Titelbild Farang 8-2002 Ausgabe 08 / 2002

Leserbrief/Nachrichten

Som Tam an der Isar

Krank im Ausland

Rum-Treiber

Steinmetz Kolumne

Bangkok per Taxi

Pop-Stars im Interview

Südostasien-News

Reisetipps



Leserbriefe

An den "FARANG" Berlin, (per e-Mail):

Liebe Leute in der Redaktion!

Ich wohne nun schon seit mehr als sechs Jahren in Thailand, im Isan. Hab dort Haus und Hof, wie man so schön sagt. Auch dort lese ich ab und an den "FARANG". Okay, im Ausland hat der FARANG durchaus seine Existenzberechtigung, aber hier?

Ich bin zur Zeit in Berlin und bin in vielfacher Hinsicht erstaunt über die so genannte Thai-Kultur die sich hier wie ein Flächenbrand ausgebreitet hat. Es mutet echt anstoßend an, wie sich hier eine bestimmte Gruppe anmaßt dem Rest Deutschlands vermitteln zu wollen, was denn die Thai-Kultur ausmacht. Rührend auch Ihre Berichte über öffentliche Auftritte in der "Thaiszene" in München, Berlin und anderswo.

Aus Erhebungen über die soziale Zusammensetzung der thailändischen "Staatsbürger" in Deutschland geht hervor, dass ca. 87% der Thailänderinnen in Deutschland der Prostitution nachgehen. Fast eben so hoch ist der Prozentsatz derjenigen Frauen, die eine Scheinehe geschlossen haben, um hier in Deutschland (wie auch in anderen europäischen Ländern!) schnelles Geld zu machen.

Diese Perspektive vermittelt automatisch den Eindruck, dass es sich bei diesen oder ähnlichen Parties eher um "Nuttenbälle" handelt, als um kulturelle Ereignisse. Wenn von Kultur hier die Rede sein kann, dann bestenfalls von "Subkultur". Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich zu solchen Anlässen auch die "honorigen" Personen der jeweiligen Region ein Stelldichein geben. Dahinter stecken in aller Regel rein kommerzielle Interessen.

Und noch ein Wort zu einem anderen Unwesen, dem in Ihrem Blatt immer wieder breiter Raum gewährt wird, dem Buddhismus! Es ist ja wohl völlig daneben, einen buddhistischen Tempeldiener als "Heiligkeit" zu bezeichnen. Ebenso sind die von Ihnen jeweils aufgegriffenen "religiösen" buddhistischen Übungen zu verurteilen.

Wann wird in dieser Hemisphäre endlich begriffen, dass der Buddhismus die philosophische Lehre eines Königssohnes darüber ist, wie man in das Nirwana gelangt. Ganz vereinfacht ausgedrückt. Mit Religion hat das absolut nichts zu tun. Oder wurde dem Philosophen Kant auch nur im Entferntesten ähnlich gehuldigt?

Ich habe im Norden Berlins solch einen angeblichen "buddhistischen Tempel" aufgesucht. Ich fand ein normales Wohnhaus vor. Drinnen saßen auf einem provisorischen Podium drei "Mönche", die es sich gut ergehen ließen. Entgegen aller Tempelgesetze sprachen sie mit den Frauen, schüttelten die Hände und nahmen direkt Geschenke an.

Was mich noch mehr erstaunte waren die deutschen "Ehemänner" der thailändischen Prostituierten, die wie Beinamputierte auf den Knien herumrutschten um damit nachhaltig zu dokumentieren: "Seht her, ich gehöre dazu"! Es fällt denen offensichtlich leicht, ohne Hintergrundwissen solche Zeremonien zu praktizieren. Vermutlich gehörten sie noch nie zu etwas. Beobachtet man die Thais dabei, bemerkt man die deutliche Abfälligkeit in deren Blicken. Kann ich verstehen!!! Obwohl der Buddhismus gerade auch in Thailand nicht als Religion verstanden wird, würde es jedoch keinem gescheiten Thai einfallen im Umkehrschluss durch unsere Kirchen auf Knien zu rutschen, nur um damit Anerkennung in gewissen Gesellschaftskreisen zu erlangen.

Es kann doch nicht Aufgabe vom FARANG sein, die Dinge total zu verkehren, Verkehrungen zu sanktionieren. Wenn ihr wirklich etwas für dieses Land tun wollt, dann nennt die Dinge beim Namen und gaukelt dem Leser nicht eine Scheinwelt vor, die für sich in Anspruch nimmt, das wahre Thailand zu projizieren.

Besucht mal den Park an der Konstanzer Straße und beurteilt einmal die dort versammelten Thailänder und deren Anhänge. Die Frauen üben sich in vulgären Beschimpfungen, im Rasenroulette, und betrügerischen Kartenspielen. Die deutschen Anhänge saufen, saufen, saufen und schwärmen sich bis zum Erbrechen vor, wie schön doch ihr letzter Urlaub im gelobten Land (dem Land des Lächelns) war.

Dort lernten sie während ihres Aufenthaltes bestenfalls den Trampelpfad von ihrer ärmlichen Unterkunft bis zum nächsten Karaoke-Laden kennen.

Ich habe das Jahr für Jahr vor Ort beobachten können. Sie waren und sind die denkbar schlechtesten Botschafter unseres Landes. So wie sie sich dort aufführen, so werden wir als Deutsche eingeschätzt. Auf die Thais bezogen, die hier in Deutschland ansässig sind, lässt sich das ebenfalls beziehen. Auch sie sind mit Abstand die schlechtesten Botschafter ihres Landes. Bis auf wenige Ausnahmen!!!

In diesem Sinne Euer Hartmut Sch., 12051 Berlin

Nachrichten

Neuer Vertrauensmann gesucht

Robert A. Stancke will sich ganz seiner Anwaltskanzlei widmen

Robert A. Stancke gibt auf. Der Vertrauensmann der deutschen Botschaft in Pattaya hat Botschafter Andreas von Stechow gebeten, ihn von seinen Pflichten zu entbinden. Der Grund: Der Berliner verweist auf einen Zehn-Stunden-Tag, der es ihm unmöglich mache, den Aufbau seiner Anwaltskanzlei intensiv zu verfolgen.

Die Kanzlei hatte Robert A. Stancke im Frühjahr letzten Jahres eröffnet, im November war er dann zum Vertrauensmann der Botschaft bestellt worden. Noch in diesem Jahr sollte die Ernennung zum Honorarkonsul folgen. Da "Honorar" auf ehrenamtliche Arbeit gemünzt ist und der nicht beamtete Konsul außer den geringen Gebühren keine Einnahmen hat, ist das Ehrenamt eher ein Zuschussgeschäft. Und weil eben die Gebühren nicht einmal die Ausgaben decken, kann davon weder ein Konsul noch ein Vertrauensmann leben.

Robert A. Stancke wird deutschen Staatsbürgern und thailändischen Visa-Antragstellern während einer Übergangsfrist in seinem Büro an der Thepprasit Road weiter zur Verfügung stehen.

Der Rückzug Robert Stanckes kommt nicht überraschend. Seit Monaten wollten Gerüchte nicht verstummen, der Rechtsanwalt werde die "kleine Botschaft" in Pattaya schließen.

Ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Die Suche der deutschen Botschaft nach einem Honorarkonsul dürfte auch nicht so einfach sein. Nur wenige in Pattaya lebende Deutsche kämen in Frage. Aber würden sie sich diese Last aufbürden? Honorarkonsul im Touristenzentrum bedeutet erst einmal Arbeit, Arbeit, Arbeit. Hunderte von deutschen Residenten und Touristen und deren Thai-Partnerinnen wollen bedient werden. Das Ehrenamt bringt wenig Ehre.

In Bangkok beginnt derweil die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. "Ein Bedarf ist da. Das Honorarkonsulat ist nicht vom Tisch", unterstreicht Konsul Karsten Tietz. Eine Eröffnung werde aber nicht um jeden Preis kurzfristig erfolgen. Denn ein Kandidat muss schon einiges vorweisen: Bonität, weil er Büroräume und Mitarbeiter aus eigener Tasche bezahlen und zum Geschäftsbetrieb Geld zuschießen muss. Weiter sollte er einen unzweifelhaften Leumund, gute Kontakte in Pattaya haben, vertrauenswürdig sein, halt ein gestandener (Geschäfts-)Mann sein. Was er nicht braucht sind Verwaltungserfahrung oder ein Jura-Studium. Pattayas Residenten dürfen sich prüfen, ob sie für das Ehrenamt infrage kommen.
(Aus "Der FARANG", Pattaya, TH,
Ausgabe 13/2002)

"Kleine Botschaft" nun auch in Phuket
Nach Pattaya hat jetzt auch Phuket eine "kleine Botschaft". Die deutsche Botschaft in Bangkok hat Dirk Naumann zu ihrem Vertrauensmann berufen. Im Laufe dieses Jahres soll der Deutsche zum Honorarkonsul ernannt werden. Sein Büro befindet sich in der 100/425 Chalermprakiat Ror 9 Road gegenüber der Gems Gallery (Tel.: 076 / 354.119, Fax: 076 / 354.602).
(Aus "Der FARANG", Pattaya, TH, Ausgabe 14/2002)

Som Tam an der Isar

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Veranstaltungen wie das alljährliche Grillfest in der bayerischen Landeshauptstadt beweisen immer wieder den großen Zusammenhalt und die perfekte Kommunikation untereinander in der süddeutschen Thai-Gemeinde.

Um die 600 Thai und etwa 300 Falangs waren am 20. Juli 2002 durch reine Mund-Propaganda aus dem Münchner Großraum gekommen, um den mit Spannung erwarteten Vergnügungshöhepunkt des Jahres schlechthin zu feiern. Und die größte Überraschung war, dass ausgerechnet an diesem Tag der seit Wochen vermisste Sommer wie bestellt zurück kam.

Die Isar-Auen am Flauchersteg boten ein ideales Ambiente: Großer alter Baumbestand als tiefer Schattenspender für die Thai, endlose Liegeflächen für die sonnenhungrigen Falangs und den ballspielenden Nachwuchs sowie zahlreiche, erst vor einem Jahr von Landschaftsarchitekten angelegte Flußverästelungen zum gefahrlosen Baden der Kleinen.

Bereits um die Mittagszeit waren die besten Schattenplätze belegt und grenzte die Stimmen-Geräuschkulisse der kommunikativen Asiaten den gesamten Platz gegenüber neugierigen Passanten ab. Die installierten Grills rauchten vielversprechend und der erste Duft von gebratenem Fleisch weckte vorzeitig den Appetit auf die sorgsam zu Hause vorbereiteten Leckerbissen. Wer etwa ohne Grill und Proviant kam, brauchte sich dennoch keine Sorgen zu machen. Entweder durfte er hier und da bei einem Plausch einfach mitessen, oder besorgte sich vor Ort etwas. Wir kennen das aus Thailand. Wenn sich Gruppen von Personen versammeln, strömen behend thailändische Hobbyköche und -händler herbei. Im Nu waren am Ufer ganze Verkaufsstände aufgebaut, das eingekaufte Fleisch gegrillt oder frittiert, wurde Geröstetes und Gemüse mit landestypischen Zutaten und Soßen zum Kauf angeboten.

Der Verkauf von Speisen und Getränken war so ordentlich und liebevoll mit Schildern und aufgeklebten Preisen organisiert, dass ein benachbarter Kioskbesitzer daran Anstoß nahm und gegen 17 Uhr die Polizei rief. Eigentlich hatte er dazu gar keinen Grund, denn das bedienende Kioskpersonal (drei Personen) schaffte es nicht, die meterlange Schlange auch nur für einen Moment aufzulösen. Der Vorwurf des gewerblichen Handels ohne Genehmigung und unerlaubten Ausschanks von alkoholischen Getränken sorgte plötzlich für Aufregung. Einen notwendigen verantwortlichen Veranstalter als solchen gab es nicht und so versuchten die "Standbetreiber" und der Berichterstatter die Situation zu erläutern und die Beamten zu besänftigen. Wäre einer der Polizisten nicht selbst "Thailandverzauberter" gewesen, hätten die vorher nicht eingeholten Papiere, die fehlende Absperrung und die nicht vorhandenen Veranstaltungstoiletten für die knapp 1000 Besucher das heitere Fest jäh beenden können.

