Singapur

Amtssprache -
Malaiisch¹, Hochchinesisch, Tamil, Englisch²

Hauptstadt - Singapur

Staatsform - Republik

Staatsoberhaupt - Sellapan Rama Nathan

Regierungschef - Lee Hsien Loong

Fläche - 682,7 km²

Einwohnerzahl - 4.425.720 (Stand Juli 2005)

Bevölkerungsdichte - 6.384 Einwohner pro km²

Währung - Singapur-Dollar

Unabhängigkeit - 9. August 1965

Nationalhymne - Majulah Singapura

Zeitzone - UTC + 8

Kfz-Kennzeichen - SGP

Internet-TLD - .sg

Vorwahl - +65

(1) Malaiisch ist Nationalsprache

Die Republik Singapur (malaiisch Republik Singapura) ist ein Inselstaat und das kleinste Land in Südostasien.

Geographie
Der kleine Staat Singapur liegt jenseits der schmalen Johorstraße unmittelbar vor dem Südende der Hinterindischen und der Malaiischen Halbinsel, auch Malakka-Halbinsel genannt. Dort befindet er sich zwischen Malaysia im Norden und Indonesien im Süden auf einer recht großen Hauptinsel, drei größeren und etwa 50 kleinen Inseln.

Die Stadt Singapur, die den Großteil des Inselstaats einnimmt, liegt bei den Koordinaten: Koordinaten: 1° 17' N, 103° 50' O1° 17' N, 103° 50' O auf einer Insel, die im Norden durch eine Brücke mit der Stadt Johor Bahru und im Westen durch den Ayer Rajah Expressway mit dem Festland (Malaysia) verbunden ist. Die höchste Erhebung des Inselstaats ist mit 163,8 Metern der Bukit Timah Hill im Bukit Timah Reservat.

Ursprünglich war nur der Süden des Landes am Singapur Fluss bewohnt. Die restlichen Teile des Landes bestanden aus tropischem Regenwald oder wurden landwirtschaftlich genutzt. In den 1960er Jahren wurden neue Stadtgebiete vor allem als Satellitenstädte außerhalb des ursprünglichen Stadtgebietes errichtet. Die Regierungsbehörde Urban Redevelopment Authority ist verwantwortlich für die Stadtentwicklung. Besonderer Wert wird dabei auf effiziente Landnutzung und -verteilung sowie Verkehrsplanung gelegt. In einem Entwicklungsplan wird die Landnutzung für die 55 Planungsgebiete (einschließlich der zwei Wasserschutzgebiete), die zu fünf Regionen gruppiert werden, festgelegt. Die administrative Gliederung Singapurs umfasst fünf Community Development Council (CDC)-Distrikte, die von Bürgermeistern (Mayor) und örtlichen Räten verwaltet werden. Diese Gliederung ist völlig inkompatibel mit der Regionalgliederung der Landesplanung.

Aufgrund der knappen Landfläche spielt für Singapur die Landgewinnung eine große Rolle. Das Erdmaterial wird dazu von eigenen Bergen, dem Meeresboden oder von Nachbarstaaten entnommen. Dadurch stieg die Landfläche von 581,5 km² in den 1960er Jahren auf heute 697,2 km² und soll bis 2030 noch um 100 km² wachsen.

Klimadiagramm Singapur
Das Klima ist feucht-tropisch. Die Temperatur beträgt fast über das ganze Jahr etwas über 28 Grad Celsius. In den Monaten Oktober bis Februar sind die Temperaturen bedingt durch den Monsun nur etwas niedriger als im restlichen Jahr, bei stärkeren Niederschlägen.

Die Insel Sentosa wird manchmal der südlichste Punkt des asiatischen Festlands genannt. Dies ist etwas umstritten, da sowohl Sentosa als auch Singapur Inseln sind, die jedoch mit Dämmen und Brücken mit dem Festland verbunden sind.

Infrastruktur
Aufgrund der britischen Kolonialvergangenheit herrscht Linksverkehr. Es bestehen zwei Landverbindungen mit Malaysia. Der Johor -Singapur-Damm (Johor-Singapore causeway) im Norden, eröffnet in den 1920er Jahren, verbindet Woodlands (Singapur) mit Johor Bahru (Malaysia) für Kraftfahrzeuge und Bahn. Außerdem ist er die Hauptverbindung für die Wasserversorgung Singapurs.

