Rum-Treiber 02-2009

Dass es so was gibt - und mitten in der Berliner Thai-Szene!

Thailändische Nudelsuppen, also die berühmten Guid Jaus, erobern die Stadt. Tatsächlich gibt es in letzter Zeit immer mehr Locations, wo die leckere thailändische Köstlichkeit erfolgreich feilgeboten wird. Da hat vor wenigen Monaten das R.C.A. - eigentlich ein Nacht-Geschäft - schon mittags geöffnet und kocht fleissig und original: Es ist der Chef. Im nahe gelegenen U-Bahnhof Hermannstrasse dampft es auch lecker hinten, die Vietnamesen aus dem Kietz sind mittags alle dort anzutreffen. Im Wedding ist es der Asia-Shop in der Pankstraße, neben dem Viengthai-Restaurant, wo die Chefin einen Raum zur Suppen-Bar umfunktionierte. Nahe der Kantstraße, in der Gervinusstraße, ist im Talad Thai groß aufgemacht worden, und im relativ neuen Bouakeo-Shop schmeckt es ebenso. Nicht zu vergessen: DAOs Restaurant vormittags/mittags. Überall nudelt es kräftig. Weiter so!
Dabei war zu erfahren, dass der Sud, also das Flüssige in der Nudelsuppe nicht in Flaschen schon fertig ist, sondern mühevoll erst gekocht wird, und zwar mit Schweine-Knochen, Knoblauch, Ingwer und Zimtsternen und sicher noch mit einigen Geheimnissen. Schleierhaft ist Eurem Rum-Treiber jedoch, warum viele Thais dieses Flüssige gar nicht aufschlecken, es einfach übrig lassen. Komisch. Da sind doch der eigentliche Geschmack und die Power drin. Wenn die Chose dunkelbraun/pur pur aussieht, dann liegt das am Schweineblut drin, ist aber nicht jedermanns Sache!

Papa Cola marschiert brav auf die 80 Jahre und liefert immer noch die Farang-Hefte in entlegene und verschwiegene Etablissements. Damit die Girls da auch wat zu lesen haben. Neulich musste er doch alle Kraft aufwenden, um nicht als Dankeschön in einen Nebenraum gezerrt zu werden. Zwei der schwarzhaarigen Leseratten waren so begeistert, dass sie es dem Senior gleich besorgen wollten. Mit letzter Kraft rappelte sich Wolfgang auf und trollte zu Heiner, um sich da auszuweinen. Heiner war übrigens der erste Chef vom jetzigen R.C.A. und ist nun Gastwirt im Nikolaiviertel am Alex.

Während überall auf der Welt die Banken Geld vom Staat erbetteln, läuft das in Thailand ganz anders. Da werden Geschenke an vor allem junge Kunden gemacht: Wie das Repro oben anschaulich zeigt: ein Kondom in schicker (grüner) Hochglanzverpackung. Mitgebracht haben uns dieses wunderbare Fundstück Pei und Tele, die gerade von ihrem langen Urlaub in Pattaya und Phuket wiedergekommen sind. Beide sind wohlerholt und hatten viel Neues zu berichten. So vor allem von der gähnenden Leere in den Shopping- und Entertainment-Arealen. Selber Schuld - so meinten viele...

Großer runder Tisch im DAOs Restaurant. Bubes Schwester Onjan hatte Geburtstag. Es gab sechs Vollgerichte, diverse Vorspeisen und einige Desserts. Dazu die Getränke. Alles war lecker. Jeder hat von allem gegessen, dank der runden Drehung in der Mitte. Einiges war vielleicht etwas zu milde für schon schärfeerprobte Farangs. Aber dorthin kommen ja auch viele Deutsche, also die langweiligen Normalos.

Apropos DAO. Thomas und Dao haben sich auf eine mehrwöchige Reise gen Südosten aufgemacht. Sie kommen erst Ende Februar wieder und werden neben Thailand auch Laos besuchen. Alles rein privat und nichts Geschäftliches. Schliesslich haben sich beide nach den vielen Jahren Ackerei im beliebten Asia Shop eine Aus-Zeit mal verdient.