Nach etwa einer halben Stunde fanden Polizei und Kioskbetreiber zu einem, der Thaigemeinde nicht bekannten Kompromiß, war der Privathandel zum Selbstkostenpreis wieder eröffnet, setzten die Live-Musiker ihre Songs fort, wurden die heißen Spielkarten erneut hervorgeholt und durfte das bayrische Bier wieder unbeschränkt fließen..., natürlich wie jedes Jahr bis spät in den Abend hinein. Gerry Wick

Krank im Ausland

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Krank im Ausland, was nun?

Nichts ist so alt, wie die Nachrichten von gestern. Dieses Thema gilt im übertragenen Sinne seit einigen Jahren auch für den Versicherungsbereich. Durch ständige Tarifänderungen, mit sich daraus ergebenden Neuerungen kann es passieren, das das Wissen über vorhandenen oder benötigten Versicherungsschutz bei den Menschen nicht mehr aktuell ist. Und Unwissenheit oder nicht richtig abgesicherte Lebensrisiken kann dann für den Betroffenen sehr teuer werden. So gibt es fast jährlich erhebliche Änderungen auch im Bereich der Auslandsreisekrankenversicherung (ARKV).

Bei meiner 25 jährigen Arbeit im Versicherungsbereich, seit 1995 als unabhängiger Versicherungsmakler befasse ich mich ständig mit der Findung von optimalem Versicherungsschutz für meine Kunden. Über aktuelle Angebote möchte ich deshalb berichten.

Wer benötigt eine ARKV?

Prinzipiell jeder, der gesetzlich krankenversichert ist, da die Gesetzliche nur begrenzten Versicherungsschutz in Deutschland und in der EU bietet. Aber auch privat Krankenversicherte sollten diesen Schutz zusätzlich absichern, da meist Selbstbehalte mit den Unternehmen vereinbart sind, oder sogenannte Basistarife einiger Anbieter den außereuropäischen Versicherungsschutz ausschließen oder auf kurze Zeit begrenzen.

Wer z.B. bis zu 45 Tage im Jahr Urlaub macht, kann sich bereits ab 7,50 Euro Jahresbeitrag absichern. Die Familienpolice (max. 4 Personen) kostet z.B. bei der Süddeutschen 15 Euro, bei der DKV 20 Euro. Man kann aber auch mit einem tägliche Beitrag die konkrete Reisezeit versichern. Dieser liegt bei 40-50 Cent pro Tag und Person.

Wer ist versichert?

Alle Personen, die nicht älter als 70 Jahre sind und die ihren Hauptwohnsitz in Deutschland haben, also auch der thailändische Partner, der in seinem Heimatland Urlaub macht! Dies ist bei vielen älteren ARKV anders gewesen, da wurde das Heimatland nicht mitversichert. Aber Vorsicht bei sogenannten Ergänzungsversicherungen der Privaten Krankenversicherer, die zum Versicherungsschutz der Gesetzlichen angeboten werden. Diese bieten meist automatisch die ARKV an, aber genau hier gilt immer noch der Ausschluss "Heimatland, oder Staatsangehörigkeit". Hier hat der thailändische Partner in Thailand keine Versicherungsleistungen zu erwarten. (so z.B. u.a. bei DKV, Universa, Victoria).

Wofür besteht Versicherungsschutz bei der ARKV?

Generell für Arzt- und Krankenhausleistungen wegen akuter Krankheit oder bei Unfallfolgen, darüber hinaus für die Mehrkosten bei medizinisch notwendigem Rücktransport, für verordnete Arznei- und Heilmittel, für schmerzstillende Zahnbehandlung, Zahnfüllung in einfacher Ausführung, Bestattungskosten oder Überführungskosten bis zu 12.000 Euro.

Was bezahlt der Versicherer nicht?

z.B. Behandlungen, die bereits vor Beginn der Versicherung notwendig waren, chronische Erkrankungen, Folgen von inneren Unruhen, Kriegsereignissen, Vorsatz, Schwangerschaft, Entbindung, Schwangerschaftsabbruch, außer bei akuten, unvorhersehbaren Schwangerschaftskomplikationen.

Wer länger als 45 Tage im Ausland bleibt, für den ist der beschriebene Versicherungsschutz nicht richtig. Mehr zu diesem Thema im nächsten Farang...
Wer diesen oder anderen Versicherungsschutz benötigt, kann sich an mich wenden, ich helfe gerne weiter.

© Thomas Bergmann 21.7.2002

Makler für Versicherungen
Cantorsteig 1-3, 12105 Berlin
Tel. (030) 217 52 770
Fax (030) 217 52 771

Teil 2 nächste Ausgabe

Rum-Treiber

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Dass es sowas gibt - und mitten in Berlin!

Der Jahrhundert-Sturm am Mittwoch, dem 10. Juli 2002! Und vor allem keine ausreichende Warnung zuvor! Im Loretta in der Lietzenburger (Charlottenburg) ging's gegen 20.30 Uhr stürmisch zur Sache. Bevor der Himmel schwarz wurde, mindestens fünf große Bäume zu Bruch gingen und auf Schirme, Tische und Stühle stürzten, dirigierte euer Rum-Treiber drei liebreizende Damen mit langen schwarzen Haaren und die dazu gehörenden Ehemänner unter das schützende, feste Dach des Biergartens. Ein Baum krachte genau auf jenen Schirm, unter dem die Runde zuvor saß. Fünf Menschen vor Schaden bewahrt! Herrliches Gefühl ...

Zum Feierabend-Bier mit Günter vom Sawaddi (Bülowstraße 9) am Tresen der JOY-Disco am Nollendorfplatz. Über die Woche durchaus ein freier Platz zu ergattern, weniger freitags und samstags. Im Hintergrund amüsieren sich Thai mit dem Karaoke-Mikro. So manch Be- oder Unbekannter auf der kleinen Bühne. Je später der Abend... So auch Edd in buntem Hemdchen. Ein Star-Koch mit Stimme wie Oliven-Öl ... Sehr anhörenswert und mit viel Applaus bedacht.

Im Park entdeckt: Sarod im mutigen Bekenner-T-Shirt, schwarz mit weißem Schriftzug: "Ich war als Kind schon Sch....". (Soviel sei verraten: ...okolade war es nicht.).

Das grauenhafteste Getränk wo gibt bekam Rum-Treiber jüngst am Adenauer-Platz im Cafe Graffitti, das sich nicht mehr "Adlon" nennen darf, serviert. Also, eine Tasse Kaffee bestellt, 2 Euro und 50 Cent hingeklimpert (kostet 2,05 Euro). Dann zum Schluck angesetzt - doch hui - man nennt dies Muckefuck oder Kinderkaffee. Grässlich, pfui! Entrüstet zum Tresen gegangen und gefragt, was dies denn sein soll. Selber kosten wollte man nun auch wieder nicht. "Ja, sie haben einen deutschen Kaffee bestellt" - so die Tresenkraft. Mit einem italienischen wäre das nicht passiert. Na, sowas. Zum Trost gab es einen Mega-Espresso - in großer Tasse. Ja, was war es denn nun? Laut Auskunft eines Gastwirtes: Wohl der erste Maschinen-Durchlauf nach der Reinigung. Na toll ...

Test-Besuch im Phuket II am Berliner Mehringdamm. Rote Ziegelwände, helles Parkett-Laminat am Fußboden, insgesamt aufgeräumter Eindruck. Und das Essen? Au weija, wenn es nach der Nationalität des Eigners ginge (Ein Inder, hat mehrere Läden in der Stadt.), wäre wohl Chicken Tandorie eher angesagt. Aber nein, Thai muss es sein. Also testen wa 'mal. Kuay tiau bestellt. Und wo sind Essig, Zucker? Die Bedienung kam aus der Küche, zitierte den Koch: Die müssen wohl schon 'mal in Thailand gewesen sein ...

Wie zu hören war, geht Arirat Schulz von Arirat Massagen in der Berliner Pohlstr. 75 des öfteren on tour - natürlich in Sachen traditioneller Thai-Massage. So war die quirlige Chefin mit ihrem Team gerade in Worms, um die Eingeborenen dort das fingerfertige Geschäft zu lehren. Der nächste Trip geht gar nach Switzerland. ... und was ist mit Dieter? Der wird natürlich wieder das schweißtreibende Geschäft als "Bus-Fahrer" voran bringen und die lustige Crew mit seiner Nordlicht-Ruhe im Zaum halten müssen. Wir beneiden ihn um diesen Job durchaus nicht!

Djui aus Tempelhof hatte einen starken Autritt im Irish Pub im Europacenter. Für jene, die nicht wissen, wer gemeint ist: Ooh mei Goooht!, und: Meine Mann in Amerrrrika schicken Geld! Jede Aussage gefolgt von Lachen, das Tote zu erwecken vermag ... Also, Djui jedenfalls hat am Samstag (am Tag der LoveParade) in besagter Location nach zwei Stunden den Preis der besten Tänzerin gewonnen und durfte sich eine Schärpe umbinden (Foto wird nachgereicht). Die tapfere Thai hatte mit allem gewippt und geschaukelt was verfügbar war, und dies ist bekanntlich nicht wenig. Die Intensität und Inbrunst ihrer Performance stellte die billige Show-Masche der deutschen Konkurrenz in den Schatten.

Im Neuköllner NATPHOP (Sonnenallee 160) wieder Regie-Wechsel. Somchy hatte keine 100 Tage. Nun regiert wieder Yoy. Na, wollen wir 'mal hoffen ...

Ausflug nach Steglitz. Vor den endgültig geschlossenen Türen des Thai Palastes umgekehrt, auf ins Sida - dem wohl ältesten Thai-Restaurant der Hauptstadt. Darüber streiten sich aber Götter, insbesondere mit denen vom kien-du ... Im Sida war's allemal gemütlich, ein wenig dunkel vielleicht.

Dann weiter zu einem Neuling mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen Noppagau in der Albrechtstraße 54 (Steglitz). Alle Achtung. Ein schicker Laden. Moderne Aufmachung. Mit der Ausrichtung Thai, Nepal, Tibet. Klingt vielversprechend. Keine vier Monate alt, doch nichts erinnert an den traditionellen Chinesen davor. Fast nix. Die Karte ist gehoben und verspricht wahre Gaumenfreuden. Die Teller sind in Blattform gehalten. Kellnerin Djum mit höchst erfreulichem Dauerlächeln in feinem Kostüm. Ja, da kann man einkehren. Allein schon der feinen Saucen wegen. Jeden 2. und 4. Freitag im Monat gibts ab 19 Uhr Abendbüffet/Thai Dancing - für 12 Euro.

Nahezu jeden Tag das gleiche. Gai (Mama kocht im Miss Ying) geht nach der Sprachschule ins Sawaddi und schneidet mitgebrachten Kuchen auf. Dann holt sie den Hausaufgaben-Hefter heraus und übt ... Deutsch natürlich. Fleißig. Pisa und FARANG lassen grüßen.

Neulich im Park: Die üblichen Verdächtigen haben den Rum-Treiber als "Presse-Schmierer" beschimpft - wurde hinterbracht. Gemeint waren wohl jene Zeilen über die geplante Vereinsgründung der Berliner Spaß-Guerilla. Jungs - es gibt nix Gutes, außer man tut es!

Na dann - schönen Urlaub, wünscht Euer Rum-Treiber.

Steinmetz Kolumne

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Michael Steinmetz, Südostasienwissenschaftler, beantwortet in dieser Rubrik Fragen zur thailändischen Geschichte und Gesellschaft, zu Personen und Politik Thailands, wie auch zur Religion und Thai-Sprache. Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie an den FARANG!

Diesmal wurde die Frage gestellt:

Was ist eigentlich "Nang Talung"?