Eine zweite Brücke besteht im Westen Singapurs, welche 1996 fertiggestellt wurde. Sie verbindet Tuas (Singapur) mit Gelang Patah (Malaysia).

Es gab Überlegungen, den Kanal, der Singapur von Malaysia trennt, aufzuschütten und so die Insel mit dem Festland zu verbinden. Dieser Plan wurde aber aufgrund von Grenzproblemen aufgegeben. Singapur hätte die Hauptkosten getragen, Malaysia bestand allerdings auf der Beibehaltung der heutigen Grenzziehung in der Mitte des Kanals.

Light Rapid Transit Zug
Singapur hat ein gut ausgebautes U-Bahn-Netz, genannt MRT (Mass Rapid Transit) betrieben von der SMRT Corp und Sbs Transit. Im Osten des Stadtstaates befindet sich der internationale Flughafen, der von 64 internationalen Fluglinien angeflogen wird. Der Changi Airport besteht derzeit aus zwei Terminals sowie einem Billigflieger-Terminal. Ein drittes reguläres Terminal befindet sich bis 2008 im Bau. Eine Verbindung der Terminals wird mit einer Einschienenbahn sichergestellt. In Terminal 2 befindet sich die MRT-Haltestelle, mit der man preisgünstig in die Innenstadt kommt. Es existiert des Weiteren eine eingleisige Eisenbahnverbindung (nichtelektrifiziert) mit Malaysia, betrieben von der KTM (Keretapi Tanah Melayu). Der Hauptbahnhof Singapurs befindet sich im südlichen Teil der Insel. Die gesamte Eisenbahnanlage ist exterritorial, d. h. Eigentum Malaysias. Daher passiert man die malaiische Grenzkontrolle kurz vor dem Einsteigen des Zuges und reist nach Malaysia ein, verlässt aber erst beim Erreichen der singapurischen Grenzkontrolle am Causeway den Stadtstaat. Die Fahrtdauer von Singapur Hbf nach Kuala Lumpur Sentral beträgt ca. 7 Stunden, die durchschnittliche Zuggeschwindigkeit 40-60 km/h. Malaysia hatte die Absicht, diese Verbindung auf zwei Gleise zu erweitern sowie zu elektrifizieren, so dass Schnellzüge darauf fahren können. Der neue malaiische Ministerpräsident hat diese Pläne erst einmal gestoppt.

Das Nahverkehrsbus-System ist ausgezeichnet. Es gibt keinen festen Fahrplan, sondern es wird an den Haltestellen die durchschnittliche Taktrate (z. B. 10 Minuten), wann der nächste Bus vorbei fährt, angegeben. Die Haltestellen stehen im Abstand von wenigen hundert Metern auseinander. Sie werden nur bei Bedarf angefahren, d. h. dem Busfahrer muss von der Straße aus ein Signal (Handbewegung nach unten) gegeben werden.

Die Konzerthalle am Singapur River
Es gibt klimatisierte wie auch noch nichtklimatisierte Busse, diese sind im Fahrpreis geringfügig günstiger. Bezahlung per Bargeld muss passend sein, es wird kein Wechselgeld herausgegeben. Sehr bequem ist die Bezahlung mit der EZ-link-Karte.

Taxis sind weit verbreitet und äußerst günstig. Allerdings kommt es zu starken Engpässen während der Rush-Hour, samstags und bei Regen.

Der Besitz eines Privat-Pkws ist sehr teuer (ein einfacher Kleinwagen kostet, einschließlich aller Gebühren, etwa das 2,5-fache der europäischen Preise), so dass nur vermögende Singapurer einen besitzen. Regelmäßig entscheidet die staatliche Land Transport Authority (LTA) über die Erteilung von Lizenzen, die in einem Bieterverfahren ersteigert werden können. Dies ist ein wirksames Instrument, um die Anzahl von Pkw in Singapur zu begrenzen. Eine Lizenz hat eine Gültigkeit von zehn Jahren und ist an das Kfz gebunden.

Eine am 17. Februar 1974 eröffnete Seilbahn (Cablecar) verbindet die Touristen-Insel Sentosa im Süden mit Mount Faber auf der Hauptinsel. Eine Zwischenstation befindet sich auf dem Harbour Front Centre (dem ehemaligen World Trade Center) im Hafen der Stadt. Sie ist täglich von 8:30 bis 21:00 Uhr in Betrieb.

Der Hafen Singapurs ist einer der geschäftigsten der Welt und rangiert an zweiter Stelle der weltweit bedeutendsten Umschlagplätze für Container.