Dirk von Starflights hatte ja nun auf mobil umgestellt und das teure Office aufgegeben. Dank moderner Technik sind er und Uhm nun immer zu erreichen und bringen die frischen E-Tickets direkt ins Haus. Die bisherige Bilanz ist so positiv, dass der Engländer daran denkt, neben der geliebten Angelei noch das Fussball-Spielen anzugehen. Und wo? Nicht in in Liverpool. Dort sind alle Stammplätze schon besetzt. Nein, bei den THAIGER, bei Putte unkaputtbar und Co. Na, das kann ja eine Hackerei werden, besonders in den englischen Wochen.

Jetzt wird es aber brenzlig, war unser erster Gedanke, als wir hörten, dass eine neue Thai-Zeitschrift in Berlin erscheint. Das Premieren-Datum war zu Mitte Januar angesetzt. Jetzt heißt es später. Thai-Magazin soll sie heißen und ausschliesslich in Thai-Sprache erscheinen. Die Macher sind Frau Oh, die auch als Geo Paksi bekannt ist, sowie ihr netter Gatte Wichian. Genaues weiss man aber nicht. Im Nachhinein sehen wir der Sache gelassen entgegen. Es ist keine Konkurrenz, eher eine sinnvolle Ergänzung. Und im übrigen: Wettbewerb belebt das Geschäft. Dann müssen wir uns endlich etwas mehr Mühe geben. O je, noch mehr.

Unser Pattaya Korrespondent und Special Agent Winnie geht es gut im Seebad. Wie soll es auch anders sein. Das Stehaufmännchen macht allerlei los und findet immer ein Korn. Wenn nur nicht der blöde Verkehr auf den Strassen wäre. Erst wurde er in der Kurve arg geschnitten, dann sein Kumpel angefahren und schlussendlich ein schwerer Unfall seines Sohnes. Das war dann nicht mehr lustig und Winnie hat sich den besoffenen Farang ohne Fleppen nach dessen Fahrerflucht geschnappt. Das kann man einfach nicht verstehen, die paar Baht nach der Kneipe fürs Taxis hat doch eigentlich jeder. Was ist da nur los?

Euer Rum-Treiber ist nicht nur mit Rumtreiben beschäftigt, oft muss er sich durchfüttern lassen oder gar den Seelsorger spielen. Eine weitere Leistung besteht in der "Unternehmensberatung". Ja, wirklich. Sieht er ja oft da etwas, was sicher dort gut gebraucht wird. Beispiel: Dem kleinen Asia-Shop in der Kopenhagener hat er oft genug geraten, vor die Türe einen fetten Blickfang hinzustellen. Etwa eine Buddha Figur oder ein großes asiatisches Kunsthandwerk. Schön gross und goldig, damit die vielen Fussläufigen auf der Schönhauser Allee auf das Geschäft in der Nebenstrasse, keine 30 Schritte - aufmerksam werden. Einen Eye-Catcher also. Bunte flatternde Asia-Flaggen würden es auch tun. Weiter: Es kostet auch nicht viel einen kleinen Ingwer-Tee für die Deutschen anzubieten. Die verweilen dann länger im Laden und stellen dusselige Fragen. Sicher kaufen sie dann auch was. Und so weiter...

Vom Green Mango war zu hören, dass es erstens erfolgreich am neuen Ort angelaufen ist. War auch nicht anders zu erwarten. Und zweitens sei geplant, die ursprüngliche Location in der Thomasstraße in Neukölln wieder aufleben zu lassen. Dazu muss erst der Schallschutz verbessert werden. Dann würde es zwei Green Mangos in Berlin geben. Die Frage: Ist das wirklich überlegt und gut?

Apropos Thomasstraße: Oben an der Ecke Hermannstraße gibt es eine echte Berliner Eckkneipe. Sie heißt Bierstube oder so ähnlich. Ist dunkel, rauchig und ultra schlicht. Als der Rum-Treiber dort einschneite schien dies das Ereignis der Woche für die drei anwesenden älteren Männlein zu sein. Es war etwa 18 Uhr, Gäste waren weiter keine da. Nur leere Tische. Niemand hinter dem Tresen. Die drei Aschfahlen sassen vorn am Tisch und kloppten Karten, einer davon war der Wirt. Von der quirligen "türkischen" Hermannstrasse wie im Zeitsprung in diese deutsche Oase. Ich sag Euch, wie im Film von andere Jahrhundert.