"Kult! Nang Talung ist echt Kult!", lautet die spontane Antwort von Chumpon Sangchom. Kein Wunder, kommt Chumpon doch aus Süd-Thailand. Und dort ist Nang Talung, das thailändische Schattenspiel-Theater, beheimatet. Ursprünge weisen nach Indien, und im 17. Jahrhundert kam diese Schattenspielkunst mit großen Lederfiguren über Indonesien und die malaiischen Gebiete nach Thailand. Im Herzen des Südens, in der Provinz Phattalung, bildete sich eine besondere Form des ehemals Nang Yai ("großes Leder") genannten Spektakels heraus. Die Lederfiguren wurden etwas kleiner, neue Figuren, mit lokal gefärbten Charakteren, erweiterten das traditionelle Programm, welches sich bis dahin aus den Geschichten des Ramayana zusammenstellte.

Gerade die Einführung der lokalen Charaktere, meist witzige bäuerliche Schelme und Karikaturen der Bildungsschicht, die alle im ortsüblichen Süddialekt sprechen, machte das Spiel zu einem großen Publikumserfolg.

Rama II. lud erstmals im frühen 19. Jahrhundert eine Puppenspielertruppe aus Phattalung nach Bangkok ein. Bezugnehmend auf die Provinz wurde dies Schattenspiel fortan Nang Phattalung ("Phattalung-Leder") genannt, doch bald verkürzte sich die Bezeichnung auf das uns heute bekannte Nang Talung.

Eine Spielertruppe besteht aus einem Meister, wenigstens fünf - meist sieben - Musikern und einigen Helfern. Jede Gruppe stellt ihre eigenen Figuren aus gut zu verarbeitendem Kalbs- oder Büffelleder her. Der Meister ist dabei Feder führend. Er allein kann neue Charaktere erschaffen und er allein ist der Puppenspieler, der in dem oft mehr als zweistündigen Programm allen Figuren seine Stimme verleiht. Während der Vorführung sitzt der Meister auf einem Schemel auf einer etwa ein Meter fünfzig hohen Holzbühne für das Publikum unsichtbar hinter einer wenigstens zwei mal drei Meter großen Leinwand. Früher wurde diese mit Lampions oder Öllampen von der Rückseite her beleuchtet, heute haben diese Aufgabe längst Scheinwerfer übernommen. Es gibt traditionell eine große Anzahl von Regeln für den stets im Freien - meist auf dem Dorfacker - durchzuführenden Bühnenaufbau. Aufgrund zunehmenden Einsatzes moderner Technik werden diese heutzutage nicht immer beachtet. Jedoch darf die Bühne nie nach Westen weisen und schon gar nicht an einen Friedhof grenzen.

Das Publikum hockt auf der Wiese, manchmal sind einige Stuhlreihen aufgebaut. Das Zuschauerareal ist umgeben von den vielfältigen, in Thailand allerorts bunten Garküchen und Getränkeständen, welche dieses kunstvolle Unterhaltungsspektakel zu einer echten Volksgaudi werden lassen.

Die instrumentale Grundbesetzung der Musikgruppe, die im Dunkeln auf der Bühne hinter der Leinwand sitzt, ist streng vorgegeben: Große Trommel Glong, kleine Tommel Tap, Gong Mong, Zymbal Ching und Oboe Pi. Angereichert wird das Ensemble meist mit diversen Percussion-Hölzern, und bei weniger der Tradition Verbundenen kommt heute gar schon mal eine Gitarre zum Einsatz. Die Musiker beginnen die Vorstellung mit einer zeremoniellen Ouvertüre und begleiten das Puppenspiel des Meisters durchgängig mit einer eigenartigen, doch für das Nang Talung so charakteristischen, akzentuierten Perkussion.

Klassische Hauptfiguren des Nang Talung, aus dem bis zu dreihundert Charaktere umfassenden Figurenrepertoire, sind der König, der Prinz, die schöne Dame, der Dämon, der Eremit wie auch der Engel des Regens. Diese Lederfiguren sind filigran ausgearbeitet und bunt bemalt. Jedoch die Kultfiguren, die "wahren Helden" des Nang Talung, sind die schlicht in schwarz gehaltenen "örtlichen Charaktere". Jedem echten Südländer sind Namen wie Ai Theng oder Ai Nunui ein stehender Begriff. In breitem Dialekt geben sie die wildesten Zoten zum besten, üben aber auch manch heftige Kritik an Obrigkeit, Staat und Gesellschaft. Aus westlicher Sicht - soweit man als Farang überhaupt eine Chance hat, den versteckten Witz im Südthai zu erkennen - ist das gegenwärtige Nang Talung eine Mischung aus religiösem Puppenspiel, deftigem Bauerntheater und heißblütigem Politkabarett.

Derzeitig werden Video-CDs mit Ausschnitten aus Programmen der berühmten Nang-Talung-Meister unter Exil-Süd-Thai wie Liebhaberstücke gehandelt. Kult eben, echt Kult.

Bangkok per Taxi

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Nepper, Schlepper, Bauernfänger...

In Thailand mit dem Taxi zu fahren ist im Gegensatz zu Deutschland eine preiswerte Angelegenheit. Die knapp 160 km von Bangkok nach Pattaya kann man (wenn man gut verhandelt und das Taxameter ausgestellt lässt) noch immer für 700 Baht (ca. 18 Euro) fahren. Autobahngebühren gehen natürlich extra. Mit eingeschaltetem Taxameter käme die Fahrt auf ca. 1.000 bis 1.200 Baht - je nach Abfahrtsort in Bangkok.

Wer Thailand noch aus den Zeiten kennt als Bangkoks Taxis noch keine Taxameter hatten, wird wissen, was es heisst um den Preis zu feilschen. Als Ausländer war es immer eine lästige und zeitraubende Prozedur, ein Taxi zu finden, welches bereit war, zu einem vernünftigen Preis von A nach B zu fahren.

Das ist seit einigen Jahren zum Glück nicht mehr der Fall. Wenn man innerhalb Bangkoks irgendwo hin will, winkt man einfach ein Taxi heran, steigt ein, sagt dem Fahrer sein Fahrziel, lässt das Taxameter einschalten und schon gehts los.

Denkste !! So einfach ist es manchmal nun wirklich nicht.

Vorweg sei erstmal zur Ehre der thailändischen Taxifahrer gesagt, dass die meisten sicherlich ordentlich ihren Job machen und genau das tun, was sie auch tun sollen, nämlich den Fahrgast auf dem kürzesten bzw. schnellsten Weg zu seinem Ziel zu bringen.

Aber nun gibt es die unrühmlichen Ausnahmen, die einen manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen können bzw. die Urlaubskasse erheblich belasten (eigentlich müsste es entlasten heißen).

Nach meinen eigenen Erfahrungen, habe ich diese "berühmt berüchtigten" schwarzen Schafe in verschiedene Typen eingeordnet.

Typ 1, der Schlaumeier

Ich nenne ihm mein Fahrziel und er fragt mich, welche Strecke ich fahren möchte. So testet er, wie gut ich mich auskenne. Nachdem ich ihm die von mir bevorzugte Strecke nenne, antwortet er, dass genau auf diesem Weg gerade ein Riesenstau ist, er aber eine gute Umgehung kenne. Ich glaube ihm!

Nach 2 Stunden hat er mich über 50 Kilometer kreuz und quer durch die Stadt gefahren, aber da, wo ich hin will, bin ich noch lange nicht. Normalerweise brauche ich für die 30 Kilometer lange Strecke zwischen 30 und 60 Minuten - je nach Verkehrsdichte. Im ungünstigsten Fall kostet die Fahrt 200 Baht, meist jedoch weniger.

Nun frage ich meinen Fahrer, ob er überhaupt noch weiss, wo genau ich hin will. Er schüttelt den Kopf! Hat er wohl während der langen Fahrt vergessen. Nun ja, das Taxameter zeigt jetzt 350 Baht an. Mir reicht es, ich will aussteigen! Da ich mich nicht gern betrügen lasse, zücke ich 200 Baht, drücke sie ihm in die Hand und steige aus. Er schimpft, interessiert mich aber nicht. Ich lächle ihn an und frage ihn, ob es ihm lieber ist, sich bei der Polizei für seine Umwege zu rechtfertigen. Er zieht es aber vor Gas zu geben und zu verschwinden!

Glücklicherweise stehe ich an einer Station der neuen Bangkoker Hochbahn (Sky-Train) und beschließe, die restliche Strecke in den hypermodernen, klimatisierten Zügen und in kürzester Zeit für nur 40 Baht zurückzulegen.

Anmerkung: Wer noch nie den Sky-Train benutzt hat, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, es unbedingt mal auszuprobieren. Im Stadtzentrum ist es momentan noch die beste Möglichkeit sich fort zu bewegen.

Typ 2, der Sture

Ich steige ein und sage dem Fahrer, wo ich hin möchte. Er dreht sich zu mir um, sieht mich an und fragt mich, was ich zu zahlen bereit wäre. Ich verweise auf das Taxameter. Er lehnt ab mit der Begründung, dass der offizielle Fahrpreis nicht zeitgemäß wäre und er deshalb die Uhr nicht einschalten wolle. Okay, also nenne ich eben den üblichen Preis, den ich zu zahlen bereit bin. Er jedoch hält die doppelte Summe für angemessen. Kurzum steige ich aus und suche mir ein anderes Taxi.

Typ 3, der Abgebrühte

Er fährt anfangs auf der regulären Strecke und als ich während der langen Fahrt dummerweise ein Nickerchen mache, dreht er mit mir vermutlich eine Extrarunde, also eine Stadtrundfahrt, von der ich jedoch nichts mitbekomme. Am Ziel angekommen weckt er mich. Beim Blick auf den Fahrpreis und die angezeigten Kilometer wird mir klar, dass er mich herumkutschiert hat.

Selber Schuld. Jegliche Diskussion wäre zwecklos - also zahle ich eben mein Lehrgeld.

Typ 4, der Anfänger

Nach einigen Minuten Fahrt gibt er mir zu verstehen, dass er neu in Bangkok ist und sich nicht gut auskennt. Er bittet mich, ihm den Weg zu beschreiben, den er fahren soll. Jetzt habe ich den Schwarzen Peter bei mir. Eventuelle Umwege, Staus etc. habe ich dann selbst zu verantworten, denn schließlich sage ich ihm ja, wie er fahren soll. Zum Glück kenne ich mich einigermaßen in Bangkok aus und erreiche auf dem schnellsten Weg mein Ziel.

Typ 5, der freundliche Abzocker

Während der Fahrt scheint er sich so nett mit mir zu unterhalten, dass er es versäumt auf den Weg zu achten. Aus lauter Schusseligkeit verläßt er - angeblich versehentlich - mehrmals die übliche Fahrstrecke. Ich weise ihn freundlich darauf hin, und er entschuldigt sich höflich. Über Umwege kehrt er jedes Mal wieder auf die normale Route zurück. Beim Bezahlen erwartet er zwar die komplette Summe, die das Taxameter anzeigt, akzeptiert es aber trotzdem lächelnd, als ich einen Abzug wegen diverser Umwege vornehme.

Typ 6, der Taubstumme

Ich sage ihm, wohin ich will, und er nickt mir zustimmend aber wortlos zu. Doch urplötzlich scheint sich sein Gesundheitszustand dramatisch zu verschlechtern. So wie es aussieht, ist er von einer Sekunde zur anderen taub und auch vergesslich geworden. Er fährt nämlich los und "vergisst" dabei das Taxameter einzuschalten. Ich spreche ihn darauf an. Er reagiert nicht, spricht auch kein Wort. Ich werde etwas lauter, um sicher zu gehen, dass er mich auch hört. Er blickt in den Rückspiegel, macht aber nicht die geringsten Anstalten, auf den Knopf zu drücken. Etwas energischer zeige ich noch einmal auf das Taxameter und ermahne ihn die Uhr anzuschalten. Er ignoriert mich erneut. Ich ziehe also meine Konsequenzen und beim nächsten Ampelstopp öffne ich die Tür und steige einfach aus. Selbst jetzt lässt er sich zu keiner Regung hinreißen, sondern fährt kommentarlos weiter.

