlicher Breite und von 117° bis 126° östlicher Länge erstreckt, bildet den fünftgrößten Inselstaat der Welt nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan.

Geographie
Die Philippinen bestehen aus 7.107 Inseln, von denen jedoch nur etwa 2.000 bewohnt sind. Nur 11 Inseln haben eine Fläche von mehr als 2.500 km², die größten sind Luzon, Mindanao, Samar, Negros, Mindoro, Panay und Palawan; nur 1.000 sind größer als 1 km².

Der Archipel wird in drei Inselgruppen unterteilt: Luzon mit der Insel Luzon, die Visayas, u. a. mit den Inseln Palawan, Negros, Cebu, Leyte, Samar, Masbate und Bohol und als dritte Gruppe Mindanao, u. a. bestehend aus der Insel Mindanao, Basilan und dem Sulu-Archipel mit der Insel Jolo.

Im Kern sind die Inseln die Spitzen über den Meeresspiegel aufragender submariner Gebirgsketten an der Grenze zweier Kontinentalplatten, der Philippinischen und der Eurasischen. Großräumig gesehen sind die Philippinen Teil des Pazifischen Feuerrings mit Erdbeben und Vulkanismus als häufigen Begleiterscheinungen dieser Lage an der Plattengrenze. Es gibt derzeit etwa 20 aktive Vulkane, von denen der Pinatubo und der Mayon - beide auf Luzon gelegen - in den letzten Jahren besondere Aktivität zeigten. Östlich der Inselgruppe verläuft der Philippinengraben, mit einer Tiefe von bis zu 10.540 m einer der größten Tiefseegräben der Erde. Als Folge von Seebeben können riesige Flutwellen, die Tsunamis, entstehen.

Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich in der Mehrheit (95 %) aus diversen ethnischen Gruppen, die Austronesische Sprachen sprechen, in sukzessiven Wellen aus Taiwan eingewandert sind und sich mit späteren Einwanderern aus Südchina vermischten. Sie können in drei große Gruppierungen unterteilt werden: christliche Tieflandbewohner, die durch die spanische Kolonialherrschaft geprägt wurden. Sie bilden mehr als 90 % der philippinischen Bevölkerung. muslimische Philippiner, die erst in der amerikanischen Kolonialzeit unterworfen wurden. Ca. 5 % der philippinischen Bevölkerung gehören dazu. Hochlandbewohner, die weder von der Islamisierung noch von den Spaniern betroffen waren.

Christliche Tieflandbewohner
Die Idee einer philippinischen Identität entstand zuerst bei den christlichen Tieflandbewohnern, die unter spanischer Kolonialherrschaft standen und im Konflikt mit dieser ein Nationalbewusstsein als Filipinos entwickelten. Dabei wurden zunächst die Moslems und Hochlandbewohner außen vor gelassen. Noch heute gibt es Spannungen zwischen den in allen Bereichen dominierenden christlichen Tieflandbewohnern einerseits und den Moslems bzw. Hochlandbewohnern andererseits, die sich leider auch in bewaffneten Konflikten entladen.

Unter den christlichen Tieflandbewohnern bilden die Tagalen, welche auf der Insel Luzon leben, die zahlenmäßig größte Gruppe. Sie machen 28,1 % der Bevölkerung aus und ihre Sprache, das Tagalog, bildet die Grundlage für das Filipino. Filipino ist, neben Englisch, die Amtssprache der Philippinen.

Des Weiteren gibt es unter den christlichen Tieflandbewohnern noch die Cebuanos bzw. Sugboanons (13,1 %), die Ilokanos (9 %), die Bisayas/Binisayas (7,6 %), Hiligaynons bzw. Ilonggos (7,5 %), die Bikolanos (6 %), die Waray (3,4 %), die Pangasináns, die Kampampangans, die Waraynons, die Masbatenyos und die Butuanons.

muslimische Tieflandbewohner
Zu den muslimischen Tieflandbewohnern, die vorwiegend im Süden Mindanaos und auf den Sulu-Inseln leben, zählen die Maranao, Magindanao, Samal, Yakan, Badjao, Tausug und die Jama Mapun.