Sebastian Deisler war einmal eine ganz große Nummer im deutschen Profi-Fussball. Das ist gar nicht solange her. Ich glaube 2005 oder 2006 hat er noch für die Bayern gespielt, davor für Hertha. Leider war das Riesen-Talent oft verletzt und auch mitunter krank. Jetzt war zu erfahren, dass Deisler bei Arirat in der Pohlstraße einen Lehrgang für die Thaimassage besuchte, aber nicht abschloss. Irgendwas passte ihm da nicht. Zuvor war er im Wat Po in Thailand und hatte sich auch richtig in die Materie eingefuchst. Sein Ziel: Heilpraktiker werden und ein Buch darüber schreiben. Vielleicht liest er ja einmal diese Zeilen und denkt darüber nach, ob er nicht hier seine Erfahrungen niederschreibt. Schaden kann es ja nicht.

Na dann - einen schönen Urlaub in Thailand, wünscht Euer Rum-Treiber.

Rum-Treiber 03-2009

Dass es so was gibt - und mitten in der Berliner Thai-Szene!

Thaimassagen können wahre Wunder bewirken. Jetzt mal ehrlich! Stellvertretend für viele fleissige Thaifrauen möchte ich Dimmi von Crystal Lotus anführen. Die kluge Thai weiss dank zahlreicher Ausbildungen die einzelnen Fasern im Körper genau zu bestimmen und wie alles zusammen hängt. Man muss aber vorab erwähnen, dass die reine Thaimassage nur ein kleiner Teil des Angebotes ihres Beauty Shops ist. Also Dimmi verfügt über medizinische Kenntnisse, die sie von einem Verwandten aus Thailand hat, der zwar blind ist, aber vielleicht gerade deshalb sehr genau Bescheid weiss um die Zusammenhänge im Körper. Will sagen: Solche Dinge wie Überbein, Schlaganfall und auch Fersensporn sind bei ihr in guten Händen. Es gibt geheilte oder zumindest gelinderte Beispiele. Gleichwohl muss angemerkt werden, dass keine Thaimassage sich medizinisch nennen darf und die deutschen Zünfte der Heilpraktiker und Ärzte genau darüber wachen, dass sich keine Thailänderin mit nur drei Tagen Ausbildung für das Zertifikat danach medizinische Thaimassage nennen darf. Wahrscheinlich richtig, dauert die Ausbildung zum Heilpraktiker in Deutschland immerhin drei Jahre. Und das ist ja doch ein Unterschied.

Unser alter Helmut ist nicht vergessen. Der FARANG-Fotograf mit dem sanften Charme, seinem guten Draht zu den Thaifrauen, dem herrlichen Humor und dem schnellen Mutterwitz konnte sich ja die neuesten Witze ausdenken und entsprechend vortragen. Neulich hat mir ein Ukrainer einen russischen Witz erzählt. Der würde uns Helmut auch gefallen. Also: Ein Russe und ein Türke speisen in einem Restaurant. Der Türke beäugt den Russen, provoziert ihn und will ihm Böses. Hin und her. Am Ende eskaliert die Sache, und der Türke sagt: Ich warten draussen auf Dich. Soweit so gut. Der Russe speist seelenruhig zu Ende und geht dann zu seinem Schicksal. Draussen erwartet ihn schon der wütende Türke mit wild schwingendem Klappmesser. Da sagt der Russe ganz gelassen: Es ist immer das selbe mit Euch: Warum kommen die Türken immer nur mit Messer zur Schiesserei...