Gut so! Spätestens am Ziel der Fahrt hätte er nämlich sein Gehör und seine Sprache wieder gefunden, wenn es um die Diskussion um den Fahrpreis gegangen wäre.

Typ 7, Nepper und Schlepper

Diese trifft man vorwiegend in den Touristenzentren der Stadt (Sukhumvit-Road und Pat-Pong) oder an den beiden Busbahnhöfen und ganz sicher am Flughafen. Taxis am Flughafen sind sowieso eine Sache für sich. Hier ist der Nepp fast schon vorprogrammiert.

Bei der Ankunft am Bangkoker Flughafen kann der unerfahrene Urlauber deshalb in die größte Falle tappen. Sogenannte Schlepper wittern ihr Geschäft mit den unwissenden Touristen, wovon es dort reichlich gibt. Unzählige Schlepper sprechen die Urlauber in der Ankunftshalle an und fragen nach dem Fahrziel oder dem Hotel, zu dem man möchte. Einige der Schlepper haben sogar eine Uniform an - die man sich bei jedem Schneider anfertigen lassen kann - um so Eindruck zu schinden und seriös zu wirken. Jedoch weit gefehlt!

Wer (wie ich) auf so einen Schlepper schon einmal reingefallen ist, wird meist die Erfahrung gemacht haben, dass man zu einem Privatfahrzeug gebracht wird, das einen dann zu dem doppelten des üblichen Fahrpreises (oder mehr), zu dem gewünschten Fahrziel bringt. Der Schlepper kassiert vom Fahrer dafür eine Provision, die mehrere Hundert Baht ausmachen kann.

Tip: Wer die sicherste Variante bevorzugt, geht am besten in der Ankunftshalle zu dem Schalter eines Limousinen-Service (z.B. Thai-Limousinen-Service). Dort kann man sich mit einem Minibus oder Chauffeurwagen zu festgesetzten Preisen lassen. Ist zwar meist teurer als ein Taxi, aber deutlich billiger als von einem Schlepper abgezockt zu werden.

Wer die preisgünstigste Taxifahrt bevorzugt, begibt sich mit dem Fahrstuhl in die 3. Etage (Abflugshalle). Am Ausgang kann man sich dann eines der Taxis greifen, welches gerade einen Fluggast bringt. Dort im Aussteigebereich dürfen die ankommenden Taxis weder parken noch auf neue Fahrgäste warten sondern nur aus- und einladen. Der Taxifahrer wird froh sein, dass er nicht leer in die Stadt zurückfahren muss.

Zu beachten: Der Fahrer wird im Regelfall immer fragen, ob man auf normalen Straßen oder über die Autobahn fahren will. Wenn man in die Innenstadt möchte, ist - um dem größten Stau zu entgehen - die Fahrt über die Autobahn empfehlenswert, jedoch ist in jedem Fall die Autobahngebühr (ca. 20-40 Baht) vom Fahrgast extra zu bezahlen!

Wie funktioniert nun das Taxi-System in Thailand? Nur die wenigsten Fahrer haben das Kapital, sich ein eigenes Taxi anzuschaffen. Bangkoks Taxifahrer arbeiten aber trotzdem meist selbstständig, d.h. sie haben keinen Monatslohn und keine Provision. Für die Autos bezahlen sie beim Unternehmer eine Miete (für 12 Std.) die zwischen 400 und 550 Baht liegt (je nach Alter, Modell und Zustand des Fahrzeugs). Alles, was der Fahrer in dieser Zeit einnimmt, ist - abzüglich der Kosten - sein Verdienst. Der Treibstoff geht zu Lasten des Fahrers, deshalb fahren die meisten Taxis auch mit Gas, da dies erheblich billiger als Benzin ist.

Da im 2-Schicht-System gearbeitet wird, hat der Fahrer das Fahrzeug nach 12 Stunden an den nächsten Fahrer abzugeben. Für jede Stunde, die er das Fahrzeug zu spät übergibt, muss er seinem Kollegen 100 Baht Entschädigung bezahlen. Deshalb kommt es ab und zu vor, dass ein Fahrer eine Tour ablehnt, weil er sonst nicht rechtzeitig zum Übergabetermin erscheinen kann.

Das Taxameter ist ein Anhaltspunkt, um den gesetzlich empfohlenen Fahrpreis zu ermitteln. Ob der Fahrer die Uhr einschaltet oder nicht, bleibt ihm selbst überlassen, deshalb sind längere Fahrten (wie z.B. von Bangkok nach Pattaya) auch verhandelbar. Bei Stadtfahrten sollte man auf das Einschalten der Uhr bestehen. Tut er das nicht, ist diskutieren zwecklos und man wechselt besser das Fahrzeug.

Bangkoks Taxen sind zwar Haftpflicht- aber nicht Kasko-versichert. Sämtliche verschuldete Schäden am Fahrzeug hat der Fahrer selbst zu bezahlen. Mitunter muss er dem Fahrzeugbesitzer eine Kaution von mehreren tausend Baht hinterlegen.

Um in Thailand Taxifahrer zu sein braucht man weder eine spezielle Ausbildung noch muss man eine Prüfung ablegen. Manche Droschkenkutscher fahren deshalb nicht immer den kürzesten Weg sondern den Weg, den sie am besten kennen.

An vielen öffentlichen Plätzen, Flughäfen, Bahnhöfen etc., wird dem Taxifahrer eine Standgebühr berechnet während er auf einen Fahrgast wartet, deshalb sind Trinkgelder - wie eigentlich überall - besonders willkommen. Aber auch hier gilt: Nicht übertreiben! 10 bis 15 Prozent des Fahrpreises sind vollkommend ausreichend.

Ärger mit dem Fahrer

Wenn es mal Ärger mit dem Taxifahrer gibt: Man sollte sich nicht so einfach abzocken lassen. Hat man den Eindruck, dass man regelrecht geprellt wurde, kann man - vorausgesetzt, man kennt den regulären Fahrpreis - dem Taxifahrer den normalerweise üblichen Fahrpreis anbieten. Sollte er sich darauf nicht einlassen, darf man auf keinen Fall auf einen handfesten Streit herauf beschwören. Es hilft meistens, mit der Polizei zu drohen und sich die Nummer aufzuschreiben. Die Touristenpolizei wird einem - vorausgesetzt, dass man im Recht ist - im Regelfall beistehen.

Wer sich nicht so gut auskennt, sollte sich anhand eines Stadtplans grob über die Fahrstrecke informieren bzw. diesen bei sich führen. So kann man ausschließen, dass man unwissentlich kreuz und quer durch die Stadt gefahren wird.

Doch man muss auch Verständnis aufbringen: Anders als in Deutschland ist die Zulassung von Taxis noch nicht gesetzlich geregelt, und es herrscht ein gnadenloser Konkurrenzkampf. Es gibt in Bangkok deutlich zu viele Taxis und die Fahrer haben es nicht leicht, ihr Brot zu verdienen. Manchmal kann ich es darum schon nachvollziehen, dass der eine oder andere Fahrer seine Chance auf ein kleines Extra-Einkommen sieht, wenn ein ortsunkundiger Farang seinen Wagen besteigt.

Auch den Taxifahrern ist bekannt, dass viele Touristen die Thailand besuchen, Abend für Abend mehrere Tausend Baht in den dortigen Bars und Massagehäusern ausgeben, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

Andererseits, was täten wir Touristen in der Millionen-Metropole ohne Taxis? Wer wäre denn schon in der Lage, sich in dem undurchsichtigen System der Bus- und Zugverbindungen zurechtzufinden? Eine sehr gute Alternative (die Hochbahn) existiert zwar schon, ist aber noch nicht flächendeckend ausgebaut, und auch die Fertigstellung der U-Bahn lässt noch einige Jahre auf sich warten. Solange werden wir eben noch auf Taxis angewiesen sein.

Thailand ist das Land des Lächelns! Genau deshalb sollte man, auch wenn man fürs Taxi vielleicht manchmal ein paar Baht mehr bezahlt, ganz entspannt und immer schön freundlich bleiben, alles nicht so ernst nehmen, und nicht gerade dem kleinen Taxifahrer jeden Baht missgönnen.

© 2002, Wolfgang Payer

Pop-Stars im Interview

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Wie seid Ihr zum Lukthung gekommen?

Siriporn Ampaipong: Ich habe schon immer gern gesungen. Eigentlich fand ich nicht, dass ich besonders gut singen könnte, aber viele Leute sagten es mir.

Mike Piromporn: Lukthung war schon immer meine große Leidenschaft. Ich komme aus einer Musikerfamilie, meine Eltern waren Morlam-Sänger und Komödianten.

S.: Genau wie meine Familie, auch ich bin in einer "Morlam-Familie" aufgewachsen.

M.: Man kann sagen, wir sind die Äpfel, die nicht weit vom Baum gefallen sind. Seit ich ein kleiner Junge war singe ich gern. Ich habe schon früh an vielen Singwettbewerben teilgenommen, wo immer sich eine Gelegenheit ergab, zum Beispiel bei Tempelfesten.

S.: Mein Vater sang vor allem in der Morlam-Zing-Stilrichtung, später dann wurde er ein Morlam- Schauspieler und hatte seine eigene Gruppe. Meine Schwester und mein Bruder waren darin die wichtigsten Darsteller, die anderen Brüder spielten Gitarre, Keyboard und Trommel. Es war wirklich ein Familienunternehmen, wir waren eine Künstlerfamilie. Schon als Kind hatte ich meine kleinen, komischen Auftritte in der Show, aber später dann wurde ich Sängerin. Komiker gehören zu jeder Morlam-Show dazu, um die Leute zum Lachen zu bringen.

Wie war denn Euer erster Bühnenauftritt?

S.: Ich war aufgeregt und nervös, aber nachdem ich einige Lieder gesungen hatte, wurde es dann besser.

M.: Im ersten Moment geht es wohl jedem so. Ich fühle mich immer ein bisschen nervös, wenn ich auftreten muss. Wenn ich auf die Bühne gehe und die Blicke der vielen Leute auf mich gerichtet sind, muss ich schon mein ganzes Selbstvertrauen zusammennehmen, aber es dauert immer nur eine kurze Zeit und ich fühle mich wieder wohl.

S.: Wir fühlen ja auch die Zuneigung und Ermutigung, die unsere Fans uns entgegenbringen, deshalb macht uns auch jeder Auftritt immer wieder Spaß.

Mike, man nennt Dich den "Sänger der armen Leute". Wie kommst Du zum diesem Namen?

M.: Viele meiner Lieder handeln von Leuten, die arm sind und in ihren Jobs hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Es sind Lieder, die diesen Leuten und ihren Familien Mut machen sollen. Egal ob du reich oder arm bist, wenn du Mut und Zuversicht hast, dann hast du auch genug Energie, um weitermachen zu können.

Sprichst Du denn mit den Songschreibern über die Inhalte?

M.: nicht wirklich, aber die Themen haben eben mit mir und meiner Persönlichkeit zu tun. Bevor ich nach Bangkok ging, um meinen Lebensunterhalt in der großen Stadt zu verdienen, arbeitete ich in vielen verschiedenen Jobs. Als Bauarbeiter, Wächter, Kellner, alles mögliche, was sich so ergab. Alle diese Erfahrungen haben mich natürlich geprägt. Als ich nach Bangkok kam, hatte ich zwei große Träume. Ich wollte einen Singwettbewerb gewinnen und ein Sänger werden, so wie die damals berühmten Stars Saiyan Sanya und Pornsak Songsaeng, die schon lange im Geschäft waren. Das war der erste Traum. Und der zweite war, Geld zu verdienen und meine Eltern unterstützen zu können, denn meine Familie war sehr arm. Also hoffte ich, irgendwann einmal Leute aus dem Musik-Business treffen zu können, damit meine Träume wahr werden könnten.

Und wann hast Du Deinen ersten Singwettbewerb gewonnen?

M.: Das war damals ein Wettbewerb des Rundfunksenders Siang Sam Yod in Udon Thani. Ich gewann in der Kategorie "Morlam" mit einem Lied von Pornsak Songsaeng.