Bis in die 70er Jahre spielte der Islam in Ländern wie Indonesien, Malaysia oder Philippinen kaum eine Rolle. 1968 praktizierten nur knapp 20 % der philippinischen Muslime den Islam.

Seitdem erfuhr er jedoch einen Aufschwung. Viele philippinische Muslime wie auch ihre Malaysischen und Indonesischen Nachbarn wurden konservativer und nahmen die islamischen Regeln ernster. Viele muslimische Filipinos fühlten sich zudem eher zu Malaysia zugehörig als zu den überwiegend katholischen Philippinen. Zahlreiche Muslime wanderten nach Malaysia aus.

Hochlandbewohner
Die Hochlandbewohner unterteilen sich in folgende Gruppierungen: auf Luzon leben die Apayao, Tingguian, Kalinga, Bontok, Kankanai, Ifugao, Ibaloy und die I-wak, die auch kollektiv Igorots genannt werden. Sie leben in Nordluzon an den Hängen der 2.022 bis 2.702 Meter hohen Berge und erbauten die legendären Reisterrassen.

auf Mindoro leben die Mangyan in sieben Stämmen, Iraya, Alangan, Batangan, Tadyawan, Buhid, Hanunoo und Ratagnon, hauptsächlich im Landesinneren der Insel.

auf Palawan leben drei Stämme der Palawanvölker, die Tagbanua, die Batak und die Tau´t Batu.

in Mindanao leben die Mamanwa, Manobo, Manobo Bilit, Manobo Tasaday, Mandaya, Mansaka, T´boli und die Subanun.

Bis auf die Bergstämme in Luzon, die von den Amerikanern christianisiert wurden, sind die Hochlandbewohner weiterhin animistisch. Durch den Einfluss der Zivilisation und der Mehrheitsgesellschaft ist die kulturelle Identität vieler Hochlandbewohner akut bedroht.

Chinesen
Daneben besteht das Volk aus 2 % Chinesen, die seit dem 9. Jahrhundert auf den Philippinen eine wirtschaftliche Rolle gespielt haben. Sie sind im Gegensatz zu den Chinesen in Indonesien und Malaysia stärker in die philippinische Gesellschaft integriert.

Mestizen
Mestizen machen weitere 1 % der Bevölkerung aus und spielen aufgrund der Kolonialgeschichte weiterhin eine wirtschaftlich wichtige Rolle auf den Philippinen, obwohl die Chinesen ihnen zunehmend Konkurrenz bereiten. Neben philippinisch-spanischen (diese leben vorwiegend im Süden Mindanaos und sprechen eine spanische Kreolsprache, nämlich Chavacano), gibt es auch etwa 300.000 chinesische und ca. 20.000 japanische Mestizen. Neue genetische Studien haben gezeigt, dass etwa 3 bis 6 % der Philippiner in irgendeiner Form europäische Vorfahren haben, was bei einer so langen Kolonialzeit nicht verwunderlich ist.

Ureinwohner
Die Negritos bzw. Aeta sind die Ureinwohner der Philippinen und sind genetisch mit den Bewohnern der Andamanen verwandt. Von ihnen gibt es nur noch etwa 30.000. Zu ihn zählen die Aeta, Agtâ, Ayta, Ati und Ata zählen. Diese Stämme leben auf den Inseln Negros und Panay, auf ganz Süd- und Mittelluzon und in weiten Teile Nordluzons. Etliche Negritos lebten in der Nähe des Pinatubo und wurden durch seinen Ausbruch im Jahre 1991 zu Heimatlosen.