Andere Szene: die Hermannstrasse in Neukölln. Die neuen Nudelsuppen im U-Bahnhof Hermannstrasse haben wir ja schon abgeschmeckt. Hinzu kommt nun die überraschende Nachricht, dass in dem eigentlich ganz normalen Asia-Shop unter Tage auch kleine Partys abgehen. So steht im Hinterraum ohne Fenster eine kleine Karaokeanlage bereit und wurde auch schon kräftig genutzt. Und zwar von den Thaifrauen, die in der Fischfabrik Neukölln fleissig werkeln. Auch das ist Berlin. Überall ist Komisches zu entdecken. Leider auch Tragisches. Unweit des Bahnhofes wurde gerade eine Angestellte in ihrem Spiel-Casino erstochen. Wegen paar Euro. Ist doch grauenhaft!

Die kleine Noi ist immer sehr fesch angekleidet. Das macht schon was her. Ganz einfach hat sie es nicht mit ihrem Micha. Oder doch? Wie zu hören war sind beide auf der Suche nach geeigneten Räumen, um ein lange schon geplantes Vorhaben zu realisieren: Eine neue Karaoke in der Stadt. Tut auch Not, denn allzu viele Thai-Musik-Läden gibt es ja nicht mehr. Vielleicht so etwas wie das alte Blue Sky, nur eine Nummer kleiner. Das ist auch besser so. Und was sagt eigentlich der Franky dazu?

Sawad alias Sansawad meldet sich ab und an im Headquarter. Meistens, wenn er kurz davor ist, ein neues Thairestaurant zu eröffnen. Im Augenblick soll es wohl um die Hasenheide gehen. Mal sehen, ob es diesmal klappt. Irgendwie findet der Emsige ja immer ein Körnchen.

Pimi von der Maxstrasse sucht übrigens immer noch einen netten Mann. Er sollte nur ein wenig brav und zuverlässig sein. Pimi ist eine wirklich nette Thaifrau, nicht ganz dünn, aber gut aussehend und immer wohlgelaunt. Bisher war der Glückliche nicht unter den Geschickten. Vielleicht wird es ja noch. Pimi hat nicht nur ein Fahrrad, das sie eifrig benutzt, sie hat auch eine Tochter, die viel und gern mit dem Handy nach Thailand telefoniert. Gibt aber Schlimmeres!

Noch nicht ganz amtlich, aber aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, dass der Gold-Shop THONG THAI in der Marburger Straße wahrscheinlich seine Tür schliesst wegen Geschäftsaufgabe. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Die Zeiten haben sich eben verändert. Wie auch immer. Danke für die jahrelange Unterstützung des FARANG!

Der Bedarf an einer Thai-Asia-Disco in der Stadt ist unbestritten. Denn es gibt keine. Die Thai-Youngsters hätten aber gerne eine. Doch die STARS Disco ist Vergangenheit. Eine Nachfrage beim Vermieter hat ergeben: Keine Vermietung mehr an eine Disco. Das war es dann wohl. Doch vielleicht findet sich ja ein Verwegener, der es drauf hat, an anderem Ort eine richtige Disco aufzumachen. Mit richtig meine ich: Tür auf und sofort volle Pulle. Eben so wie in der alten JOY-Disco nach 01 Uhr. Fette Beats und Stroboskop. So sollte es doch sein!

Wieder eine junge Thaifrau in Berlin getroffen, die gerade ein Baby bekommen hat. Nicht von Farang, von einem Landsmann. Und wieder ist der danach stiften gegangen. Die Sache ist zwar nicht ganz unser Thema, aber interessant ist sie dennoch. Irgendwas ist da im Busch! Mal Cola fragen, der weiß das...

Auch Herausgeber haben einmal im Jahr Happy Birthday. Es sollte keine offizielle Party werden, aber... Thaifrauen haben einfach eine gemacht und sich in der Küche eingenistet. Ziemlich heavy und reichlich lang. Das Ende dann wieder in der Schierker Strasse. Jo und Moses müssen nicht traurig sein - es waren gar keine Männlichen eingeladen. Nur die Hauptperson, aber die war ja ohnehin schon da... In der eigenen Wohnung!

Na dann - einen schönen Urlaub in Thailand, wünscht Euer Rum-Treiber.

Wie man sieht, kaum Kerle auf der Party. Ganz links im Bild schafft Klein-Janes Ordnung im Karton.

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