Aber später hast Du mehr Lukthung als Morlam gesungen?

M.: Ja, das hat sich dann später in Bangkok so ergeben. Ich lernte einige Musiker kennen, die in dem Lokal spielten, in dem ich arbeitete. Sie ließen mich manchmal auf die Bühne. Das war mein allererster Schritt ins Lukthung-Geschäft zu kommen. Später dann lernte ich Leute von Grammy Entertainment kennen.

Wie war es bei Dir, Siriporn?

S.: Ich hatte meinen ersten Singwettbewerb in Kutpong in der Provinz Loei. Ich sang "Jod Mai Jak Ban Nork" von Pumpuang Duangchan und gewann damit den ersten Preis. Dann habe ich auch noch an einem Lukkrung-Singwettbewerb teilgenommen. "Lukkrung" und "Lukthung" sind ganz verschieden. Damals war es so, dass Lukkrung eher in den oberen Schichten der Gesellschaft gehört wurde, während Lukthung die Musik der Bauern und der Arbeiter, also der einfachen Leute im Isan war. Beim Lukkrung-Wettbewerb gewann ich nur den zweiten Preis, das war eben nicht so ganz meine Musikrichtung. Als ich 17 Jahre alt war, begann mein Vater, mir das "Morlam" singen beizubringen. Es fiel mir leicht, ich musste ein Lied nur einige Male hören und konnte dann schnell den Stil aufnehmen und den Text lernen. So habe ich mein Talent für "Morlam" entdeckt.

M.: Ja, man muss das Talent dazu besitzen, Morlam ist in unserem Blut.

Wie bist Du dann ins Musikgeschäft gekommen?

S.: Khun Prayun Chataruson und Nopporn Daensarakham entdeckten mich und meine Schwester, als wir beim Fernsehsender "Kanal 4" in Khon Kaen sangen. Sie fanden, wir beide hätten eine interessante, raue Stimme. Sie machten dann nur mit mir das erste Album. Es hieß "Pob Rak Thee Hua Lam Pong" (Ich traf meine Liebe am Hua Lampong Bahnhof).

Und dann nannten Dich die Medien "Haeb Saneh" (die attraktive raue Stimme) ?

S.: Ja den Titel gaben sie mir.

Mike und Siriporn, wäret Ihr heute nicht Sänger, was wäre dann aus euch geworden?

M.: Ich denke, mein Leben ist vom Schicksal bestimmt. In der Vergangenheit musste ich für einen schmalen Lohn sehr viel und sehr hart arbeiten, um ein wenig Geld an meine Eltern schicken zu können. Ich bin der älteste Sohn. Ich habe einen jüngeren Bruder und eine jüngere Schwester, sie ist jetzt auf Taiwan.

S.: Meine Eltern haben 10 Kinder. Ich habe immer so hart gearbeitet, weil ich und meine Geschwister wollten, dass unsere Eltern einmal ein komfortableres Leben führen könnten. Aber, wenn ich heute keine Sängerin wäre, hätte ich wahrscheinlich geheiratet und wäre Farmerin im Isan.

M.: So wäre es bei mir vielleicht auch. Aber wir hatten beide sehr viel Glück, das zu werden, wovon wir geträumt haben, da wir jung waren.

Worin liegt die Attraktivität der Lukthung- Musik?

M.: Die Attraktivität liegt in der Melodie, dem Rhythmus, in der ganz besonderen Art, wie er gesungen wird, das ist einmalig. Die Sprache des "Lukthung" ist direkt und einfach, so wie das Leben auf dem Lande, wie die Sprache der Leute, die auf dem Reisfeld arbeiten. Aber heutzutage hört man den Lukthung auch in Bangkok, die Musik ist fast überall im Land populär geworden. Du kannst es daran sehen, dass Lukthung- Musik auch auf den FM-Radiosendern gespielt ist, das gab es früher nicht. Wenn man heute Lukthung singt oder gern hört, dann braucht man sich nicht mehr zu verstecken oder sich dafür zu schämen, wie es früher vielleicht manchmal war. Unsere Musik ist jetzt von der Gesellschaft akzeptiert worden.

S.: Lukthung war immer da, als ich ein Kind war, hörte ich immer Lukthung-Musik, sie war Teil meines Lebens.

Wie seht Ihr die Entwicklung der Lukthung- und Morlam-Musik?

S.: Früher wurde "Morlam" außerhalb des Isan kaum akzeptiert, aber jetzt kann man überall Morlam hören und Morlam-Shows sehen.

M.: Morlam gehört zur traditionellen Kultur des Isaan. Ganz junge Leute, die in der Großstadt leben, mögen die Teenie-Popgruppen vielleicht lieber, aber sonst ist Morlam eigentlich überall verbreitet und wird immer beliebter.

S.: Es werden heute mehr verschiedene Instrumente in der Morlam- und Lukthung-Musik benutzt. Vorher waren es nur traditionelle Instrumente des Isan wie Pin (Isan-Gitarre) oder Kaen (typisches, aus Bambusrohr gefertigtes Blasinstrument). Aber jetzt sind auch westliche Musikinstrumente wie Saxophon und Gitarre zu hören, und natürlich sind auch elektronische Instrumente wie Synthesizer hinzugekommen.

M.: Lukthung und Morlam entwickeln sich allmählich zu einer internationalen Musik.

Tänzer gehören heute immer dazu?

S.: Früher hat man oft auf die Haang Krueng, die Lukthung- oder Morlam-Tänzer herabgesehen wie auf eine niedrigere Klasse von Menschen, man hat sie nicht als Künstler akzeptiert. Aber auch das hat sich geändert. Die großen Lukthung- und Morlamgruppen haben heute sehr viele "Haang Krueng", doch davon sind meist nur etwa 10 bis 20 wirklich professionelle Tänzer in einer Show. In meiner Truppe sind es auch fast 100 Tänzer.

M.: Meine Band ist eine reine Lukthung-Band, wir spielen kein Morlam, wir haben 48 Tänzer, sie sind in zwei Teams eingeteilt, so dass sie sich abwechseln können.

S.: Wir spielen eine Mischung aus Lukthung und Morlam. Wir fangen meist mit Lukthung an und spät nachts wechseln wir dann zum Morlam.

Wie laufen Eure Shows ab?

S.: Das hängt natürlich von der Art der Veranstaltung ab und vom Veranstalter ab. Wenn es eine Open-Air-Veranstaltung ist, und der Star kommt zu früh auf die Bühne, dann ist die Spannung zu schnell vorbei. Heute versucht man, den Leuten so viel wie möglich zu bieten, Musik, Comedy, Kabarett und Showelemente. Erst später am Abend kommt dann der Star auf die Bühne, etwa so um 23 Uhr erscheint dann Siriporn oder Mike. Der Künstler muss in der Lage sein, das Publikum bis zum Ende der Vorstellung zu unterhalten. Daran hat sich nichts geändert, aber ich denke, die Qualität unserer Shows hat sich gebessert.

Habt Ihr gemerkt, dass neuerdings auch viele Ausländer Lukthung und Morlam mögen?

S.: Oh ja, da gab es zum Beispiel in einer meiner Shows in Kanada einen, der meinen Hit "Borak Sidam" so sehr mochte, dass er auf die Bühne sprang und mir einen Geldschein gab, damit er das Lied singen durfte. Der Moderator gab ihm ein Mikrophon und er begann sofort zu singen und wollte gar nicht wieder aufhören. Es war sehr lustig.

Ist dies Eure erste Tournee in Deutschland?

S. und M.: Ja, dies ist unser erstes Mal in Deutschland

Wann habt Ihr begonnen, auch außerhalb Thailands zu touren?

M.: Das fing gleich nach der Veröffentlichung meines ersten Albums an. Ich wurde häufig gefragt, ob ich Konzerte im Ausland geben kann. Meistens sind es Auftritte in anderen asiatischen Ländern wie Hongkong, Japan, Taiwan, Singapur. Letztes Jahr im November war ich in der Schweiz.

S.: Ich war auch gerade in der Schweiz. Mein erstes Konzert außerhalb Thailands war in Hongkong, das war, als "Borak Sidam" ein Superhit war. Außer in Hongkong bin ich auch oft in der Schweiz und in Amerika gewesen.

M.: Meist touren wir im Ausland, wenn in Thailand Regenzeit ist, denn viele Mitglieder unserer Truppe gehen dann zurück in ihre Dörfer im Isan, um auf den Reisfeldern zu helfen.

S.: Stimmt, in der Regenzeit ist meist nicht so viel los.

M.: Überall, wo wir aufgetreten sind, sind viele Thais zu unseren Konzerten gekommen. Ich gehe hauptsächlich nach Taiwan und Singapur, dort gibt es viele thailändische Arbeiter. Mit unserer Musik können wir sie ermutigen und sie daran zu erinnern, dass ihre Familien, ihre Frauen und ihre Kinder auf sie in Thailand warten. Das sage ich ihnen immer.

Wie fühltet Ihr Euch, als Ihr in Frankfurt aus dem Flugzeug ausgestiegen seid?

S. und M.: (beide lachen) - Wir war beide sehr müde, nachdem wir eine so lange Zeit im Flugzeug sitzen mussten. Aber nachdem wir etwas schlafen konnten, fühlen wir uns jetzt schon besser.

S.: Es ist ein bisschen heiß hier in Deutschland.

M.: Stimmt, aber in Thailand ist es jetzt bestimmt noch heißer.

S.: Jedenfalls freuen wir uns sehr, hier zu sein.

Und wann kommt ein Lukthung-Star dazu, sich auszuruhen?

M.: Man muss irgendwie das Reisen und die Arbeit mit ein bisschen Erholung kombinieren können.

S.: Nach den Konzerten ist es meist sehr spät. Manchmal bekommen wir dann nur wenige Stunden Schlaf. Man muss versuchen, sich zwischendurch zu entspannen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.

M.: Man gewöhnt sich daran. Wir sind eben Sänger und haben manchmal sehr wenig Privatleben. Aber, wenn Du mich fragst, ob ich es so mag oder nicht, kann ich nur sagen, dass Lukthung-Sänger zu sein genau das ist, was ich mir immer gewünscht habe. Als Sänger stehen wir eben sehr stark in der Öffentlichkeit. Man muss akzeptieren, dass das auch seinen Preis hat.

S.: Unser Publikum ist das wichtigste für uns. Es hat uns zu Lukthung-Stars gemacht. Da gehört Publicity einfach dazu.

Habt Ihr manchmal Zeit, Eure Familien zu besuchen?

S.: Ja, wenn ich ein Konzert in der Nähe meiner Heimatstadt in Loei oder in Udon Thani habe, gehe ich meine Eltern besuchen.

M.: Ich habe gerade meine Mutter in Udon Thani besucht, bevor ich nach Deutschland flog.

Mike, wir haben gehört, dass Du ein eigenes Isan-Restaurant hast. Kümmerst Du Dich auch selbst darum?

M.: Früher konnte ich mich noch selbst darum kümmern. Aber ich bin in letzter Zeit einfach zu sehr beschäftigt, so dass sich meine Vettern darum kümmern. Ich bin der Eigentümer des Restaurants. Eigentlich war es auch nicht unbedingt als gewinnorientiertes Geschäft für mich selbst geplant. Ich wollte mit diesem Restaurant für meine Vettern und für andere Verwandte Jobs schaffen. Viele von ihnen waren vorher arbeitslos und konnten keinen Job finden. Deshalb habe ich das Restaurant aufgemacht. Wenn wir in manchen Monaten mehr Gewinn machen, gebe ich ihnen dann etwas mehr Geld, als sie normalerweise an Gehalt bekommen. Ich fordere sie auf, ihr Geld zu sparen und ihren Eltern im Isan etwas zuzusenden. Ich möchte sie natürlich nicht unterstützen, damit sie ihr Geld für Alkohol oder für den Kauf von irgendwelchen Luxusgütern ausgeben.

Kochst Du auch manchmal in Deinem Restaurant?

M.: Gelegentlich tue ich es.