Darüber hinaus leben folgende Minderheiten auf den Philippinen:

110.000 Amerikaner und Europäer

35.000 Indonesier

31.000 Araber

30.000 Inder und Pakistaner

30.000 Japaner und Koreaner

Religion
Katholiken 82,9 %, Protestanten 5,4 %, Muslime 4,6 %, Unabhängige Filipinische Kirche (Iglesia Independente Filipino) 2,6 %, Iglesia ni Cristo 2,3 %, hinzu kommen Buddhisten (meist Chinesen, wenige Filipinos) und Hindus (Inder)
(Quelle : Fischer Weltalmanach 2006)

Anders als Malaysia und Indonesien wurden die Philippinen kaum vom Buddhismus oder Hinduismus geprägt. Es gab allerdings Handelsbeziehungen zu den Großreichen Sri Vijaya und Majapahit sowie einen regen Handel mit China. Die alte Baybayin-Schrift ähnelt der Kawi-Schrift aus Indonesien, die wiederum indische Vorbilder hatte.

Katholizismus
Bei der zumeist katholischen Bevölkerung spielt der Glaube im Alltag eine große Rolle. 80 % der Filipinos praktizieren ihren Glauben. 30 % bezeichnen sich sogar als sehr religiös. Religiöse Abbildungen und Figuren beherrschen viele private und öffentliche Räume, sowie die meisten Verkehrsmittel.

Die Katholische Kirche hat, insbesondere in ländlichen Gebieten, auf den Philippinen noch einen großen Einfluss auf die Politik und die philippinische Gesellschaft.

Islam
Der Islam erreichte die südlichen Philippinen erstmals Ende des 14. Jahrhunderts und breitete sich bis zum 16. Jahrhundert auf den ganzen Philippinen aus. Heute ist er jedoch nur noch in Mindanao verbreitet. Etwa 4 Mio. Filipinos sind Muslime.

Verwaltungsgliederung
Die Philippinen sind hierarchisch wie folgt aufgebaut: Die unterste Verwaltungsebene ist das Barangay. Barangays bilden Städte und Stadtgemeinden. Die nächsthöhere Ebene sind die 79 Provinzen (Stand 2002) des Landes. Diese wiederum sind in 17 Bezirke gruppiert, um die Verwaltung zu vereinfachen. Jede Provinz wird von einem Gouverneur und einem Vizegouverneur geleitet; wohingegen jeder Stadt und Stadtgemeinde jeweils ein Bürgermeister und ein Stadtrat vorstehen.

Die meisten Regierungsbüros der Bezirke besitzen ein Regionalamt, um die einzelnen Provinzen zu unterstützen. Mit Ausnahme der autonomen moslemischen Bezirke Mindanao und Cordillera besitzen die Bezirke aber keine eigene Regierung wie die Provinzen und Städte.

Wirtschaft
Währung: 1 Philippinischer Peso = 100 Centavos
1 Euro = 66,1150 Peso Stand 01.07.2006
(Quelle: www.xe.com )

BSP: 77,25 Milliarden Euro (2004)

Die Philippinen gehören zu den, aus europäischer Sicht gesehenen, ärmeren Ländern. Es herrscht ein starker wirtschaftlicher Gegensatz zwischen einer kleinen reichen Oberschicht und der breiten Bevölkerungsmehrheit. In Manila etwa gibt es einerseits die saubere und sichere Wolkenkratzerstadt von Makati mit zahlreichen internationalen Unternehmen, auf der anderen Seite aber auch viele ausgedehnte Slums ohne ausreichende Wasser- und Stromversorgung. Weiterhin lässt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle im Einkommen feststellen. Während auf der Hauptinsel Luzon (im Norden) eine exportorientierte Industrie (vor allem im Bereich der Textil- und Elektronikindustrie) präsent ist, herrscht im südlichen Mindanao weitgehend die Landwirtschaft (Reisanbau) vor. Die wichtigsten Handelspartner sind die USA und Japan. Exportgüter sind vor allem Elektronik, Maschinen und Transportmittel.

Quelle: www.wikipedia.de