Wirtschaft
BIP (2004): 90,3 Milliarden Euro; Anteile (2001): 32 % Industrie und 68 % Dienstleistungen

BIP/Kopf (2004): 21.291 Euro

Beschäftigte (2004): Landwirtschaft fast 0 %, Industrie 32,6 %, Dienstleistungen 67,4 %

Arbeitslosigkeit (2004): 3,4 %

Außenhandel (2004): 138,5 Mrd. Euro (davon aus Deutschland: 4,8 Mrd. Euro) Import und 171,8 Mrd. Euro (davon nach Deutschland: 5,3 Mrd. Euro) Export

Tourismus
Jährlich besuchen etwa 12,6 Mio. Touristen Singapur. Statistiken zufolge wird es in den nächsten Jahren ca. 2,4 Mio. Touristen mehr in die Stadt ziehen, sodass der Flughafen Singapur, welcher mit 130 Zielen weltweit verbunden ist, ausgebaut und mehrere Hotels neu eröffnet werden. In Singapur gibt es etwa 95 Hotels, schon 2008 werden es vermutlich 114 sein. Zu den Hotels der gehobenen Klasse gehört das Raffles Hotel, in dem berühmte Persönlichkeiten wie Charlie Chaplin, Kipling u.a. zu Gast waren. Die meisten Hotels liegen im Zentrum, bzw. am Pearls Hill Park. Tourismus ist in Singapur eine wichtige Einkommensquelle.

Allgemeines
Singapur zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Eine große Ausnahme bildet der stark regulierte Wohnungsmarkt, der fast sozialistischen Charakter hat. Singapur ist bestrebt, ein biotechnologisches Zentrum in Asien zu werden. Die A*STAR, die Agency for Science, Technology and Research, eine Regierungsbehörde, unterstützt Forschungskapazitäten in Singapur. In der neugeschaffenen Biopolis ([1]) sind private und staatliche Institute, Biotech- und Pharmaunternehmen angesiedelt.

Singapur hat große Bedeutung als internationaler Finanzplatz und auch im Warenhandel: der Hafen ist einer der modernsten und größten Umschlagplätze der Welt.

Wechselkurs: 1 EUR = 1,97 SGD / 1 SGD = 0,51 EUR (01/2006)

Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

das Gesundheitswesen bei 7%

das Bildungswesen bei 18%

das Militär bei 28%

Gesellschaft
Laut statistischen Amt in Singapur von Juni 2005 betraegt die Gesamteinwohner Zahl 3.5 Millionen Menschen. Die Bevoelkerung ist aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen zusammen gesetzt:

75 % Chinesen, 14 % Malayen, 9 % Inder und Andere 2 %

Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass alle Rassen in Harmonie zusammen leben. Dies wird teilweise staatlich festgelegt wie z.B. im sozialen Wohnungsbau (HDB - Housing Development Board) durch sogenannte Rassen Quota. So duerfen von einem Wohnungsblock nur so und soviel Prozent an Chinesen, Malayen und Inder verkauft werden. Diese Quota darf nicht ueberschritten werden.

Trotz alle dem gibt es Schwierigkeiten untereinander, da die Mehrzahl der Bewohner Chinesen sind und somit mandarin als zweite Hauptsprache neben englisch im Geschaeftsleben gesprochen wird. Somit hat sich ein eigener Begriff in den Stellen Anzeigen der staatlichen Zeitung etabliert "bilingual" was soviel wie zweisprachig heisst aber eigentlich bedeutet englisch/mandarin sprechend.

Dadurch kommen andere ethnische Gruppen zu kurz bei der Suche nach einer neuen Stellung.

Durch ständige Neuzuwanderung aus Asien und damit meist aus Ländern der dritten Welt wächst Singapur beständig jedes Jahr. Immer wieder findet man Verhaltensparolen über Sauberkeit, Freundlichkeit und Verhalten in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies ist für Touristen oder westlichen Betrachter sehr oft amüsant, doch schnell vergisst man in diesem hochmodernen und organisierten asiatischen Stadtstaat, der dem Standard der ersten Welt folgt, dass sehr viele Bewohner zugewanderte Bürger der dritten Welt sind. Ein Beispiel ist der Chinese oder Inder, der gerne spuckt oder die indische Hausfrau, die ihre Wäsche oder das Geschirr nur mit kaltem Wasser wäscht / spült.


Quelle: www.wikipedia.de