S.: Er kann sehr gut kochen!

Du kochst gern?

M.: Ja ich koche gern, ich kann viele verschiedene Gerichte kochen. Wenn ich in ein Restaurant essen gehe, bestelle ich gern etwas, was mir interessant oder neu zu sein scheint. Wenn es gut ist, versuche ich, die Zutaten herauszufinden. So finde ich Anregungen und neue Rezepte und entwickle neue Menüs für mein Restaurant. Als ich ein Junge war, habe ich auch schon gern für meine Eltern unsere typischen Isan-Gerichte gekocht.

Und was ist das leckerste Gericht in Deinem Restaurant?

M.: Da gibt es einiges, zum Beispiel Lab Ped (scharfer kleingehackter Fleisch-Salat), viele Arten von Kaeng Om (Suppe nach Art des Isan mit vielen Arten von Gemüse der Gegend mit Fleisch, mäßig scharf und pikant), Kaeng Om Kob, Kaeng Om Hoii. Es hängt auch von den Jahreszeiten ab. Zum Beispiel kochen wir im Sommer oft Kaeng Khai Mod und Daeng, Keang Pak Wan. Jetzt beginnt die Regenzeit, da kochen wir viele Gerichte mit wilden Pilzen.

Wo ist denn das Restaurant zu finden?

M.: Es ist in Bangkok, Ladprao, Soi 71. Aber wir werden bald umziehen, weil der Vertrag bald ablaufen wird. Wir suchen ein Lokal, das etwas näher bei meinem Haus in Stadtteil Rangsit liegt.

Mike, Du hast auch in der Fernsehserie "Nai Hoi Tamin" mitgespielt, wie war das für Dich?

M.: (lacht) - Das war wirklich eine ganz neue Erfahrung für mich, etwas ganz anderes als nur zu singen. Man muss seine Rolle spielen, sich richtig bewegen, einen bestimmten Gesichtsausdruck machen. Aber es hat mir viel Spaß gemacht.

Wirst Du wieder in einer Serie spielen, wenn Du ein Angebot bekommst?

M.: Meine Zeit ist sehr knapp, weil ich meist auf Konzerttourneen bin. Man braucht viel Zeit für eine Serie und es ist sehr ermüdend.

S.: Wir beide sind Sänger, das ist unser Leben. Dafür verwenden wir unsere Zeit und unsere Energie.

Welches Land möchtet Ihr gern besuchen?

S.: Ich möchte gern nach Hawaii reisen. Ich bin schon in Amerika gewesen, aber noch nicht in Hawaii und in Neuseeland. In Hawaii möchte ich mir die Tänze ansehen, es könnte interessant sein, etwas davon für meine Band zu übernehmen.

M.: Ich möchte gern nach Amerika gehen, ich bin noch nicht dort gewesen. Einige meiner Fans in Amerika haben mich gebeten, dort ein Konzert zu geben. Das werde ich bestimmt tun, aber ich habe das Datum noch nicht festgelegt.

Welcher Song gefällt Euch am besten?

M.: Ich kann mich nicht entscheiden, welchen ich am meisten mag. Sie sind meine Lieder, ich mag sie alle. Aber meist gefallen mir die Lieder meines gerade aktuellen Albums am besten. In meinen Konzerten bitten mich die Fans natürlich oft, bestimmte Lieder von den älteren Alben zu singen.

S.: Mit geht es genau so. Ich mag fast alle meiner Lieder, auch die älteren. Im Konzert muss ich natürlich fast immer meine Hits singen, meinen neuen, "Parinya Jai" oder den alten, "Borak Sidam", das erwarten die Leute von mir.

Möchtet Ihr den Thais, die in Deutschland leben, etwas sagen?

M.: Wir möchten uns bedanken für die freundliche Begrüßung hier in Deutschland, bedanken auch bei unserem Publikum für die Begeisterung und Unterstützung. Wir sind glücklich, Euch hier zu treffen. Und wenn Ihr manchmal etwas Heimweh habt, können Euch unsere Songs vielleicht ein bisschen darüber hinweghelfen. Wir wünschen Euch viel Glück und Erfolg in Eurem Leben hier in Deutschland !

Das Interview fand am 31. Mai 2002 vor dem Auftritt vom Siriporn und Mike im Brückenforum in Bonn statt. Das vollständige Interview - mit einer kleinen Gesangseinlage - kann man auf www.thailife.de lesen (und hören). © thailife.de

BEGRIFFE

Plaeng Morlam
"Lam" ist ein Wort aus dem Isan-Dialekt und bedeutet "singen", "Morlam" ist der Sänger. "Plaeng Morlam" kann von einzelnen Sängern, zu zweit oder auch von Gruppen gesungen werden. Die Stars des Morlam haben heute ihre großen Bands mit vielen Tänzern. Früher handelten die Texte meist von traditionellen Geschichten aus dem Isan. Heute kommen alle möglichen Themen des Alltagslebens hinzu und werden oft in witziger und ironischer Weise aufgegriffen.

Neben den traditionellen Instrumenten des Isan wie z.B. "Kaen" werden auch europäische und elektronische Instrumente und alle möglichen Stilrichtungen der internationalen Musik eingeführt und gemischt. Morlam wird fast immer in der Sprache des Isan gesungen.

Als "Morlam-Zing" bezeichnet man einen lang andauernden, meist in einem sehr schnellen Rhythmus vorgetragenen Gesang, bei dem die einzelnen Lieder in einander übergehen. Diese Stilrichtung wird häufig von einer Sängerin und einem Sänger im Wechsel vorgetragen. Sie ist voller Spaß und Lebensfreude, manchmal auch mit Anspielungen gespickt und wie ein Flirt zwischen dem Sänger und der Sängerin.

Plaeng Lukthung
"Lukthung" bedeutet eigentlich wörtlich "Kinder des Reisfelds", oder im weiterem Sinne "Leute vom Land". Lukthung wird immer in der (zentral-)thailändischen Sprache gesungen. Die Melodien sind oft eingängig, leicht zu erlernen und verbreiten sich schnell. Oft reflektieren die Texte das Leben der armen Landbevölkerung oder der Migranten in den großen Städten. Und natürlich geht es wie in jeder Form der Popmusik um die stets aktuellen Themen der Freuden und Enttäuschungen der Liebe.

Rhythmen und Stilrichtungen speisen sich aus den musikalischen Traditionen des ländlichen Zentralthailand und des Isan, sind aber auch von der amerikanischen Country & Western- Musik beeinflusst und verarbeiten alle möglichen Richtungen internationaler Musik. So wird z.B. gern ChaChaCha, Rock oder Samba verwendet.

Plaeng Lukthung-Morlam
"Plaeng Lukthung-Morlam" ist die Mischung aus Lukthung und Morlam. Der Rhythmus klingt meist eher wie beim "Lukthung", aber die Art zu singen ist eher "Morlam" und die Texte werden im Isan-Dialekt gesungen oder in einer Mischung aus Thai und Isan-Sprache.

Südostasien-News

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Im Hai-Magen
Im Magen eines Hais haben thailändische Fischer menschliche Gliedmaßen entdeckt. Als die Besatzung eines Fischerbootes ihren Fang im Hafen von Samut Prakarn auslud, bemerkten die Männer, dass aus dem Maul des Raubfisches ein menschliches Bein ragte. Als sie den Magen des 3,7 Meter langen und rund 300 Kilogramm schweren Hais aufschlitzten, fanden sie dort das rechte Bein und den rechten Unterarm eines Mannes. Der Hai habe sein Opfer vermutlich etwa eine Woche zuvor getötet. Die Fischer wollen den Hai vor der Küste Indonesiens gefangen haben.

Thai-Millionäre
Thailand hatte Ende letzten Jahres 20.000 Dollar-Millionäre. Diese Zahl steht im World Wealth Report.

Anstrich für Wat Po
Die 150 Jahre alten, inzwischen reichlich verblichenen Wandmalereien im Bangkoker Wat Po, werden derzeit unter der Aufsicht des Department of Fine Arts in mühevoller Arbeit restauriert.
Wat Po ist bekannt für den "liegenden Buddha". Die 45 Meter lange und 15 Meter hohe Figur zeigt Buddha in dem Moment, in dem er ins Nirvana hinübergeht. Zusammen mit Wat Phra Kaeo ist Wat Po wohl der "touristischste" Tempel der Hauptstadt. Thailands Whisky-Baron Charoen Siriwatanapakdi finanziert die Arbeiten. Rund 15 Millionen Baht soll es kosten, die durch Witterungseinflüsse und ständiges Berühren von Touristenhänden beschädigten historischen Wandgemälde wieder herzustellen. Zuvor hatte der Unternehmer bereits 13 Millionen Baht für die Restaurierung der Wandmalereien im Haupttempel gestiftet. 50 bestens ausgebildete Künstler werden im Wat Po viele Monate zu tun haben.

Postgebühren hoch
Die Communication Authority of Thailand (CAT) hat eine Erhöhung der Postgebühren beantragt. Briefe sollen künftig mit drei Baht (bisher zwei) und Postkarten mit zwei Baht (jetzt 1,50) frankiert werden. Seit nunmehr 17 Jahren befördert die CAT Briefe mit Zwei-Baht-Briefmarken. Die Postbehörde gibt ihre Beförderungskosten für einen Inlandsbrief mit vier Baht an. Das Staatsunternehmen schreibt jährlich Verluste in Höhe von 1,3 Milliarden Baht. Das Ministerium hat einer Portoerhöhung im Prinzip zugestimmt.

Verbraucher-Preise
Im Juni sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um lediglich 0,2 Prozent gestiegen. Für das erste Halbjahr errechnete das Trade Department einen Anstieg der Inflationsrate um 0,4 Prozent. Da die Preise in allen Bereichen stabil sind, geht das Ministerium für 2002 von einer Inflationsrate von nur 1 Prozent aus.

Bankräuber dingfest
Von Deutschland über Pattaya nach Nong Khai floh ein 51jähriger Bankräuber. Ein halbes Jahr nach dem Überfall auf ein Geldinstitut wurde der Mann im Haus seiner Frau in Fao Rai festgenommen. Die Polizei gibt den Namen des Deutschen mit Matthias Schuller (oder Schüller) an. Er soll bei dem Raub am 28. Dezember letzten Jahres mehrere hunderttausend Mark erbeutet haben. Einen Tag nach der Tat setzte er sich nach Pattaya ab.

Euro einmal erfreulich
Dass der Euro nach jahrelangem Sinkflug im Juni erstmals gegenüber dem US-Dollar der Parität sehr nahe kam, freut besonders europäische Touristen. Ihre Devisen sind in Hotels, Restaurants und beim Einkauf mehr wert. In den letzten drei Monaten legte der Euro um über 12 Prozent zu, der Baht brachte es gegenüber dem Dollar nur auf knapp 5 Prozent. In Pattaya lebende Farang müssen allerdings mit höheren Preisen für Importe rechnen.

Sperrstunde auf Meer
Die 2-Uhr-Sperrstunde gilt auch auf dem Meer. Das mussten jetzt die Betreiber einer "Floating Disco" erfahren. Thailändische Investoren hatten das ehemalige Kingstar-Restaurantschiff zu einer Disco namens Hollywood umgerüstet. Der Nachtclub ankert tagsüber vor dem Strand in Südpattaya und schipperte bis in die frühen Morgenstunden in der Bucht von Pattaya. Das gehe nicht, stellten Behörden fest und verdonnerten die Eigner dreimal zu Geldstrafen.

Armut und Kriminalität
Armut und Kriminalität haben seit der Wirtschaftskrise dramatisch zugenommen. Nach Angaben des National Economic and Social Development Board (NESDB) stieg die Zahl der als arm einzustufenden Thai um 1,4 auf nunmehr 8,2 Millionen bei rund 62 Millionen Einwohnern. Die Zahl der Straftaten nahm von 1996 bis 2000 von 1,3 auf 1,7 je tausend Einwohner zu.

No chance for Amstel
Die Thai Asia Pacific-Brauerei plant, den Ausstoß des erst im Januar 2000 eingeführten Amstel-Bieres im kommenden Jahr einzustellen. Der Grund: Die Brauer des holländischen Gerstensaftes sehen kaum eine Möglichkeit, das Amstel zwischen den Premium-Bieren wie Heineken sowie den preiswerten Angeboten (Chang, Leo, Thai Beer) zu platzieren. Amstel hat trotz aggressiver Werbung nur einen Marktanteil von knapp 0,4 Prozent erreicht.

Langzeit- Touristen
Thailands Politiker scheinen endlich einzusehen, dass Ausländer weder Land noch Immobilien im Koffer über die grüne Grenze schaffen können. Nachdem die früher so Ausländer-reservierten Behörden im Vorjahr den Qualitäts-Urlauber entdeckten, sollen jetzt Langzeittouristen Devisen bringen. Das tropische Klima, vor allem aber das Preis-/ Leistungsverhältnis, lassen immer mehr Aussteiger und Rentner ins Land des Lächelns ziehen. Als einen weiteren Schritt, diesen Farang den Aufenthalt zu erleichtern, gewährt die Immigration jetzt das Jahresvisum bereits Ausländern ab vollendetem 50. Lebensjahr. In der Planung ist die Schaffung eines staatlichen Service-Zentrums für Langzeittouristen. Dort sollen sie ihr Jahresvisum, Apartments, Häuser und Hotelzimmer sowie alle wichtigen Informationen für ihren Aufenthalt bekommen. Die Rentner, die in Thailand ihren Lebensabend verbringen, kommen fast ausschließlich aus Europa, Amerika, Japan.

FBI a la Thai
Die Königliche Polizei scheint um Einfluss, Macht und Pfründe zu bangen. Polizei-General Sant Sarutanont hat der Thaksin-Regierung vorgeworfen, mit ihrem Beschluss, in Thailand eine Spezialbehörde ähnlich der des amerikanischen FBI einzurichten, Steuergelder zu verschwenden. Sie soll 1.600 Mitarbeiter beschäftigen und dem Justizministerium unterstehen. Kommentar des Polizei-Generals: "Was die Bürger von dieser Behörde erwarten, können sie schon jetzt bei uns bekommen!"

Mehr Daimler
2003 will DaimlerChrysler bei in Thailand hergestellten Mercedes-Benz mehr im Land produzierte Teile verwenden. Der Anteil soll von jetzt 23 auf dann 40 Prozent steigen. Das ist erforderlich, um mehr Fahrzeuge made in Thailand in den Nachbarländern preisgünstig auf den Markt zu bringen. In der Asean Free Trade-Zone (Afta) gilt: Bei 40 Prozent lokal hergestellten Kfz-Teilen entfallen die hohen Zölle. Mercedes-Benz stellt derzeit im Jahr knapp 6.000 Fahrzeuge der Modellreihen S, E und C her.

Siemens High Tech
Siemens Medical Solutions in Forchheim, Teil des deutschen Siemens-Konzern, rüstet das 400-Betten-Krankenhaus Ramkhamhaeng in Bangkok mit dem System Axiom Artis FC aus. Das Gerät ist für den universellen Einsatz in der Kardiologie vorgesehen und kann auch in Bereichen der Diagnostik und Intervention eingesetzt werden. Das Ramkhamhaeng wird das erste Krankenhaus Südostasiens sein, das über dieses High-Tech-System verfügen wird.

Vorwürfe von amnesty
amnesty international (ai) hat der thailändischen Polizei und Armee vorgeworfen, Festgenommene zu foltern. Polizisten und Soldaten sollen vor allem ethnische Minderheiten, wie die Bergvölker, misshandeln. AI hat an die Regierung appelliert, die Fälle zu untersuchen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Weiter kritisiert werden die unhaltbaren Zustände in den Gefängnissen: überfüllte Zellen, unhygienische Zustände, unzureichende medizinische Betreuung, schlechte Verpflegung.

Strafe für Copys
In Thailand gilt das Copyright-Gesetz seit acht Jahren. Wer dagegen verstößt, sollte das Strafmaß kennen: 20.000 bis 200.000 Baht Geldbuße für Privatleute. Wer Copys herstellt oder verkauft muss mit Haft (sechs Monate bis vier Jahre) und bis zu 800.000 Baht Geldstrafe rechnen.

Tests für Busfahrer
Führerscheininhaber sollen alle fünf Jahre einem Eignungstest unterzogen werden. Das hat Thailands stellvertretender Transportminister gefordert. Alle im öffentlichen Personennahverkehr tätigen Fahrerinnen und Fahrer sollen ihre Befähigung, Bus oder Taxi zu steuern, alle drei Jahre unter Beweis stellen. Mit diesen Tests hofft Nikorn Chamnong die dramatisch steigende Zahl der Unfälle und Todesopfer zu reduzieren. Weiter will der Politiker das Land Transport Department beauftragen, ein wachsames Auge auf die 315 genehmigten privaten Fahrschulen zu haben.

Duty Free auf Phuket
Noch im Sommer soll auf Phuket der erste Duty-Free-Shop eröffnet werden. Weitere sollen folgen, auch in anderen thailändischen Touristenzentren.

Lehrer-Gehälter
Dass es Hochschulabsolventen nicht gerade in die Schulen drängt, hat einen finanziellen Grund: Die Bezahlung ist nicht gerade berauschend. Im ersten Berufsjahr erhalten Lehrer ein Monatssalär von 6.360 Baht, zwar wesentlich mehr, als Thai im Durchschnitt verdienen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Kopf: unter 50.000 Baht.

Thailand - Schulden
Schulden von 3,1 Billionen Baht hat die öffentliche Hand 2002 zu schultern. Das sind mehr als 59 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die Regierung hat bereits angekündigt, dass die staatliche Verschuldung in den nächsten Jahren die Rekordmarke von 65 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreichen könnte.

CD-Preise
Um 20 Prozent hat EMI Thailand seine Preise für CDs mit ausländischen Interpreten gesenkt. Kosteten die Tonträger bisher rund 500 Baht, sind sie jetzt für 399 Baht erhältlich. Bei dem internationalen Konzern sind unter anderem Robbie Williams und Kylie Minogue unter Vertrag. Für die Preissenkung nennt EMI zwei Gründe: Zum einen werden die CDs vorwiegend in Thailand und somit preiswerter als im westlichen Ausland gebrannt, zum anderen sei dies ein wichtigen Beitrag gegen die Produktpiraterie. Im Kampf gegen Fälschungen hatten im Vorjahr bereits die zwei großen inländischen Anbieter GMM Grammy und RS Promotion ihre Preise für CDs thailändischer Interpreten um 50 Prozent gesenkt.

Invest in Thailand
Mit einem Investitionsvolumen von 187 Millionen US-Dollar (193 Millionen Euro) war Deutschland im vergangenen Jahr der viertwichtigste Investor in Thailand.

Verkehr in Bangkok
Bangkoks Stadtverwaltung will den Straßenverkehr flüssiger machen und 90 Millionen Baht in ein digitales Verkehrssignalnetz investieren. Die Planer hoffen, so Staus vermeiden bzw. schneller auflösen zu können. Obwohl im letzten Jahrzehnt viel Geld für neue Stadtautobahnen und den Skytrain ausgegeben wurde, erstickt Bangkok nach wie vor im Verkehr. Die Polizei schätzt die Zahl der Autos auf 4,6 Millionen. Im Vorjahr sollen ca. 155.000 neue Fahrzeuge hinzugekommen sein.

Betriebe zur Börse
Das thailändische Finanzministerium will 2004 vier staatliche Unternehmen an die Börse bringen: Expressway and Rapid Transit Authority of Thailand (ETA), State Railway of Thailand (SRT), The Transport Co. (Betreiber von Linienbussen und Lizenzgeber für private Busunternehmen) und die Mass Communications Organisation of Thailand (MVOT). Während die letzten beiden Unternehmen schwarze Zahlen schreiben, machen die ETA mit jährlich 200 Millionen, die Eisenbahn mit jährlich 4,8 Milliarden Baht erhebliche Verluste. Kritiker einer schnellen Privatisierung von Staatsunternehmen glauben, die Eisenbahn werde die Preise erhöhen.

HIV-infizierte Thai
Ein Prozent der 63 Millionen Thai sind HIV-infiziert. Die Zahl nennt der aktuelle Lagebericht von UNAIDS, dem Aidsbekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen. Dank gezielter Aufklärung und staatlicher sowie nicht-staatlicher Vorbeugungsprogramme breitet sich die HIV nicht so schnell aus wie befüchtet worden war. Die Zahl der gemeldeten Infektionen pro Jahr ging von 143.000 in 1991 auf 29.000 in 2001 zurück. Dennoch führt Aids in diesem Land die Liste der Todesursachen an. Alarmierend: Immer mehr junge Menschen infizieren sich mit dem Erreger, immer mehr schwangere Frauen werden als HIV-positiv getestet, auch steigt die Zahl der Aids-Waisen.

Für Interpol
In den Flughäfen sollen digitale Kameras installiert werden, um Fotos von allen ankommenden Passagieren zu machen. Diese Bilder sollen genutzt werden, falls über Interpol Anfragen kommen. Die Einwanderungsbehörde sucht nun Ausländer, die seit über zehn Jahren in Thailand leben, Thai sprechen, dolmetschen können.

Einbruch in Tempel
Diebe schrecken nicht einmal vor einem Tempel zurück. Der Abt eines Wat in Nongprue meldete der Polizei den Verlust zweier Spendenboxen mit rund 20.000 Baht. Die Diebe verschafften sich Zugang zum Schlafraum des Abtes und ließen die beiden Kästen und mehrere kleine Buddha-Bildnisse mitgehen.

Keine Zinserhöhungen
Zinserhöhungen wird es auf breiter Front vorerst nicht geben. Das haben Sprecher mehrerer Großbanken erklärt. Zwei kleine Geschäftsbanken, DBS Thai Danu Bank und Standard Chartered Nakhornthon Bank, hatten kürzlich ihre Zinssätze für Einlagen über sechs Monate um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent erhöht. 0,25 Prozent mehr Zinsen auf Guthaben ab einer Million Baht gewährt auch die Bank of Ayudhya ihren Kunden.

Reise-Tipps

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps

Lufthansa: Video-Schutz
Die Lufthansa lässt ihre Flugzeuge künftig mit Videokameras überwachen. Lufthansa-Chef Jürgen Weber glaubt, dass so Auffälligkeiten in der Kabine und im Vorraum des Cockpits frühzeitig erkannt werden könnten. Zur Verbesserung der Sicherheit seien Ende Mai erneut 32 Millionen Euro bereitgestellt worden. Neben der Installation des Videoüberwachungssystems will die Lufthansa ihre Maschinen mit schussfesten Cockpittüren ausstatten. Jürgen Weber erinnerte daran, dass nach dem 11. September die Personen- und Gepäckkontrollen verstärkt und Sky-Marshalls auf zahlreichen Lufthansa-Flügen eingesetzt worden seien.

Thailand: Urlauber-Boom
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verbrachten mehr Urlauber ihre Ferien in Thailand als erwartet. Die positive Entwicklung hat die staatliche Tourismusbehörde (TAT) zum Anlass genommen, ihre Prognose zu ändern. Jetzt rechnet die TAT bis Ende Dezember mit rund 10,9 Millionen Ausländer, das wären 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In den ersten fünf Monaten kamen mit 4,6 Millionen Urlauber 10,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2001. Der Mai übertraf mit 930.000 Einreisen alle Erwartungen - 20 Prozent mehr als im Mai 2001. Die TAT führt die positive Entwicklung auf ihre weltweiten Promotionaktivitäten zurück.

Nochmal Beinfreiheit
Der Platz im Flugzeug wird immer knapper: Der Abstand zwischen den Sitzen auf Langstreckenflügen beträgt bei einigen Fluggesellschaften nur noch 76 Zentimeter. Das sind fast zehn Zentimeter zu wenig, sagen Experten. Dieser Wert von weniger als 80 Zentimeter wurde einem deutschen Magazinbericht zufolge etwa beim deutschen Ferienflieger LTU, der niederländischen Martinair, bei Air France und Delta Airlines gemessen. Ein 1,80 Meter großer Mensch habe jedoch erst ab etwa 84 Zentimetern Abstand genügend Beinfreiheit. Unangenehm schmal seien die Sitze mit 42 Zentimetern in einigen Maschinen von LTU, Martinair oder Austrian Airlines. Großzügiger ist United Airlines: Boeing 777 bietet zehn Zentimeter mehr.

Mängel klar formulieren
Wer von einer Reise enttäuscht war und gegenüber dem Veranstalter eine Preisminderung einklagen will, muss dies klar und deutlich formulieren. Ein Brief mit einer Mängelliste, der mit den Worten endet "Wir hoffen, dass anderen Gästen diese Enttäuschungen erspart bleiben", erfüllt dagegen nicht die Formvorschriften, entschied das Landgericht Hannover (Az.: 19 S 1471/01). Dem Schreiben der Kläger sei selbst bei wohlwollender Auslegung an keiner Stelle zu entnehmen gewesen, dass Ansprüche gestellt werden, befand das Gericht. Die entsprechende Formulierung am Ende sprach nach Ansicht der Richter sogar eher gegen eine solche Absicht. Es sei durchaus denkbar, dass Reisende nur auf Missstände hinweisen oder ihrem Ärger Luft machen wollen.

Golfer go to Thailand
Einer der großen Devisenbringer ist der Golfsport. Weltweit wird Thailand als Paradies für Golfer vermarktet. In diesem Jahr werden 350.000 ausländische Spieler erwartet, in fünf Jahren sollen es eine Million sein. Sie kommen vorwiegend aus Europa und Asien.

Ökotouristen
Ökotouristen können sich im Internet mit den thailändischen Nationalparks und nahe gelegenen Unterkünften vertraut machen. Naturliebhaber finden alle wesentlichen Informationen unter www.thaiparks123.com und www.thaiparkshotel.com. So dürfte es leichter fallen, eine Thailand-Reise zu planen, zumal Hotelzimmer online gebucht werden können. Die Websites (Thai und Englisch) informieren über die Landschaftsparks, über lohnenswerte Ausflüge in und außerhalb der Parks.

Büffett - mit Gemüse
Wer in seinem Reiseprospekt das Wort "Büffett" liest, kann kein vielfältiges und reichhaltiges Speisenangebot erwarten. Bei einem Büffett müsse nur eine Auswahl von Speisen angeboten werden. Dies entschied das Amtsgericht München (AZ: 172 C 3946/01). Eine Kölnerin hatte 20prozentigen Preisnachlass gefordert. Die Mahlzeiten bei der Italienreise seien mangelhaft gewesen. Das Frühstücksbüfett bestand aus Croissants, einer Brotsorte, gerührten Quark, Schokoladenpudding, Obstsalat, Zwieback und Marmelade. Das reiche als Angebot aus, urteilten die Richter. Der Reiseveranstalter habe keine besondere Auswahl zugesichert. Da es jedoch abends kein Gemüse gab, muss der Veranstalter der Urlauberin 3,5 Prozent des Reisepreises erstatten.

Kinderprostitution
Ein namhafter schwedischer Reiseveranstalter hat damit gedroht, künftig keine Touristen mehr nach Phuket zu bringen. Der Grund: Kinderprostitution. Zu viele Gäste, so das Unternehmen, beklagten sich darüber, dass Minderjährige sie auf Straßen und an Stränden angesprochen und ihnen eindeutige sexuelle Angebote unterbreitet hätten. Die Star Tour Company bringt jedes Jahr Skandinavier nach Phuket und fordert: Stoppt die Kinderprostitution!

THAI schwarze Zahlen
Die Thai Airways International (THAI) schreibt wieder schwarze Zahlen. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres (seit Oktober) machte das Staatsunternehmen einen Netto-Gewinn von 5,77 Milliarden Baht gegenüber einem Minus von 935,3 Millionen Baht in 2001. Seitdem THAI verlustbringende Inlandsstrecken privaten Airlines überläßt, geht es wieder aufwärts.

Vorsicht! Leptospirose
Obwohl die Zahl der Leptospirose-Erkrankungen zurückgegangen ist, gibt das Gesundheitsministerium keine Entwarnung. Schließlich forderte die Infektionskrankheit in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 19 Tote – weit weniger allerdings als von Januar bis Mai 2001 mit 38. In diesem Jahr waren es 989 Fälle gegenüber 1.324 im Vergleichszeitraum 2001. Hervorgerufen wird die Krankheit durch Leptospiren, schraubenförmige Bakterien. Die häufigsten Wirtstiere sind Ratten, einige Typen befallen Hunde und Mäuse. Infizierte Tiere scheiden die Krankheitserreger mit dem Urin aus. Der Mensch kann sich durch verseuchtes Oberflächenwasser oder Abwasser infizieren. Auch können die Bakterien durch kleinste Hautverletzungen oder Schleimhäute in den Körper eindringen. In Thailand nehmen die Erkrankungen während der Regenzeit zu. Gefährdet sind vor allem auf Reisfeldern arbeitende Thai, aber auch Touristen beim Durchwaten von Flüssen im Norden und Nordosten des Landes. Bei einer frühzeitigen Behandlung mit Antibiotika verläuft die Krankheit meist nicht tödlich.

Lufthansa ausgelastet
Auf der Strecke Bangkok-Frankfurt fliegt die Lufthansa einen stattlichen Gewinn ein. Weil Thailand für Touristen und Geschäftsreisende gleichermaßen ein bevorzugtes Reiseziel ist, sind die Maschinen der deutschen Fluggesellschaft ständig zwischen 80 und 90 Prozent ausgelastet. Die Lufthansa bietet wöchentlich zehn Flüge an, weitere zehn können über Code-Sharing mit der Thai Airways International (THAI) gebucht werden. 20 Flüge seien derzeit ausreichend, der Einsatz weiterer Maschinen trotz guter Auslastung nicht geplant.

Dengue-Fieber
Das sich immer weiter ausbreitende Dengue-Fieber könnte der Tourismusindustrie erhebliche Einbußen bringen. Nach Angaben der staatlichen Tourismusbehörde sollen einige Reiseagenturen ihre Touren ins südliche Pha-Ngan bereits abgesagt haben. Auf der Koh Pha-Ngan sind von Januar bis Ende Mai mehr als 60 Touristen aus Europa, den USA und dem Mittleren Osten an der durch Mücken übertragenen Virusinfektion erkrankt.

Migräne
Lange Flugreisen sind für Migräne-Patienten besonders belastend. Zeitumstellung und Luftdruckveränderung können einen Anfall auslösen. Ärzte empfehlen Migräne-Geplagten, Flugreisen über drei Stunden zu vermeiden. Wer weiter weg wolle, sollte einen Zwischenstopp mit Übernachtung einplanen. Helfen könne ferner, am Urlaubsort den gewohnten Schlaf-Wach-Rhythmus einzuhalten.

Pandas in Chiang Mai
Der Chiang Mai Zoo wird über einen Zeitraum von zehn Jahren Heimat für ein Pandabären-Paar aus China. Damit kann sich Thailand als eine von lediglich fünf Nationen, in denen von China entliehene Pandabären leben, glücklich schätzen. Weltweit sind es nur 17 der vom Aussterben bedrohten Tiere, die außerhalb von China in Tiergärten zu bewundern sind. 140 Pandas sind in chinesischen Zoos beheimatet und nur etwa 1000 der schwarz-weißen Bären leben noch in freier Wildbahn. Thailand wird jährlich 129 Millionen Baht als Leihgebühr für das Panda-Paar an China entrichten. Ein Großteil dieser Summe geht an die Pandabären-Forschung. Weitere 59 Millionen Baht sollen für den Transport und die Einrichtung des neuen Lebensraumes der Pandas in Chiang Mai investiert werden.

Hochzeitsreisende
Hochzeitsreisende können sich im JW Marriott Phuket Resort and Spa so richtig verwöhnen lassen. Das Royal Honeymoon Package verspricht königlichen Luxus: Unterbringung für drei Nächte in der Royal Suite, Butler-Service, tägliche Ölbäder, Paarmassagen, Viergänge-Menü des Küchenchefs in der Suite. Der Verwöhnaufenthalt kostet für zwei Personen 8.500 Dollar!

Preisminderungen
Urlauber sind darauf angewiesen, dass Angaben, die im Prospekt stehen, auch der Wirklichkeit entsprechen. Ist beispielsweise die Unterkunft nicht so ausgestattet, wie im Prospekt beschrieben, gibt es Geld zurück. Wer ein Zimmer ausdrücklich mit Balkon gebucht hat und wenn dieser sich dann vor Ort in Luft aufgelöst hat, der erhält laut Frankfurter Tabelle zwischen 5 und 10 Prozent des Reisepreises zurück. Gerichte richten sich inzwischen bei ihren Entscheidungen nach dieser Tabelle.
Bekommt ein Urlauber einen Raum zugewiesen, der deutlich kleiner ist, als im Prospekt beschrieben, kann dieser ebenfalls den Reisepreis mindern. Meist um 5 bis 10 Prozent, in krassen Fällen auch um mehr, wie ein vom Amtsgericht Bad Homburg verhandelter Fall zeigt.
Ein Ehepaar hatte ein Doppelzimmer gebucht und fand sich in einem nur 9 Quadratmeter großen Raum wieder. Das Gericht entschied, wer ein Doppelzimmer buche, der könne mindestens 12 Quadratmeter erwarten. Die Richter sprachen den Urlaubern eine Reisepreisminderung um 35 Prozent zu (Az.: 2 C 4549/93-21/4).
In einem anderen Fall hatte ein Ehepaar ein Zimmer mit Balkon gebucht und wurde in einem Raum untergebracht, der nicht einmal ein Fenster hatte. Anstatt eines Doppelbetts gab es hier nur ein Einzel- und ein Notbett - und für den Reiseveranstalter nur die Hälfte des Reisepreises, so das Landgericht Kleve (Az.: 6 S 101/00).

Randale in der Luft
Nach zum Teil schwerwiegenden Zwischenfällen in jüngster Zeit an Bord von Flugzeugen mit angetrunkenen Passagieren hat die Pilotenvereinigung Cockpit den zollfreien Verkauf von Spirituosen vor dem Abflug in Frage gestellt. Cockpit-Sprecher Georg Fongern fordert die Verlegung der Duty-Free-Shops vom Abflug- in den Ankunftsbereich. Alkohol sei der "Hauptauslöser für die Randale in der Luft". Auch Peter Jacobus, Sprecher der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation UFO, unterstützt diesen Vorschlag: "Das ist eine gute Idee, die schon in einigen Ländern wie Singapur erfolgreich praktiziert wird."

Swiss-Paket
Die neue Schweizer Fluggesellschaft Swiss bietet als Paket für 39.700 Baht Hin- und Rückflug Bangkok-Zürich-Bangkok sowie drei Übernachtungen, Frühstück, Fahrt zum Jungfraujoch und einen Swiss Pass für Zug, Bus und Boot. Swiss fliegt täglich nach Zürich.

Thema Rauchverbot
Im August wird ein generelles Rauchverbot für Aircon-Restaurants und öffentliche Gebäude in Kraft treten. Sobald das von der Gesundheitsministerin Sudarat Keyuraphan initiierte Gesetz in der Royal Gazette veröffentlicht worden ist, darf nicht mehr geraucht werden. Die Regelung, in Aircon-Restaurants Bereiche für Raucher und Nicht-Raucher zu schaffen, hat sich als nicht praktikabel erwiesen. Wer gegen das neue Gesetz verstößt - muss ein Bußgeld von 2.000 Baht bezahlen. Raucher ebenso wie die Besitzer bzw. Betreiber von Restaurants.

Ausgabe
08-2002

Leserbrief/Nachrichten / Som Tam an der Isar / Krank im Ausland / Rumtreiber / Steinmetz Kolumne / Bangkok per Taxi / Pop-Stars im Interview / Südostasien-News / Reisetipps